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Channel: Berliner Arbeitskreis Film e.V. - Auszeichnungen
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Die Gewinner der 67. Berlinale 2017

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Der Goldene Bär der 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin ging an den ungarischen Film „On Body and Soul“ von Ildikó Eny. (UPDATE)

Als wir diese Zeilen anfingen zu schreiben, wussten wir noch nicht, wer den großen Preis der Berlinale gewinnen wird. Was wir allerdings schon wussten, war die Verleihung der Berlinale Kamera an den 65-jährigen australischen Theater- und Filmschauspieler Geoffrey Rush, die ihm bereits am Samstag, den 11.02.2017überreicht wurde.

Mit der Berlinale Kamera zeichnet das Festival seit 1986 Filmpersönlichkeiten oder Institutionen aus, denen es sich besonders verbunden fühlt und denen es danken möchte. Geoffrey Rush ist einer von wenigen beeindruckenden, zeitgenössischen Charakterdarsteller, die bereits den "Triple Crown of Acting" gewonnen haben: Emmy, Oscar und Tony! 2011 war er im Berlinale Special mit "The King's Speech - Die Rede des Königs" zu sehen. Die Rolle brachte ihm einen BAFTA Award als Bester Nebendarsteller ein. Dieses Jahr ist er wieder in Berlin mit seinem neusten Film im Wettbewerb, der außer Konkurrenz läuft: Er spielt in Stanley Tuccis "Final Portrait" die Hautrolle, den Schweizer Bildhauer und Maler Alberto Giacometti. Der Film wurde im Anschluss an die Preisverleihung im Berlinale-Palast gezeigt.

Einen Tag zuvor, Freitag den 10.02.2017, lud die Kulturstaatsministerin Monika Grütters in die Botschaft von Rheinland-Pfalz ein, um im Rahmen der Berlinale den seit 1988 jährlich verliehenen Drehbuchpreis an die Autorin und Filmregisseurin Angelina Maccarone zu überreichen. Die 51-Jährige bekam die "Goldene Lola" für das unverfilmte Drehbuch "Klandestin". Aus Sicht der Jury zeigt es eindrücklich, "wie sehr wir Menschen in dieser globalen Welt miteinander verbunden und voneinander abhängig sind".

Forum vergab Caligari Filmpreis.

Schon am Freitag vergab die Berlinale-Sektion Forum zum 32. Mal den Caligari-Filmpreis. 2017.

Der Gewinner des 32. Caligari-Filmpreises ist:

"El mar la mar" von Joshua Bonnetta und J.P.Sniadecki

Vereinigte Staaten von Amerika, 2017, 94 Minuten

Der Preis, der gemeinsam vom Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. und dem Kinomagazin FILMDIENST vergeben wird, geht jedes Jahr an einen stilistisch wie thematisch innovativen Film aus dem Programm des Berlinale Forums. Damit soll auch die besondere Bedeutung dieser Sektion der Internationalen Filmfestspiele Berlin für die kulturelle Kinoarbeit gewürdigt werden.

Die von den Kommunalen Kinos und dem FILMDIENST gestiftete Auszeichnung ist mit 4.000 Euro dotiert. Die Preisträgerin / der Preisträger erhält 2.000 Euro, die andere Hälfte des Betrages wird für Werbemaßnahmen verwendet, um Kinoaufführungen in Deutschland zu begleiten. Seit 2011 beteiligt sich die Firma Trikoton zudem mit einem ungewöhnlichen Preis.

Jurybegründung:

Der Weg führt durch die Wüste, ein Wasteland. Wie Strandgut liegen da ein Rucksack, Geldscheine, ein Ausweis, ein Name: Der einzige Name in EL MAR LA MAR. Die Stimmen, die wir hören, sind körperlos. Sie erzählen von der Sonne, der Hitze, der Schönheit, von Naturgewalten. Sie erzählen von Tod, Entbehrungen, Leid und Überleben. Uferlos dehnt sich die Sonora-Wüste zwischen den USA und Mexiko. Licht und Schatten, Raum und Zeit, die Spuren im Sand und Objets trouvés hebeln unser Raum- und Zeitgefühl aus, machen den Film zu einer physischen Erfahrung. Migration, Flucht, Politik: die beiden Regisseure bringen in audiovisuell experimenteller Form existenzielle Fragen auf den Punkt. Der Weg führt durch die Wüste.

Gläserne Bären bei Generation 14plus.

Ebenfalls am Freitag, 17.02.2017 vergab die Jugendjury der Sektion Generation 14plus ihre Gläsernen Bären. Auch die Jury der Bundeszentrale für Politische Bildung überreichte ihre Auszeichnungen im Haus der Kulturen der Welt vor einem begeisterten Publikum. Sogar die FilmemacherInnnen waren zumeist eher noch jugendlich und freiten sich riesig über ihre ersten internationalen Auszeichnungen.

Gläserner Bär für den Besten Film:

"Butterfly Kisses" von Rafael Kapelinski, 2017, Großbritannien

Getrieben vom Rhythmus kraftvoller Bild- und Musikkompositionen nährt dieser Film in uns einen beängstigenden Verdacht. Ohne simple Schuldzuweisungen vorzunehmen, konfrontiert er uns mit einem brisanten Thema, zu dem unsere Gesellschaft noch keinen Umgang gefunden hat. Die differenzierten Charakterisierungen ermöglichen, für die Situationen der Protagonisten tiefes Mitgefühl zu entwickeln. Von den ersten rauschhaften Bildern an macht es dieses aufwühlende Spielfilmdebüt unmöglich, seinem Bann zu entkommen und lässt in seiner Wirkung nicht nach.

Lobende Erwähnung:

"Ceux qui font les révolutions à moitié n'ont fait que se creuser un tombeau (Those Who Make Revolution Halfway Only Dig Their Own Graves)"

von Mathieu Denis, Simon Lavoie, 2016, Kanada

Mit Mut zum Epos wird eine destruktive Gruppendynamik präzise porträtiert. Schonungslos lässt der Film alle Hüllen fallen und entfaltet seine hypnotisierende Wirkung. Zeitgenössisches Bildmaterial, fiktionale Lebensgeschichten und Performances verschmelzen zu einem so verstörenden wie aufrüttelnden Gesamtkunstwerk.

Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm:

"Wolfe" von Claire Randall, 2016, Australien

Durch die pure Erzählweise und die Behutsamkeit im Umgang mit einem sensiblen Thema gelingt diesem dokumentarischen Film die Entmystifizierung eines Tabus, ohne dabei zu beschönigen oder zu werten. Beeindruckend ehrlich und intim legt der Protagonist seine Erfahrungen mit einer psychischen Erkrankung offen, unterstützt durch liebevoll animierte Erinnerungssequenzen. Wir sind dankbar dafür, sachlich informiert wie auch zutiefst berührt worden zu sein.

Lobende Erwähnung:

"SNIP" von Terril Calder, 2016, Kanada

Der Film begibt sich auf die Reise in ein schmerzvolles Kapitel einer Landesgeschichte. Das Aufeinandertreffen variierender Animationsstile lässt dieses zu wenig beachtete Thema unter die Haut gehen. Wir danken dem Regisseur für die unkonventionelle Art, unserer Generation für unseren Weg in die Zukunft mehr Wachsamkeit für die Vergangenheit mitzugeben.

Die Preise der Internationalen Jury Generation 14plus.

Großer Preis der Internationalen Jury von Generation 14plus für den Besten Film:

"Shkola nomer 3 (School Number 3)" von Yelizaveta Smith, Georg Genoux, 2016, Ukraine / Deutschland

Die Jury der Bundeszentrale für Politische Bildung vergab den Grand Prix an einen Film, der sich langsam entfaltete, indem er das Publikum durch Details und persönliche Stellungsnahmen aus der Perspektive seiner Protagonisten miteinbezog. Eine Darstellung, die ein weites Maß an Zärtlichkeit, Trauma und sogar Banalität und Humor liefert. Er nähert sich einfühlsam und ist zugleich direkt in seiner Form - ohne Bevormundung oder Überheblichkeit. Wir bewundern die Zusammenarbeit zwischen Regisseur, Kamerafrau und Protagonisten und wie sie es schaffen, einen Raum des Vertrauens aufzubauen. Dieser Film lässt dem Narrativ des Krieges keine Überhand gegenüber der emotionalen Welt seiner jungen Charaktere gewinnen, die uns erlauben, Zugang zu den innigsten und intimsten Details ihres Lebens zu erhalten.

Lobende Erwähnung:

"Ben Niao (The Foolish Bird)" von Huang Ji, Ryuji Otsuka, 2017, Volksrepublik China

Die Lobende Erwähnung der Jury geht an einen Film, der uns durch sein Mysterium verfolgt hat und mit der Art wie er über menschliche Beziehungen spricht, die sich ihren Weg durch losgelöste moderne Kommunikationsmittel bahnen. Was diesen Film herausstechen lässt, sind die sorgfältig konstruierten Auslassungen und die bemerkenswerte Darbietung der jungen Schauspielerin Yao Honggui aus China.

Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation 14plus für den Besten Kurzfilm:

"The Jungle Knows You Better Than You Do" von Juanita Onzaga , 2016, Belgien / Kolumbien

Die Jury der Bundeszentrale für Politische Bildung vergab den Spezialpreis für den Besten Kurzfilm an einen Film mit einem hybriden Zugang zum Autobiographischen. Ein Film, der um Vergangenheit und Gegenwart kreist und zugleich einen intuitiven Weg findet, uns einen Charakter zu zeigen, der kaum näher an der Filmemacherin selbst sein könnte.

Lobende Erwähnung:

"U Plavetnilo (Into the Blue)" von Antoneta Alamat Kusijanović, 2017, Kroatien / Slowenien / Schweden

Die Lobende Erwähnung geht an einen Film, der die Komplexität des Erwachsenwerdens aufzeigt, während seine vier Charaktere sich mit ihren Erwartungen und Sehnsüchten gegenüber einer dramatischen Küstenlandschaft konfrontiert sehen.

Gläserne Bären bei Generation Kplus.

Gläserner Bär für den Besten Film:

"Piata loď (Das fünfte Schiff)" von Iveta Grófová, Slowakische Republik / Tschechische Republik 2017

Die Kinderjury hat einen Film ausgewählt, der kreativ und authentisch ist. Es geht um zwei Kinder, die sich ihre eigene kleine Welt ohne Regeln aufbauen. Die Geschichte hat uns sehr berührt. Die Schauspieler haben uns auch überzeugt.

Lobende Erwähnung:

"Amelie rennt" von Tobias Wiemann, Deutschland / Italien 2017

Der Film beschreibt in einer witzigen Art und Weise und mit turbulenten Dialogen die Entwicklung einer zuerst völlig undenkbaren Freundschaft zweier interessanter Charaktere.

Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm:

"Promise (Versprechen)" von Xie Tian, USA 2016

In einer beeindruckenden Landschaft erzählt der Film die berührende Geschichte eines Chinesischen Jungen. Durch die gelungene Kameraführung und einen überzeugenden Hauptdarsteller wirkt der Film sehr authentisch.

Lobende Erwähnung:

"Hedgehog's Home (Das Haus des Igels)" von Eva Cvijanovic, Kanada / Kroatien 2016

Die Aussage des Films, dass das eigene Zuhause sehr wichtig ist, wurde durch die kreative Verwendung von Filz hervorragend unterstützt. Auch hat uns in diesem Stopmotionfilm die besondere Erzählung in Versform beeindruckt.

Großer Preis der Internationalen Jury von Generation Kplus.

Das Deutsche Kinderhilfswerk stiftete den Preis der Internationalen Jury, die den Großen Preis ex aequo vergaben an:

"Becoming Who I Was (Werden wer ich war)" von Chang-Yong Moon, Jin Jeon, Republik Korea 2017

In dieser wunderschön gefilmten Erzählung erfahren wir auf eine bittersüße Art und Weise, wie viel Eltern und Kinder voneinander lernen können. Den Filmemachern ist das Schwierigste gelungen: Das Publikum viele Male zum Lachen und zum Weinen zu bringen. Der Film vermittelte der Jury Zuversicht in die Menschlichkeit und sollten die Werte des jungen Helden dieser Geschichte auch nur ein klein wenig von dessen Publikum reflektiert werden, könnte die Welt ein besserer Ort werden.

"Estiu 1993 (Sommer 1993)" von Carla Simón, Spanien 2017

In diesem eindrucksvollen Film, lernen wir durch die Augen eines kleinen Mädchens mit Verlust umzugehen. Was dieser bemerkenswerten Heldin widerfährt und was uns zu Tränen berührt hat, ist dass, wie sehr es auch wehtun mag, es die bedingungslose Liebe der Menschen um dich herum ist, die deine Schmerzen mildern vermag. Neben der herausragenden Darbietung der jungen Hauptdarstellerin, war die Jury außerdem sehr beeindruckt von der wunderschönen Kameraarbeit und sinnlichen mise-en-scène.

Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation Kplus für den Besten Kurzfilm ging an:

"Aaba (Großvater)" von Amar Kaushik, Indien 2016

In ruhigen, elegischen Bildern, mit einer wunderschönen Kameraarbeit erzählt dieser Film eine Geschichte vom Kreislauf des Lebens.

Lobende Erwähnung für:

"Sabaku" von Marlies van der Wel, Niederlande 2016

Unter dem simplen, doch zugleich sehr effizienten Einsatz bemerkenswert künstlerischer Animationstechniken erzählt dieser sehr kurze Film die Geschichte eines Vogels, der um die Welt reist, um einen neuen Freund zu finden. Die Jury war beeindruckt vom Rhythmus und der unglaublichen Freude der Filmemacherin daran ihr Publikum zu unterhalten.

Kompagnon-Förderpreise Berlinale Talents.

Die beiden Kompagnon-Förderpreise Berlinale Talents und Perspektive Deutsches Kino gehen an Nora Fingscheidt sowie an Levin Peter und Elsa Kremser

Am Samstag, den 18.02.2017, dem feierlichen Abschlussabend der Perspektive Deutsches Kino, wurden erstmalig die Kompagnon-Förderpreise für je ein neues Projekt an eine*n Autor*in und/oder Regisseur*in von Berlinale Talents 2017 und an eine*n Perspektive-Deutsches-Kino-Alumnus/Alumna 2016 verliehen. Die Preise sind mit 5.000 Euro dotiert, die Berlinale gratuliert herzlich.

Mit dem Kompagnon-Förderpreis möchten Berlinale Talents und Perspektive Deutsches Kino einen gemeinsamen Beitrag zur nachhaltigen Talentförderung von in Deutschland lebenden Regisseur*innen und Drehbuchautor*innen leisten. Die Initiative zielt dabei auf mehr als „nur“ das konkrete Filmprojekt. Neben einer Stärkung der künstlerischen Handschrift unterstützt das Mentorenprogramm die Preisträger*innen bei der Vernetzung mit der Branche und bietet berufsbegleitende Coachings.

Die Jury entschied sich für die Treatments "Systemsprenger" von Nora Fingscheidt (Berlinale Talents 2017)

Die Begründung der Jury im Wortlaut:

Systemsprenger von Nora Fingscheidt entwirft die Geschichte der neunjährigen Benni, die als Schwererziehbare, von ihrer überforderten Mutter aufgegeben, durch alle behördlichen Erziehungsraster fällt – bis der Sozialarbeiter Micha beschließt, eine wirkliche persönliche Beziehung zu dem Kind zu riskieren, und dabei seine Grenzen übertritt. Ein beklemmendes, einfühlsames und genau recherchiertes Szenario über unser pädagogisches System und ein ergreifendes, humanistisches Plädoyer für die „Schwierigen”, die Nicht-Konformen, die vermeintlich Dysfunktionalen. Nora Fingscheidt verzichtet darauf, Antworten zu geben, sondern lässt die Fragen, die sie stellt, in einem Echoraum weiterschwingen. Systemsprenger hat so unsere Herzen berührt und unser Denken nachhaltig bewegt.

und "Der grüne Wellensittich" von Levin Peter und Elsa Kremser (Perspektive Deutsches Kino 2016).

Die Begründung der Jury im Wortlaut:

Der grüne Wellensittich spielt in Weißrussland und erzählt die Geschichte des 34-jährigen Mischa, der nachts als Obduktionsassistent arbeitet und tagsüber Leichen auf Öl malt. Er trifft auf die 17-jährige Anna, deren gescheiterter Suizidversuch ihre Begegnung erst möglich macht. Ihrer beider Einsamkeit führt sie zur zwanghaften Beschäftigung mit dem Tod - woraus die Autor*innen Levin Peter und Elsa Kremser die schönsten Formen von Lebendigkeit erwachsen lassen: Kreativität und Liebe. Es ist ein Spielfilmentwurf mit realen Protagonist*innen, allen voran Mischa, der sich selbst spielen soll. Dieses Verweben von dokumentarischem Prinzip mit inszenatorischer Gestaltung, dieses experimentelle Tasten in der Mischform verspricht einen formal und inhaltlich außergewöhnlichen Film. Auch weil die Autor*innen niemals zu bewerten, zu deuten scheinen – weder die Menschen selbst noch die Welt, in der sie sich zu definieren suchen. Nein, sie beobachten und lassen dabei Räume entstehen, die von eindringlichen Bildern und Charakteren getragen werden und nicht von einem auktorialen Erzählwillen. Wenn das radikale Vertrauen in den eigenen Stoff stärker ist als alle Ängste vor Ablehnung, können Filme mit Herzschlag entstehen, die unvergesslich bleiben. Der grüne Wellensittich trägt dieses Potential in sich.

Die Panorama Publikums-Preise.

Die Panorama Publikums-Preise gehen an "Insyriated" und "I Am Not Your Negro"

Das Publikum hat abgestimmt. Insgesamt wurden 29.000 Stimmen abgegeben und ausgewertet. Der 19. Panorama Publikums-Preis geht für den besten Spielfilm an "Insyriated" von Philipp Van Leeuw. Bei den Panorama Dokumenten gewinnt "I Am Not Your Negro" von Raoul Peck.

Mit "Insyriated", einem dichten Kammerspiel über den Versuch von Alltag im Ausnahmezustand des Krieges, gewinnt zum zweiten Mal ein Film mit Hiam Abbass in einer Hauptrolle den Panorama Publikums-Preis (2008 spielte sie bereits in Eran Riklis‘ Lemon Tree).

Raoul Pecks filmisches Essay "I Am Not Your Negro"über James Baldwin und seine drei ermordeten Freunde, die Bürgerrechtler Medgar Evers, Martin Luther King und Malcolm X, ist auch für einen Academy Award™ als Bester Dokumentarfilm nominiert.

Der Panorama Publikums-Preis wird seit 1999 verliehen. Seit 2011 wird sowohl der beste Spielfilm als auch der beste Dokumentarfilm geehrt. Das Panorama präsentierte in diesem Jahr 50 Langfilme aus 43 Ländern, davon 21 in der Reihe Panorama Dokumente.

3. Platz Panorama Publikums-Preis - Spielfilm 2017

"1945" von Ferenc Török, Ungarn 2017

2. Platz Panorama Publikums-Preis – Panorama Dokumente 2017

"Chavela" von Catherine Gund, Daresha Kyi, USA 2017

3. Platz Panorama Publikums-Preis – Panorama Dokumente 2017

"Istiyad Ashbah (Ghost Hunting)" von Raed Andoni, Frankreich / Palästina / Schweiz / Katar 2017

Die Preise des Wettbewerbs der 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin.

Der Goldene Bär der 67. Berlinale geht an den ungarischen Liebesfilm "Körper und Seele (Teströl és lélekröl - On Body and Soul)" von Ildikó Enyedi. Die zarte Liebesgeschichte zwischen zwei verletzten Seelen beeindruckt durch seine Kombination von einer poetischen Bildsprache und einer zutiefst bewegenden Emotionalität. Eine Handvoll Zuschauer ist die Vorführung des Preisträgerfilms im Friedrichstadtpalast jedoch nicht bekommen. Das Ende (eine der Protagonisten schlitzt sich mit einer Scherbe die Pulsader auf) war ihnen nach den überstandenen Schlachthaus-Szenen dann wohl doch zu blutig, sodass sie kollabierten.

Mit den Schauspieler-Bären wurden der Österreicher Georg Friedrich und die Südkoreanerin Kim Min-hee geehrt. Der finnische Kultregisseur Aki Kaurismäki erhielt für sein als Bären-Favorit gehandeltes Flüchtlingsdrama "Die andere Seite der Hoffnung" den Preis für die beste Regie.

Weitere Details zu den Goldenen und Silbernen Bären sowie die Preise der Unabhängigen Jurys haben wir am Ende des Textes in der erweiterten Ansicht als Nachtrag ergänzt.

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Unser Fazit.

Der Wettbewerb überzeugte in diesem Jahr kaum. Unserer Meinung nach, haben Filme wie das Martial-Arts-Drama aus Taiwan darin nichts verloren, auch wenn der Profikiller sich als biederer Hausmann tarnt. Früher liefen sogenannte Honkong-Thriller gesondert in einer Mitternachtsvorstellung des Forums. Wenn Festivaldirektor Dieter Kosslick dem Jurypräsidenten Paul Verhoeven, der mit dem provokanten Erotikthriller "Basic Instinct" (1992) dieses Genre bediente, es recht machen wollte, dann ist der Wettbewerb der Berlinale nur noch zu bedauern, denn damit gleitet er schnell in den B-Movie-Charakter ab. Die Nebensektionen waren dagegen zum Großteil deutlich besser aufgestellt und überzeugten mit herausragenden Arthouse Produktionen.

Schon bei den ersten Pressesichtungen war uns klar geworden, was in den Nebensektionen an spannenden Filmen während der Berlinale für Aufsehen sorgen würde. Im Forum war es der polnische Film "Animals - Tiere" von Greg Zglinsnki, der in seiner beklemmenden, dystopischen Art, aber auch in der Wahl seiner betörenden schönen Abgeschiedenheit, ein wenig an den Film "Die Wand" (2012) erinnert, der vor einigen Jahren auf der Berlinale zu sehen war.

Im Panorama, das ebenfalls mit unglaublich vielen Weltpremieren aufwartete, fiel uns die Entscheidung zunächst schwerer. Doch zum Schluss war uns klar, herausragend war in der Sektion Panorama Special das coming of age Drama "Call me by your Name", allein schon wegen der berührend endlos langen Schlusseinstellung, über die - behutsam zur Seite geschoben - der Abspann lief und nicht nur den jungen Protagonisten, sondern auch den Zuschauer ein wenig schluchzen lies. Einfach herzergreifend.

Natürlich konnten wir nicht alles sehen. Doch mit den Pressevorbesichtigungen war die diesjährige Berlinale für uns gefühlte drei Wochen lang. Schon 14 Tage vorher liefen täglich mindestens 8 Filme in verschiedenen Sektionen parallel, manchmal auch etwas zeitversetzt, sodass man bei einem etwas weniger interessanten Werk noch schnell das Kino zu einem anderen Film wechseln konnte. Manches aber fesselte so unglaublich einen an den Kinosessel wie beispielsweise die Panorama-Doku "Untitled" von dem vor zwei Jahren während der Dreharbeiten an Malaria verstorbenen Michael Glawogger, die nun von seiner Cutterin nach seinen Ideen adäquat vollendet wurde.

In der Perspektive Deutsches Kino war es der österreichische Spielfilm "Die Beste aller Welten" von Adrian Goiginger, der einem den Atem im wahrsten Sinne verschlug. Der Rauch und Qualm auf der Leinwand drang tief ins Herz der Zuschauer, die beklemmend den Saal verließen, und dennoch den Film nicht vergessen werden. Warum gelingt den deutschen Filmemachern nicht solch ein Meisterwerk. Sind wir zu autoritär erzogen, um von jeglichen Vorurteilen befreiende Filme gestalten zu können?

In der Generation Sektion konnte der Eröffnungsfilm "Red Dog: True Blue" von Kriv Stenders, das Prequel zu dem bereits vor Jahren gezeigten erfolgreichen und mit höchsten Preisen ausgezeichneten australischen "Red Dog" Film (2011) wahrscheinlich alle Herzen von jung bis alt erobern. Wir waren gespannt, wie die Jury entschied.

Zwei absolute Highlights liefen allerdings im offiziellen Berlinale Special Programm. Zum Einen die herausragende kinematographische Kameraarbeit des tschechischen Films "Masaryk" von Julius Sevcik über den Diplomaten und Politiker Jan Masaryk, der von 1925 bis 1938 tschechoslowakischer Botschafter in Großbritannien war und ab 1940 als Außenminister der tschechoslowakischen Exilregierung in London tätig war, zum Anderen die wunderbare Ensembleleistung und detailgetreue Darstellung in Matti Geschonnecks DDR-Familiengeschichte "In Zeiten des abnehmenden Lichts", die erst im Herbst in unsere Kinos kommt.

Link: www.berlinale.de

"Die Gewinner der 67. Berlinale 2017" vollständig lesen

US-Drehbuchautoren verliehen die WGA-Awards

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Oscar-Season: US-Autorenverband ehrte "Moonlight" und verschmähte den nominierten Kritikerliebling "Manchester by the Sea".

Ganz im Schatten des letzten Berlinale Tages wurden am 19. Februar 2017 die zeitgleich in New York und Los Angeles stattfindenden Zeremonien der WGA Awards durchgeführt. Unter den Nominierten der US-Drehbuchautorenvereinigung befand sich auch Kenneth Lonergan für sein Drehbuch zu "Manchester by the Sea", für das er u.a. von den Kritikervereinigungen in New York und Bosten ausgezeichnet worden war. Auch die Vorlage für das Oscar-favorisierte "La La Land" stand hoch im Kurs.

Eine Woche vor der Verleihung der Oscars hat am Sonntagabend (Ortszeit) das Filmdrama "Moonlight" den Preis des US-Autorenverbandes für das beste Originaldrehbuch gewonnen. Der Verband Writers Guild of America ehrte "Moonlight"-Regisseur und Drehbuchautor Barry Jenkins in Beverly Hills. Sein Drehbuch setzte sich vor den Mitbewerbern durch. "Moonlight" ist die Geschichte eines schwarzen Jungen, der unter Junkies in Miami aufwächst und später selbst in den Drogensog gerät. Der Film ist für acht Oscars nominiert.

Bereits am 3. Februar 2017 hatten wir bei uns im BAF-Blog die Gewinner der SAG-Awards von Hollywoods Schauspielerverband sowie die Ergebnisse DGA-Awards der US-Regisseure zusammen mit weiteren Auszeichnungen zur diesjährigen Oscar-Saison aufgelistet. All die genannten Filme gelten mit zu den besten Filmen des vergangenen Jahres 2016 und können die Entscheidung der Jury über die Oscars durchaus beeinflussen.

Die Nominierten für die WGA Awards im Einzelnen:

Originaldrehbuch:

• "Hell or High Water" (Autor: Taylor Sheridan)

• "La La Land" (Autor: Damien Chazelle)

• "Loving" (Autor: Jeff Nichols)

• "Manchester by the Sea" (Autor: Kenneth Lonergan)

• "Moonlight" (Autor: Barry Jenkins) *Winner

Adaptiertes Drehbuch:

• "Arrival" (Autor: Eric Heisserer) *Winner

• "Deadpool" (Autoren: Rhett Reese, Paul Wernick)

• "Fences" (Autor: August Wilson)

• "Hidden Figures - Unbekannte Heldinnen" (Autoren: Allison Schroeder, Theodore Melfi)

• "Nocturnal Animals" (Autor: Tom Ford)

Drehbuch zu einem Dokumentarfilm:

• "Author: The JT LeRoy Story" (Autor: Jeff Feuerzeig)

• "Command and Control" (Autoren: Robert Kenner, Eric Schlosser) *Winner

• "Zero Days" (Autor: Alex Gibney)

Die *Gewinner in den drei Film-Kategorien haben wir wie üblich hervorgehoben.

Weitere Kategorien waren TELEVISION und NEW MEDIA, deren Ergebnisse auf der Webseite der US-Drehbuchautoren nachzulesen ist.

Link: awards.wga.org/wga-awards

AG Verleih ehrte P.Sundarp - R.Ziegler verlieh Filmpreis

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Weitere Verleihungen im Umfeld der 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin.

 

Central-Film-Geschäftsführer Peter Sundarp erhielt im Rahmen der Berlinale den von der AG Verleih erstmals vergebenen Ehrenpreis der unabhängigen Filmverleiher. Dieser Preis soll nach Angaben der AG Verleih künftig jährlich während der Berlinale an "Personen verliehen werden, die sich für Interessen der unabhängigen Filmschaffenden einsetzten und sich dort besondere Verdienste erwarben".

In der Laudatio für Peter Sundarp heißt es: "Die unabhängigen Filmverleiher verleihen diesen Ehrenpreis an Peter Sundarp nicht nur wegen seiner Verdienste für den deutschen Film, dafür ist er bereits zahlreich ausgezeichnet worden, sondern vor allem für seinen Charakter, seine Persönlichkeit und seine Menschlichkeit.

Peter Sundarp sieht seine Aufgabe vor allem darin, das manchmal schwierige Verhältnis zwischen Kinos und Verleihern zur beiderseitigen Zufriedenheit auszugleichen. Er kämpft dabei immer gegen die Marktmacht einzelner, ob es nun die Majors sind, die, egal mit welchen Mitteln, ihre Interessen durchsetzen wollen, oder ob es um die Machtkämpfe bei der Digitalisierung der Kinosäle ging, wo Konzerne bei der VPF-Abgabe kleinere Verleiher in Not gebracht hätten, wenn nicht er das VPF-HUB-Modell gegründet hätte, ein faires Finanzierungssystem, bei dem hunderte von Kinos und fast 50 Verleiher mitgemacht haben.

Peter Sundarp steht für Fairness, für Integration, für Verbindlichkeit, für Menschlichkeit. Eigenschaften, die in unserer Branche notwendig sind, aber doch zu selten vorkommen."

Die Preisverleihung fand am 14. Februar 2017 im Salon des Frannz Club Berlin statt.

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Am 7. Februar 2017, einen Tag vor Beginn der Berlinale, überreichte die Produzentin Regina Ziegler den Blaue Blume Filmpreis an Benjamin Wolff & Philippe Brenninkmeyer für ihren Kurzfilm "BIS GLEICH". Hier der Clip aus 2015:

Und "CAFÉ D'AMOUR" von Benedikt Toniolo, Absolvent der Filmuniversität Babelsberg, belegte den Platz zwei. Hier ein sehr kurzer erster Teaser des 8 Minuten langen Films sowie anschließend die nochmals veränderte Szene in einem etwas längeren Facebook-Ausschnitt.

Das Café D'Amour ist ein lebendiges, magisches Café der goldenen 20er Jahre. Im Café D'Amour trifft der hagere Tramp und Straßenkünstler Lewis auf Coco, eine mollige, wohlhabende Dame, die auf der Suche nach einem brauchbaren Mann ist. Wird Lewis der Richtige für Coco sein? Das Café lässt nichts unversucht die Beiden zusammenzubringen und tut alles dafür ein Foto der Beiden an die eigene Trophäenwand hängen zu können.

Link: www.blaue-blume.tv

César Preisverleihung: Nominierung für "Toni Erdmann"

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Frankreich: Die Académie verzichtet diesmal auf einen Zeremonienmeister.

Spanien: Neun spanische Goyas für J.A. Bayona.

International: Weiterer Preisregen für "Toni Erdmann".

Nicht nur bei den Oscars, auch für die Verleihung der Césars ist "Toni Erdmann" für einen Preis in der Kategorie »Bester fremdsprachiger Film« nominiert worden. Maren Ades Komödie konkurriert um den César mit Kleber Mendoca Filhos "Aquarius" (Portugal), Xavier Dolans "Einfach das Ende der Welt", Cristian Mungius "Bacalaureat" (Rumänien), "Das unbekannte Mädchen" (Belgien) der Dardenne-Brüder, Kenneth Lonergans "Manchester by the Sea" (USA) und Ken Loachs "Ich, Daniel Blake" (Großbritannien).

Mit jeweils elf Nominierungen führen Francois Ozons "Frantz" und Paul Verhoevens "Elle" das Feld der César-Nominierten an. Zu einem direkten Duell kommt es u.a. in den Kategorien Bester Film und Beste Regie.

Die César-Verleihung findet heute, den 24. Februar 2017 statt.

UPDATE: Césars für Paul Verhoeven und Xavier Dolan

Der Psycho-Thriller "Elle" hat bei der Verleihung des französischen Filmpreises César zwei Preise erhalten: Regisseur Paul Verhoeven nahm den César für den besten Film entgegen, Hauptdarstellerin Isabelle Huppert den Preis als beste Schauspielerin. Mit 11 Nominierungen war "Elle" ins Rennen gegangen.

Drei César erhielt der Film "Einfach das Ende der Welt". Ausgezeichnet wurde Regisseur Xavier Dolan. Als bester Schauspieler wurde Gaspard Ulliel geehrt, der einen sterbenskranken Schriftsteller spielt. Einen weiteren César gab es für den besten Schnitt.

Das Sozialdrama "Ich, Daniel Blake" des britischen Filmemachers Ken Loach hat den französischen Filmpreis César als bester ausländischer Film gewonnen und somit "Toni Erdmann" ausgestochen. Bei der Verleihung in Paris war der 80-Jährige englische Regisseur nicht dabei. Der Film handelt von einem verwitweten Schreiner, der nach einem Herzinfarkt in die Mühlen der Arbeitslosen-Bürokratie gerät. Das Sozialdrama war bereits beim Filmfestival in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden.

Polanski verzichtet nach Protesten auf César-Vorsitz.

Einen Zeremonienmeister wird es in diesem Jahr nicht geben, nachdem der 83-Jährige Starregisseur Roman Polanski auf den auf den Ehrenvorsitz bei der diesjährigen Verleihung der französischen César-Filmpreise freiwillig verzichtet hat. Polanski, der mit Filmen wie "Chinatown" und "Der Pianist" Weltruhm erlangte, sollte unter anderem die Eröffnungsrede der Zeremonie in Paris halten.

Frauenrechtlerinnen hatten gegen seine Einladung protestiert, weil er auch noch nach Jahrzehnten von der US-Justiz wegen angeblicher Vergewaltigung einer 13-Jährigen gesucht wird. Die Frauenrechtsgruppe Osez le féminisme (Wagt den Feminismus) sprach von einer "Verhöhnung" von Vergewaltigungsopfern und rief zu einer Demonstration während der César-Verleihung auf. Zudem stellten sie eine Online-Petition ins Netz, die von zig Tausenden Menschen unterschrieben wurde.

Sogar französische Ministerin für Frauenrechte, Laurence Rossignol, nannte die Ehrung "überraschend und schockierend". Die frühere Kulturministerin Aurélie Filippetti hatte Polanski hingegen verteidigt, da die Tat längst verjährt sei.

"Man kann nicht jedes Mal wieder diese Angelegenheit rausholen", sagte Filippetti bei Franceinfo. "Das war vor 40 Jahren." Der Schauspieler Gilles Lelouche erinnerte im "Parisien" daran, dass Polanski seit damals in Frankreich lebe und viele Preise erhalten habe. "Ich entschuldige nicht die Taten. Aber warum sollte es heute mehr einen Skandal geben als gestern?"

Auch Polanskis Anwalt kritisierte eine "ungerechtfertigte" Polemik um die 40 Jahre alten Vergewaltigungsvorwürfe gegen Polanski und verwies unter anderem darauf, dass das mutmaßliche Vergewaltigungsopfer Samantha Geimer sich seit Jahren für eine Einstellung des Verfahrens in den USA einsetzt. Außerdem habe die Justiz in der Schweiz und in Polen Auslieferungsanträge der USA abgelehnt.

Polanskis Anwalt erklärte, der Streit habe Polanski "zutiefst traurig gemacht und seine Familie getroffen". Die Debatte sei durch "absolut falsche Informationen" entfacht worden.

Die US-Justiz wirft dem Filmemacher vor, im Alter von 43 Jahren im Haus von US-Schauspieler Jack Nicholson in Hollywood die damals 13-jährige Geimer sexuell missbraucht zu haben. Geimer berichtete damals, Polanski habe sie mit Alkohol und Drogen gefügig gemacht und mit ihr Sex gehabt. In vielen Staaten der USA gilt schon einvernehmlicher Sex unter 21-Jahren als Vergewaltigung. Ebenso ist der Genuss von Alkohol unter 21 Jahren verboten. Eine für uns Europäer ziemlich befremdliche Einstellung, zumal der Gebrauch von Schusswaffen dagegen ab 18 Jahren in den USA legal ist.

Allerdings gilt in Schweden einvernehmlicher Sex sogar unter Erwachsenen als strafbare Handlung, wenn dem Mann versehentlich ein Kondom wärend des Akts verrutscht. Dies wird bei einem sogenannten one-night-stand mit einem Minimum von zwei Jahren bestraft. Klingt völlig lächerlich, aber diesem Vorwurf ist Julian Assange ausgesetzt und er wird deshalb von dem angeblich so modernen und liberalen Land weltweit mit Haftbefehl gesucht. Aber in Schweden kontrollieren die Feministen die Justiz und in Israel die Rassisten, weshalb eine Israelin mit einem Palästinenser willentlich besser keinen Sex haben sollte, ohne in Gefahr zu laufen bei einer falschen Angabe des Mannes, für Jahre im Gefängnis zu landen.

Polanski hatte nach seiner Festnahme in den USA gestanden, Sex mit der Minderjährigen gehabt zu haben. Nach 42 Tagen im Gefängnis nutzte er seine vorläufige Freilassung kurz vor Verkündung des Strafmaßes zur Flucht nach Europa: Er hatte gefürchtet, dass die Strafe trotz einer Übereinkunft mit der Anklage höher als vereinbart ausfallen würde. Seitdem beschäftigt der Fall immer wieder die Gerichte. Der Filmemacher war 2009 auf US-Anweisung in Zürich festgenommen worden. Anschließend stand er in seinem Chalet im Schweizer Skiort Gstaad zehn Monate unter Hausarrest, bis ihn die Behörden wegen Unklarheiten im Auslieferungsgesuch wieder freiließen.

George Clooney bekommt Ehren-César.

Hollywoodstar George Clooney soll den diesjährigen Ehren-César bekommen. Clooney sei der "charismatischste Schauspieler seiner Generation", er verkörpere Hollywood-Glamour, erklärte die französische Film-Akademie.

Der 55-jährige Clooney, der vor rund zwei Jahrzehnten seinen Durchbruch in der TV-Serie "Emergency Room" hatte, wurde bereits mit zahlreichen Preisen bedacht: Darunter waren auch zwei Oscars für die beste Nebenrolle in "Syriana" (2006) und für den besten Film als Produzent von "Argo" (2013). Hinzu kamen mehrere Golden Globes.

Weitere Informationen unter www.academie-cinema.org

"A Monster Calls" holte bereits Anfang des Monats 9 Goyas.

Das bildgewaltige Fantasydrama "A Monster Calls - 7 Minuten nach Mitternacht" des spanischen Regisseurs J.A. Bayona, das erst im Frühjahr bei uns starten wird, war der große Gewinner der spanischen Goyas. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Patrick Ness mit Sigourney Weaver und Liam Neeson in den Hauptrollen wurde in Madrid gleich mit neun der begehrten Filmpreise ausgezeichnet. Unter anderem erhielt Bayona den Goya für die beste Regierarbeit. Hier der Trailer:

In der Top-Kategorie »Bester Film« gewann aber der Thriller "Tarde para la ira" von Raúl Arévalo, ein Road Movie mit romantischen und brutalen Elementen. Hier der Trailer:

Als beste Schauspielerin wurde Emma Suárez für die Titelrolle in Pedro Almodóvars "Julieta" geehrt. Die 52-Jährige gewann zudem in der Kategorie Beste Nebenrolle für ihre Leistung in der spanischen Produktion "La propera pell". Bester Schauspieler wurde Roberto Alamo für sein Spiel in dem Polizeithriller "Que Dios nos perdone".

Link: www.premiosgoya.com

Offizielle Website: Artes y las Ciencias Cinematográficas de España unter: www.academiadecine.com

Die Internationale Filmkritikervereinigung, die sich aus 100 Journalisten in fünf Kontinenten zusammensetzt, hat am 21.02.2017"Toni Erdmann" bei ihrer jährlichen Preisverleihung insgesamt fünf Mal bedacht. Dabei gewann Maren Ade bei der 14. Verleihung der ICS Awards als erste Frau den Regiepreis. Darüber hinaus wurde Ade noch für das Drehbuch (Bestes Originaldrehbuch), Peter Simonischek als bester Hauptdarsteller sowie der Film selbst als bester Film und bester nicht-englischsprachiger Film ausgezeichnet.

Den ICS Award als beste Hauptdarstellerin gewann Isabelle Huppert für ihre Rolle in Paul Verhoevens "Elle", der auch für das beste adaptierte Drehbuch (David Burke) und den besten Schnitt (Job ter Burg) ausgezeichnet wurde. Die Nebendarstellerpreise gingen an Lily Gladstone ("Certain Women") und André Holland ("Moonlight").

Alle Preisträger hier im Überblick.

Link: icsfilm.org

Quellen: Spiegel | sat 1 | Kino heute | 3sat | Hamburger Abendblatt | Blickpunkt:Film

Oscars 2017 - Hollywood beklagt Klima des Fanatismus

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Die 89. Verleihung der Oscars® 2017 - Jimmy Kimmel führt durch die Academy Awards. UPDATE: Der Oscar für den besten Film ging an "Moonlight". Bester ausländischer Film wurde "The Salesman" des iranischen Regisseurs Ashgar Fahrhadi.". "Toni Erdmann" ging leer aus, bekam aber einen »Spirit Award«.

Der Regierungswechsel in den USA schlägt auch auf die Stimmung bei der bevorstehenden Oscar-Verleihung: Sie ist gekennzeichnet von Protestaktionen für Meinungs- und Pressefreiheit und gegen Ausgrenzung. So beklagen die Regisseure aller fünf nominierten Auslands-Filme ein "Klima des Fanatismus und Nationalismus" in den USA. Auch die deutsche Regisseurin Maren Ade unterzeichnete die Erklärung.

Der hoch angesehen Late-Night-Moderator Jimmy Kimmel wird am heutigen Sonntagabend, den 26. Februar 2017 (Ortszeit L.A.) die 89. Verleihung der Academy Awards moderieren.

Erst im November 2016 hatte AMPAS Studiomanager und Produzent Michael DeLuca und Produzentin Jennifer Todd als Produzenten der Show gewinnen können. Mit Jimmy Kimmel haben sie einen Vollprofi an Bord geholt, der über reichlich Erfahrung bei der Moderation von Preisverleihungen mitbringt. Der Host von "Jimmy Kimmel Live!" führte 2013 und erst in diesem Jahr erneut durch die Preisverleihungsgala bei den Primetime Emmys - und erhielt dabei ausgezeichnete Kritiken. Er ist bekannt für eine Nähe zu vielen Hollywoodstars. Seine hinreißend inszenierte vermeintliche Langzeitfehde mit Matt Damon ist einer der großen Höhepunkte im amerikanischen Late-Night-Fernsehen.

Die Oscar-Nacht auf ProSieben & im City Kino Wedding.

In Deutschland werden die Festlichkeiten aus Los Angeles ab 1:00 Uhr nachts auf Pro7 übertragen.

Doch die Berliner haben die Möglichkeit in der Nacht von Sonntag auf Montag, die Verleihung auch gemeinsam im City Kino Wedding in der Müllerstraße 74 bei einer kostenlosen Oscar-Party zu feiern.

Vor der Live-Übertragung am heutigen 26. Februar 2017 zeigt das Kino drei Oscar-Filme. Los geht´s ab 14:00 Uhr mit der deutschen Hollywood-Hoffnung "Toni Erdman", ab 17:00 Uhr folgt "Manchester by the Sea" und ab 22:45 Uhr folgt "La La Land". Ab 1:00 Uhr nachts geht es dann live nach Hollywood zur Übertragung der 88. Academy Awards. Der Eintritt zu den Filmen kostet je 6,- Euro, die Oscar-Übertragung ist kostenlos.

Die Oscar-Verleihung wird wieder im Dolby Theatre at Hollywood & Highland Center in Hollywood stattfinden. Auffallend - aber nicht überraschend - ist die starke Präsenz schwarzer Kreativer - das war ein großer Streitpunkt während des kompletten Kinojahres 2016 gewesen. Sechs afroamerikanische Schauspieler wurden nominiert, in jeder Darstellerkategorie wenigstens einer. Dazu kommt noch Barry Jenkins mit Nominierungen für die beste Regie und das beste adaptierte Drehbuch. Ebenso auffallend die Absage, die die Academy Awards den etablierten weißen Filmemachern erteilte: Clint Eastwood ging mit seinem "Sully" leer aus; Martin Scorsese wurde mit seinem "Silence" nur in der Kamera-Kategorie beachtet.

Nicht gerechnet hat man aber damit, dass der designierte US-Präsident Donald Trump - gleich nach seiner Amtseinführung - die Drohung eines Einreisestopps aus islamischen Ländern wahr machen würde. Somit wird das Team des iranischen Films "The Salesman" nicht einreisen, obwohl der Film als einer von fünf nominierten Werken für den Auslands-Oskar vorgeschlagen ist. Sollte „The Salesman“ also bei den sogenannten Auslands-OSCARS® gewinnen und sich in der Kategorie des besten fremdsprachigen Films durchsetzen, könnte niemand den Preis entgegen nehmen.

Ehrenoscar für Jackie Chan.

Ein Preis steht bereits fest. Der Schauspieler Jackie Chan bekommt einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Der aus Hongkong stammende Chan steht seit dem Kindesalter vor der Kamera und spielte bislang in mehr als 150 Filmen mit. Bekannt sind vor allem die Streifen "Rumble in the Bronx", "Karate Kid" und "Rush Hour".

Wie die US-Filmakademie mitteilte, wurden außer dem 62-jährigen Action-Star auch die britische Filmeditorin Anne Coates, US-Casting-Direktor Lynn Stalmaster und der US-Dokumentarfilmer Frederick Wiseman mit dem Sonderpreis geehrt. Die Verleihung fand bereits im November 2016 statt.

Arri bekommt wieder Technik-Oscar.

Eine Digitale-Kamera des Münchner Unternehmens Arri ist mit einem Technik-Oscar ausgezeichnet worden, wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences mitteilte. Es wurden insgesamt 18 Preise für wissenschaftlich-technische Errungenschaften an fünf Firmen sowie 34 Ingenieure und Erfinder vergeben. Arri bekam den Preis für die Entwicklung der Alexa-Digitalkameras. Sie zählten zu den ersten Digitalkameras, die in Spielfilmproduktionen verwendet wurden.

Insgesamt hat die Münchner Firma Arnold Richter Cine Technik (Arri) seit 1967 schon 18 Technik-Oscars erhalten.

14 Nominierungen für "La La Land".

Als Favorit geht "La La Land" mit 14 Nominierungen ins Rennen um die diesjährigen Oscars. Das Musical von Damien Chazelle wurde unter anderem in der Kategorie bester Film, bester Schauspieler (Ryan Gosling) und beste Schauspielerin (Emma Stone) nominiert. 14 Nominierungen bekamen zuvor nur "Alles über Eva" (1950) und "Titanic" (1997).

Jeweils acht Nominierungen gab es für "Moonlight" und "Arrival". Neben Gosling darf auch Casey Affleck auf einen Oscar hoffen. Auch "Toni Erdmann" hat Oscar-Chancen. Der Film der deutschen Regisseurin Maren Ade wurde in der Kategorie "bester fremdsprachiger Film" nominiert. Diese Ehre wurde zuletzt nur Michael Haneke im Jahre 2010 für das "Das weiße Band" zuteil. Letzter deutscher Gewinner war Florian Henckel von Donnersmarck für seinen Stasi-Film "Das Leben der Anderen" im Jahre 2007. Die weiteren vier Anwärter für den "besten fremdsprachigen Film" sind „Tanna“ (Australien), „Unter dem Sand – Das Versprechen der Freiheit“ (Dänemark), „The Salesman“ (Iran) und „Ein Mann namens Ove“ (Schweden).

Ursprünglich waren von der Academy 85 Filme für die Kategorie "bester fremdsprachiger Film" ausgewählt worden, neun Filme schafften es im Dezember 2016 auf die Shortlist, und fünf Filme gehen nun letztendlich ins Rennen um den Oscar.

Die wichtigsten Oscar-Nominierungen:

Bester Film

"Arrival" (Denis Villeneuve)

"Fences" (Denzel Washington)

"Hacksaw Ridge" (Mel Gibson)

"Hidden Figures" (Theodore Melfi)

"Hell or High Water" (David Mackenzie)

"La La Land" (Damien Chazelle)

"Lion" (Garth Davis)

"Manchester by the Sea" (K.Lonergan)

"Moonlight" (Barry Jenkins) *Winner

Beste Regie

Mel Gibson ("Hacksaw Ridge")

Damien Chazelle ("La La Land") *Winner

Barry Jenkins ("Moonlight")

Kenneth Lonergan ("Manchester by te Sea")

Denis Villeneuve ("Arrival")

Beste Hauptdarstellerin

Natalie Portman (Jackie)

Isabelle Huppert (Elle)

Emma Stone (La La Land) *Winner

Meryl Streep (Florence Foster Jenkins)

Ruth Negga (Loving)

Bester Hauptdarsteller

Casey Affleck (Manchester by the Sea) *Winner

Denzel Washington (Fences)

Viggo Mortensen (Captain Fantastic)

Andrew Garfield (Hacksaw Ridge)

Ryan Gosling (La La Land)

Bester fremdsprachiger Film

"Tanna" (Martin Butler / AUS)

"Unter dem Sand" (M.Zandvliet / DEN)

"Toni Erdmann" (Maren Ade / GER)

"The Salesman" (Asghar Farhadi / IRN) *Winner

"Ein Mann namens Ove" (Hannes Holm / SWE)

Bester Nebendarsteller

Mahershala Ali *Winner, Jeff Bridges, Michael Shannon, Lucas Hedges, Dev Patel

Beste Nebendarstellerin

Viola Davis *Winner, Michelle Williams, Naomie Harris, Nicole Kidman, Octavia Spencer

Durch die Zeitverschiebung wurden die Ergebnisse der Preisvergaben erst ca. neun Stunden nach Ende der 89. Verleihung der Academy Awards, den (OSCARS®), bei uns bekannt.

Die Gewinner haben wir als UPDATE nachträglich hier farbig mit *Winner markiert. Weitere Gewinner haben wir mittlerweile am Ende des Textes in der erweiterten Ansicht unter vollständig lesen gekennzeichnet.

Links: oscar.go.com | www.oscars.org

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NACHTRAG:

Traditionell werden einen Tag vor der großen Oscar-Gala mit den Spirit Awards die US-Independent-Preise in Kalifornien vergeben. Die deutsche Regisseurin Maren Ade gewann gestern die Trophäe für ihren Erfolgsfilm "Toni Erdmann" in der Sparte bester internationaler Film.

Für das Drama "Moonlight" von Filmemacher Barry Jenkins gab es gleich sechs Independent Spirit Awards, darunter für den besten Film. Zudem wurde "Moonlight" für die Ensemble-Besetzung mit dem Robert-Altman-Sonderpreis ausgezeichnet. Als beste Schauspielerin wurde die Französin Isabelle Huppert für ihre Darbietung in "Elle" geehrt. Als bester Schauspieler wurde der US-Amerikaner Casey Affleck für seine Hauptrolle in "Manchester by the Sea" prämiert.

Der überwiegend in den USA lebende und dort produzierende deutsche Regisseur Roland Emmerich kann aufatmen. Mit seinem Science-Fiction-Film "Independence Day: Wiederkehr" war er fünf Mal für den US-Schundpreis »Goldene Himbeere« nominiert, bekam aber ebenfalls einen Tag vor der Verleihung der Oscars keine der Spott-Trophäen.

Der Actionstreifen "Batman vs.Superman: Dawn of Justice" und die von Kritikern verrissene rechtskonservative Dokumentation "Hillary's America: The Secret History of the Democratic Party" holten dagegen je vier "Razzie"-Preise.

Link: razzies.com

Quellen: Blickpunkt:Film | 3sat | AFP | dpa | filmecho | Berliner Morgenpost | ARD Text

"Oscars 2017 - Hollywood beklagt Klima des Fanatismus" vollständig lesen

Verleihung der Goldenen Kamera in Hamburg      

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Steven Gätjen präsentiert erstmals die Preisträger der GOLDENEN KAMERA heute Abend im ZDF.

Ein Mafia-Thriller, ein Obdachlosen-Drama und ein Zielfahnder-Krimi gehen ins Rennen um die Goldene Kamera für den besten Fernsehfilm.

Nominiert sind:

• "Auf kurze Distanz" (Das Erste, Regie: Philipp Kadelbach) *Winner - UPDATE 

• "Ein Teil von uns" (Das Erste, Regie: Nicole Weegmann) und

• "Zielfahnder: Flucht in die Karpaten" (Das Erste, Regie: Dominik Graf) 

In der Jury saßen unter anderem die Schauspieler Wotan Wilke Möhring und Heike Makatsch, Komikerin Carolin Kebekus und Moderator Johannes B. Kerner.

Verliehen werden die Preise der Goldenen Kamera am 4. März 2017 in Hamburg von der Funke Mediengruppe, die 2013 mit der Übernahme der bekannten Fernsehzeitschrift Hörzu vom Axel Springer Verlag auch die Rechte an der Verleihung erworben hat. Damit verschwindet bei der Verleihung auch langsam das Logo des Markennamens Hörzu, der ältesten und ersten deutschen Programmzeitschrift, die seit 1946 erscheint, und Berlin ist um eine beliebte Veranstaltung ärmer geworden.

Das ZDFüberträgt die Verleihung heute Abend, den 4. März 2017 um 20:15 Uhr aus Hamburg. Dort wird auch der irische Schauspieler Colin Farrell heute Abend erwartet.

Auszeichnungen für Colin Farrell, Nicole Kidman & Jane Fonda.

Colin Farrell wird als "Bester Schauspieler International" ausgezeichnet. Der Ire kann auf ein mehr als erfolgreiches Jahr 2016 zurückschauen: Aktuell ist er in "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" als Zauberer "Percival Graves" zu sehen. Der Fantasy-Film aus der Feder von J.K. Rowling lockte in Deutschland bislang mehr als drei Millionen Zuschauer in die Kinos. Für seine brillante Darstellung in der grotesk-komischen Filmkomödie "The Lobster" wurde Colin Farrell zuvor weltweit mit Nominierungen überhäuft, darunter für den Golden Globe. Er spielt einen melancholischen Single, der - wenn er nicht bald eine neue Gefährtin findet - droht in einen Hummer verwandelt zu werden.

Der 40-jährige Colin Farrell gilt in Hollywood als wohl bekanntester Export Irlands. Kein geringerer als Kevin Spacey sah Colin Farrell 1998 in einem Theaterstück und engagierte den talentierten Schauspieler für einen Film. Im Jahr 2000 wurden die Kritiker erstmals aufmerksam, als er in Joel Schumachers "Tigerland" die Rolle des aufsässigen Soldaten spielte. Es folgten Auftritte an der Seite von Tom Cruise ("Minority Report"), mit Kiefer Sutherland im Thriller "Nicht auflegen!" und 2004 übernahm er die Hauptrolle in Oliver Stones Epos "Alexander". Den ersten Golden Globe gab es 2009, als er in "Brügge sehen... und sterben?" als Auftragsmörder "Ray"überzeugte. Im gleichen Jahr mimte er den Gegenspieler von Jeff Bridges im Oscar-preisgekrönten Film-Drama "Crazy Heart". 2014 machte er dann einen kurzen Ausflug ins TV und spielte in der zweiten Staffel der HBO-Serie "True Detective".

Nicole Kidman wird als "Beste Schauspielerin International" geehrt. Die auf Hawaii geborene 49-jährige Darstellerin wird die Ehrung ebenfalls persönlich in Empfang nehmen. Seit ihrer Hauptrolle im 1989 gedrehten australischen Thriller "Todesstille" wird Kidman von Kritikern und dem Publikum für ihren Mut, ungewöhnliche Rollen anzunehmen und für ihre große Vielseitigkeit verehrt. 2002 bekam sie die erste Oscar-Nominierung für ihre Rolle in dem innovativen Musical-Filmdrama "Moulin Rouge!" von Baz Luhrmann. 2003 gewann sie schließlich einen Oscar, einen Golden Globe Award, den BAFTA Award sowie den Silbernen Bären auf der Berlinale für ihre Rolle in "The Hours - Von Ewigkeit zu Ewigkeit".

Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie 2008 auch bekannt aus Baz Luhrmanns monumentalen Melodram "Australia". Aktuell ist Nicole Kidman im Film "Lion" als "Sue" zu sehen, den wir am 1. März 2017 in unserer Rubrik Filmkritik besprochen haben. Nicole Kidman vermag in einer Minute auf der Leinwand ihr ganzes, fulminantes Können abzurufen. Sie wandelt in der Gefühlswelt zwischen zerbrechlich und unterkühlt, ekstatische Emotionen weichen stillen Tränen. In ihrem Spiel scheint alles wahrhaftig.

Jane Fonda wird für ihr Lebenswerk geehrt. Die 79-jährige Schauspielerin und politische Aktivistin wird den Preis in der Hansestadt persönlich entgegennehmen. Jane Fonda entstammt aus einer Schauspielerdynastie. Ihr Vater Henry Fonda war selbst eine Darsteller-Ikone. Bruder Peter Fonda wurde mit "Easy Rider" zum Idol. Auch ihre Nichte Bridget Fonda stand erfolgreich vor der Kamera.

Im Alter von 21 Jahren besuchte Jane Fonda die Schauspielschule Actors Studio von Lee Strasberg. Schon ein Jahr später trat sie am Broadway auf und bekam für ihre Rolle in "There was a ­Little Girl" gleich als vielversprechendste neue Schauspielerin den New York Critics Drama Award. Erste Kino-Erfolge feierte Fonda in den 60er-Jahren mit dem französischen Regisseur Roger Vadim, der auch ihr erster Ehemann wurde. Er inszenierte sie ebenso spektakulär wie sexistisch im Science-Fiction-Film "Barbarella". Ihren ersten Oscar gewann sie 1971 für die Darstellung einer Prostituierten in "Klute". Die 70er-Jahre waren eine Dekade, die die USA politisch polarisierte. Fonda spielte und produzierte das Drama über die Vietnam-Heimkehrer "Coming Home" und gewann dafür ihren zweiten Oscar.

Auch jenseits der Leinwand engagierte sie sich in dieser Zeit politisch, war ein führender Kopf der Antikriegsbewegung und heiratete 1973 den Politiker Tom Hayden. 1991 nahm sie sich eine Auszeit von der Schauspielerei, die 15 Jahre andauern sollte. Sie heiratete ihren dritten Ehemann, den Medienmogul Ted Turner, zog sich ins Privatleben zurück und schrieb ihre Autobiografie.

FUNKE MEDIENGRUPPE vergibt erstmals einen Digital Award.

Die FUNKE MEDIENGRUPPE erweitert in diesem Jahr die Marke GOLDENE KAMERA und vergibt erstmals den GOLDENE KAMERA Digital Award, denn neben dem bisherigen Fokus auf nationale und internationale Stars der Film-, TV- und Musikbranche wurde genau beobachtet, was sich im Bereich 'Best of Entertainment' im Netz tut. In sechs Kategorien werden deshalb diesmal auch die goldenen Trophäen des Digital Awards verliehen: "Serie", "Viraler Clip", "Music-Act", "Reportage", "Channel", und "Comedy". Zu sehen war der GOLDENE KAMERA Digital Award schon am Samstag, 18. Februar 2017 bei ZDFneo und online unter: www.goldenekamera.de/digitalaward.

In der Kategorie #MusicAct gewannen die Lochmann-Zwillinge genannt DieLochis. Bei einem ihrer Konzert in der Berliner Columbiahalle wurden sie mit der goldenen Trophäe überrascht. Hier ein Musik-Clip:

Hier ein weiteres Video mit einem Sketch aus den Anfangstagen von Heiko und Roman Lochmann aus Hessen bei einer ihrer ersten YouTube Auftritte. Mit über zwei Millionen Abonnenten innerhalb von fünf Jahren gehören sie zweifelsohne unter jugendlichen Follower mittlerweile zu den gefragtesten YouTubern Deutschlands. Neben Songparodien, Kinofilmen und Sketchen schlagen ihre Herzen vor allem für die Musik:

In der Kategorie #Comedy gewann Torge Oelrich die GOLDENE KAMERA Digital Award. Hier seine neueste Parodie zum Karneval.

Mit seinem YouTube-Kanal "Freshtorge" startete der 28-Jährige bereits 2009 und gehört seitdem mit fast zwei Millionen Abonnenten zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Comedians im Web. Jeden "Samstorg" gibt es ein neues Video von ihm. Seinen erlernten Beruf als Schulsozialarbeiter übte der YouTube-Star bis letztes Jahr noch aus.

Kategorie "Beste Information" geht an Qualitätsjournalismus.

In der Kategorie "Beste Information" werden in diesem Jahr stellvertretend für ihre Redaktionen zwei "Anchor-Women" und ein "Anchor-Man" mit der GOLDENEN KAMERA ausgezeichnet. Obwohl der Journalismus noch nie so unter Beschuss stand wie 2016, wollen Nachrichtenformate ausgewogen, umfassend und zuverlässig informieren, die Sachlichkeit zudem mit höchster Beliebtheit vereinen und dabei für Qualität und Kontinuität stehen:

• Caren Miosga ("Tagesthemen")

• Marietta Slomka ("heute-journal")

• Peter Kloeppel ("RTL Aktuell")

In Zeiten, in denen 'Fake News', 'alternative Fakten' und 'postfaktisch' zunehmend Analyse, Aufklärung und Suche nach Wahrheit zu überschatten drohen, will die GOLDENE KAMERA die Redaktionen der drei meistgesehenen Nachrichtenformate und ihre Präsentatoren auszeichnen, die deutlich machen: Journalismus ist nicht Teil des Problems, guter Journalismus ist Teil der Lösung. Der Preis wird ihnen in Hamburg überreicht.

Nachtrag:

GOLDENE KAMERA Nachwuchspreis geht an: Leonard Carow

BESTER FILM International: "LA LA LAND"

BESTER DEUTSCHER SCHAUSPIELER: Wotan Wilke Möhring

BESTE DEUTSCHE SCHAUSPIELERIN: Lisa Wagner

BESTE MUSIK International": Ed Sheeran

BESTER MEHRTEILER / Miniserie: "Morgen hör ich auf" (ZDF)

LEBENSWERK National: Dieter Thomas Heck

BELIEBTESTE SATIRE SHOW Publikumspreis: "Heute Show" (ZDF)

Link: www.goldenekamera.de

Quellen: dpa Presseportal | Morgenpost | Goldene Kamera | Wikipedia | YouTube

Bekanntgabe der 53. Grimme-Preise 2017 in Essen

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Am 8. März 2017 hat das Grimme Institut aus Marl die diesjährigen Preisträger in Essen bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet am 31. März in Marl statt.

Der Grimme-Preis des Grimme Instituts in Marl zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen für Fernsehsendungen in Deutschland. Er wurde nach dem ersten Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks, Adolf Grimme, benannt.

Die Jury des Grimme-Preises hat drei Produktionen nachnominiert, darunter zwei des SWR. In der Kategorie Fiktion wurde u.a. "Das weiße Kaninchen" nominiert, ein Film über die Gefahren, denen Kinder und Jugendliche durch sogenanntes Cyber-Grooming im Netz ausgesetzt sind, und gewann eine von vier Auszeichnungen. In der Kategorie Information & Kultur ist Ashwin Raman im Rennen, u.a. mit seiner Dokumentation "Im Nebel des Krieges - An den Frontlinien zum Islamischen Staat" für die besondere journalistische Leistung. Zuvor waren bereits vier andere SWR (Ko-) Produktionen für den diesjährigen Grimme-Preis nominiert worden.

"Das weiße Kaninchen": Der Thriller dreht sich um Cyber-Grooming und das gefährliche Spiel mit falschen Identitäten im Netz. Regisseur Florian Schwarz lässt in "Das weiße Kaninchen" die Wirklichkeit der Chats plastisch und erfahrbar werden, den Reiz der anonymen Kommunikation wie die latente Gefahr, die darin enthalten ist. Der Film ist eine Produktion der FFP New Media im Auftrag des SWR. Als Produzenten zeichnen Michael Smeaton und Simone Höller verantwortlich, die Redaktion liegt bei Claudia Gerlach-Benz. Das Drehbuch zu dem Film schrieben Holger-Karsten Schmidt und Michael Proehl, Regie führte Florian Schwarz, die Hauptrollen spielten Lena Urzendowsky, Devid Striesow und Louis Hofmann. Erstausstrahlung war am 28. September 2016 im Ersten. Hier der Trailer:

"Im Nebel des Krieges": Nach Ausrufung des "Islamischen Staates" im Jahr Sommer 2014 haben die IS-Terrormilizen mit erbarmungsloser Grausamkeit hunderttausende Menschen im Nahen Osten heimatlos gemacht. Ashwin Ramans Film "Im Nebel des Krieges - An den Frontlinien zum Islamischen Staat" zeigt die verschiedenen Fronten, an denen dieser Kampf geführt wird. Vor allem aber ist Raman sechs Wochen im Kriegsgebiet selbst unterwegs, im Grenzgebiet zwischen Syrien, Irak und Kurdistan. Dabei entstanden Bilder, von gefangenen IS-Kämpfern bis hin zu hautnahen Aufnahmen von Kriegshandlungen an diversen Fronten. Und von Begegnungen mit den Menschen der Region, die Opfer von Krieg und Gewalt wurden. Die Redaktion haben Thomas Michel und Susanne Sterzenbach. Der Film wurde am 1. Februar 2016 in der "Story im Ersten" erstmals ausgestrahlt. Hier die komplette 44 Minuten lange und erschreckend informative Doku auf YouTube, die ebenfalls einen Preis gewann.

Als bester Fernsehfilm wurde letzten Samstag, den 4. März 2017 die UFA-Produktion "Auf kurze Distanz" (ARD/WDR) mit dem TV-Preis "Die Goldene Kamera" der Funke Medien Gruppe ausgezeichnet. Der Wettmafia-Thriller von Philipp Kadelbach war auch für den Grimme Preis nominiert und erhielt zuvor schon den Regiepreis "Metropolis" des Bundesverband Verbands Regie (BVR). Doch der Film ging bei der Vergabe der Grimme-Preise leer aus. Hier der Trailer mit Tom Schilling als verdeckter Ermittler im Kreis einer serbischen Wettmafia.

Die Preisträger des 53. Grimme-Preises wurden am gestrigen 8. März 2017 in Essen bekanntgegeben. Die Preisverleihung des Grimme Instituts findet aber erst am 31. März 2017 im Theater Marl statt.

Nominierungen und Gewinner

Die Gewinner haben wir wieder farblich mit *Winner markiert.

81 Produktionen und Einzelleistungen wurden für den 53. Grimme-Preis 2017 nominiert. Aus über 1.000 Einreichungen und Vorschlägen wählten die Kommissionen in den Kategorien Fiktion, Unterhaltung, Kinder & Jugend sowie Information & Kultur die Nominierten aus.

Wettbewerb Fiktion

Auf kurze Distanz (WDR/ARD Degeto)

Brief an mein Leben (ZDF)

Das Programm (ARD Degeto)

Das weiße Kaninchen (ARD) *Winner

Dead Man Working (HR/ARD Degeto) *Winner

Der Andere - Eine Familiengeschichte (ZDF)

Der Fall Barschel (ARD Degeto)

Die Stille danach (MDR/ORF)

Dolores (SWR)

Ein Teil von uns (BR) *Winner

Hirngespinster (BR/ARTE)

Mitten in Deutschland: NSU (Teil 1-3) (SWR/WDR/BR/ARD Degeto/MDR) *Winner

Nur eine Handvoll Leben (WDR)

Operation Naked (ZDF)

Polizeiruf 110 - Und vergib uns unsere Schuld (BR)

Tatort: Auf einen Schlag (MDR)

Tatort: Die Wahrheit (BR)

Serien

Ku'damm 56 (ZDF)

Morgen hör ich auf (ZDF)

Spezial

Axel Ranisch, Heiko Pinowski und Peter Trabner für das Drehbuch von Alki Alki (ZDF)

Die Idee und das Konzept der Einbindung der Gebärdensprache im Tatort: Totenstille (SR)

Innovation

Das Konzept von Mitten in Deutschland: NSU (Teil 1-3) (SWR/WDR/BR/ARD Degeto/MDR) *Winner

Wettbewerb Information & Kultur

45 Min: Protokoll einer Abschiebung (NDR) *Winner

Als wir die Zukunft waren - 7 Geschichten aus einem verschwundenen Land (rbb/MDR)

Aus dem Abseits (3sat/rbb)

Besessen (ZDF/ARTE)

Buchenwald. Nächste Generation (ZDF/3sat)

California City (ZDF/ARTE)

Der Clown (NDR)

Der NSU-Komplex (BR/MDR/NDR)

Die Story: Jung, männlich, marokkanisch - Wie ein Viertel unter Generalverdacht gerät (WDR)

Ebola - Das Virus überleben (SWR) *Winner

Eines Tages...And-Ek Ghes (rbb)

Endstation Bataclan - Vom Busfahrer zum Attentäter (RB/ARTE)

Hannah Arendt - die Pflicht zum Ungehorsam (WDR)

Junger Dokumentarfilm: Hundesoldaten (SWR) *Winner

Zwei Stimmen aus Korea (ZDF/3sat)

Serien & Mehrteiler

Killerspiele! Der Streit beginnt / Der Streit eskaliert / Virtual-Reality-Streit (ZDF)

Schatten des Krieges: Das sowjetische Erbe / Das vergessene Verbrechen (RBB/NDR) *Winner

Szene Deutschland: Unter Junkies / Unter Hooligans (ZDF)

Spezial 

Die Redaktion des Magazins Sport Inside (WDR)

Die Redaktion des Magazins „Aspekte“ sowie die Moderatoren Can Dündar und Katty Salié (ZDF)

Journalistische Leistung 

Ashwin Raman für seine Produktionen „An vorderster Front” und „Im Nebel des Krieges – An den Frontlinien zum Islamischen Staat” *Winner

Aud Krubert-Hall und Lan-Na Grosse für die Moma-Reihe "Flüchtlinge in Templin" (ZDF)

Die ARD-Korrespondentin Shafagh Laghai (WDR)

Die Redaktion des Magazins Monitor (WDR)

Wettbewerb Unterhaltung 

3. Stock links (BR)

Applaus und raus (ProSieben) *Winner

Bares für Rares (ZDF)

Der Sandro-Report - Zahlemann live (WDR)

Der satirische Jahresrückblick 2016 (ZDF)

Die beste Show der Welt (ProSieben)

Die unwahrscheinlichen Ereignisse im Leben von… (WDR)

extra3 - Der Irrsinn der Woche (NDR)

Gute Nacht! Die Show vorm Einschlafen (NDR)

Herr Strunk, Herr Schulz und das Jahr 2016 (NDR)

Kitchen Impossible (VOX)

Panorama - Die Show (NDR)

Sketch History (ZDF)

Tankstellen des Glücks (ZDF/ARTE)

Zärtlichkeiten im Bus (MDR)

Spezial 

Neo Magazin Royale mit Jan Böhmermann #verafake (ZDF/ZDFneo) *Winner

Innovation

Neo Magazin Royale: Der Beitrag "Einspielerschleife" aus der Sendung vom 7. April (ZDF/ZDFneo)

Rocket Beans TV: „Der Umzug: Rocket Beans Multiverse“ (Rocket Beans)

Ville de Bock zeigt: Boccia Boccia (Tele5)

Wettbewerb Kinder & Jugend

Ab 18! (ZDF/3sat)

Bongo Boulevard (FUNK)

Checker Tobi – Der Leben- und Sterben-Check (BR)

Der Mond und ich (ZDF) *Winner

Die Sendung mit dem Elefanten: Spezial Flüchtlinge (WDR)

Die Sendung mit der Maus: Polen Spezial (WDR)

Hallo Arbeit! (rbb)

Hier und heute: Nordstadtkinder - Lutwi (WDR) *Winner

Jäger & Sammler (ZDF/FUNK)

Kliemannsland (NDR/FUNK)

pur+: Verpackt und zugemüllt (ZDF)

Schau in meine Welt: Josef - Der Stadtgärtner (rbb)

stark! – Ibrahim und Jeremia. Brüder auf Zeit (ZDF)

Tilda Apfelkern (MDR/SWR)

Wissen macht Ah! (WDR)

Spezial 

Eric Mayer für seine kompetente und souveräne Moderation des Wissensmagazins pur + (ZDF/KIKA)

Ralph Caspers für seine besondere Art der Moderation (WDR)

Innovation 

Trustory (FUNK)

Wishlist (RB/MDR/FUNK) *Winner

Publikumspreis der Marler Gruppe

"stark! Ibrahim und Jeremia. Brüder auf Zeit" (ZDF / If Age Filmproduktion) Maike Conway (Buch/Regie) *Winner

Links: www.grimme-preis.de | www.grimme-institut.de

Filmproduzenten ehren Roland Emmerich

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Auszeichnung für das Lebenswerk einer herausragenden Produzentenpersönlichkeit.

Der Produzent und Regisseur Roland Emmerich ("Independence Day", "Godzillla", "The Day after Tomorrow") wird in diesem Jahr von der Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen mit dem Carl Laemmle Produzentenpreis ausgezeichnet.

Für seine letzte Science-Fiction-Fortsetzung, "Independence Day: Wiederkehr", war er zwar fünf Mal für den US-Schundpreis »Goldene Himbeere« nominiert worden, hatte aber einen Tag vor der Verleihung der Oscars noch mal Glück gehabt und bekam letztendlich keine der RAZZIES-Spott-Trophäen ausgehändigt. Hier der Trailer:

Der 61 Jahre alte deutsche Filmproduzent, Regisseur und Drehbuchautor lebt in Los Angeles, London und Berlin. Seine größten Erfolge konnte er aber in Hollywood feiern. Dort will er im Sommer auch seinen Lebensgefährten Omar De Soto (28) heiraten, wie er anlässlich seines Deutschlandsaufenthaltes verkündete.

Den nach dem Filmpionier und Hollywood-Gründervater Carl Laemmle (1867-1939) benannten Preis bekommt Emmerich für sein Lebenswerk, wie die Produzentenallianz in Berlin mitteilte. Der mit 40.000 Euro dotierte Preis wird zusammen mit der Stadt Laupheim in Baden-Württemberg verliehen, der Geburtsstadt Laemmles.

Dort wird der Preis am 17. März 2017 an Roland Emmerich im Schloss Großlaupheim übergeben. Roland Emmerich ist der erste Preisträger des erstmals ausgeschriebenen Carl-Laemmle-Produzentenpreises. Im Rahmen der festlichen Preisverleihung wird dem Preisträger die Laemmle-Statuette – ein stilisiertes Lämmchen – verbunden mit einem Preisgeld von 40.000 Euro überreicht werden. Das Datum der Verleihung liegt damit in der Woche der Gründung der Universal City vor einhundertzwei Jahren.

Als neuer deutscher Produzentenpreis zeichnet der Carl Laemmle Produzentenpreis jährlich das Lebenswerk einer herausragenden Produzentenpersönlichkeit aus und stellt zugleich generell die besondere Leistung der Produzenten im kreativen und wirtschaftlichen Prozess des Filmschaffens in besonderer Weise heraus. Der Carl Laemmle Produzentenpreis wird anlässlich des 150. Geburtsjahres des Filmpioniers und Erfinders von Hollywood Carl Laemmle durch die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V. (Produzentenallianz), mit über 240 Mitgliedern der maßgebliche Produzentenverband in Deutschland, gemeinsam mit seiner Geburtstadt Laupheim ins Leben gerufen.

Carl Laemmle verkörpert mit seinem Lebenswerk wie kaum ein anderer den „Urvater“ der Produzenten. Als Gründer der Universal Studios schuf er die größte und wichtigste Filmmetropole der Welt: Hollywood. Er gehörte zu den erfolgreichsten und innovativsten Filmproduzenten seiner Zeit. Carl Laemmle schrieb Filmgeschichte. Seiner Geburtsstadt Laupheim blieb er zeitlebens eng verbunden.

Links: carl-laemmle-produzentenpreis.de | www.produzentenallianz.de


Große Gala zum 15. Deutschen Hörfilmpreis in Berlin

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Heute Verleihung des 15. Deutschen Hörfilmpreises im Berliner Kino International. (UPDATE mit den vier Preisen.)

,Um Filme zu lieben, muss man sie nicht sehen': Unter diesem Motto wird am 21. März 2017 im Kino International in Berlin der inzwischen 15.Deutsche Hörfilmpreis verliehen.

Nominiert sind erneut außergewöhnliche Audiodeskriptionen, die blinden und sehbehinderten Menschen einen direkten Zugang zu Fernsehen, Kino und Theater ermöglichen. Dazu gehören die Romanverfilmung "Ein Hologramm für den König" mit Oscar-Preisträger Tom Hanks oder die Dramen "Nebel im August" und "Das weiße Kaninchen", die darauf hoffen dürfen, als außergewöhnliche Bildvertonungen ausgezeichnet zu werden. Zudem konnten Filmfans für die Gewinner des Publikumspreises bis zum 15. März 2017 unter 12 Favoriten abstimmen. Dafür wurden Ausschnitte aus den nominierten Beiträgen auf der Homepage des Deutschen Hörfilmpreises 2017 bereitgestellt.

• 24 Wochen

• Das weiße Kaninchen

• Der letzte Mentsch

• Die vermisste Frau

• Die vierte Gewalt *Winner Publikumspreis

• Ein Hologramm für den König

• Familienfest *Winner Kategorie TV (ZDF)

• Ku'damm 56

• Löwenzahn, Folge "Geld – Der schlaue Tausch"*Winner Jurysonderpreis

• Nebel im August *Winner Kategorie Kino

• Sagenhaft – Das Oderhaff

• Universum: Dolomiten – Sagenhaftes Juwel der Alpen

Wir haben die Preisträger nachträglich als UPDATE farbig mit *Winner gekennzeichnet.

Für eine komfortable Anreise der prominenten Gäste und Nominierten sorgt erneut SKODA. In guter Tradition ist die tschechische Traditionsmarke wieder Mobilitätspartner und stellt für die festliche Gala einen exklusiven Shuttle-Service mit eleganten SUPERB-Limousinen zur Verfügung, damit die Stars und Gäste stilvoll im SKODA SUPERB zur festlichen Gala vorfahren können.

Steven Gätjen hat bereits vom roten Teppich der »Golden Globes« berichtet und präsentiert im ZDF inzwischen eine monatliche Filmsendung. Der vielseitige Moderator ist ein echter Kinoexperte - und wird am 21. März 2017 durch die mittlerweile 15. Auflage des Deutschen Hörfilmpreises im Berliner Kino International führen. Mit der Veranstaltung fördert der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband die Produktion von barrierefreien Filmproduktionen, die es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglichen, Filme als Ganzes wahrzunehmen. Dafür werden zentrale bildliche Elemente wie Umgebung, Mimik oder Gesten in den Dialogpausen in kurzen Sätzen beschrieben. In diesem Jahr sind insgesamt zwölf Produktionen aus den Bereichen Kinder- und Jugendfilm, Serie und TV-Reihe, Spielfilm und Dokumentation für den renommierten Preis nominiert.

Der Deutsche Hörfilmpreis ist eine der vielen renommierten Veranstaltungen aus Film, Kunst und Musik, bei denen SKODA in diesem Jahr als Mobilitätspartner unterwegs ist. Dazu zählen beispielsweise die Verleihungen der ECHO Musikpreise, das Filmfest Hamburg und der Medienpreis der Kindernothilfe.

Link: www.deutscher-hoerfilmpreis.de

Quellen: Presseportal by dpa | Deutscher Hörfilmpreis

Gala des Deutschen Werbefilmpreises 2017

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Heute Preisverleihung in der Hamburger Kulturfabrik Kampnagel. - UPDATE mit den zwei Gewinnern.

Aus fast 800 Einreichungen hat die diesjährige Jury für den Deutschen Werbefilmpreis (DWP) insgesamt 32 Arbeiten ausgesucht, die in folgenden Kategorien nominiert sind: Regie, Skript, Kamera, Schnitt, Visuelle Effekte, Animation, Art Department, Komposition, Sounddesign und bester Nachwuchswerbefilm.

Zu sehen sind die einzelnen Beiträge unter:

Link: www.deutscher-werbefilmpreis.de/de/nominierte

Hier ein Clip von Mercedes Benz nominiert in den Kategorien: Beste Regie und Beste Kamera.

Die von der Grand Jury als beste Werbefilme beurteilten Produktionen werden bei der Verleihung am 24. März 2017 in der Hamburger Kulturfabrik Kampnagel mit der „Hatto“-Trophäe ausgezeichnet.

Die eigenständige und unabhängige Deutsche Werbefilmakademie wurde im Juni 2013 von den im Verband organisierten Werbefilm- und Postproduzenten gegründet. Nach Vorbild der amerikanischen und deutschen Filmindustrie bietet sie dem deutschen Werbefilm ein Forum und trägt mit wachsender Bedeutung der Bewegtbild-Kommunikation Rechnung. Ihr Ziel ist es, Qualität zu sichern, Talente zu fördern, herausragende Arbeiten auszuzeichnen, Innovationen voranzutreiben und den interdisziplinären Austausch zu forcieren. Die erste Verleihung fand anlässlich der Gründung der Deutschen Werbefilmakademie noch in Berlin im Soho-Haus statt, da in der Hauptstadt auch deren Presseagentur vertreten ist.

Sitz der Akademie ist jedoch Hamburg, der Hansestadt, die in früheren Jahren die größten Werbeagenturen Deutschlands beherbergte und immer noch durch große Verlagshäuser wie der Funke Mediengruppe, die kürzlich ebenfalls dort die Gala der Goldenen Kamera ausrichtete, Spitzenkräfte aus der Werbung bindet.

Allerdings haben Berlin und München stark aufgeholt. So bleibt Serviceplan die mit Abstand größte inhabergeführte Agenturgruppe Deutschlands. Der Dienstleister mit Hauptsitz in München knackte im Jahre 2014 beim Gross Income zum ersten Mal die 200-Millionen-Euro-Grenze und setzte insgesamt 201,6 Millionen Euro um. Auf Platz zwei folgt - mit riesigem Abstand - Jung von Matt aus Hamburg mit einem Gross Income von 79,4 Millionen Euro. Dahinter rangiert Media Consulta aus Berlin mit einem Umsatz von 50,4 Millionen Euro.

Prozentual besonders stark zulegen konnte im vergangenen Jahr die Berliner Kreativschmiede Heimat. Dank vieler neuer Kunden wie Otto, Mini International, E wie einfach oder auch Weight Watchers wuchsen die Hauptstädter um sage und schreibe 45 Prozent auf ein Gross-Income-Volumen von nunmehr 23,8 Millionen Euro.

NACHTRAG:

Kein Wunder, dass nach den oben genannten Erfolgen, die Berliner Agentur HEIMAT auch in der „Königskategorie“ »Bester Werbefilm« gewann. Die Jury wählte deren Spot „Du lebst. Erinnerst du dich?“, der von der Produktionsfirma Partizan für Hornbach gefertigt wurde, nicht nur zum Besten Werbefilm aus sondern zeichnete ihn auch noch in den Kategorien Beste Regie, Beste Kamera und Bester Schnitt aus. Juryvorsitzende Sonja Heiss begründete dies mit dem „tollen Script. Dem Mut. Der tollen Kamera und dem Schnitt.“ Und ergänzte: „Der Film ist sehr sympathisch und kann auch international standhalten“, wie uns am Samstag als UPDATE mitgeteilt wurde. Hier der Clip, den wir leider nicht einbinden konnten, dafür aber auf VIMEO verweisen durften:

Bester Nachwuchswerbefilm wurde in diesem Jahr der Spot „Moonjourney“ von Chiara Grabmayr (HFF München, Trimaphilm, NG Film). Ein Spot für die „Perspektive für jugendliche Flüchtlinge e.V.“. Die Gewinnerin kann sich über insgesamt 20.000 Euro freuen: je 10.000 Euro von Universal Music und Kapagama und von nhb video für die Postproduktion. Hier der Spot auf YouTube und auch bei uns:

Das neue Ranking der Agenturen erlaubt übrigens nun einen differenzierteren Blick: Neben den großen, etablierten Kreativagenturen belegen digitale Kreativagenturen jeweils fünf der ersten zehn Plätze. Mit vorne dabei sind Digitalspezialisten wie Plan.net, Pixelpark, Kircher Burkhardt, La Red und Syzygy.

Die Top Ten der digitalen Kreativagenturen 2014 laut W&V-Ranking:

Kircher Burkhardt und Burda Creative mit Standorten in Berlin, München, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt fusionierten inzwischen zu C3 und werden damit zum Marktführer im Boommarkt Content Marketing. Die neue Agenturgruppe C3 verfügt über 59 Mio. Euro Umsatz und 400 Mitarbeiter. Im BVDW-Ranking steigt C3 damit in die Top 5 der größten Digitalagenturen Deutschlands ein und wird darunter die einzige sein, die ihren Fokus auf die Kreation von Content legt. Weit über 100 Journalisten, die von Print bis Social Media alle Disziplinen des Content Marketing beherrschen, werden für C3 arbeiten.

Deutsche Werbefilmakademie

Strassenbahnring 11

20251 Hamburg

Web: www.deutsche-werbefilmakademie.de

Quelle: Filmecho | W&V | Vimeo | Deutsche Werbefilmakademie

Short Tiger 2017 in Berlin vergeben

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Auszeichnungen wurden im Cinema Paris in Berlin vergeben.

Zum siebten Mal vergab die gemeinsame Kurzfilminitiative von FFA und German Films den SHORT TIGER an die besten Kurzfilme für das Kino. Am 16. März 2017 wurden in Berlin die Gewinner des diesjährigen SHORT TIGER-Kurzfilmpreises der FFA für Kurzfilme bis zu fünf Minuten im Cinema Paris vergeben. Aus insgesamt 39 Einreichungen wählte die Jury – Kinounternehmer Dr. Gregory Theile, der Studenten-OSCAR-Preisträger und Regisseur İlker Çatak und Schauspieler Maxim Mehmet die fünf Preisträger aus.

Die fünf SHORT TIGER-Gewinner erhalten ein zweckgebundenes Preisgeld von jeweils 5.000 Euro für neue Projekte und einen Vertrag mit einem Kurzfilmverleih, der die Filme schnell und unkompliziert ins Kino bringt. Wie in den Jahren zuvor werden alle Preisträger zu den Internationalen Filmfestspielen nach Cannes eingeladen, wo traditionell die internationale Premiere der SHORT TIGER-Gewinner gemeinsam mit den Filmen des NEXT GENERATION PROGRAMMS von German Films stattfindet.

Der zum siebten Mal von der Filmförderungsanstalt (FFA) ausgelobte Kurzfilmpreis ging an die Experimentaldokumentation "Meinungsaustausch" von Sophie Linnenbaum und Sophia Bösch, Chiara Grabmayrs "Moonjourney", die Animationsfilme "Our Wonderful Nature - The Common Chameleon" von Tomer Eshed und "Shine" von Alexander Dietrich und Johannes Flick sowie "Santa Maria" von Erik Schmitt, der damit schon zum dritten Mal mit diesem Kurzfilmpreis ausgezeichnet worden war. Die Gewinnerfilme werden im Mai beim Filmtheaterkongress Kino 2017 in Karlsruhe sowie anschließend gemeinsam mit dem Kurzfilmprogramm Next Generation von German Films auf dem Festival de Cannes zu sehen sein und gehen dann auf Welttournee. Hier der Clip des erstgenannten Animationsfilms:

In seiner Begrüßungsrede erklärte FFA-Präsident Bernd Neumann, dass es "in Deutschland eine überaus vielfältige Kurzfilmlandschaft gibt, die es verdient, gehegt und gepflegt zu werden. Der Kurzfilm ist ein eigenständiges und innovatives Medium und wichtiger Bestandteil von Filmkultur - und beileibe nicht nur Experimentierfeld für ambitionierte Regisseure. Für die Absolventen der Hochschulen bleibt er zudem unverzichtbar als Möglichkeit, sich auf dem Wege zum abendfüllenden Spiel- und Dokumentarfilm zu bewähren und zu verwirklichen", so Neumann, der zudem darauf verwies, dass die FFA erfolgreiche Kurzfilmemacher über die Referenzförderung in diesem Jahr mit insgesamt 661.000 Euro fördere.

Quellen: Blickpunkt:Film | FFA | Shortfilm.de

Preilsverleihungen in Marl, in Graz und in Berlin

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Die undotierten Grimme-Preise wurden in Marl verliehen und Preise im Wert von 130.000 € sind in Graz bei der Diagonale vergeben worden. In Berlin ging der Publikumspreis des 11mm Fußballfilmfestivals an Salomon Kalou.

                                       

Im westfälischen Marl, dem Sitz des Grimme Instituts, wurden am 31. März 2017 zum 53. Mal die Grimme-Preise an herausragende Fernsehproduktionen verliehen. Der undotierte Preis gilt als wichtigste deutsche Fernsehauszeichnung. Insgesamt wurden 12 Preise, zwei Spezialpreise sowie eine Auszeichnung für eine besondere journalistische Leistung in den vier Kategorien Fiktion, Unterhaltung, Information und Kultur sowie Kinder und Jugend vergeben.

                                       

Gleich zwei Auszeichnungen gingen an die ARD-Trilogie "Mitten in Deutschland: NSU". Zu den Preisträgern gehört auch der Satiriker Jan Böhmermann. Die diesjährigen Preisträger wurden schon am 8. März 2017 in Essen bekannt gegeben und bei uns am 9. März 2017 im BAF-Blog veröffentlicht.

Link: www.grimme-preis.de

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Einen Tag später, nämlich am Samstag, den 1. April 2017, wurden im Rahmen der Diagonale-Preisverleihung im Orpheum Graz Österreichs höchstdotierte Filmpreise im Wert von rund € 130.000 vergeben. Das Jubiläumsfestival der 20. Diagonale wurde mit einem facettenreichen Programm gefeiert, wie wir zu Beginn des Festivals am 27. März 2017 im BAF-Blog schrieben. Mit 31.200 Besucher/innen konnte ein Rekordbesuch verzeichnet werden.

Hier gibt's heute von uns detaillierte Infos zu den Preisträgern:

Großer Diagonale-Spielfilmpreis des Landes Steiermark, dotiert mit 21.000 Euro.

• Bester österreichischer Spielfilm

Lukas Valenta Rinner für "DIE LIEBHABERIN" (Argentinien). Hier der Trailer:

Der in Argentinien lebende Salzburger Lukas Valenta Rinner war mit seiner schwarzen Komödie "Die Liebhaberin (Los decentes/ A decent Woman)" zuletzt etwa schon beim Filmfestival Rotterdam, dem Max-Ophüls-Filmfestival Saarbrücken, in Toronto und in Sarajevo zu sehen. Beim Filmfestival Turin konnte er gleich drei Auszeichnungen einheimsen, im argentinischen Mar del Plata den Regiepreis. In "Die Liebhaberin" lässt Valenta Rinner in seiner Wahlheimat Buenos Aires, wo er die Filmhochschule besuchte und die Produktionsfirma Nabis Filmgroup gründete, das Dienstmädchen Belen seinen neuen Posten in einem abgeschlossenen Wohnkomplex für Reiche antreten. Immer an der Grenze zum Surrealen wandelnd, sieht sie sich dort mit dem wilden Leben einer Nudistensekte und deren konservativen Gegnern konfrontiert. "Los decentes - Die Ehrenhaften" heißt der Film im Original. Am Ende, wenn die beiden Welten, die dezente der Bourgeoisie und die weniger dezente der Nudisten, aufeinandergeprallt sind, steht im Abspann ein anderer Titel: "Los indecentes - Die Frivolen". Auch für das Sounddesign von Nahuel Palenque gab es bei der Verleihung einen Diagonale-Preis (1.500 Euro).

Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark, dotiert mit 21.000 Euro

• Bester österreichischer Dokumentarfilm

Ivette Löcker für "WAS UNS BINDET" - ein Elternprortrait.

Ivette Löcker porträtiert in ihrem ausgezeichneten Dokumentarfilm "Was uns bindet" ihre Eltern, die auch Jahrzehnte nach der De-facto-Trennung immer noch im gleichen Haus leben. Die Tochter betrachtet diese Zweckgemeinschaft der ihr vertrauten Menschen mit durchaus liebevollem, nicht anklagenden Blick.

• Diagonale-Schauspielpreis für einen bemerkenswerten Auftritt einer österreichischen Schauspielerin

Verena Altenberger für "DIE BESTE ALLER WELTEN"

Die 29-Jährige Verena Altenberger spielt in der autobiografisch geprägten Produktion "Die beste aller Welten" von Regisseur und Drehbuchautor Adrian Goiginger eine heroinkranke Mutter, die sich trotz Abhängigkeit bemüht, für ihr Kind da zu sein. Auch beim besten Szenenbild konnte der Film reüssieren. Er begeisterte zudem schon im Februar im Generation-Programm der 67. Berlinale 2017.

• Diagonale-Schauspielpreis für einen bemerkenswerten Auftritt eines österreichischen Schauspielers

Philipp Hochmair für "KATER"

Der Schauspielpreis an Philipp Hochmair ging für seinen Part des Andreas in Händl Klaus' schwulem Beziehungsdrama "Kater". Der unkonventionelle Film überraschte und schockierte schon das Panorama-Publikum auf der 66. Berlinale 2016.

Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz

• Bester innovativer Film, Experimental- oder Animationsfilm

Katrina Daschner für "PFERDEBUSEN"

Diagonale-Preis Kurzspielfilm

• Bester Kurzspielfilm

Clara Stern für "MATHIAS"

Diagonale-Preis Kurzdokumentarfilm

• Bester Kurzdokumentarfilm

Kristina Schranz für "SPIELFELD"

Diagonale-Preis der Jugendjury des Landes Steiermark

• Bester Nachwuchsfilm

Santiago Rodríguez Durán für "Revolución Solar"

Diagonale-Preis Bildgestaltung des Verbandes österreichischer Kameraleute AAC

• Beste Bildgestaltung Spielfilm

Wolfgang Thaler und Sebastian Thaler für "UGLY"

Diagonale-Preis Bildgestaltung des Verbandes österreichischer Kameraleute AAC

• Beste Bildgestaltung Dokumentarfilm

Attila Boa für "UNTITLED"

Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea

• Beste künstlerische Montage Spielfilm

Ulrike Kofler, Monika Willi und Christoph Brunner für "WILDE MAUS"

Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea

• Beste künstlerische Montage Dokumentarfilm

Christin Veith und Cordula Thym für "RELATIV EIGENSTÄNDIG"

Diagonale-Preis Sounddesign des Verbandes österreichischer Sounddesigner/innen VOESD

• Bestes Sounddesign Spielfilm

Nahuel Palenque für "DIE LIEBHABERIN"

Diagonale-Preis Sounddesign des Verbandes österreichischer Sounddesigner/innen VOESD

• Bestes Sounddesign Dokumentarfilm

Peter Kutin und Florian Kindlinger für "HOMO SAPIENS"

Diagonale-Preis Szenenbild des Verbandes österreichischer Filmausstatter/innen VÖF

• Bestes Szenenbild Spielfilm

Veronika Merlin für "DIE BESTE ALLER WELTEN"

Diagonale-Preis Kostümbild des Verbandes österreichischer Filmausstatter/innen VÖF

• Bestes Kostümbild Spielfilm

Monika Buttinger für "DIE MIGRANTIGEN"

• Der Preis Innovative Produktionsleistung wurde geteilt und geht ex aequo an:

- Allegro Film für "BAUER UNSER"

- Vento Film für "MISTER UNIVERSO"

- Wega Film für "WILDE MAUS"

Link: www.diagonale.at

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Zum Abschluss des 11mm Fußballfilmfestivals vergab das Publikum am 3. April 2017 die »Goldene 11« an Salomon Kalou, den international erfolgreichen Stürmer von Hertha BSC und jetzt auch der Hauptprotagonist der frisch prämierten Dokumentation „Salomon Kalou - L'Éléphant chéri“ von Angel Chow-Toun. Hier ein kurzer Einblick von der Preisvergabe:

Über den Film:

Der sehr persönliche Dokumentationsfilm gibt Einblicke in die Herkunft und Familie des ivorischen Fußballstars, der 2012 mit dem FC Chelsea die Champions League-Trophäe nach London brachte und 2015 mit dem Team der Elfenbeinküste den Africa Cup of Nations gewonnen hat. Die französische Filmemacherin Angel Chow-Toun hat Kalou über ein Jahr lang mit der Kamera begleitet und seine Eltern und Geschwister besucht. Sie beschreibt ihren Star als sehr normalen, bescheidenden Mann, der weiß, wo er seine Wurzeln hat und woraus er seine Kraft schöpfen kann. Ganz anders als viele der heutigen Fußball-Millionäre.

Bei den 11mm shortkicks gewann der mexikanische Film „Domingo“ von Regisseur Raúl López Echeverría den Kurzfilmpreis des Festivals. Die Geschichte des leidenschaftlichen Hobby-Fußballspielkommentators überzeugt die siebenköpfige Jury aus Film- und Fußballbranche.

Mit den Preisvergaben endete nach fünf aufregenden Tagen die 14. Ausgabe des Internationalen Fußballfilmfestivals »11mm«. Über 4000 Besucher besuchten das Festival, das 56 Fußballfilme aus 25 Ländern im Kino Babylon zeigte. An dem begleitenden Schulprogramm 11minimeter im Filmtheater am Friedrichshain nahmen rund 750 Schülerinnen und Schüler teil.

Link: www.11-mm.de

Gewinner der Kurzfilmfestivals in Leipzig & Dresden

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Kurzsüchtig in Leipzig und Filmfest Dresden haben ihre Kurzfilmpreise bekannt gegeben. UPDATE mit einer Filmkritik zu "GABI", dem Dresdner Publikumspreis.

In Leipzig wurden bei Kurzsüchtig am 2. April 2017 Iring Freytag, Viktor Stickel und Linus Stetter von der Filmakademie Baden Württemberg für "CHILD" mit dem Trickfilm-Publikumspreis ausgezeichnet. Das 10 Minuten lange Werk war schon im letzten Jahr mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis 2016 in der Kategorie bester Kurzfilm prämiert worden.

In dem Film geht es um Ressourcenverbrauch, Technikglaube, Hybris und Zerstörung, Sinn oder Unsinn von Arbeit, die Reise des Helden, das Leben und das Altern – all dies wird in ‚Child’ zu Ur-Metaphern destilliert: Ein Menschenkind wächst heran, tritt kraftstrotzend in die Welt und rodet, rodet den Wald und findet keine Ruhe, bis nicht der letzte Baum gefällt ist oder eine Naturgewalt das Unterfangen beendet. Hier der Teaser:

Synopsis:

Ein Kind muss die Geborgenheit seiner Hütte verlassen, um Holz für das erloschene Feuer zu beschaffen. Als jetzt Heranwachsender entdeckt er einen Baum, der als Feuerholz dienen soll. Als er den Baum aus der Erde reißt, wird er zum Mann und kann dem Wald nicht widerstehen, der sich vor ihm ausbreitet. Überwältigt von der Vielzahl der Bäume beginnt er, jeden einzelnen auszureißen. Der letzte Baum bricht ihm das Kreuz – nicht aber seinen Willen, möglichst viel Brennholz nach Hause zu bringen. Zum alten Mann geworden, erkennt er, dass die Kraft nicht ausreicht, um auch nur mit einem einzigen Stamm zurück zu kehren. Frei von allen Lasten trifft er auf den Baum aus seiner Jugend.

KATEGORIE ANIMATION:

• Jurypreis für "PINK CUTS PINK" von Alma W. Bär

• Nachwuchspreis Sächsischer Filmverband für "Wider Das Vergessen" von Carsten Lerch

• Lobende Erwähnung für "Eine Villa mit Pinien" von Jan Koester

• Publikumspreis für "CHILD" von Iring Freytag, Viktor Stickel und Linus Stetter.

KATEGORIE DOKUMENTATION:

• Jurypreis für "Imbiss" von Christoph Eder & Jonas Eisenschmidt

• Lobende Erwähnung für "Medanit" von Sarah Noa Bozenhardt

• Publikumspreis für "ÜBER DRUCK" von Sebastian Binder

KATEGORIE EXPERIMENTAL:

• Lobende Erwähnung für "Atlas of the Wounded Buildings" von Thadeusz Tischbein

• Publikumspreis für "Kaltes Tal" von Florian Fischer & Johannes Krell

KATEGORIE FIKTION:

• Jurypreis für "Stell dich tot" von William Laboury

• Lobende Erwähnung für "Die Last der Erinnerung" von Albert Meisl

• Publikumspreis für "Obst & Gemüse" von Duc Ngo Ngoc

Link: kurzsuechtig.de

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Das 29. Filmfest Dresden, das mit rund 21.500 Besuchern auch einen Zuwachs an Fachbesuchern verzeichnen konnte, vergab am 8.4.2017 im Kleinen Haus des Staatsschauspiel Dresden neun »Goldene Reiter« und vier Sonderpreise mit Preisgeldern von insgesamt 66.000 Euro. Der Kurzfilm „Cipka - Pussy“ von Renata Gąsiorowska (Polen) wurde sogar mehrfach preisgekrönt.

Hier der Trailer, der leider nur direkt auf der Website von Vimeo anzusehen geht:

Synopsis:

Geschlossene Gesellschaft: Frauenabend! Das junge Mädchen möchte sich körperlichen Freuden widmen – nackt, aber solo. Dezidiert schaltet sie den Lüstling von Gegenüber aus, den die Gunst der Stunde lockte. Doch außer Kontrolle gerät ihr erotisches Rendezvous mit sich selbst trotzdem, denn Cipka (polnisch für Pussy) hat durchaus ein Eigenleben. Ein vergnüglich-rasanter Zeichenanimationsfilm aus der renommierten Filmhochschule Łódź – gezeichnet auf Weiß in glamourösem Rot und lasziven Blau.

INTERNATIONALER WETTBEWERB:

• Goldener Reiter Animationsfilm International (7.500 Euro) und Arte Kurzfilmpreis

Cipka - Pussy“ von Renata Gąsiorowska (Polen, 2016)

Begründung: „Gesellschaftliche Tabus sollten thematisiert und mit einem Lachen begegnet werden. Dank seines originellen graphischen Stils und einer anmutig fließenden Animationstechnik, hatte die Jury großen Spaß, dieser einträchtigen Verbindung einer Frau mit ihrem Körper zu folgen.“

Lobende Erwähnung

A nyalintás nesze - The noise of licking“ von Nadja Andrasev (Ungarn, 2016)

• Goldener Reiter Kurzspielfilm International (7.500 Euro)

Painting with History in a Room Filled with People with Funny Names 3“ von Korakrit Arunanondchai (Thailand, 2015)

Begründung: „Die Jury ist beeindruckt von der freien und chaotischen Kraft dieses totalen Kunstwerks, das wir dem ‚expanded cinema’ zuschreiben. Der mutige Künstler dahinter verschwendet keine Zeit auf Etiketten und Konventionen. Er hat ein anarchisches Liebesgedicht geschaffen, in dem er seinen Blick auf die Seiten und Facetten einer komplexen Gesellschaft richtet.“

• Goldener Reiter der Jugendjury International (2.000 Euro)

Planemo“ von Veljko Popović (Kroatien, 2016)

Begründung: „Einzigartige Bilder und starke Metaphern lassen den Zuschauer in die außergewöhnliche Situation des Protagonisten eintauchen. Ein Schlüsselereignis führt zu schwerwiegenden Veränderungen in der Beziehung zu seiner Umwelt. Umgesetzt wird diese Situation durch die stimmungsvolle Komposition aus innovativen 3D Animationen und realen Aufnahmen.“

Lobende Erwähnung

Empire of Evil“ von Harald Hund (Österreich, 2016)

• Goldener Reiter des Publikums International (3.000 Euro)

Home“ von Daniel Mulloy (Kosovo / Großbritannien, 2016)

NATIONALER WETTBEWERB:

• Goldener Reiter Animationsfilm National

Ein Aus Weg“ von Hannah Stragholz und Simon Steinhorst

• Lobende Erwähnung

Wegzaubern“ von Betina Kuntzsch (Deutschland, 2015)

• Goldener Reiter Kurzspielfilm National

Ela - Szkice na Pożegnanie (Ela - Sketches on a Departure)“ von Oliver Adam Kusio

• Goldener Reiter des Publikums National

GABI“ von Michael Fetter Nathansky (Deutschland, 2017, 30 Min.) Hier der Teaser:

Der mittellange Spielfilm über die burschikose Fliesenlegerin Gabi ist an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf entstanden und wurde auch zu den Ende April stattfindenden "Sehsüchten" nach Potsdam eingeladen. Auf der diesjährigen 67. Berlinale begeisterte er zudem das Publikum der Sektion »Perspektive Deutsches Kino«.

Filmkritik:

Am Ende, und man kann bei “Gabi” ruhig mit dem Ende anfangen, ist es nur ihr Blick. Sie schaut ihren Mann an, schaut ihn nur an, und wer nicht ganz taub ist, versteht. Die Konfrontation, und wenn es auch nur ein Blick ist, ist nicht nur das Ziel, sondern auch Teil der Entwicklung. Am Anfang, also am Anfang sind wir, also die Kamera, ihr nur hinterhergelaufen. Ihr Azubi Marco ebenso. “Ej, dreh dich mal um”, “Ej, red mit mir”. Gabi stämmig und groß, sie hat ihren eigenen Betrieb, sie verlegt Fliesen, und sie hat einen Azubi, 'ne halbe Portion.

Michael Fetter Nathansky, der mit seinem Abschlussfilm an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, “Gabi”, seinen Bachelor macht, vermeidet dabei ins Absurde zu gleiten. Mit durchaus heiterer Stimmung zeigt er ganz ernst die Situation mit der Gabi umgehen muss. Sie schuftet körperlich und man denkt, so wie sie aussieht, schafft sie das mit links. Dann kommt sie nach Hause, nur um ihren Mann mit 'ner anderen zu erwischen. Auch das steckt sie scheinbar locker weg. Ihr Vater ist im Pflegeheim und bedarf trotzdem Hilfe. Ihre Schwester hat derweil ihre eigenen Sorgen. Gabi schafft alles und innerlich kommt da nichts nach. Wahrscheinlich ist der Kontakt zu Marco noch am inspirierendsten.

Marco probt mit ihr nämlich, das mit seiner Freundin 'Schluss' machen. Das ist schwieriger als es sich anhört. Er ist einfach kein Herzloser. Also probiert er jeden Tag eine andere Variante des Rollenspiels. Gabi hat sich darauf eingelassen, sie spielt dabei mit und stellt fest, das macht Spaß. Das funktioniert. Im Rollenspiel kann sie die Gefühle ausspielen, die sie normalerweise gar nicht zulässt. Und der Zuschauer spielt auch mit. Der Zuschauer wird, nach der ersten Verwirrung sogar ihr Komplize. Es ist eine wahre Freunde, ihr dabei zuzuschauen. Sie spielt mit dem Spiel und den Reaktionen und ist sich sowohl der Wirkung als auch der Auswirkung bewusst. Herrlich.

Michael Fetter Nathansky (“Eintagsfliege”), Jahrgang 1993, konnte für seinen Film, allemal sein Geschick für die Schauspielführung beweisen. Mit Gisa Flake als Gabi ist die Besetzung ideal gelungen. “Gabi” ist ein ruhiger, bedächtiger Kurzfilm, der nicht auftrumpfen will, sondern sensibilisieren. Mit wenigen Einstellungen, und minimaler Besetzung konzentriert er sich aufs Wesentliche. Als Koproduktionspartner fungierte der RBB, der jährlich für seine “rbb movies” mit den Hochschulen kooperiert.

Elisabeth Nagy

• Mitteldeutsche Filmnacht 2017 (2. Publikumspreis)

Mich vermisst keiner" von Erik Lemke (Deutschland, 2016)

• DEFA-Förderpreis Animation

zu zahm!“ von Rebecca Blöcher (Deutschland, 2017)

• Filmförderpreis der Kunstministerin

Prima Noapte - First Night“ von Andrei Tănase (Deutschland / Rumänien, 2016)

• Goldener Reiter Filmton

Eine Villa mit Pinien“ Music: Ralf Hildenbeutel, Sound: Michał Krajczok (Deutschland, 2016)

• Goldener Reiter der Jugendjury National

Un état d´urgence - State of Emergency“ von Tarek Roehlinger (Deutschland, 2016) Hier der Trailer:

Begründung:

„Mit düsterer und angespannter Atmosphäre zog der Film uns in eine Welt, in der alltägliches Handeln verdächtig ist und verdächtigt wird. Durch seine Aktualität und die bestehende Gefahr wirkt es, als würden Realität und Fiktion miteinander verschwimmen. Unter den Charakteren entsteht ein Konflikt zwischen Freiheit leben und Freiheit verteidigen. Gezeichnet durch Anspannung, Misstrauen und Skepsis strahlt der Film für den Zuschauer eine Intensität aus, die ihn zu einem fesselnden und unvergesslichen Erlebnis macht.“

Link: www.filmfest-dresden.de

Gewinner des 8. ALFILM Festivals Berlin

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Das 8. arabische ALFILM Festival gab seinen Publikumsfavoriten bekannt.

Am 7.4.2017 ging das 8. Arabische Filmfestival Berlin mit einer ausverkauften Vorstellung des Klassikers "The Night of Counting the Years (Al Mummia)" zu Ende, der im Rahmen der Retrospektive zu Shadi Adel Salam gezeigt worden war. Wir hatten das Festival ausführlich am 30. März 2017 bei uns im BAF-Blog vorgestellt und speziell auf diesen Film hingewiesen. Für Nachzügler ist das 1969 gedrehte Meisterwerk weiterhin auf YouTube in voller Länge einzusehen.

Noch vor der letzten Vorstellung wurde der Publikumsfavorit bekannt gegeben - der Film, der den Besuchern des Festivals in diesem Jahr am besten gefallen hat.

Es ist "Ghost Hunting" von Raed Andoni, der von den Protagonisten Mohammad Khattab und Ramzi Maqdisi dem Berliner Publikum persönlich vorgestellt wurde. Die Koproduktion der Länder Frankreich / Palästina / Schweiz / Katar lief auf der letzten 67. Berlinale in der Sektion Panorama Dokumente.

Es geht um ein Casting ehemaliger palästinensische Insassen des Moskobiya-Verhörzentrums in Jerusalem, die zudem Erfahrung als Handwerker, Architekten oder Schauspieler haben. Nach dem Casting, das fast wie ein Rollenspiel wirkt, lässt er in einer leeren Halle Verhörräume und Zellen der Gefangenen maßstabsgetreu nachbauen – immer in enger Abstimmung mit den Männern und basierend auf ihren Erinnerungen an den Ort. In dem realistisch anmutenden Setting spielen sie zusammen Verhörsituationen nach, diskutieren Details der Einrichtung und sprechen über die Erniedrigungen, die sie während der Haft erlebt haben. Mit Techniken, die an das sogenannte Theater der Unterdrückten erinnern, wird eine Re-Inszenierung von real Erlebtem erarbeitet. Die Rekonstruktion bringt lange unterdrückte Gefühle und unverarbeitete Traumata zum Vorschein, die Arbeit an dem Film laugt die Männer körperlich wie seelisch aus. Auch der Regisseur agiert vor der Kamera. Er schafft nicht nur eine Bühne für seine Protagonisten, er verarbeitet auch die eigenen bruchstückhaften Erinnerungen an seine Haft in Moskobiya vor über 30 Jahren. Hier der Trailer:

Filmkritik:

Vor über 30 Jahren wurde Raed Andoni im berüchtigten Gefängnis Moskobiya in Haft gehalten. Er war und ist einer von vielen. Ein Großteil der palästinensischen Bevölkerung, übrigens nicht nur Männer, ist bereits einmal in israelischer Haft gewesen und oder verhört worden. Ein Erlebnis, zumal wenn mit psychischer und oder psychologischer Gewalt gepaart, prägend wirkt. Raed Andoni (“Fix Me”) schaltete eine Anzeige in der Zeitung, in der er ehemalige palästinensische Inhaftierte in dem Jerusalemer Verhörzentrum sucht, um einen Film zu drehen. Bereits das Casting ist Teil der Dreharbeiten, beziehungsweise wird der Prozess des Castings den Hybridfilm einleiten.

Eine Gruppe Männer aus allen Altersgruppen und mit unterschiedlichem Background stellen sich zur Verfügung, um in einer Lagerhalle in Ramallah einen Film zu drehen. Ihre Erfahrung ist Teil ihrer Filmidentität. Der eigentliche Auswahlprozess, also ein Making of ist “Ghost Hunting” jedoch nicht. Die Prämisse ist, in einer Art Theaterinszenierung ein Trauma aufzuarbeiten und gleichzeitig dieses für Außenstehende erfahrbar zu machen. Der Film, der auf der Berlinale in der Sektion Panorama vorgestellt worden ist und den Dokumentarpreis des Sponsors Glashütte erhielt, ist nichts für schwache Gemüter. Auch ist ein emphatischer Ansatz vom Zuschauer von Nöten. Denn es gibt kaum Handlung, statt dessen verschieben sich die Erlebnisse, die sich bei den Männern ähneln, leicht hin und her. Die Erfahrung selbst, die kaum ein Zuschauer wirklich nachempfinden kann, ist flüchtig und schwer einfangbar.

Als die Besetzung steht, geht es daran, die leere Lagerhalle in ein Gefängnis umzugestalten, dessen genauen Grundriss keiner exakt kennt. Meist trugen die Männer in ihrer Gefangenschaft Augenbinden und einen Sack über dem Kopf. Doch mit der Arbeit am Set, sie bauen die Zellen nach und statten sie mit echten Türen aus, kommen auch die Erinnerungen zurück. Scheint es so, als würden wir nur dem Fortschritt des Aufbaus zuschauen, so muss man den Männern nur genau zuhören, die sich nach und nach öffnen und in ihren Unterhaltungen das Erlebte einfließen lassen und sich dann schließlich in die selbstgebauten Zellen einfinden, um das Erlebte in einem Rollenspiel nachzuzeichnen.

Das wirkt sehr künstlich, eben weil man zwar mit den Augen sieht, aber den Raum nicht mit dem Körper einnehmen kann. Es wirkt für den einen befremdlich, für den anderen eventuell zärtlich, wie die Männer ihr ehemaliges Gefängnis wieder aufbauen und in Besitz nehmen, und zwar nicht nur als Set sondern als lebendig bedrückenden Raum, der die finstere Atmosphäre über die Leinwand hinweg ausstrahlt, um längst Verdrängtes nach außen zu lassen, in dem Wissen, unter seines gleichen zu sein. Die Rolle der Israelis verblasst dabei, zumal der Regisseur keinen erklärenden Hintergrund gibt. Außer den Zahlen, die er in einer Tafel nennt, gibt er keinen geschichtlich politischen Unterbau vor. So steht, ganz wie ein Experiment, in dem sich die Menschen in Situationen der Macht und der Ohnmacht kaum widersetzen können, nur die Aufarbeitung und steht nur das Leben mit der Gewalt im Raum. Das kann so auch in ganz anderen Zeiten und Orten passieren und kann hier nur aus dem Grund nicht gänzlich ausgeklammert werden, weil der Konflikt, der die Männer exemplarisch wie eine Glocke umhüllt, noch nicht abgeschlossen ist. Letztendlich springt genau dieser Funke dann über auf das Publikum.

Elisabeth Nagy

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"Haus ohne Dach" (Deutschland / Irak [KRG] / Katar 2016, 119 Minuten) von der jungen Filmemacherin Soleen Yusef kam auf den zweiten Platz, wie uns erst letzte Woche von den Festivalmachern mitgeteilt wurde.

Auch diesen Film hatten wir samt Trailer zur Eröffnung des Festivals bereits vorgestellt. Es geht darin um die Geschwister Liya, Jan und Alan, die in Iraqi Kurdistan geboren wurden und in Deutschland aufgewachsen sind. Der Tod der Mutter bringt die drei nach langer Zeit getrennter Wege wieder zusammen. Es ist Ihr letzter Wunsch gewesen, neben dem im Krieg gefallenen Vater beerdigt zu werden. Gegen den resoluten Widerstand der Großfamilie brechen die drei ungleichen Geschwister auf eine abenteuerliche Odyssee durch Kurdistan auf. Dabei werden sie nicht nur mit einem ungeheuerlichen Familiengeheimnis konfrontiert, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen. Je weiter sie kommen, wird die Reise zum Prüfstand nicht nur für die Geschwister selbst. Der Debütfilm der in Duhok geborenen Regisseurin wurde 2016 beim Montreal World Film Festival mit dem »Special Grand Prix of the jury« prämiert.

Filmkritik:

Am Anfang steht ein im Chaos arrangiertes Familienfoto. Vater, Mutter und die Kinder und da alles schief geht, schneiden die Kinder ausgelassen Grimassen. Die Handlung von “Haus ohne Dach” setzt Jahre später ein, als die Geschwister Jan (Sasun Sayan), Alan (Murat Seven) und Liya (Mina Sadic) bereits erwachsen sind. Sie sind nach der Flucht vor dem Regim Saddam Husseins aus dem kurdischen Teil des Irak in Deutschland heimisch geworden und zwischen zwei Kulturen aufgewachsen. Umso härter trifft es sie, als ihre Mutter, Gule (Wedad Sabri), zurück in die Heimat ziehen möchte. Nur eines ihrer drei Kinder begleitet sie, während die anderen zwei ihre wacklige Existenz in Deutschland nicht aufgeben wollen. Erst als die Mutter stirbt, kommen sie wieder zusammen, wenn auch nicht aus freien Stücken. Die Mutter verfügte, dass die untereinander entfremdeten Geschwister sie nach ihrem Tod gemeinsam neben ihrem Vater, der im Krieg starb, beerdigen mögen.

Haus ohne Dach” ist ein Roadmovie. Nicht nur das Grab des Vaters muss gefunden werden, die drei Kinder der Nachfolgegeneration müssen ein Miteinander finden und eine Haltung gegenüber dem Heimatland, der Familie und ihrer Identität. Dabei ist bereits der Anfang schwer, denn die Familie der Mutter lehnt den verstorbenen Vater grundsätzlich ab, aus Gründen, die sich nicht allen drei erschließen und auch den Zuschauern erst spät enthüllt wird. Eine Beerdigung neben dem Vater ist aus Sicht des Familienclans ausgeschlossen. Kurzerhand entführen die Geschwister den Sarg und fahren los. Eine ganze Kette an Ereignissen setzt sich in Gang. Die Familie folgt den Ausreißern, Grenzen müssen überwunden werden und mit jedem Checkpoint wird die Mission undurchführbarer. Ein Roadmovie also, ein Abenteuerfilm, durchaus mit Anlangen zu komischen Situationen. Die Regisseurin Soleen Yusef vermittelt die Handlung auf eine geradlinige Weise, gibt den Figuren, also auch den Nebenfiguren, allerlei Sympathien mit, wüsste man nicht um die reale Ebene, könnte es eine Komödie sein.

Soleen Yusef wollte “Haus ohne Dach” in ihrer Heimat drehen. Auch sie, Jahrgang 1987, musste als Kind flüchten und wuchs in Deutschland auf.

Nach einer Gesangs- und Schauspielausbildung fing sie 2008 ein Regie-Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg an. “Haus ohne Dach” ist ihr Abschlussfilm und gewann letztes Jahr unter anderem den First Step Award und den Friedenfilmpreis des unabhängigen Filmfests Osnabrück. Dabei ist die Entstehen des Dramas sicherlich auch eine Geschichte wert.

Nach ihrem Kurzfilm “Trattoria” (2012, Perspektive Deutscher Film) wollte Soleen Yusef nicht nur einen - wie sie es nennt - “kurdischen Heimatfilm” drehen, sie wollte mit ihren eigenen Erfahrungen dem Publikum einen persönlichen Einblick in die Psyche der Flüchtlinge geben. Doch während sie die Dreharbeiten in der kurdischen Region im Nordirak vorbereitete, überfiel der Islamische Staat die Stadt Mossul, die nur 60 Kilometer von Dohuk, ihrer Heimatstadt, entfernt liegt. Ein Drehen war unmöglich geworden, neue Flüchtlingsströme setzten sich in Gang. Soleen Yusef schrieb das Drehbuch um, bettete die ursprüngliche Handlung in diese neue Realität ein, gab ihr eine weitere Ebene, eine Dringlichkeit, ohne die eigentliche Aussage aus dem Fokus zu rücken. Die Geschwister erleben während ihrer Odyssee diesen Stimmungswechsel in der Region, deren Entladung sie mittelbar miterleben. Die Geschwister, die so mühselig ihre Wurzeln und ihre Geschichte suchten, die neue Freunde und Bekanntschaften machten, müssen aus der Ferne mit ansehen, wie ihre Heimat auseinander fällt. Der Gefühle von Trauer und Bedauern mit einer Region, von deren Schönheit und von deren Bewohnern man sich gerade ein Bild machen konnte, kann man sich gar nicht verschließen.

Elisabeth Nagy

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An dritter Stelle in der Beliebtheitsskala lag die Dokumentation "Bezness as Usual" von dem niederländischen Filmemacher Alex Pitstra, der bei den Nachforschungen zu seinen Wurzeln, mehr über sich und seine Familie in Tunesien erfährt, als er möchte. Hier der Trailer und eine Filmrezension von unserer Filmkritikerin, die ganz begeistert war:

Filmkritik:

Bilder einer Kindheit ziehen an uns vorbei. Wir sehen Homevideo-Aufnahmen zu denen der holländische Regisseur Alex Pitstra aus dem Off erzählt. Sein Vater habe ihm das Radfahren beigebracht. Aber zu seinem fünften Geburtstag kam er nicht, dabei hatte er es versprochen. Er kam überhaupt nicht mehr. Erst viel später erfuhr er, dass sein Vater verhaftet und abgeschoben worden war. Dem Kind sah man sein väterliches Erbe nicht an. Erst als er älter wurde, wurden die Reaktionen auf seine Herkunft offensichtlich.

Alex Pitstra wuchs ohne Vater auf. Er wollte seiner Mutter auch nicht weh tun und so blieb der Vater ein Tabu. Erst als er 25 Jahre alt war, erreichte ihm ein Brief des Vaters, der seine Adresse nicht gekannt hatte. Mohsen Ben Hassen lebte inzwischen wieder in Tunesien und hatte eine Familie. Der Vater wollte ihn kennenlernen und er wollte seinen Vater kennenlernen. Pitstra, der bereits als Jugendlicher mit dem Filmen anfing, nahm die Kamera und war aufgeregt. Er flog nach Tunesien und lernte einen freundlichen Mann kennen. Der Vater bat ihn, mit seiner Halbschwester, die in der Schweiz lebt, Kontakt aufzunehmen und auch sie dazu zu bewegen, in die väterliche Heimat zu kommen.

Alex Pitstra setzt dramaturgisch an einer anderen Stelle ein. Er zeigt uns Homevideos aus den 70ern. Touristen bevölkerten die tunesischen Strände und junge Männer zeigten den Touristinnen ihr Land. So lernte Mohsen Anneke kennen, sie heirateten, lebten in Amsterdam, bekamen einen Sohn. Doch es gab kein Happy End. Nach und nach schält Pitstra heraus, mit welchen Erwartungen damals Beziehungen geknüpft worden sind und welche Auswirkungen das hatte. Die Kamera ist das Brennglas, die ihm, dem Filmemacher, der sich doch auf der Suche nach seinen Wurzeln wähnte, als Mittel zur Verständigung und des Verstehens dienen sollte. Aber wer weiß, vielleicht verstellt ihm der Ansatz, seine Suche filmisch zu begleiten, auch seine Sicht. Alex Pitstra ist selbstkritisch genug und gesteht ein, dass die Erkenntnisse, die scheinbar so offensichtlich vor ihm liegen, sich ihm nicht so schnell erschlossen.

2005 kam er das erste Mal nach Tunesien, um seinen Vater und die Großfamilie zu besuchen. Seitdem reiste er immer wieder hin und zurück. Aus “Bezness as Usual”, seinem Langspielfilmdebüt (das trotzdem für das Fernsehen nur in einer Kurzfassung von 52 Minuten zu sehen sein wird) wurde eine Langzeitdokumentation, die die Einschätzung und Betrachtung der Beteiligten immer feiner herausschält und dem Publikum immer neue und präzisere Einsichten beschert. Die Beteiligten werden dabei so komplex dargeboten, dass Offensichtliches trotzdem erst mit seinem eigenen Erkenntnisgewinn eingebracht wird. Ernüchterung, Frustrationen und Enttäuschungen inklusive.

Ganz anders ging seine Halbschwester Jasmin an das Wiedersehen heran. Durch ihre Figur wird der Spurensuche Dankenswerterweise eine Ebene hinzugefügt, die es ohne sie gar nicht geben könnte, die jedoch elementar wichtig ist. In ihrer Kindheit war die Vaterfigur eine Bedrohung, hatte er doch gedroht, sie von ihrer Mutter aus der Schweiz zu entführen. Das sei eine Aussage, die er so leicht dahin gesagt haben will, doch sie bleibt misstrauisch. Sie spürt auch viel eher und viel nachhaltiger, wie der Vater auf seine Kinder reagiert. Sie kann sein Frauenbild auch weder akzeptieren noch kritiklos hinnehmen.

Bezness as Usual” ist kein Flüchtlingsfilm, er dreht sich um Identität zwischen zwei Kulturen und in erster Linie um den Mensch zwischen Vater und Mutter. So ähnlich kann es auch zu anderen Zeiten und in anderen Kulturräumen ablaufen. Aber Pitstra, der recht eindeutig seine komplizierte Selbstidentifikation auf dem Plakat mit Aus- und Unterstreichungen heraushebt, muss sich der Tatsache stellen, dass die Beziehung zwischen seinem Vater und seiner Mutter auch eine Art Deal war, und er folglich eine Verlängerung dieses Deals darstellt. Die Träume, die sein Vater gehabt haben muss, haben mit den Träumen seines Sohnes oder seiner Tochter gar nichts zu tun. Auch das ist eine Einsicht, die sich zumindest der Sohn erarbeiten muss, während die Tochter viel entscheidender ihr eigenes Leben bestimmt. Das vermittelt Alex Pitstra ganz wertfrei und damit für die Zuschauer sehr lehrreich. So kann man auch das Zögern und vielleicht auch Scheitern des Regisseurs, konsequent Stellung zu beziehen, als Schritt auf dem Weg begreifen.

Elisabeth Nagy

Link: www.alfilm.de

 

Wiedersehen mit Coppola auf dem 16. Tribeca Film Festival (New York)

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Regisseur Francis Ford Coppola traf auf die Schauspielcrew seines Films "Der Pate" in New York.

Eine romantische Komödie von Rachel Israel mit und über Menschen mit Autismus war der große Gewinner des diesjährigen 16.Tribeca Filmfestivals, das vom 19. - 30. April 2017 in New York stattfand.

Rachel Israels Debüt "Keep the Change" spielt an einem Treffpunkt für Menschen mit Störungen aus dem Autismusspektrum. Die junge Regisseurin, die auch als Professorin an einer Universität für Design im US-Bundesstaat Rhode Island arbeitet, hatte zuvor nur Kurzfilme gedreht. Nun wurde die Regisseurin mit dem Preis für den besten US-amerikanischen Spielfilm ausgezeichnet.

Die Tribeca-Jury wertete ihren Spielfilm als Zeugnis aus «einer Welt dynamischer Charaktere, die auf der Leinwand selten Beachtung finden». Der Film sei eine «einzigartige, aber zugleich universelle Liebesgeschichte, die so dargestellt ist, wie wir sie bisher nicht zu sehen bekommen haben».

Auch die Preise für den besten internationalen Film und die beste Dokumentation gingen an Frauen.

In der Kategorie »Bester Internationaler Spielfilm« gewann die griechisch-bulgarisch-französische Ko-Produktion "Son of Sofia" von Elima Psykou. Sie erzählt die Geschichte eines Jungen aus Russland, der während der Olympischen Spiele 2004 nach Athen kommt. Hier der Trailer:

Die in Kopenhagen und New York beheimatete Filmemacherin Elvira Lind setzte sich mit "Bobbi Jene" durch, einer Dokumentation von der US-Tänzerin, die nach etlichen Jahren als Mitglied einer israelischen Truppe nach Hause zurückkehrt. Von diesem Film können wir sogar zwei sehr unterschiedliche Trailer aus YouTube und aus Vimeo einbinden.

Die Tribeca Filmfestspiele waren nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 im besonders schwer getroffenen New Yorker Stadtteil Tribeca ins Leben gerufen worden. Zu ihren Gründern gehört der Schauspieler Robert De Niro und der Produzentin Jane Rosenthal. Im internationalen Vergleich spielt das Tribeca Filmfest bisher noch keine führende Rolle. Gewicht verleihen ihm aber sein politisches und soziales Engagement, Mut und eine Reihe technischer Innovationen.

Das Festival, das rund 200 Spielfilme, Dokumentationen und Shorts präsentierte sowie neue TV-Staffeln, Virtual-Reality-Shows und interaktive Kunstinstallationen zeigte, ging mit einem Familienfest und mehreren Freilicht-Vorführungen in Manhattan zu Ende. Stars und Hollywoodgrößen, wie Richard Gere, Katie Holmes oder Andie McDowell präsentierten ihre neuen Filme.

Die Firma Chanel hostet zu diesem Anlass traditionell ein Artists Dinner für geladene Gäste, auf welchem in jedem Jahr mehrere Künstler geehrt wurden. Der Einladung folgten unter anderem Dree Hemingway, Jessica Hart und auch Katie Holmes.

Letztere erschien zu der Abendveranstaltung im Balthazar im elegant maritimen Frühlingslook: Sie kam in einer weißen Marlenehose aus transparenter Spitze, die in einem verspielten Wellensaum über ihren Louboutins endete. Im Strick ihres marineblauen Chanel-Cardigans tauchte das Blumenmuster des Spitzenstoffes wieder auf. In Sachen Accessoires setzte die 38-Jährige ganz auf den Metallic-Look: Neben den kupferfarbenen Pumps trug sie eine Handtasche in glänzendem Silber und goldenen Schmuck. Das klassisch elegante Outfit lockerte Katie Holmes mit dezentem Make-up in Nudetönen und einem lässig gewellten Clavi-Cut auf.

Auf der Dinnerparty nahm sie neben Jane Rosenthal Platz, die als eine der Gründerinnen des Tribeca Film Festivals vor Ort war. Auf der Gästeliste standen zudem Musiker Jon Bon Jovi mit seiner Ehefrau Dorothea Hurley, Martha Stewart und Christina Ricci. Zosia Mamet und Jemima Kirke, die beide in der HBO-Serie "Girls" gespielt haben, waren ebenfalls vor Ort. 

Der erste Abend war dem Musikmogul Clive Davis (85) gewidmet. Der Gründer mehrerer Plattenlabels hatte Dutzenden Rock- und Popstars, darunter Bruce Springsteen und Whitney Houston, zum Erfolg verholfen. Der Premiere der Dokumentation "Clive Davis: The Soundtracks of My Life" von Chris Perkel folgte ein Konzert von Aretha Franklin, Jennifer Hudson und Earth, Wind Fire.

Richard Gere feierte seinen neuen Film „The Dinner“ der auf der 67. Berlinale im Februar seine Weltpremiere erlebt hatte, jedoch nicht ausgezeichnet worden war. Hier jetzt schon der Trailer. Der Film startet am 8. Juni 2017 in unseren Kinos:

Synopsis:

In dem Thriller spielt er einen bekannten Kongressabgeordneten, der sich mit seiner Frau, seinem Bruder und seiner Schwägerin zu einem dramatischen Abendessen trifft. Uns hatte der Film, der recht schonungslos einen Vertuschungsversuch der sogenannten "First Lady" aufzeigt und damit die politischen Geschicke ihres Ehegatten zu lenken versucht, recht gut gefallen. Andere waren von der komplex erzählten Story, der durch zahlreiche Rückblenden schwer zu folgen war, weniger begeistert. In Hinblick auf die zwiespältige Präsidentschaft von Donald Trump war dem Film dennoch viel Aufmerksamkeit gewidmet worden.

Deutschland, das im letzten Jahr als Ko-Produzent mit "Junction 48" für einen Spielfilm über einen jungen Rapper im palästinensisch-israelischen Konflikt gekürt worden, war in diesem Jahr nicht unter den Gewinnern. Unter anderen war in diesem Jahr der Münchner Filmemacher Julian Rosefeldt mit „Manifesto“ vertreten. Sein jüngstes Werk provoziert mit der Frage, ob gegenwärtige Kunst überhaupt noch originell sein kann.

Seltener Auftritt von Burt Reynolds.

An der Seite von Robert De Niro (73) und Chevy Chase (73) hatte sich auch Hollywood-Veteran Burt Reynolds (81) beim New Yorker Tribeca-Filmfestival gezeigt. Dass es körperlich für ihn kein leichter Gang war, sah man Hollywood-Altstar deutlich an. Der hagere, ergraute Schauspieler lief von Kollegen gestützt an einem Stock über den roten Teppich, nahm für Fotos extra auf einem Hocker Platz und posierte mit rosa Sonnenbrille.

Anlass für einen der seltenen öffentlichen Auftritte des früheren Leinwandhaudegens („Ein ausgekochtes Schlitzohr“ , "But Enough About Me") war die Premiere seines Films „Dog Years“ von Regisseur Adam Rifkin („Detroit Rock City“) bei dem Festival. Burt Reynolds spielt in dem Streifen einen alternden, früheren Filmstar, der akzeptieren muss, dass seine glorreichen Tage vorbei sind. Der Ex-Filmstar trauert seinem Hund nach und zieht über sein Leben Bilanz. Ebenfalls im Cast und auch bei der Premiere dabei, war Jungschauspielerin Ariel Winter (19, "Modern Family" ) sowie der Komiker Chevy Chase. Regisseur Adam Rifkin sagte dem "Hollywood Reporter", er habe das Drehbuch speziell auf Reynolds zugeschnitten und frühere Filmauftritte des Schauspielers in die Indie- Komödie eingebaut. 

Mit den Filmen "Striptease" und "Boogie Nights" hatte der schnauzbärtige Filmstar in den 1990er- Jahren seine Karriere wieder angekurbelt. 2009 musste er sich einer Bypass- Operation unterziehen. Er sei körperlich ein Wrack, klagte er 2015 in der Sendung "Entertainment Tonight". Mit einem Augenzwinkern flachste er über die lädierten Knochen, eine Spätfolge der vielen Stunts, die er früher alle selbst riskiert habe.

Coppola traf Filmcrew wieder.

Regisseur Francis Ford Coppola und die Schauspielcrew seines Films "Der Pate" (1972) haben sich zur Feier des 45 Jahre alten Werks getroffen. Zum Abschluss des Tribeca Film Festivals in New York trat Coppola an der Seite von Schauspielern wie Al Pacino, Robert De Niro, Robert Duvall und Diane Keaton auf. Ein Porträt von Marlon Brando hing über ihnen.

Coppola räumte ein, beim ersten Lesen des Buchs "Der Pate" von Mario Puzo sei er enttäuscht gewesen. Pacino erinnerte sich, dass er nach den ersten Szenen für den Film gedacht habe, dies sei der Schlimmste, der je gemacht wurde.

Zum Schluss des Festivals wurden die Publikumslieblinge bekannt gegeben:

Audience Award, Narrative - First Place

"The Divine Order"

Political leaders in Switzerland cited 'Divine Order' as the reason why women still did not have the right to vote as late as 1970. Director Petra Volpe explores this surprising history through the story of Nora, a quiet housewife from a quaint village searching for the fierce suffragette leader inside her.

Audience Award, Narrative - Second Place

"Saturday Church"

14-year-old Ulysses is a shy and effeminate teen being raised in the Bronx by his strict Aunt Rose. He finds escape in a rich fantasy life of music and dance, and soon with a vibrant transgender youth community called Saturday Church. Damon Cardasis' directorial debut is a rousing celebration of one boy's search for his identity.

Audience Award, Documentary - First Place

"Hondros"

Beginning with the war in Kosovo in 1999, award-winning photographer Chris Hondros served as a witness to conflict for over a decade before being killed in Libya in 2011. In Hondros, director and childhood friend Greg Campbell creates a portrait of a man with not only great depth and sensitivity, but a passion for his craft, and an unending talent for creating breathtaking imagery. Executive produced by Jake Gyllenhaal.

Audience Award, Documentary - Second Place

"Shadowman"

In the early 1980s, Richard Hambleton was New York City's precursor to Banksy, a rogue street artist whose silhouette paintings haunted the sides of Manhattan buildings. Like so many other geniuses of his time, he fell victim to drug addiction, even as his work continued to rise in both demand and value. Shadowman doubles as both a time capsule of a forgotten New York City era, and a redemption story.

Link: tribecafilm.com/festival

Quellen: dpa | Gala | 3sat | Tribeca


"Tschick" im Rennen der EFA Young Audience Awards und weitere Festivalergebnisse

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Gleichzeitige Vorführung der drei Kandidaten in 36 Ländern. Publikumsabstimmung und Vergabe heute Abend in Erfurt.

UPDATE: Fatih Akins "Tschick" ist nicht nur einer von drei nominierten Filmen für den EFA Young Audience Award, sondern wurde am Sonntagabend auch zum Gewinner gekürt. Der Preis wurde am 7. Mai 2017 von der European Film Academy und EFA Productions mit Unterstützung der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) in Erfurt vergeben.

An diesem Tag wurden die drei nominierten Filme in 36 europäischen Städten einem Publikum im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren gezeigt, das dann über seinen Lieblingsfilm abstimmte. Die Ergebnisse werden per Videoschaltung nach Erfurt übertragen, wo noch am selben Abend der Gewinner gekürt wird.

• "Tschick - Goodbye Berlin" von Fatih Akin *Winner (Trailer)

• "Mein Leben als Zucchini - My life as a Zucchini" von Claude Barras (Trailer)

Filmkritik:

Kinder, man muss sie einfach lieb haben. Große Augen richten sich auf die Welt der Erwachsenen, auf dass man für sie sorge. Aber nicht alle Kinder haben dieses Glück. Das “Haus der Springbrunnen” ist ein Heim für die Ausgestoßenen und Verletzten. Vermeintlich sind es schwierige Kinder. Verhaltensauffällig, mitunter machen sie noch ins Bett. Hierher bringt der freundliche Polizeibeamte den 9jährigen Icare, der darauf besteht, dass man ihn Zucchini nennt, so wie es seine Mutter getan hat.

Wo ist seine Mutter? Was ist passiert? Icare weiß es nicht so genau. Er ahnt es, aber er begreift es nicht wirklich. Sie war mal wieder besoffen. Immer, wenn sie zu viel getrunken hat, unschwer zu erkennen an all den herumliegenden Bierdosen, dann zieht er sich auf den Dachboden zurück. Er hat die Klappe zur Leiter fallen lassen, als sie hinaufklettern wollte, um ihn wieder einmal zu verhauen. Da machte es Rumps.

Ein ernstes Thema. Doch “Mein Leben als Zucchini” nimmt die wunden Punkte ernst und vermittelt sie doch so behutsam, dass die Kleinsten sich nicht fürchten müssen. Zucchinis Mutter sieht man nicht, man hört sie nur. Der Zuschauer ist ganz bei dem kleinen Jungen mit den blauen Haaren und den wässrigen Augen, lässt mit ihm den Drachen steigen, den er bemalt hat mit einer Figur, die seinen Vater darstellen soll, der schon lange das Weite gesucht hat.

Zucchini kommt also ins Heim und findet tatsächlich Freunde. Das dauert zwar ein bisschen, aber schnell erkennt er und damit auch der Zuschauer, dass sie alle eine Geschichte haben und dass sie für einander da sein dürfen. Claude Barras behilft sich mit Puppen, die er im Stop-Motion-Verfahren animiert. Bis auf die kleinsten Detail wurde Sorge getragen, dass ihre Welt stimmig und harmonisch ist. Der nette Polizist, Raymond, besucht Icare sogar, auch wenn er von dem Jungen, der nicht gut auf Polizisten zu sprechen ist, weil ein solcher seinen Papa ins Gefängnis gebracht hatte nach einem Überfall, immer wieder eine Wasserbombe abbekommt. Und dann verliebt sich Zucchini in Camille, die Neue in der Gruppe, die zu ihrer Tante ziehen soll, obwohl die das Mädchen ständig beschimpft.

Céline Sciamma, die Regisseurin und Drehbuchautorin von “Girlhood” hat den Roman “Autobiografie einer Pflaume” von Gilles Paris von 2002 hier umgesetzt. Die Welt der Erwachsenen ist voller Grausamkeiten, die das Leben der Kinder stark beeinträchtigen. Es braucht Klugheit und Mut, sich daraus zu befreien und ganz viel Hilfe. Die Hilfe kommt hier sowohl von dem Polizisten, für den ein kleiner Junge nicht nur ein weiterer Fall ist, sondern auch von den Erziehern. Eine Erzieherin bekommt ein Baby und die Racker im Heim sind besorgt, ob sie, die Mutter, es denn lieb haben werde. Ganz gewiss. Auch wenn es Dummheiten macht? Auch, wenn es in die Hosen macht? Wenn es nicht zu weinen aufhört? Die Furcht, die Kinder erlernen, denen Gewalt widerfährt, prägt sie, in dem Sinn ist “Mein Leben als Zucchini” auch ein Film für Erwachsene. Aber sie lernen, dass das Leben sehr viele schöne Momente und Wunder bereithält. Die positive Auflösung überwiegt gewaltig.

Elisabeth Nagy

• "Das Mädchen vom Änziloch - The girl down Loch Änzi" von Alice Schmid (Trailer)

Wie die Preisstifter in einer Pressemitteilung betonen, werden bei der sechsten Ausgabe des EFA Young Audience Awards "als Reaktion auf die momentane Situation in Europa und Beitrag zur Integration" erneut Flüchtlingskinder teilnehmen. In Berlin sind in Zusammenarbeit mit der Yorck Kinogruppe Berliner Schülerinnen und Schüler zusammen mit den Schülerinnen und Schülern von Willkommensklassen zu den Vorführungen eingeladen. Weitere Informationen zu den teilnehmenden Städten und nominierten Filmen unter yaa.europeanfilmawards.eu

Wir haben den Gewinner "Tschick - Goodbye Berlin" von Fatih Akin als UPDATE nachträglich oben farbig mit *Winner markiert.

Quellen: Blickpunkt:Film | EFA YAA 2017

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Am 1. Mai 2017 wurde zum ersten Mal ein Visionär Filmpreis zum gleichnamigen Berliner Festival vergeben, das ausschließlich Nachwuchsfilmemacher von großen Festivals wie Cannes, Venedig, Locarno, Rotterdam oder Karlovi Vari mit ihren herausragenden Werken dem Berliner Publikum präsentierte.

Mit Preisen bedacht wurden folgende Filme:

Audience Award: "A Decent Woman" by Lukas Valenta Rinner (Austria/Korea/Argentina, 2016), der schon in Graz auf dem österreichischen Filmfestival »Diagonale" den Hauptpreis gewonnen hatte. Hier nochmals der Trailer:

Der Festivaljury fiel die Entscheidung sichtlich schwer. In die nähere Auswahl gelangten zwei schwarz-weiß Filme. Mit einer Special Mention der Jury wurde letztendlich "Drum" by Keywan Karimi bedacht. (France/Iran, 2016). Hier der Trailer:

Der Grand Jury Award ging an "Communication & Lies" by LEE Seung-won (South Korea, 2015). Hier der Trailer:

Unsere nochmals überarbeitete Filmkritik:

Das Drama "Communication & Lies" erzählt die Geschichte zweier Menschen, die mit ihrer extremen Psyche alle um sie herum vor den Kopf stoßen und auf einmal miteinander konfrontiert werden.

Das Langspielfilmdebüt des koreanischen Theaterregisseurs Lee Seung-Won, ist eine fast quälend langsam erzählte Charakterstudie mit ungewohnter Dramaturgie. Bereits beim Einstieg wird dem Zuschauer viel zugemutet.

Die Reinigungskraft Sun (Jang Sun) hat in ihrer Vergangenheit großes Leid durchleben müssen und wird nun von der Leiterin eines Lehrinstituts zur Rede gestellt. Doch zu sehen bekommt man die Putzfrau erst acht Minuten später, denn zunächst ist nur die Leiterin frontal im Bild zu sehen, wie sie scheinbar direkt ins Publikum spricht und dabei quasi gegen eine Wand redet. Mit zunehmender Fassungslosigkeit prallt sie nämlich an der Figur der Suns ab, die ein geradezu selbstzerstörerisches Verhalten an den Tag legt, sich in Lügen und Affären stürzt, was sie für ihre moralbewussten Mitmenschen untragbar macht.

Die Kamera übernimmt dabei zunächst den Blickwinkel der Reinigungskraft und filmt über ihre Schulter wie aus der Ego-Perspektive. Erst später dreht sich Sun trotzig um, wendet ihr Gesicht zur Kamera, gibt die Anschuldigungen zu und verlässt ohne weitere Worte den Raum. Die Kamera folgt ihr nun und lässt sie nicht mehr los. Ein starker Einstieg in ein Drama, das zumindest verwirrt, dafür aber lange nachwirkt.

Auch Kim (Kim Kwon-Hoo), der zweite Hauptprotagonist, ist ein schwer erträglicher Mensch, doch wo Sun extrovertiert auftritt, ist er in sich gekehrt und unterdrückt seine Gefühle. Doch auch er strapaziert die Nerven Fremder, indem er tagtäglich beim Gemeinderat anruft, um sich über die abstrusesten Dinge zu beschweren. Der Großteil davon ist allerdings pure Erfindung.

Diese beiden Menschen begegnen sich eines Tages überraschend und schaffen eine Beziehung. Sie verreisen gemeinsam. Doch da sie beide nur über Halbwahrheiten oder Lügen kommunizieren können, zerbricht ihre Verbindung, was tragische Konsequenzen hat.

Der in Schwarzweiß gedrehte Film macht es dem Publikum nicht einfach. Er zeigt die Figuren in Situationen, für die man anfänglich kaum Verständnis aufbringt. Erst später liest man aus den durch die Zeitsprünge kaschierten Lücken heraus, dass diese beiden Menschen doch unser Interesse näher verdienen. Ihr Verhalten im Verlauf des Filmes, das in einer durchreglementierten Gesellschaft auf Unverständnis und Ablehnung treffen muss, führt sie nicht zurück in die Normalität, sondern führt uns, den Zuschauer, sofern wir die Empathie dafür aufbringen, zu ihnen hin und gibt uns einen kleinen Einblick in ihre Hölle.

W.F. (Quellen: Moviepilot | Visionär)

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Ebenfalls erst am Abend des 7. Mai 2017 geht das 24. Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart zu Ende, sodass uns zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unseres Artikels noch nicht alle Ergebnisse und Fakten vorliegen, wir diese aber am Ende des Textes nachliefern.

Als eines der bedeutendsten Festivals für den Animationsfilm weltweit, stehen aber die Ergebnisse wieder im Mittelpunkt des Interesse der Branche. Klar bestätigt hat sich das diesjährige Programmmotto „Animation Without Borders“ mit Verbindungen von Animationsfilmen, Games, Musik sowie Virtual und Augmented Reality, das auch das Publikum begeisterte.

UPDATE:

Der AniMovie– Preis für den besten Animations-Langfilm ging an "Window Horses" von Ann Marie Fleming (Kanada 2016) Hier der Trailer:

Die Begründung der Jury: Dieser Film ist nicht nur eine mutige Produktion , mit einem mutigen Thema, er öffnet ein Fenster zu Gefühlen, Identitäten, verschiedenen Kulturen und Poesie, die jede Grenze überschreitet. Vielen Dank an Ann Marie, du hast unsere Herzen berührt.

Erstmalig wurden am Samstag, den 6. Mai 2017, die Preise von spotlight - Festival für Bewegtbildkommunikation und Animated Com Award in einer gemeinsamen Award Gala in der Alten Reithalle in Stuttgart verliehen. spotlight ist das bedeutendste Festival für Bewegtbildkommunikation im deutschsprachigen Raum. Die gemeinsame Award Gala bot somit neue Networking-Möglichkeiten zwischen Animationskünstlern, Werbern, Auftraggebern und Filmproduktionen.

Der Animated Com Award International des 24. Internationalen Trickfilm-Festivals 2017 berücksichtigt internationale Beiträge aus dem nichtdeutsprachigen Ausland. Prämiert werden hervorragende animierte Auftragsarbeiten im Bereich der internationalen Werbung.

Gewonnen hat Johnnie Walker mit “Keep Walking” (Kristian Andrews, GB 2016). Die Jury war sehr beeindruckt von dem One-Shot-Storytelling-Ansatz und dessen Ausführung. Silber erhielt YP Dine: “Living Room” (Rob Shaw, USA 2016). Und Bronze ging an Aldi mit “The Amazing Christmas Carrot” (Kylie Matulick, Todd Mueller, USA 2016). Eine Special Mention gab die Jury an „Seed Matters“ (Buck, USA 2016).

Der “Lapp Connected Award” ging an “Shine” von Alexander Dietrich und Johannes Flick. Die Geschichte handelt von Affen-ähnlichen Kreaturen, die die Energie von Glühbirnen aufsaugen, um eine eigene Licht-Show von elektrisierender Intensität zu feiern.

Einen Tag zuvor wurde der neu initiierte und erstmalig vergebene Trickstar Business Award vergeben sowie drei weitere Preise. Der Trickstar Business Award ging an Break Thru Films mit dem Projekt “The Shadows“. Der Deutsche Animationsdrehbuchpreis ging an Juliette Alfonsi und Matthias Drescher „The Journey of the Elephant Soliman“ Die Preise für die besten Animationsserien für Kinder gingen an „Trudes Tier - Das Schöne und die Biest“ (Studio Soi) und„We Bare Bears: Burrito“ (Cartoon Network).

Im Rahmen des 24. Internationalen Trickfilm-Festivals Stuttgart fand bei „Animation Comedy“ im Stuttgarter Renitenztheater die Verleihung des Deutschen Animationssprecherpreises statt. Den Trickstar 2017 für den besten Sprecher in einem Animationsfilm erhielt am Donnerstag die Schauspielerin Alexandra Maria Lara. Sie wurde für ihre Sprecherrolle der Rosita im Film „Sing“ (Illumination Entertainment) ausgezeichnet.

Das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart – Festival of Animated Film (ITFS) findet vom 2. - 7. Mai 2017 statt. In neun Wettbewerbskategorien werden über 70.000 Euro Preisgeld vergeben. Neben dem Partner Spotlight – Festival für Bewegtbildkommunikation arbeitet das ITFS eng mit der FMX zusammen, Europas größte Fachkonferenz für Animation, Effekte, VR, Games und digitale Medien.

Einer der Publikumshighlights des Trickfilmfestivals war der Film "Mein Leben als Zucchini - My life as a Zucchini" von Claude Barras dessen Trailer und unsere Filmkritik wir bereits oben beim EFA Young Audience Award eingefügt haben.

Das Fazit und die Hauptgewinner des Festivals reichen wir nun an dieser Stelle als UPDATE nach.

Rund 90.000 Besucher waren bis zum Sonntagabend zu Gast in den Innenstadtkinos, dem Open Air auf dem Schlossplatz, der GameZone im Kunstgebäude und bei den zahlreichen weiteren Spielstätten des ITFS, was einen Anstieg von insgesamt 13 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Die Preisträger des 24. Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart:

Internationaler Wettbewerb:

Grand Prix dotiert mit 15.000 Euro, gestiftet vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart ging an:

"Figury niemozliwe i inne historie II / Impossible Figures and Other Stories II", (Polen 2016, 14:40 min.) von Marta Pajek.

Die Begründung der Jury: Für sein außergewöhnliches Design und seine cineastische Konstruktion, für seine exzellente Animation und sein beeindruckendes Konzept, verleiht die Jury den Großen Animationsfilmpreis an „Impossible Figures and Other Stories II“ von Marta Pajek aus Polen.

Special Mention:

"L´Horizon de Bene / Bene’s Horizon", (Frankreich 2016, 12:53 min.) von Eloic Gimenez & Jumi Yoon.

Lotte Reiniger Förderpreis für Animationsfilm dotiert mit 10.000 Euro, gestiftet von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg ging an "Untamed" von Juliette Viger, (Dänemark 2015)

Die Begründung der Jury: Für sein atmosphärisches und komplexes Porträt einer Tochter, die mit der Androhung von Gewalt umgehen muss und einem Musiker als Vater, der mit seiner eigenen Depression fertig werden muss.

Special Mention:

"AYNY / My Second Eye" von Ahmad Saleh, (Deutschland, Jordanien, Palästina 2016)

SWR-Publikumspreis dotiert mit 6.000 Euro ging an "Our Wonderful Nature - The Common Chameleon" von Tomer Eshed, (Deutschland 2016)

Amazon Audience Award dotiert mit 5.000 Euro ging an "Asteria" von Alexandre Arpentinier, Mathieu Blanchys, Lola Grand, Tristan Lamarca, Thomas Lemaille und Jean-Charles Lusseau de École Supérieure des Métiers Artistiques (ESMA, Frankreich 2016)

Young Animation – Preis für den besten Studentenfilm dotiert mit 2.500 Euro, gestiftet von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LfK) und der MFG Filmförderung Baden-Württemberg ging an "Happy End" von Jan Saska, (Tschechische Republik 2015)

Special Mention:

"Kastaars" von Jasmine Elsen, (Belgien 2016)

Tricks for Kids– Preis für den besten Kurzfilm für Kinder dotiert mit 4.000 Euro gestiftet von Studio 100 Media GmbH ging an "Når jeg hører fuglene synge / When I Hear the Birds Sing" von Trine Vallevik Håbjørg, (Norwegen 2016)

Link: www.itfs.de

Preisträger des Neiße Filmfestivals und von FilmPolska

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Osteuropäische Filme vor allem aus Polen und Tschechien hatten großen Publikumszulauf in Berlin und an der Neiße.

Unter dem Motto: „Berlin sieht Polnisch – Die Freiheit des Films“ fand vom 3.-10. Mai 2017 die 12. Festivaledition von filmPOLSKA in Berlin, Frankfurt/Oder und mit einer Wiederholung aus dem letzten Jahr auch in Potsdam statt.

Angesichts der aktuellen kosmopolitischen Veränderungen und gesellschaftspolitischen Verunsicherungen setzte das größte polnische Filmfestival außerhalb Polens ein besonderes Zeichen für das progressive Filmschaffen der jungen Generation polnischer Filmemacher und damit für die Souveränität der Filmkunst weltweit.

12 Jahre lang wurde vor allem dem Berliner Publikum bestes polnisches Kino geboten. Auch in diesem Jahr standen wieder herausragende Werke, die auf anderen Festivals schon zahlreiche Preise gewonnen hatten, im Mittelpunkt des Interesses der Zuschauer. Und es gab durchaus einige ausverkaufte Vorstellungen in den 12 beteiligten Berliner und Potsdamer Kinos sowie rege Diskussionen mit den extra angereisten Filmemachern.

Nachwuchsfilmemacher wie Anna Zamecka („Kommunion“), Jan P. Matuszyński („The Last Family“), Goldener Löwe für den besten Film beim Gdynia Film Festival, Kuba Czekaj („The Erlprince“), Young Jury Award für den besten Film beim Gdynia Film Festival besuchten ebenso wie renommierte Filmemacher wie Paweł Łoziński („You Have No Idea How Much I Love You“) und Michał Rosa („The Happiness of the World“) das Festival 2017 und lieferten dem Publikum in Berlin ein eindrucksvolles Bild davon, was das zeitgenössische polnische Kino an Filmkunst zu bieten hat.

Erstmals fand sogar ein Wettbewerb statt, für den die Festivalleitung ausgewählte Filme nominiert hatte. Zugelassen waren sowohl Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme als auch sogenannte hybride Formen mit einer Spieldauer von mindestens 60 Minuten.

Folgende sieben Filme waren nominiert:

• Communion (Regie: Anna Zamecka)

• The Office of Monument Construction (Regie: Karolina Breguła)

• The Erlprince (Regie: Kuba Czekaj)

• Waves (Regie: Grzegorz Zariczny)

• Kamper (Regie: Łukasz Grzegorzek)

• A Heart of Love (Regie: Łukasz Ronduda)

• All these Sleepless Nights (Regie: Michał Marczak)

Unter den Juroren waren Bernd Buder, Festivalleiter des osteuropäischen Filmfestivals in Cottbus; die Film- und Kinoexpertin Anke Leweke sowie der Regisseur, Produzent und Kinobetreiber Marcin Malaszczak, die am Mittwoch Abend den Sieger in dem zu später Stunde leider relativ spärlich besetzten Kino Babylon verkündeten. Der Preisträger wurde anschließend noch einmal dem Publikum gezeigt.

filmPOLSKA Filmpreis für "Kommunion".

Die drei Juroren konnten sich nach Sichtung aller nominierten Filme schnell einig werden. Gewonnen hat Anna Zameckas Debütfilm „Kommunion“, der einen Tag zuvor schon auf dem Münchner DOK.fest 2017 den polnischen Dokumentarfilmpreis der SOS-Kinderdörfer weltweit gewonnen hatte sowie den Young Eyes Film Award des DOK Leipzig Festivals 2016.

Synopsis:

Der Film beschreibt das Leben der beiden 14 und 13 Jahre alten Geschwister Ola und ihrem Bruder Nikodem, der Autist ist und nicht daran denkt, was andere von ihm erwarten. Vielmehr zieht er sich in seine kindliche Welt zurück, kapselt sich auch von seinen Mitschülern ab und ist für seine bevorstehende Kommunion kaum in der Lage die erforderlichen Texte zu erlernen. Alle Last der häuslichen Arbeit, einschließlich der Sorge um ihren behinderten Bruder liegt auf der 14-jährigen Ola, denn der Vater ist ein Säufer und die Mutter ist ausgezogen.

Hier nochmals der Trailer:

Die Jury honorierte "den präzisen und emphatischen Blick“ der Regisseurin Anna Zamecka, der es gelingt, den vorgefundenen Alltag in eine erzählerische Form, einen Rhythmus von Bildern zu gießen, der sich der Wahrheit verpflichtet:

„Anna Zameckas Debüt ‚Kommunion‘ ist in dieser Hinsicht ein äußerst gelungenes Werk, das uns, gehalten im Stile des ‚Direct Cinema‘, am meisten überzeugt und berührt hat. Ohne jemals das Private und Intime auszustellen, schenkt die Kamera der 14-jährigen Ola alle Aufmerksamkeit und behält den Blick für das Wesentliche: Das beeindruckende und frühe Erwachsenwerden-Müssen eines jungen Mädchens. Trotzdem ist ‚Kommunion‘ mehr als eine simple ‚Coming of Age‘ Geschichte. Der Film ist subversiv, ohne politisch sein zu wollen“, so die Jury-Begründung.

Link: filmpolska.de

Quelle: rische & co pr

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Am gestrigen Samstagabend wurden im kleinen Stadttheater des tschechischen Varnsdorf, in der Nähe von Zittau, gleich hinter der deutschen Grenze am Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und der Tschechischen Republik, die Neiße-Fische an die besten Filme und Publikumslieblinge des Neiße Film Festivals vergeben.

Am heutigen Sonntag geht das Neiße Film Festival (NFF) zu Ende. Das Filmfest präsentierte vom 9. -14. Mai 2017 in seiner 14. Auflage über 130 Filmen in drei Wettbewerben und diversen Filmreihen sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Konzerten, Partys und einer Lesung an 22 Spielorten in Deutschland, Polen und Tschechien.

Neiße-Filmpreis für „Špína“ (Filthy / Dreck).

Der mit 5.000 Euro dotierte Neiße-Filmpreis der Sächsischen Kunstministerin für den besten Spielfilm, der erstmals vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gestiftet wurde, ging an die slowakisch-tschechische Co-Produktion „Špína“ (Filthy / Dreck) von Tereza Nvotová.

Die Jury mit dem tschechischen Filmproduzenten Aleš Hudský, Jürgen Pohl vom deutschen Filmverleih Edition Salzgeber und dem polnischen Kulturmanager und Festivalleiter Maciej Zabojszcz musste sich im Wettbewerb zwischen je drei Spielfilmen aus Deutschland, Polen und Tschechien entscheiden.

„Die Geschichte der jungen Lena, die nach dem Missbrauch durch ihren Lehrer ihren Weg finden muss, gegen ein antiquiertes psychiatrisches System auf der einen und den Unglauben ihrer nächsten Umwelt auf der anderen Seite, hat uns in seiner kraftvollen, rauen und extrem emotionalen Inszenierung überzeugt und atemlos zurückgelassen.“, so die Juroren in ihrer Begründung.

Hier der Trailer:

Den von der Sächsischen Zeitung gestifteten Preis für die beste darstellerische Leistung erhielt Vanessa Szamuhelová für ihre Rolle als 10-jähriges Mädchen, das zwei ausgesetzte Zwillings-Babys in ihre Obhut nimmt, in dem slowakisch-tschechischen Film „Pátá loď“ (Little Harbour / Das fünfte Schiff) von Iveta Grófová. Den Preis für das beste Szenenbild, gestiftet von der Stadt Görlitz, vergab die Jury an Milan Býček für seine Arbeit an „Masaryk“ (A prominent Patient) von dem tschechischen Regisseur Julius Ševčík.

„Normal Autistic Film" wurde bester Dokumentarfilm.

„Normální autistický film“ (Normal Autistic Film) von Miroslav Janek aus Tschechien erhielt den von der Stadt Zittau gestifteten Preis für den besten Dokumentarfilm. Hier der Trailer:

Zwei Jahre lang folgte Janek drei Jugendlichen mit Asperger Syndrom mit der Kamera. Entstanden ist ein dabei Film voll von bemerkenswerter Leichtigkeit über die Schönheit der Andersartigkeit. Die Jury - die deutsche Autorin, Dramaturgin, Journalistin und Filmkritikerin Grit Lemke, die Dokumentarfilmerin Agnieszka Zwiefka aus Polen und der tschechische Journalist Martin Dušek – hob in ihrer Begründung hervor, dass

„… dieses Werk ein wirklicher Film ist, der, statt Behauptungen zu illustrieren, die Mittel der Filmsprache geschickt nutzt. So lässt uns Miroslav Janek eine Welt erfahren, die uns fremd ist, und ermöglicht es zugleich, uns selbst in den Protagonisten zu finden. Und genau das ist der Unterschied zwischen bloßem Journalismus und Filmkunst, zwischen Dokumentation und Dokumentarfilm.“

„Fleur“ (Blume) bester Kurzfilm.

Den Preis für den besten Kurzfilm erhielt „Fleur“ (Blume) von Oliver Beaujard, ein liebevoll inszeniertes Märchen über einen Gärtner, der seine Aufmerksamkeit mehr den Pflanzen als seinem einsamen kleinen Sohn widmet – und über die Versöhnung in einer magischen Welt. In der Begründung der Jury, die sich aus dem polnischen Regisseur Sabin Kluszczyński, dem tschechischen Regisseur und Autor Petr Slabý und Jutta Wille, Geschäftsführerin der AG Kurzfilm zusammensetzte, heißt es:

„Ein phantastisches Spiel mit Farben und visuellen Ideen - gesehen durch die Augen eines Kindes erinnert der Film daran, ab und zu Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.“

Spezialpreis für „Das Glück der Erde“.

Der Spezialpreis des Filmverband Sachsen, der jährlich einen Film vergeben wird, der sich mit Respekt und Toleranz anderen Kulturen nähert und einen Weg zum Dialog bereitet, ging an den polnischen Spielfilm „Szczęście świata“ (The Happiness of the World / Das Glück der Erde) von Michał Rosa. Hier der Trailer:

„Der Film erzählt auf poetische, filmisch außergewöhnliche und (dankenswert) von Schockmomenten freie Weise die Geschichte einer jungen Frau, die das heimliche Zentrum dieser Hausgesellschaft ist, und vermittelt dabei vollkommen unaufgeregt, dass bereits Unterlassung Verrat bedeuten kann und sich dieser Verrat am Ende gegen jeden einzelnen wendet. Über die beeindruckende Schauspielleistung, die zauberhaften Bilder und das tolle Sounddesign hinaus gelingt es dem Film, den Zuschauer zum Hinterfragen der eigenen Rolle zu bringen und das eigene Verhalten zu reflektieren.“, so die Begründung der Jury, die sich aus Marta Trzeciak, Kulturmanagerin und Pädagogin aus Polen, Martin Musílek, Intendant des Theaters Varnsdorf, und Christian Zimmermann, Geschäftsführer des Filmverbands Sachsen, zusammensetzte.

Eine besondere Erwähnung gab es für den Dokumentarfilm „Dotknięcie Anioła“ (Vom Wunder des Überlebens) von Marek Tomasz Pawlowski.

Publikumspreise für Kurz- und Langfilme.

Auch die Meinung des Publikums war gefragt: Beliebtester Kurzfilm wurde „Simply The Worst“ von Johannes Kürschner und Franz Müller. Der Publikumspreis für den besten Langfilm aus dem gesamten Festivalprogramm ging an den deutschen Spielfilm „Die Reste meines Lebens“ von Jens Wischnewski, der am 25. Mai 2017 offiziell in den Kinos anläuft. Hier der Trailer:

Synopsis:

Dem Komponisten und Musiker Schimon (Christoph Letkowski) ereilen mehrere Schicksalsschläge. Als seine schwangere Frau Jella (Karoline Bär) stirbt, findet er kaum noch die Energie, sich wieder aufzurappeln. Als er kurze Zeit später Milena (Luise Heyer) kennen lernt und sich erneut verliebt, droht die junge Beziehung schnell wieder zu zerbrechen, da er nicht die ganze Wahrheit über seine vorherige Beziehung gesagt hat...

Bohdan Sláma erhielt Ehrenpreis des Neiße Filmfestivals.

Der Ehrenpreis des Neiße Filmfestivals wurde in diesem Jahr an den tschechischen Regisseur Bohdan Sláma verliehen. Sláma gehört zu einer jüngeren Generation tschechischer Filmemacher, die der Tristesse des postsozialistischen Lebens nach 1990 mit Humor und Charakter herausragende Filme entgegensetzen. Er schafft Figuren, die in schwierigen Zeiten bereit sind, eigene Wege zu gehen, und wird trotz seiner Suche nach Romantik und Idylle niemals kitschig. Er macht Mut auf dem Weg zum kleinen Glück, dass so schnell, wie es gekommen ist, auch wieder verschwinden kann.

Link: www.neissefilmfestival.de

Quelle: Michael Lippold, Kunstbauerkino in Großhennerdorf

Die Gewinner der Oberhausener Kurzfilmtage und des DOK.fest München

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DOK.fest München vergab Hauptpreis nach Skandinavien.

Festivalleiter Daniel Sponsel vergab persönlich am Samstag, den 13. Mai 2017 den Hauptpreis des 32. Internationalen Dokumentarfilmfestivals DOK.fest München an Zaradasht Ahmeds für dessen norwegisch-schwedische Flüchtlingsdoku "Nowhere to hide", in dem ein Krankenpfleger im Irak zum Flüchtling wird. Der mit 10.000 Euro dotierten Viktor wurde vom BR Fernsehen und Global Screen gestiftet.

Eine lobende Erwähnung hat die Jury an Andrés Lübberts "El Color del Camaléon" vergeben. Der Viktor im nationalen Wettbewerb, gestiftet und mit 5.000 Euro dotiert von Spiegel Geschichte, ging an Elí Roland Sachs' Radikalisierungs-Studie "Bruder Jakob" . Weitere Auszeichnungen wurden bei der Preisverleiung in der HFF München u.a. an Ramona S. Díaz'"Motherland"über eine Armen-Geburtsstation auf den Philippinen (Viktor DOK.horizonte), Carmen Tés "Salicelle Rap" (FFF Förderpreis Dokumentarfilm) sowie Kirsten Johnsons "Cameraperson" (Arri Amira Award) vergeben.

Der DOK.fest Preis 2017 der SOS Kinderdörfer ging an den polnischen Dokumentarfilm "Komunia" von Anna Zamecka, wie wir bereits am 14. Mai 2017 zur Verleihung von filmPOLSKA schrieben, wo dieser außergewöhnliche Film über ein 14-jähriges Mädchen, die ihren ein Jahr jüngeren, autistischen Bruder anstelle der meist abwesenden oder betrunkenen Eltern zu erziehen versucht, ebenfalls gewonnen hatte. Der Film wurde auch in München noch einmal zum Abschluss des Festival am Sonntag, den 14. Mai 2017 gezeigt.

Den »Kino-Kino-Publikumspreis« gewann der niederländische Integrationsfilm "Miss Kiet's Children" von Petra Lataster-Czisch und Peter Lataster. Hier der Trailer:

Das diesjährige 32. DOK.fest München konnte sich über einen neuen Besucherrekord freuen. Knapp 43.000 Zuschauer sahen 157 Filme aus 45 Ländern, darunter 31 Weltpremieren und 68 Deutschlandpremieren. Zum Vergleich: Die Besuchermarke bei "DOK Leipzig", dem älteren Branchen-Pendant, hat sich seit zwei Jahren auf 48.000 eingependelt, liegt also nicht mehr in unerreichbarer Ferne. Nach Veranstalterangaben hat sich die Zahl der Festivalbesucher in den vergangenen sechs Jahren fast vervierfacht. Mehr als die Hälfte der Filme stellten die Regisseur*Innen persönlich vor – und führten im Anschluss intensive Filmgespräche mit dem Publikum. 

"Wir haben viel Lob für unser Filmprogramm bekommen, sowohl von den Zuschauern als auch von den Filmemachern und Branchengästen. Besonders freue ich mich über die Interdisziplinarität des Festivals: Wir waren in der Bayerischen Staatsoper zu Gast, in den Kammerspielen und dem Volkstheater, im NS-Dokumentationszentrum und im Literaturhaus. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir die Wahrnehmung des Dokumentarfilms in der Kunst- und Kulturszene auf ein ganz neues Level gehoben. Der Dokumentarfilm ist in der Hochkultur angekommen - das hat das DOK.fest München bewiesen", erklärte Festivalleiter Daniel Sponsel zum Abschluss des DOK.fest München und fuhr fort: "Mit dem Ehrengast Georg Stefan Troller, dem die Retrospektive gewidmet war, haben wir zudem einen respektablen Höhepunkt gesetzt. Und das 'Virtual Reality Pop-up-Kino' im Loftcube vor der Pinakothek der Moderne erwies sich als spannende, erfolgreiche Erweiterung des Angebotsspektrums. Hier konnten Besucher mit speziellen VR-Brillen diesmal 360-Grad-Dokumentarfilme sehen".

Alle Preisträger und Jurybegründungen unter:

Link: www.dokfest-muenchen.de

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Schon 1954 wurden in Oberhausen die Kurzfilmtage ins Leben gerufen. Sie sind bis heute ein zentrales Event nicht nur für Oberhausen, sondern für den internationalen Film- und Festivalzirkus. Gestern Abend wurden die Gewinner der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen gekürt. Das Festival in Deutschlands größter Stadt ohne Fachhochschule oder Universität, fand zum 63. Mal vom 11.-16. Mai 2017 statt.

Gewinner des 19. MuVi-Preises 2017

Drei Tage zuvor wurden die Gewinner des 19. MuVi-Preises im Oberhausener Lichtburg Filmpalast bekannt gegeben.

Der 1. Preis der MuVi-Awards 2017, dotiert mit 2.000 Euro ging an Christoph Girardet für "Second Chance Man" (Deutschland/Frankreich 2016, 4 Min. 20 Sek.). Zur Musik von Tindersticks verwendet der unnostalgische Found Footage-Film keine abgenutzten Bilder und wirkt dennoch ikonisch. Das Video ist subtil, schön, mit viel Sympathie für den Song, den es begleitet, so die Jury.

Der 2. Preis, dotiert mit 1.000 Euro, ging an DJ Hell für "I Want U" (Deutschland 2016, 4 Min. 6 Sek.). DJ Hells neue Video-Single ist eine Hommage an die ultra-maskulinen Männerwelten des finnischen Künstlers Tom of Finland. Zusammen mit dem Animator und Filmemacher Xaver Xylophon hat der Gigolo-Boss Zeichnungen aus dem Archiv des 1991 gestorbenen Künstlers zu neuem Leben erweckt. Immer noch provokant genug, sodass zahlreiche Verpixelungen erforderlich wurden. Hier der Clip:

Begründung der Jury:

Eine schöne Zusammenarbeit, die sowohl die Musik von DJ Hell als auch die Bilder von Tom of Finland auf eine gemeinsame und höhere Ebene hebt. Komisch, sexy und intelligent im Umgang mit seinem grafischen Material, baut "I Want U" auf ein Konzept, das souverän durchgehalten wird. Der Film ist einfach, aber nicht repetitiv, und nutzt die Variationen in der Musik als Antrieb für die Bilder. Voller Anspielungen auf die Geschichte des Musikvideos, ist dies ein origineller Blick auf einen vielgeliebten Teil des subversiven Kanons.

Lobende Erwähnung ging an Zeljko Vidovic für "feel nothing / 15 – 15" [Musik: Dean Blunt and Inga Copeland], (Deutschland 2017, 4 Min. 48 Sek.)

Der 3sat Publikumspreis wurde online ermittelt und ging an das Musikvideo "Ich bin hier" von Mariola Brillowska über eine Gruppe geistig behinderter Menschen, die zu mitzusingen versuchen. [Musik: Danny Schulz, Caroline Gempeler aka Debérn & Damian Müller].

Anlässlich der 63. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen zeigt der TV-Sender 3sat heute kurz nach Mitternacht ab 00:07-0:45 Uhr früh sowie am späten Mittwochabend den 17. Mai 2017 ab 23:50 Uhr, sieben Kurzfilme in Erstausstrahlung in seinem Programm. Den Anfang macht der einfallsreiche Animationsfilm "Das Leben ist hart", der 2016 den Förderpreis des NRW-Wettbewerbs erhalten hatte.

Hauptpreisträger der 63. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen:

Großer Preis der Stadt Oberhausen, dotiert mit 8.000 Euro, geht an:

"Qiu - Late Sommer" von Cui Yi (China 2017, 13 Min., Farbe) über ein Jahrhunderte altes Theater in Peking.

Begründung:

Wir verleihen den Großen Preis an einen sehr einfachen, aber beeindruckend vielfältigen Film - ein filmisches Tableau vivant, das aufzeigt, wie die Zyklen von Schauspiel, Konsum und Zuschauen im Alltag von der Geschichte belastet und begrenzt werden.

Hauptpreis, dotiert mit 4.000 Euro, geht an:

"500,000 Pee - 500,000 Years" von Chai Siris (Thailand 2016, 16 Min., Farbe) über eine archäologische Grabungsstätte in Lampang.

Begründung:

Wir verleihen den Hauptpreis an einen gelungenen meditativen und hochpolitischen Film, der die Frage stellt, wie Erinnerung durch die menschliche Geschichte, Spiritualität, Denkmäler, Kino und Gewalt geformt wird.

e-flux-Preis für eine herausragende Film- oder Videoarbeit geht an:

"Animal Year" von Zhong Su (China 2016, 7 Min., Farbe)

Begründung:

Wir verleihen den e-flux-Preis an einen eindringlichen Film, der durch seine zutiefst verstörenden und meisterhaft gestalteten Bilder unter die Haut geht. Es ist das visionäre animierte Porträt einer dystopischen Zukunft der Menschheit, in der zwei verblüffend unterschiedliche Welten aufeinanderprallen.

Lobende Erwähnungen gehen an:

"Tower XYZ" von Ayo Akingbade (Großbritannien) und

"Borderhole" von Amber Bemak & Nadia Granados (Mexiko)

Kinder- & Jugendpreis des Landes NRW, dotiert mit 5.000 Euro, geht an:

"Oni samo dolaze i odlaze - They Just Come and Go" von Boris Pojak (Kroatien, 20 Min., Farbe)

Preis für den besten Beitrag des Deutschen Wettbewerbs, dotiert mit 5.000 Euro, geht an:

"Die Herberge" von Ulu Braun (Deutschland, 14 Min., Farbe)

Weitere Preise und Begründungen finden sie auf der Festivalseite.

Link: www.kurzfilmtage.de

Quellen: Süddeutsche Zeitung | Blickpunkt:Film | Filmportal | Kurzfilmtage | 3sat

Vergabe 29. Bayerischer Fernsehpreis 2017 im Prinzregententheater München

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Freude über Fernsehpreise an ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat.1-Produktionen.

Gestern Abend, den 19. Mai 2017, wurde der Bayerische Fernsehpreis in der wunderschönen Kulisse des Prinzregententheaters in München zum 29. Mal verliehen.

Preissymbol ist der „Blaue Panther“, eine Figur aus der Porzellan Manufaktur Nymphenburg.

Der Bayerische Fernsehpreis, dotiert mit 10.000 €, wird seit 1989 von der Bayerischen Staatsregierung für herausragende Leistungen im deutschen Fernsehen verliehen.

Der Nachwuchsförderpreis ging an Katrin Nemec als Regisseurin und Autorin der Dokumentation „Vom Lieben und Sterben“ (BR).

Auszug aus der Jurybegründung:

„(…) Man kann es kaum glauben, dass dies ‚nur‘ der Abschlussfilm einer Filmstudentin sein soll. Reif und stilsicher, wie eine ganz erfahrene Autorin, erzählt Katrin Nemec diese tragische Geschichte vom Sterben, aber auch vom Lieben. Ein einfühlsamer, immer wieder poetischer Dokumentarfilm, der große Nähe schafft, aber nie voyeuristisch wird.“

Als »Bester Schauspieler« in den Kategorien „Fernsehfilme / Serien und Reihen“ wurde Devid Striesow für seine Rollen in „Katharina Luther“ und "Das weiße Kaninchen" (ARD) ausgezeichnet. Letzterer war ebenso beim 53.Grimme Preis im März ausgezeichnet worden. Hier nochmals der Trailer:

Synopsis:

Bei dem im Auftrag des SWR produzierten Thriller geht es Cybergrooming, dem Erschleichen von Vertrauen von Minderjährigen im Internet auf Grund von sexuellen Interessen - einem ebenso heiklen wie aktuellen Thema. Die 13-jährige Sara freundet sich online mit einem angeblich 16-jährigen Jungen an. Doch in Wahrheit handelt es sich um Simon Keller (Devid Striesow), Mitte 40, Familienvater und Lehrer.

Als »Beste Schauspielerin« wurde Sonja Gerhardt u.a. für ihre Rolle in dem SAT.1-Movie-Event "Jack the Ripper" sowie für "Ku'damm 56" (ZDF) ausgezeichnet.

Bei den »Informationssendungen« wurden zwei Preise vergeben:

1.) Arndt Ginzel und Marcus Weller als Autoren und Reporter des Beitrags "Exclusiv im Ersten: Spiel im Schatten – Putins unerklärter Krieg gegen den Westen" (ARD)

2.) Felix von der Laden als Presenter "Like or dislike - Youtuber Dner im US-Wahlkampf" (ZDF)

Insgesamt vier Preise wurden an »herausragende Fernsehfilme« vergeben:

1.) Christian Becker als Produzent des Films "Winnetou – der Mythos lebt" (RTL)

2.) Christian Schwochow als Regisseur des Fernsehfilms "Die Täter – Heute ist nicht alle Tage" (Teil 1) der ARD-Trilogie "Mitten in Deutschland: NSU"

3.) Die Ehrung für die »Beste Kamera« wurde Daniela Knapp für ihre Leistung im Fernsehfilm „Katharina Luther“ (ARD) zuteil.

4.) Martin Eigler, Sönke Lars Neuwöhner und Sven S. Poser als Autoren der Fernsehserie"Morgen hör ich auf" (ZDF)

In der Kategorie »Unterhaltung« ging der Preis an Matthias Kowalsky als Executive Producer des Unterhaltungsprogramms: "The Voice of Germany (Staffel 6)" (ProSieben/SAT.1)

In der Kategorie »Kultur« wurden wiederum zwei Preise vergeben:

1.) Lars Friedrich als Autor und Regisseur der Dokumentation "Schwermut und Leichtigkeit. Dietls Reise" (BR)

Auszug aus Jurybegründung:

„Lars Friedrichs Portrait des großen Filmemachers, Regisseurs und Autors Helmut Dietl umfasst alle Facetten dieses unvergessenen Dialogkünstlers. Eingebettet in das letzte Interview zum 70. Geburtstag von Dietl zeichnet Lars Friedrich das Leben und das künstlerische Schaffen dieses Ausnahmekünstlers nach mit historischem Bildmaterial, Einblicken von Freunden und Weggefährten sowie mit wunderbaren Werkausschnitten...“

2.) Carmen Butta und Gabriele Riedle als Autorinnen der Dokumentation "Die heimliche Revolution – Frauen in Saudi-Arabien" (ZDF)

Auszug aus der Jurybegründung:

Verschleierung, Fahrverbot und Religionspolizei: Irgendwie haben wir alle eine Vorstellung, dass das Leben der Frauen in Saudi-Arabien anders ist als in der westlichen Welt.

Der »Ehrenpreis« ging an den Kabarettisten, Satiriker, Bühnenkünstler und Autor Gerhard Polt.

Weitere Infos unter Bayerischer Fernsehpreis

Quellen: 3sat | BR

Filmpreisvergaben in Cannes und in Berlin 2017

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Medienboard-geförderte Gesellschaftssatire "The Square" gewinnt die Goldene Palme beim 70. Filmfestival de Cannes.

Die Medienboard-geförderte Produktion "The Square" gewann am 28.05.2017 die Goldene Palme beim 70. Filmfestival Cannes. Die Satire des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund überzeugte die Wettbewerbs-Jury, zu der u.a. die Berliner Regisseurin Maren Ade ("Toni Erdmann") gehörte.

Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus: "Fantastisch! Ruben Östlund hält unserer Gesellschaft in 'The Square' clever und witzig den Spiegel vor - internationales Arthousekino der Spitzenklasse. Wir gratulieren dem Regisseur und seinem Team zu diesem tollen Erfolg und freuen uns, dass der Film auch in der Hauptstadtregion entstanden ist!"

"The Square" ist eine schwedisch-deutsch-französisch-dänische Koproduktion. Essential Film ist auf deutscher Seite beteiligt. Ruben Östlund stellt einen smarten Museumskurator (Claes Bang) in den Mittelpunkt seiner Geschichte über Vertrauen, Verantwortung, Selbstgerechtigkeit und existenzielle Krisen. Hier ein Trailer:

Viel Beifall für Fatih Akin

Am 10. Tag wurde die Rückkehr von Fatih Akin nach Cannes gefeiert. Einen Hauptpreis an der Croisette gewann der Hamburger zwar nicht, doch mit seinem NSU-Drama "Aus dem Nichts" präsentierte er immerhin eine überzeugende Diane Krüger in ihrer ersten deutschsprachigen Hauptrolle, die dafür als »beste Schauspielerin« ausgezeichnet worden ist.

Fatih Akin wollte mit seinem Werk - anders als einige Fernsehfilme - nicht die Täter beschreiben, sondern die Opfer in den Vordergrund stellen. Nach einem Bombenanschlag - gleich in der ersten Minute des Films - ermittelt die Polizei erst in der türkischen und kurdischen Szene, bis schließlich ein junges Neonazi-Pärchen unter dringendem Tatverdacht verhaftet wird. Hier der Trailer:

• Zum besten Schauspieler wurde Joaquin Phoenix für seine Rolle in dem Mystery-Thriller "You Were Never Really Here" gekürt. Hier der Trailer:

• Für die beste Regie wurde Sofia Coppola für ihr Remake des Bürgerkriegsdramas "The Beguiled - Die Verführten" mit einer Goldenen Palme ausgezeichnet. Hier der Trailer:

• Der Große Preis der Jury ging an "120 battements per minute" (Robin Campillo) Hier der Trailer:

• Jurypreis für "Loveless" (Andrej Swjaginzew) Hier der Trailer:

• Bestes Drehbuch "The Killing of a Sacred Deer" (Giorgos Lanthimos / Efthimis Filippou) und "You were never really here" (Lynne Ramsay)

• Sonderpreis Nicole Kidman

In der Nebensektion »Un certain regard - Ein gewisser Blick« wurde der regierungskritische iranische Regisseur Mohammed Rasulof mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Der 45-jährige Regisseur erhielt den Preis für seinen Film "Lerd - Ein integrer Mann" , der die Korruption in seinem Heimatland anprangert. Hier der Trailer:

In dem Film geht es um Resa, einen einfachen Mann, der sich gegen ein korruptes privates Unternehmen auflehnt, das die Bewohner eines Dorfes dazu bringt, ihren Besitz zu verkaufen.

Link zum Festival de Cannes: www.festival-cannes.com/en

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Am Sonntag, den 28.05.2017 wurden auch in Berlin Preise vergeben bei der zweiten Ausgabe des South European Film Festivals à Berlin (SEEFF) das in Paris seinen Ursprung hat und dort bereits zum siebenten Male läuft.

SEEFF à Berlin #2 präsentiert vom 25. – 28. Mai 2017 insgesamt 15 aktuelle Filmproduktionen aus 15 Ländern. Darunter waren zwei deutsche Erstaufführungen. Keiner der Filme war zuvor in Berlin gezeigt worden. Einige liefen allerdings bei GoEast in Wiesbaden oder beim Festival des osteuropäischen Films in Cottbus und anderswo. Die jeweiligen Filme wurden dem Publikum in Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt. Festivalorte waren das Kino Babylon am Rosa Luxemburg Platz, das Collegium Hungaricum Berlin, die Humboldt-Universität, die Botschaft von Rumänien in Berlin und das Deutsch - Französische Jugendwerk (DFJW). Festivalbar war jeden Abend die „Bar Tausend“ am Schiffbauerdamm.

Die Internationale Jury - Nela Lucic, Manfred Eichel und Lorand Balazs - vergab den ersten Preis an: „Kills on Wheels“ von Atilla Till aus Ungarn, der als „Bester Film“ in Berlin ausgezeichnet wurde. Hier der Trailer:

Die Begründung der Jury: „Kills on Wheels“ ist eine sehr fantasievolle Geschichte über Verbrechen. Ein großer Gangsterboss kämpft gegen Behinderte Helden in Rollstühlen. Ein Film voll von Gefühl, Humor und Überraschungen – eine hochintelligente Mischung in einem ungewöhnlichen Setting.“

Von den 15 gezeigten Filmen wurden insgesamt vier Filme oder ihre Darsteller ausgezeichnet. Drei weitere Preise gingen an “Chromium” für:

• Beste Regie: Bujar Alimani

• Bester Darsteller: Donat Gosja

• Beste Schauspielerin: Nataša Dorčić

Die “Young International Jury” zeichnete als “HOME SWEET HOME” von Faton Bajraktari aus dem Kosovo als “Besten Film” aus. Hier der Trailer:

Außerdem vergab die „Junge Internationale Jury“ drei weitere Preise ebenfalls an “Chromium” aus Albanien. Abweichend zur Internationalen Jury wurde von der jungen Jury jedoch ein anderer Darsteller geehrt:

Beste Regie: Bujar Alimani

Bester Darsteller: Goran Hajdukovic

Beste Schauspielerin: Nataša Dorčić

Hier der Trailer:

Link: seeff.de

Quellen: 3sat | Medienboard | Blickpunkt:Film | Zoom Medienfabrik

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