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Channel: Berliner Arbeitskreis Film e.V. - Auszeichnungen

Nominierungen der BAFTAS, OSCARS und RAZZIES - sowie RBB Filmempfehlung

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Bevor wir zu den BAFTA AWARDS und OSCARS sowie Goldenen Himbeeren (RAZZIES) kommen, möchten wir auf einen Autorenfilm von Jeanine Meerapfel (Präsidentin der ADK) aufmerksam machen, der heute Abend im TV-Programm des RBB läuft.



"EINE FRAU" Der Dokumentarfilm von Jeanine Meerapfel, in dem die Autorenfilmerin die sehr persönliche, traurige Lebensgeschichte ihrer Mutter aufarbeitet, feierte seine Premiere auf dem DOK.fest München 2022 und war ab 01.12.2022 für kurze Zeit auch in ausgesuchten Kinos zu sehen. Jetzt ist die Doku am heutigen Mittwoch, 24. Januar 2024 um 22:30 Uhr im RBB Fernsehen zu sehen.

Die Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Filmdozentin Jeanine Meerapfel (geboren am 14. Juni 1943 in Buenos Aires, Argentinien) ist seit 2015 Präsidentin der Berliner Akademie der Künste. Nach einer Ausbildung als Journalistin kam sie 1964 nach Deutschland, erlangte ein Stipendium am Institut für Filmgestaltung der Hochschule für Gestaltung in Ulm, unter Filmemacher Alexander Kluge. 1981 trat sie mit ihrem Spielfilm-Debüt mit "Malou" in Erscheinung, dem bis 2012 elf weitere Filme folgten. Zudem trat sie in jener Zeit bei uns in den Berliner Arbeitskreis Film (BAF e.V.) ein, dem sie immer noch eng verbunden ist.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Wo kommt man heraus, wenn man als jüdische Frau in den Welten des 20. Jahrhunderts nie richtig ankommt? Jeanine Meerapfel rekonstruiert den facettenreichen Lebensweg ihrer Mutter Marie-Louise als poetisch-tiefsinniges Familienessay zwischen Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Argentinien.

Was bedeutet es für eine Frau, ihre Eltern zu verlieren und eine eigene Familie zu gründen, um dann allein zu bleiben? Was bedeutet es, von Land zu Land, von Sprache zu Sprache zu ziehen? „Eine Frau“ ist ein filmischer Essay über Identität, eine Suche nach den Wunden des Exils und eine Reflexion über die Funktion von Erinnerung. Ein eindringliches und intimes Porträt der eigenen Mutter der Regisseurin. Es ist die Geschichte einer Imitationskünstlerin, die versucht, sich an die Herausforderungen des Lebens anzupassen... als Frau.

Gleichzeitig erzählt der Film von der Funktion der Erinnerung und den Unschärfen des Gedächtnisses. Eine Zeitreise von 1911 bis in die Gegenwart. Eine Suche in den tiefen Wunden des Exils, das so viele Formen und Entwicklungen kennt, wie es Menschen gibt, die ihre Länder, ihr angestammtes Leben verlassen müssen. Malous Geschichte ist auch die Geschichte einer abhängigen Frau. Abhängig von Männern, abhängig zuletzt vom Alkohol. Der Versuch, mit filmischen Mitteln einer Frau nachzuspüren, die nur gelernt hat, in Abhängigkeit von einem Mann zu leben, einer Frau, deren Leben.


Link: www.rbb-online.de/fernsehen/

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Hüller für zwei Baftas nominiert

Die Schauspielerin Sandra Hüller ist bei den als Baftas bekannten britischen Filmpreisen in diesem Jahr gleich zweimal nominiert. Sie geht als Beste Hauptdarstellerin ("Anatomie eines Falls") und als Beste Nebendarstellerin ("The Zone Of Interest") ins Rennen.

Das Drama "Oppenheimer" des Starregisseurs Christopher Nolan geht als Favorit ins Rennen, während "Barbie" kaum berücksichtigt wurde. Der Film über den Entwickler der Atombombe, J. Robert Oppenheimer, wurde in insgesamt 13 Kategorien nominiert, darunter als Bester Film und für die Beste Regie.

Link: www.bafta.org/film

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Die endgültigen OSCAR®-Nominierungen.

Die deutschen Regisseure Wim Wenders und Ilker Catak wurden mit ihren Filmen "Perfect Days" (für Japan) und "Das Lehrerzimmer" (für Deutschland) in der Sparte bester internationaler Film für einen Oscar nominiert. Das gab die Film-Akademie in Los Angeles am 23. Januar 2024 bekannt.

Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller wurde ebenfalls nominiert für ihre Hauptrolle in dem Drama "Anatomie eines Falls". Der Film "Oppenheimer" ist mit 13 Nominierungen in den meisten Oscar-Kategorien vertreten.

Die wichtigsten Oscar-Nominierungen

Bester Film:

- "Oppenheimer"
- "Killers of the Flower Moon"
- "Maestro"
- "Anatomie eines Falls"
- "Past Lives"
- "The Zone of Interest"
- "Barbie"
- "Poor Things"
- "American Fiction"
- "The Holdovers"

Beste Regie:

- Martin Scorsese ("Killers of the Flower Moon")
- Christopher Nolan ("Oppenheimer")
- Giorgos Lanthimos ("Poor Things")
- Jonathan Glazer ("The Zone of Interest")
- Justine Triet ("Anatomie eines Falls")

Beste Hauptdarstellerin:

- Lily Gladstone ("Killers of the Flower Moon")
- Carey Mulligan ("Maestro")
- Sandra Hüller ("Anatomie eines Falls")
- Annette Bening ("Nyad")
- Emma Stone ("Poor Things")

Bester Hauptdarsteller:

- Bradley Cooper ("Maestro")
- Cillian Murphy ("Oppenheimer")
- Colman Domingo ("Rustin")
- Jeffrey Wright ("American Fiction")
- Paul Giamatti ("The Holdovers")

Beste Nebendarstellerin:

- Emily Blunt ("Oppenheimer")
- Da'Vine Joy Randolph ("The Holdovers")
- Danielle Brooks ("The Color Purple")
- Jodie Foster ("Nyad")
- America Ferrera ("Barbie")

Bester Nebendarsteller:

- Ryan Gosling ("Barbie")
- Robert De Niro ("Killers of the Flower Moon")
- Robert Downey Jr. ("Oppenheimer")
- Mark Ruffalo ("Poor Things)
- Sterling K. Brown ("American Fiction")

Bester Internationaler Spielfilm:

- Deutschland ("Das Lehrerzimmer")
- Italien ("Io Capitano")
- Großbritannien ("The Zone of Interest")
- Spanien ("Die Schneegesellschaft")
- Japan ("Perfect Days")

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Razzies: Crow und Mirren nominiert

Oscar-Preisträger wie Russell Crowe ("The Pope's Exorcist") oder Helen Mirren ("Shazam! Fury of the Gods") könnten im März mit Hollywoods Spottpreisen ausgezeichnet werden. Die Verleiher der »Goldenen Himbeeren« oder den 44. RAZZIE Awards »Razzies« gaben die Nominierungen für die nicht ganz ernstzunehmenden Preise letzten Montag, 22.01.2024, bekannt.

Auch Stars wie Vin Diesel, Jon Voight, Ana de Armas, Salma Hayek, Jennifer Lopez, Michael Douglas oder Megan Fox und Sylvester Stallone sind in den Schauspiel-Sparten im Rennen.

Link: www.razzies.com



Prix Lumières an Hüller und Bekanntgabe der César-Nominierungen in Paris

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Auszeichnung für Sandra Hüller mit dem Prix Lumières, dem Preis der französischen Auslandspresse in Paris, der jährlich vor dem französischen Filmpreis César vergeben wird.



Bericht aus Paris von Katharina Dockhorn.


Auch das französische Kinojahr steht im Zeichen starker Frauen. Sandra Hüller kann sich jetzt auch über den Prix Lumière, den Preis der Auslandspresse (Lumières de la presse internationale - Unifrance) in Paris, freuen. Sie wurde am 22. Januar 2024 bei der 29. Verleihung von den Kolleginnen und Kollegen für ihre brillante Performance in „Anatomie eines Falls“ als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Die 45-Jährige war bei der feierlichen Preisvergabe am Montagabend allerdings nicht anwesend.

Der Film von Justine Triet wurde zum Besten Film gewählt, außerdem erhielten die Regisseurin und ihr Lebenspartner Arthur Harari den Preis für das beste Drehbuch. Harari sorgte zum Schluss der Dankesrede für einen brisanten politischen Moment. Er sprach sich für Frieden in Gaza und den Schutz der dortigen Zivilbevölkerung aus, was ihm einige wütende Zwischenrufe von israelischen Kritikern und französischen Filmschaffenden einbrachte.

Als beste Regisseurin wurde Triet nicht geehrt, sondern ein Mann: Thomas Cailley für „Animalia“, der bei uns seit 11. Januar 2024 in den Kinos läuft. Die Wahl kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Regisseurinnen Frankreichs Leinwände erobern. Iris Kaltenbäck wurde mit dem Prix Lumière für das beste Debüt für „Le ravissement“ ausgezeichnet, Kaouther Ben Hania bedankte sich in einer emotionalen Rede für die Ehrung für „Olfas Töchter“ als Bester Dokumentarfilm. Er ist ebenfalls bei uns im Kino und kann sich seit gestern auch Hoffnungen auf einen Oscar machen.

Starke Frauen heute

Thematisch stehen in den kommenden Monaten freiheitsliebende, auf ihre Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung pochende Frauen im Zentrum der Filme, die bereits von deutschen Verleihern gekauft und von Unifrance in ihrer traditionellen Filmwoche der Presse aus aller Welt gezeigt wurden. Mehrere Dokumentar- und Spielfilme widmen sich auch dem Umweltschutz und dem Klimawandel.

Zunächst die Ausnahme. In „Hors Saison“ von Stéphane Brizé (Geplanter Start: 2. Mai 2024) spielt Guillaume Canet: den leicht depressiven, seine künstlerische Berufung anzweifelnden Schauspieler Mathieu, der sich in ein Luxushotel an der winterlichen Atlantikküste zurückzieht. In dem Ort trifft er auf seine große Jugendliebe Alice (Alba Rohrwacher), Das Knistern zwischen beiden stellt sich dank der Chemie zwischen den beiden Stars bald wieder ein. Vor allem Mathieu spielt den Gedanken durch, was wäre wenn und was könnte heute zwischen beiden beginnen.

Familienglück mit Seitensprung

One-Night-Stands machen auch die selbstbewusste Iris in „Iris und die Männer“ wieder vollends glücklich. Die Zahnärztin ist Anfang 40 und hat alles, was sie sich erträumte: Eine gut gehende Praxis, einen fürsorglichen Mann, zwei tolle Töchter im Teenageralter, Freunde und eine schicke Wohnung. Nur der Sex stimmt nicht mehr. Sie findet ihr Vergnügen in Stelldicheins in Hotelzimmern. Warum sollten sich Frauen nicht die gleichen Rechte herausnehmen, die Männer seit Jahrhunderten für sich reklamieren, erklärt Regisseurin Caroline Vignal, die nach dem Überraschungserfolg von „Antoinette dans les Cévennes“ das zweite Mal mit Laure Calamy zusammenarbeitete. Die Rolle habe sie ihr aber nicht auf den Leib geschrieben, betont die Filmemacherin, die sich einen kleinen Traum erfüllte. Sie wollte immer ein Musical inszenieren. „Iris und die Männer“ würzte sie mit einigen klassischen Tanz- und Gesangseinlagen.

Martin Scorsese produzierte „Funny Birds“ der französisch-amerikanischen Filmemacher Marco La Via und Hanna Ladoul. Seine Hinweise und Ratschläge seien wie ein Masterclass gewesen, erzählen die beiden. Auch Catherine Deneuve hätte zu ihnen gehalten, als sie den Dreh wegen Corona verschieben mussten. Die Grande Dame spielt in der zu Herzen gehenden Dramödie eine Großmutter, die in die USA reist, um sich mit ihrer Tochter (Andrea Riseborough) auszusöhnen, die in den USA eine kleine Hühnerfarm hat. Um sie kümmert sich bereits die 20-jährige Tochter (Morgan Saylor). In den folgenden Monaten tauschen sich die Frauen aus drei Generationen über ihr Leben und die Veränderungen im Feminismus aus.

Frauen zur Jahrhundertwende

Drei Film korrigieren das Bild des Lebens von Frauen am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Spielball von Männern. „In Rosalie“ nimmt sie die Lebensgeschichte der „Frau mit Bart“ Clémentine Delait, gespielt von Nadia Tereszkiewicz, auf. Sie hatte schon als Baby einen behaarten Rücken, als junge Frau hat sie einen behaarten Busen, den sie unter der Kleidung versteckt. Bis zu ihrer Hochzeit rasierte sie sich jeden Tag das Gesicht. Doch nach der Ablehnung durch ihren Mann in der Hochzeitsnacht, legt sie die Vorsicht ab. Sie lässt sich einen Bart stehen.

Die Regisseurin erzählt keine Opfergeschichte, das wollte auch Léa Todorov in ihrem Biopic „Maria Montessori“ (ab 7. März 2024 im Kino). Sie dachte sich eine fiktive Geschichte um die Ärztin und Reformpädagogin (Jasmine Trinca) aus. Gemäß ihrer Zeit und ihrer bürgerlichen Erziehung wollte sie eine freie Beziehung zu einem Mann leben. Doch erst die Bekanntschaft mit einer Prostituierten macht ihr klar, dass sie auch ökonomisch unabhängig sein muss.

Last but not least gibt Juliette Binoche in „Geliebte Köchin” einen Einblick in die harte Arbeit in die Kunst der Zubereitung von Gaumenfreuden in einem Restaurant zu Ende des 19. Jahrhunderte. All die Handgriffe und Rezepte haben sie gelernt, doch bereits wieder vergessen, weil sie sie nicht anwende, erzählt sie. Der Film wurde von Frankreich für den Oscar vorgeschlagen, was heftige Diskussionen auslöste. Binoche erzählt von der Präsentation in Hollywood, dass der Film hervorragend ankam. Viele Akademiemitglieder und Journalisten hätten die Kunst des Kochens und den Zusammenhang mit der Sinnlichkeit einer Beziehung erst entdeckt.

Dokfilm- und Politthriller zum Umweltschutz

Der Schauspielerin kommen beinahe die Tränen, als sie von ihrer Enttäuschung über die Politiker erzählt, die nur über Umweltschutz und Kampf gegen den Klimawandel sprechen, aber nichts tun. Auch Luc Jacquet hofft auf die kommende Generation beim Kampf gegen die Erderwärmung. 30 Jahre nach dem phänomenalen Erfolg von „Die Reise der Pinguine“, der in Deutschland mehr als 1, 5 Millionen Zuschauer ins Kino lockte, nimmt er die Zuschauer mit bei seiner „Rückkehr zum Land der Pinguine“ (Kinostart: 15. Februar 2024). Ein fast meditativer Trip an den unwirtlichen Ort Antarktis, wo die Veränderungen des Klimas nicht so sichtbar sind wie in der Arktis.

Den unmittelbaren Zusammenhang zwischen unserem Konsum und der Abholzung der Regenwälder auf Borneo stellt Edouard Bergeon in seinem Politthriller „La promesse verte“ her. Nachdem ein französischer Student bei seinen Nachforschungen im Urwald die gewaltsame Vertreibung der Einheimischen dokumentierte, die sich gegen die Umwandlung des Landes in Palmenplantagen wehrten, werden ihm Drogen untergeschoben. Ihm droht die Todesstrafe. Seine Mutter (Alexandra Lamy) setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um seine Freilassung zu erreichen. Langsam durchschaut sie die politischen und ökonomischen Zusammenhänge und die Verwicklungen Frankreichs in den neokolonialen Handel. Der Film nimmt den Zuschauer mit auf diesem Erkenntnisprozess. Er beruhe, so stellt Edouard Bergeon klar, auf Fakten, die er gründlich recherchiert habe.

Polen löst Deutschland als Hauptmarkt Frankreichs ab

Lange war Deutschland der wichtigste Kinomarkt für Frankreich. Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr Tickets in Polen verkauft. Bleibt zu hoffen, dass der Zuspruch in diesem Jahr wieder besser wird.

Katharina Dockhorn

Link: academiedeslumieres.com/trophee

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César-Nominierungen stehen fest

Nach ihrer Oscar-Nominierung geht die Deutsche Sandra Hüller für ihre Rolle in dem Justizdrama "Anatomie eines Falls" in das Rennen um einen César als beste Schauspielerin. Der Film der Regisseurin Justine Triet wurde in elf Kategorien nominiert, darunter als bester Film, teilte die französische Filmakademie am 24. Januar 2024 mit.

"Perfect Days" von Wim Wenders wurde in der Kategorie »bester ausländischer Film« ebenso nominiert wie das Drama "Oppenheimer" von Christopher Nolan. Der 53-jährigen Regisseur erhält am 23. Februar 2024 auch den Ehren-Cesar.

Link: www.academie-cinema.org


Preise des 40. SUNDANCE Festivals 2024 und des 45. MAX OPHÜLS PREISES in Saarbrücken

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Die 40. Ausgabe des SUNDANCE Independent Film Festival fand vom 18. - 28. Januar 2024 statt und vergab den Großen Preis an ein Familiendrama. Zur selben Zeit feiert auch das 45. Filmfestival MAX OPHÜLS PREIS in Saarbrücken Jubiläum.



Am Freitagabend, den 26. Januar 2024, wurden bei der 40. Jubiläumsausgabe des Sundance Film Festival am Rande der Rocky Mountains im Skigebiet von Salt Lake City und dem zentralen Festivalort Park City im US-Bundesstaat Utah, die Preise verkündet.

Das Familiendrama "In the Summers" gewann den Großen Preis der Jury als beste US-Produktion. Der Film erzählt über mehrere Sommerurlaube hinweg von der komplizierten Beziehung zweier junger Schwestern mit ihrem geschiedenen Vater.

Hier ein erster Look mit Bildern aus dem Film, die offensichtlich von einer KI zusammengestellt wurden.



Als bester internationaler Spielfilm wurde "Sujo" mit dem «World Cinema Grand Jury Prize» ausgezeichnet, wie die Juroren bekannt gaben. Die Koproduktion stammt aus den USA, Mexiko und Frankreich. Sie erzählt vom Aufwachsen eines vierjährigen Waisenjungen in Mexiko, nachdem sein Vater, ein Mörder, von rivalisierenden Bandenmitgliedern eines Kartells, getötet wurde. Sujo wird durch das Eingreifen seiner Tante vor dem gleichen Schicksal wie sein Vater bewahrt. Doch als der Junge erwachsen wird, muss er sich zwischen dem Vermächtnis seines Vaters und einem alternativen, selbstbestimmten Schicksal entscheiden.

Beste US-Dokumentation wurde "Porcelain War"über drei Künstler, die im Ukrainekrieg kämpfen.

Den Preis für den besten internationalen Dokumentarfilm erhielt die norwegische Produktion "A New Kind of Wilderness"über eine isoliert in einem Wald lebende Familie, die sich nach einem Unglück in die Zivilisation begeben muss.

Die deutsche Produktion "Eternal you - Vom Ende der Endlichkeit" ging ebenso leer aus, wie der Spielfilm "The Outrun" der in Braunschweig geborenen Regisseurin Nora Fingscheidt ("Systemsprenger"). Das Drama über Rona (Saoirse Ronan), einer trinksüchtigen jungen Biologin, feierte seine Weltpremiere in Sundance und wird auf der 74. Berlinale im Februar 2024 seine Internationale Premiere in der Sektion Panorama haben.

Am heutigen Sonntag endet die 40. Ausgabe des von Hollywoodstar Robert Redford ins Leben gerufenen Festivals für Independent-Produktionen. Über 80 Spielfilme aus 24 Ländern standen auf dem Programm.

Das Festival gilt inzwischen als weltweit wichtiger Termin zur Vorstellung von Arthaus-Produktionen. Für viele Filme ist es ein Sprungbrett, um Verleiher und ein breiteres Publikum zu finden. 2021 holte etwa das Gehörlosen-Drama "Coda" die Spitzenpreise der Jury und der Zuschauer, später wurde es bei den Oscars als «Bester Film» gefeiert.

Für die in den USA lebenden Bürger ist das Festival auch online im Stream zu sehen. Außerhalb der USA können die Screener nicht gesehen werden. Die Leitung des Sundance Film Festivals liegt 2024 erstmals bei Eugene Hernandez, der zuvor Leiter des New York Film Festivals war.

Link: festival.sundance.org

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Die 45. FESTIVALAUSGABE des MAX OPHÜLS PREIS gab am Samstagabend, den 27. Januar 2024 ihre Gewinnerfilme bekannt, die am heutigen Sonntag, den 28. Januar 2024 noch einmal in Saarbrücken auf der großen Leinwand gesehen werden können.

In Online-Streaming können die Filme des Festivals, das am 22. Januar 2024 begann, noch bis einschließlich den 4. Februar 2024 gesehen werden. Die 46. Ausgabe des Festivals MAX OPHÜLS PREIS soll vom 20. - 26. Januar 2025 stattfinden, wie Festivalleiterin Svenja Böttger bekannt gab.

DIE GEWINNERFILME

Bester Kurzfilm:
"DIE RÄUBERINNEN"
Regie: Isa Schieche
Österreich 2023 | Farbe | 15 Min. |

Bester Mittellanger Film:
"LAND DER BERGE"
Regie: Olga Kosanović
Österreich, Deutschland 2023 | Farbe | 28 Min. |

Publikumspreis Spielfilm:
"JENSEITS DER BLAUEN GRENZE"
Regie: Sarah Neumann
Deutschland 2024 | Spielfilm | Farbe | 102 Min. |

Synopsis:
Sommer 1989. Die ehrgeizige Hanna ist leidenschaftliche Schwimmerin und trainiert hart, um sich ihren Lebenstraum zu erfüllen: Siegerin bei Olympia zu werden. Doch ihr Leben verändert sich drastisch, als ihr bester Freund Andreas ins Visier der Staatsmacht gerät und für sich nur noch den Ausweg sieht, über die Ostsee in den Westen zu flüchten.


Bester Spielfilm:
"ELECTRIC FIELDS"
Regie: Lisa Gertsch
Schweiz 2024 | Spielfilm | s/w | 80 Min. |

Synopsis:
Ein Mann verschwindet im Wald. Eine Jahreszeit geht verloren. Liebende überwinden die Zeit. Und als die Menschen eines Morgens aufwachen, ist nichts mehr, wie es war. Unerklärliche Dinge geschehen: Ein Radio, das Tote zum Leben erweckt, eine Glühbirne, die nicht aufhören will zu leuchten, und eine Zimmerpflanze, die wunderbar zuhören kann. Die Verschiebung im Regelwerk der Welt geht durch alle Räume der Gesellschaft und lockt die Figuren an fremde Orte, wo sich für sie neue Wege auftun.


Bester Dokumentarfilm:
"ECHOES FROM BORDERLAND"
Regie: Lara Milena Brose
Deutschland 2023 | Dokumentarfilm | Farbe | 70 Min. |

Synopsis:
August 2021. Die Welt sieht dabei zu, wie die Taliban in Afghanistan wieder an die Macht kommen. Hunderttausende fliehen. Oder sind bereits geflüchtet. Viele von ihnen stranden in dem Nicht-EU-Staat Bosnien-Herzegowina. So wie Nahid, ein 15-jähriges Mädchen, das nach einer nervenaufreibenden Flucht aus Herat in einem der bosnischen Grenzdörfer gelandet ist. Die Sprachnachrichten aus der Heimat klingen zunehmend wie ein fernes Echo. Doch es bleibt keine Zeit für Nostalgie in diesem Alltag zwischen Illegalität und Pushbacks. Neben der Gewalt gibt es auch Menschen wie Ferida und den Coffeeshopbesitzer Elvir in der Stadt. Ferida lebt direkt an der Grenze. Und während sie beobachtet, wie die Menschen von ihren Versuchen, die Grenze zu überqueren, zurückkommen, kehrt schleichend die eigene Vergangenheit in ihr Bewusstsein zurück. Während Ferida sich in Erinnerungen verliert, entdeckt Nahid, dass der Kreislauf aus Krieg und Verlust sie mehr mit dem Ort verbindet als erwartet.


Link: ffmop.de


Vergabe der Goya-Filmpreise in Spanien sowie der DGA-Regiepreise in den USA

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Die 38. Goya-Filmpreise wurden am 10. Februar 2024 in Valladolid, in der nordspanischen Region Kastilien vergeben.



Der Goya, der wichtigste spanische Filmpreis wurde am Samstag, den 10. Februar 2024, zum 38. Mal in 28 Kategorien vergeben.

Mit insgesamt 12 Goya-Preisen wurde der spanische Überlebensthriller und Oscar-Kandidat "Die Schneegesellschaft" (La sociedad de la nieve) von Regisseur Juan Antonio Bayona in Valladolid ausgezeichnet. Die NETFLIX-Produktion erhielt u.a. die Preise als bester Film und für die beste Regie. Der Film handelt vom Flugzeugabsturz einer Rugby-Mannschaft im Jahr 1972 in den Anden.

Hier der Trailer:



Das Gerichtsdrama "Anatomie eines Falls" (Anatomie d’une chute) mit der deutschen Schauspielerin Sandra Hüller wurde als bester europäischer Film geehrt.

Auf drei Auszeichnungen kam das Jugenddrama "20.000 Arten von Bienen" (20.000 especies de abejas) von Estibaliz Urresola Solaguren (Nachwuchsregie, Originaldrehbuch, Nebendarstellerin). Der Film, der seine Weltpremiere vor gut einem Jahr auf der 73. Berlinale gefeiert hatte, war ursprünglich mit 15 Nominierungen als Favorit in die Preisverleihung gegangen. Bei den letztjährigen Internationalen Filmfestspielen Berlin erhielt die achtjährige Schauspielerin Sofía Otero den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle.

Zwei Auszeichnungen erhielt Pablo Bergers Oscar-nominierter Animationsfilm "Robot Dreams" (Animationsfilm, adaptiertes Drehbuch).

Auf je einen Goya kamen die Filmproduktionen "Cerrar los ojos", "Jokes & Cigarettes", "Love & Revolution", "O corno" und "Que nadie duerma".

Mit dem Ehrenpreis wurde der spanische Kameramann Juan Mariné geehrt.

Die Preisträger*innen in der Übersicht.

Bester Film (Mejor película)
"Die Schneegesellschaft" von J. A. Bayona

Bester ausländischer Film in spanischer Sprache
"The Eternal Memory" (La memoria infinita)

Bester europäischer Film
"Anatomie eines Falls" von Justine Triet

Beste Regie
Juan Antonio Bayona– "Die Schneegesellschaft"

Bestes Originaldrehbuch
Estibaliz Urresola– "20.000 Arten von Bienen"

Bestes adaptiertes Drehbuch
Pablo Berger– "Robot Dreams"

Bester Hauptdarsteller
David Verdaguer– "Jokes & Cigarettes" (Saben aquell)

Beste Hauptdarstellerin
Malena Alterio– "Que nadie duerma"

Bester Nebendarsteller
José Coronado– "Cerrar los ojos"

Beste Nebendarstellerin
Ane Gabarain– "20.000 Arten von Bienen"

Beste Nachwuchsregie (Mejor dirección novel)
Estibaliz Urresola Solaguren– "20.000 Arten von Bienen"

Bester Nachwuchsdarsteller
Matías Recalt– "Die Schneegesellschaft"

Beste Nachwuchsdarstellerin
Janet Novás– "O corno"

Beste Produktionsleitung
Margarita Huguet– "Die Schneegesellschaft"

Beste Kamera
Pedro Luque– "Die Schneegesellschaft"

Bester Schnitt
Andrés Gil & Jaume Martí– "Die Schneegesellschaft"

Beste Filmmusik
Michael Giacchino– "Die Schneegesellschaft"

Bester Filmsong
»Yo solo quiero amor« von Rigoberta Bandini – "Love & Revolution"

Bestes Szenenbild
Alain Bainée– "Die Schneegesellschaft"

Beste Kostüme
Julio Suárez– "Die Schneegesellschaft"

Beste Maske
Ana López-Puigcerver, Belén López-Puigcerver & Montse Ribé– "Die Schneegesellschaft"

Beste Spezialeffekte
Paul Costa, Félix Bergés & Laura Pedro– "Die Schneegesellschaft"

Bester Ton
Jorge Adrados, Oriol Tarragó & Marc Orts– "Die Schneegesellschaft"

Bester Animationsfilm
"Robot Dreams"

Bester Dokumentarfilm
"Mientras Seas Tú, el Aquí y Ahora de Carme Elias" von Claudia Pinto

Bester Kurzfilm
"Aunque es de Noche"

Bester animierter Kurzfilm
"To Bird or Not To Bird"

Bester Dokumentarkurzfilm
"Ava"

Ehrenpreis (Goya de honor)
Juan Mariné, spanischer Kameramann

Link: www.premiosgoya.com

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76. DGA Awards - Regiepreise 2024

Nach seinem Sieg bei den Golden Globes ist der Regisseur Christopher Nolan für "Oppenheimer" in Los Angeles auch vom Verband der US-Regisseure zum besten Film gekürt worden. Nolan bekam bei der Gala der Directors Guild of America (DGA) den renommierten US-Regiepreis verliehen. Damit setzte er sich u.a. gegen Greta Gerwig ("Barbie") oder Martin Scorsese ("Killers of the Flower Moon") durch.

Hier der Trailer:


Die Auszeichnung gilt als Barometer für die im März anstehende Oscar-Verleihung. Nolan war zum 5. Mal bei den DGA-Awards nominiert, konnte nun aber zum ersten Mal eine Trophäe gewinnen.

Damit hat der Blockbuster "Oppenheimer"über die Erfindung der Atombombe seinen Siegeszug bei den diesjährigen Preisverleihungen fortgesetzt, womit auch die Chancen auf den Oscar-Gewinn für Regisseur Christopher Nolan steigen.

Nolan war bereits vier Mal für den wichtigen Preis der Directors Guild of America (DGA) nominiert, konnte die Trophäe für seine Filme "Memento", "The Dark Knight", "Inception" oder "Dunkirk" aber nicht mit nach Hause nehmen.

Die Preisträger*innen in der Übersicht.

Beste Regie
Christopher Nolan– “Oppenheimer” (Universal Pictures)

Beste Nachwuchsregie (Kino-Spielfilm)
Celine Song– “Past Lives” (A24)

Beste Regie Dramatic Series
Peter Hoar— “The Last of Us,” “Long, Long Time” (HBO/Max)

Beste Regie Comedy Series
Christopher Storer— “The Bear,” “Fishes” (FX)

Beste Regie TV & Limited Series
Sarah Adina Smith— “Lessons in Chemistry,” “Her and Him” (Apple TV+)

Beste TV-Programmierung (Variety/Talk/News/Sports)
Michael Mancini & Liz Patrick— “Saturday Night Live,” “Pedro Pascal / Coldplay” (NBC)

Beste Regie TV-Specials (Variety/Talk/News/Sports)
Paul Miller— “Carol Burnett: 90 Years of Laughter + Love” (NBC)

Beste Regie TV-Reality-Programs
Niharika Desai— “Rainn Wilson and the Geography of Bliss,” “Happiness is a Bottle of Cod Liver Oil” (Peacock)

Beste Regie Children’s Programs
Amy Schatz— Stand Up & Shout: Songs From a Philly High School (HBO/Max)

Beste Regie Commercials
Kim Gehrig (Somesuch)

Beste Regie Documentary
Mstyslav Chernov— “20 Days in Mariupol” (PBS Distribution)

Link: www.dga.org


18 Berlinale-Filme für den 19. Amnesty-Filmpreis 2024 nominiert

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Die Jury des Amnesty-Filmpreises 2024 sichtet Filme der Berlinale-Sektionen Wettbewerb, Berlinale Special, Encounters, Panorama, Forum und Generation.



Unter 18 Werken der 74. Berlinale werden die Filmproduzentin Dr. Alice Brauner, Schauspieler Jannik Schümann und Anne-Catherine Paulisch, Teamleiterin Kampagnen & Kommunikation bei Amnesty International in Deutschland, den Gewinnerfilm des diesjährigen Amnesty-Filmpreises küren.

Der Amnesty-Filmpreis wird dieses Jahr zum 19. Mal vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert. Mit der Auszeichnung würdigt Amnesty die Arbeit von Filmschaffenden, die Menschenrechtsthemen auf besondere Weise abbilden und erlebbar machen.

Bisherige Preisträger*innen waren unter anderem: „Al Murhaqoon“ von Amr Gamal (2023), „Myanmar Diaries“ von The Myanmar Film Collective (2022) und „Welcome to Chechnya” von David France (2020). Der Gewinnerfilm des Amnesty International Filmpreises wird am Samstag, den 24. Februar 2024 im Rahmen der Preisverleihung der unabhängigen Jurys bekannt gegeben.

Die Nominierungen 2024:

Wettbewerb:

Keyke mahboobe man (My Favourite Cake)
von Maryam Moghaddam & Behtash Sanaeeha
Iran / Frankreich / Schweden / Deutschland 2024

Encounters:

Through the Graves the Wind Is Blowing
von Travis Wilkerson
USA 2024

Generation:

Sieger sein
von Soleen Yusef
Deutschland 2024

Raíz (Through Rocks and Clouds)
von Franco García Becerra
Peru / Chile 2024

Panorama:

Sayyareye dozdide shodeye man (My Stolen Planet)
von Farahnaz Sharifi
Deutschland / Iran 2024

Diaries from Lebanon
von Myriam El Hajj
Libanon / Frankreich / Katar / Saudi-Arabien 2024

No Other Land
von Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szor
Palästina / Norwegen 2024

Forum:

Deda-Shvili an rame ar aris arasodes bolomde bneli (Mother and Daughter, or the Night Is Never Complete)
von Lana Gogoberidze
Georgien / Frankreich 2023

Intercepted
von Oksana Karpovych
Kanada / Frankreich / Ukraine 2024

Săptămâna Mare (Holy Week)
von Andrei Cohn
Rumänien / Schweiz 2024

Oasis
von Tamara Uribe, Felipe Morgado
Chile 2024

Chroniques fidèles survenues au siècle dernier à l’hôpital psychiatrique Blida-Joinville, au temps où le Docteur Frantz Fanon était chef de la cinquième division entre 1953 et 1956 (True Chronicles of the Blida Joinville Psychiatric Hospital in the Last Century, when Dr Frantz Fanon Was Head of the Fifth Ward between 1953 and 1956)
von Abdenour Zahzah
Algerien / Frankreich 2024

Voices of the Silenced
von Park Soo-nam, Park Maeui
Japan / Südkorea 2023

Shahid
von Narges Kalhor
Deutschland 2024

Reas
von Lola Arias
Argentinien / Deutschland / Schweiz 2024

Berlinale Special:

Shikun
von Amos Gitai
Israel / Frankreich / Schweiz / Brasilien / Vereinigtes Königreich 2024

Das leere Grab
von Agnes Lisa Wegner, Cece Mlay
Deutschland / Tansania 2024

The Strangers’ Case
von Brandt Andersen
Jordanien 2024


AMNESTY INTERNATIONAL Deutschland e.V.
Zinnowitzer Straße 8, 10115 Berlin
Link: www.amnesty.de
Quelle: Jelly Press Agentur für Public Relations


Drehbuchpreis anlässlich der Berlinale vergeben - BAFTA-Auszeichnungen für "Openheimer"

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Die Goldene Lola 2024 für das beste unverfilmte Drehbuch geht an Sandra Schröder für „Als Bestie bin ich aufgewacht“.



Anlässlich der Berlinale wurde am Freitag, den 16. Februar 2024, die 1986 geborene Regisseurin Sandra Schröder für ihr Drehbuch "Als Bestie bin ich aufgewacht" vor rund 800 Gästen mit der »Goldene Lola« ausgezeichnet. Sie erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für das beste unverfilmte Drehbuch, wie Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) mitteilte.

Die hochrangige Auszeichnung ging an ein Drehbuch, das eine fesselnde Geschichte von den Beharrungskräften eines Kindes in feindlicher Erwachsenenwelt erzählt.

Zum Inhalt:
Als ihre Mutter stirbt, ist Margo 14. Um der Unterbringung im Heim zu entgehen, lässt sie alles zurück und zieht zum Vater in eine namenlose Kleinstadt. Ein Fehler. Der Vater entpuppt sich als gefühlskalter, abweisender Mann. Aber Margo ist tough. Ihre wahren Gefühle verbirgt sie hinter Lakonie und großer Klappe. Sollen andere ihre Tränen vergießen. Am Vater, der seinen Lebensunterhalt mit illegalen Hundekämpfen bestreitet, der Hunde zu Bestien abrichtet, beißt sie sich dennoch die Zähne aus. Im verzweifelten Bemühen, die Liebe der einzigen verbliebenen Bezugsperson zu gewinnen, verwandelt sich Margo selbst in eine Bestie und geht zu weit.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth:
„Das Drehbuchschreiben ist ein solides Handwerk und ein kreativer Prozess zugleich. Damit beginnt jede filmkünstlerische Vision. Deshalb würdigt der Bund jedes Jahr mit dem Deutschen Drehbuchpreis talentierte Autorinnen und Autoren für ihre mutigen, phantasievollen Stoffe. Die anstehende Reform der Filmförderung wird daher auch im Bereich der Stoffentwicklung grundlegend erneuert, um noch bessere Rahmenbedingungen für Autorinnen und Autoren zu schaffen.“


Die Ehrung wird jährlich beim Empfang des Verbands Deutscher Drehbuchautoren verliehen, der während der Filmfestspiele Berlin stattfindet. Die »Goldene Lola« gilt als wichtigste nationale Auszeichnung in diesem Bereich.

Link: drehbuchverband.de
Quelle: SteinbrennerMüller Kommunikation

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"Oppenheimer" räumte bei den BAFTA-Awards ab.

Der Brite Christopher Nolan hat mit seiner Film-Biografie "Oppenheimer" bei der Verleihung der britischen BAFTA-Filmpreise mit sieben Auszeichnungen abgeräumt:

Neben dem Preis für die beste Regie gewann "Oppenheimer" bei der Preisverleihung in London auch in der Königskategorie des besten Films; insgesamt erhielt "Oppenheimer" sieben Baftas.

Mit dem Preis als bester Hauptdarsteller ("Oppenheimer") wurde Cillian Murphy geehrt, beste Hauptdarstellerin
wurde Emma Stone für ihre Rolle in "Poor Things".

Sandra Hüller ging leer aus. Sie war sowohl als beste Hauptdarstellerin ("Anatomie eines Falls") als auch als beste Nebendarstellerin ("The Zone Of Interest") nominiert gewesen. Allerdings gewann mit "The Zone of Interest" zum ersten Mal in der Geschichte der Baftas ein britischer Film den Preis als bester nicht-englischsprachiger Film. In dem Historiendrama wird Deutsch und Polnisch gesprochen. Es dreht sich um die Familie des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß.

Als beste Nebendarstellerin wurde Da’Vine Joy Randolph ("The Holdovers") geehrt. Robert Downey Jr. bekam als bester Nebendarsteller für seine Rolle als Politiker Lewis Strauss in "Oppenheimer" einen Bafta.

Für Regisseur Christopher Nolan ("The Dark Knight", "Inception", "Dunkirk") war es der erste Bafta seines Lebens. "Oppenheimer" gewann darüber hinaus in den Kategorien für den besten Schnitt, die beste Kamera und die beste Musik.

Als beste Dokumentation wurde der ukrainische Film "20 Tage in Mariupol" von Mstyslaw Tschernow ausgezeichnet. Die Doku zeigt ein AP-Team ukrainischer Journalisten, das sich als letztes internationales Reporterteam bemüht, die Gräueltaten der russischen Invasion zu dokumentieren und einfängt, was später zu den prägendsten Bildern des Krieges werden wird: sterbende Kinder, Massengräber und die Bombardierung einer Entbindungsklinik.

Für die schwule und melancholische Fantasy-Romanze "All of Us Strangers" mit sechs Nominierungen sowie die Publikumshits "Barbie" und "Saltburn" gab es – trotz jeweils fünf Nominierungen – keinen einzigen Preis.

Die BAFTAS wurden am 18. Februar 2024 in der Royal Festival Hall des Southbank Centre in London verliehen.

Link: www.bafta.org



Berlinale-Ehrenpreis für Scorsese - und Verleihung des Fair Film Award 2024

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Nach der Verleihung des Drehbuchpreises am letzten Freitag, gab es am Montag und Mittwoch weitere Auszeichnungen im Rahmen der 74. Berlinale 2024.



Zum 14. Mal wurde am Montag, den 19. Februar 2024, im Museum für Kommunikation in Berlin der Fair Film Award erstmals von der Initiative Fair Film mit Unterstützung von Crew United verliehen.

Der Fair Film Award würdigt Fairness anhand von 8 Kriterien und wird durch die Bewertung der beteiligten Filmschaffenden vor und hinter der Kamera ermittelt:

• Vertrag, Gagen und Entgelte
• Arbeitszeiten, Arbeitsschutz, Arbeitsplatz und Arbeitssicherheit
• Chancengerechtigkeit, Gleichbehandlung und berufliche Entwicklung
• Kommunikation und Arbeitsklima
• Professionalität und Qualifzierung
• Umgang mit Drehorten und Motivgeber*innen
• Ökologie, Umwelt und Klima
• Diversität

In der Kategorie Spielfilm hat mit der Traumdurchschnittsnote von 1.19 die Good Friends Filmproductions GmbH mit der Produktion des TV-Films "Für immer Freibad" gewonnen.

Regie: Laura Fischer
Produzent*innen: Ursula Pfriem, Moritz von der Groeben
Herstellungsleitung: Eva Pilling
Produktionsleitung: Anke Reichel

In der Kategorie Serie hat zum dritten Mal die Bantry Bay Productions GmbH mit der Produktion SOKO Potsdam gewonnen.

Regie: Aki Wegner, Josephine Frydetzki, Artjom Baranov, Max Hegewald
Produzent*innen: Gerda Müller, Jochen Cremer
Producerin: Marie-Therese Dalke
Herstellungsleitung: Michael Tinney
Produktionsleitung: Olav Henk, Celina Kohn

Link: www.crew-united.com

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US-Filmemacher Martin Scorsese hat am Dienstagabend, den 20. Februar 2024 bei der Berlinale den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk erhalten. Die Auszeichnung wurde dem 81-Jährigen im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz überreicht. Vor Standing Ovations im voll besetzten Berlinale Palast nahm der Regisseur den Ehrenpreis entgegen, die Laudatio hielt Wim Wenders. Danach wurde ihm zu Ehren sein erfolgreicher Streifen "Departed: Unter Feinden" von 2006 gezeigt.

Scorsese gehört seit Jahrzehnten zu den stilprägenden Regisseuren des internationalen Kinos. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen "Taxi Driver" (1975), "Die Farbe des Geldes" (1986), "Good Fellas" (1990) und "Gangs of New York" (2002).

Eine weitere Ehrung findet am heutigen Donnerstag, den 22. Februar 2024 statt: Die Verleihung der Berlinale Kamera an Edgar Reitz um 15:00 Uhr im Haus der Berliner Festspiele. Im Rahmen des Berlinale Special wird anschließend die Weltpremiere von Edgar Reitz‘ jüngstem Werk, "Filmstunde_23", gezeigt.

Link: www.berlinale.de


74. Berlinale 2024: Vergabe des Goldenen, der Silbernen und Gläsernen Bären

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Die 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin vergaben am Samstagabend in der Bundeshauptstadt den Goldenen und die Silbernen Bären bei einer Preisgala. Der Hauptpreis ging an eine Dokumentation.



20 Produktionen mit 30 beteiligten Ländern waren in diesem Jahr im Berlinale-Wettbewerb zu sehen. Präsidentin der Internationalen Jury war die kenianisch-mexikanische Schauspielerin und Filmemacherin Lupita Nyong'o, die 2014 für ihre Nebenrolle in "12 Years a Slave" einen Oscar bekam.

Mit einem vergünstigten Publikumstag geht am Sonntag die 74. Berlinale 2024 zu Ende, sodass einige der ausgezeichneten Filme noch zu sehen sein werden, darunter die Panorama Publikumspreise, die am Sonntagabend im Kino International vorgestellt werden.

Die Mitglieder der Internationalen Jury 2024, Lupita Nyong'o (Präsidentin), Brady Corbet, Ann Hui, Christian Petzold, Albert Serra, Jasmine Trinca und Oksana Zabuzhko vergeben folgende Preise:

WETTBEWERB:

Goldener Bär für den Besten Film (an die Produzent*innen)
"Dahomey" von Mati Diop
produziert von: Eve Robin, Judith Lou Lévy, Mati Diop
über einen jungen palästinensischen Aktivisten der seit seiner Kindheit gegen die Vertreibung aus dem im Westjordanland durch die israelische Besatzung kämpft.

Silberner Bär Großer Preis der Jury
"Yeohaengjaui pilyo" (A Traveler’s Needs)
von Hong Sangsoo

Silberner Bär Preis der Jury
"L’ Empire" (The Empire) von Bruno Dumont

Silberner Bär für die Beste Regie
Nelson Carlos De Los Santos Arias für "Pepe"

Silberner Bär für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle
Sebastian Stan in "A Different Man"
von Aaron Schimberg

Silberner Bär für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle
Emily Watson in "Small Things Like These"
von Tim Mielants

Silberner Bär für das Beste Drehbuch
Matthias Glasner "Sterben" (Dying)
von Matthias Glasner

Silberner Bär für eine Herausragende Künstlerische Leistung
Martin Gschlacht für die Kamera in "Des Teufels Bad" (The Devil’s Bath)
von Veronika Franz & Severin Fiala

ENCOUNTERS:

Die Encounters Jury zeichnete die dreieinhalbstündige Doku "Direct Action" von Guillaume Cailleau und Ben Russell (CaSk Films) über eine radikal-ländliche französische Protestbewegung als Besten Film aus, darüber hinaus erhielt der Film eine Special Mention der Documentary Award Jury.

Der Leser*innenpreis des „Tagesspiegels“ ging an den französischen Dokumentar-Debütfilm "Une famille" (A Family) von Christine Angot über eine vom verstorbenen Vater sexuell missbrauchte Frau.

DOKUMENTARFILMPREIS:

"No Other Land"
von Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szor
produziert von: Fabien Greenberg, Bård Kjøge Rønning

GWFF Preis Bester Erstlingsfilm

"Cu Li Không Bao Giờ Khóc" (Cu Li Never Cries)
von Phạm Ngọc Lân (Sektion Panorama)
produziert von: Nghiêm Quỳnh Trang, Trần Thị Bích Ngọc über die Rückkehr einer Frau aus Deutschland in ihre vietnamesische Heimat, in der ihre junge Nichte sich auf die Hochzeit vorbereitet.

PANORAMA Publikumspreise:

Der 26. Panorama Publikums-Preis für den besten Spielfilm geht am Sonntag an "Memorias de un cuerpo que arde" (Memories of a Burning Body) von Antonella Sudasassi Furniss. Bei den Panorama Dokumenten gewinnt "No Other Land" von Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham und Rachel Szor.

TEDDY AWARDS:

Als bester Spielfilm wurde "All Shall Be Well" von Ray Yeung ausgezeichnet. Zum besten Dokumentarfilm wurde die Musikdoku "Teaches of Peaches" von Philipp Fussenegger & Judy Landkammer gekürt.

CALIGARI-Preis des Forums:

„Shahid“ (Märtyrer) von Narges Kalhor über ein aberwitziges Werk zwischen Realität und Fiktion, Theater und Musical.

AMNESTY International Filmpreis:

"The Strangers' Case" (Das Los des Fremden) von Brandt Andersen (Jordanien) Berlinale Spezial Gala über in Notlage geratene Migranten in fremden Ländern, frei nach Shakespear.

HEINER-CAROW-Preis:
Preis zur Förderung deutscher Filmkunst aus allen Sektionen.

Preisträger 2024 geht an "Ivo" von Eva Trobisch (Encounters) über eine Palliativpflegerin.


Erste Berlinale-Preise wurden schon am Freitag vergeben.

GENERATION:

Den Gläsernen Bären für den besten Film der Generation 14plus vergab die Jugend-Jury an "Last Swim" von Sasha Nathwani über eine ehrgeizige junge Londonerin mit iranischer Herkunft, der es schwerfällt, immer optimistisch zu bleiben. Eine lobende Erwähnung gab es für "Kai Shi De Qiang" (She Sat There Like All Ordinary Ones) von Qu Youjia (China) über die Achterbahn der Gefühle zweier junger Sportlerinnen.

Die Kinder-Jury vergab ihren Preis für den Besten Film in Generation Kplus an "It’s Okay!" von Kim Hye-young über das tragische Schicksal einer sehr jungen, koreanischen Tänzerin. Eine lobende Erwähnung gab es für "Young Hearts" von Anthony Schatteman (Niederlande) über die Achterbahn der Gefühle zweier 14-jährigen, befreundeten Jungs.

Internationale Jury von Generation vergab den Großen Preis für den Besten Film in Generation Kplus an den peruanischen Film "Reinas" von Klaudia Reynicke, über die Übersiedlung einer Familie von Peru in die USA, in dem Schauspiel, Lichtsetzung, Figuren und Story auf harmonische Weise zusammenwirken, so die Jury.

Der Großer Preis der Internationalen Jury für den Besten Film in Generation 14plus ging an "Comme le feu" (Who by Fire) von Philippe Lesage (Kanada) über Liebe und Hass, Reife und Kindlichkeit, Schönheit und Gewalt, in dem die Schwächen und Fehler der Erwachsenen die beunruhigende Zukunft der jungen Protagonist*innen spiegeln.

WEITERE PREISE unabhängiger Jurys:

Bereits am Freitag wurde der österreichische Dokumentarfilm "Favoriten" von Ruth Beckermann über eine Wiener Volksschulklasse in der nur Kinder von Migranten sitzen, mit dem Friedensfilmpreis der Heinrich-Böll-Stiftung ausgezeichnet.

Der dreistündige Streifen "Sterben" von Regisseur Matthias Glasner - mit Lars Eidinger und Corinna Harfouch in den Hauptrollen - wurde mit dem »Gilde Filmpreis« der Arthouse Kinos als auch dem Preis der Leserjury der "Berliner Morgenpost" ausgezeichnet.

Der iranische Film "My Favourite Cake" von Maryam Moghaddam & Behtash Sanaeeha (Watchmen Productions) gewann den Preis der ökumenischen Jury und den Preis der FIPRESCI-Jury Wettbewerb.

Angelikas Filmkritik:

Was selten passiert: Publikum und Kritiker konnten sich ausnahmsweise mal einigen auf den zu Herzen gehenden Film aus dem Iran: "KEYKE MAHBOOBE MAN" (My Favorite Cake - Mein liebster Kuchen). Bei einem Glas Weißwein integrierten sich die beiden Haupt-Darsteller Lily Farhadpour und Esmail Mehrabi aus dem Iran wie zwei alte Bekannte ins Publikum und ließen sich wie selten selbstverständlich von vielen der im Saal anwesenden Menschen kurz umarmen. Die Preisverleihung machte so den Eindruck einer gelungenen Familien-Feier.

Mit diesem Film wagen Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha einen erstaunlichen Film gegen die gängigen Verhaltensmaßregeln der iranischen Regierung. Die im Film alleinlebende 70-jährige Mahin, die sich auf Kaffe-Kränzchen mit gleichaltrigen und ebenfalls alleinstehenden Freundinnen immer wieder die angeberischen und selbstverständlich erfundenen und erlogenen Liebes-Erlebnisse mit den Herren der Schöpfung anhören muss, beschließt ihren einsamen Alltag zu verändern.

Nämlich ihre langweiligen Alters-Spaziergänge und Alters-Beschäftigungen aufzugeben und allein etwas zu unternehmen — und somit für Frauen im Iran ungewöhnliche und eigentlich verbotene Initiativen zu wagen.

So geht sie allein in ein Restaurant essen, in dem zum Beispiel viele Taxifahrer kurz Ihre Mittagspause verbringen, weil es sich nicht lohnt über Mittag zum Essen nach Hause zu fahren.

Dort sucht sie sich einen der Anwesenden aus von dem sie aus den lauten Gesprächen über die Tische hinweg erfahren hat, dass er alleinstehend ist. Natürlich bucht sie für sich genau dessen Taxe und verwickelt den ziemlich scheuen, aber freundlichen Mann in Gespräche, die für Frauen im Iran sich eigentlich nicht ziemen. Sie schafft es, diesen einsamen Mann in ihr Zuhause mitzunehmen. Dort verwöhnt sie ihn stundenlang durch immer neu gebackenen Kuchen-Kreationen… und durch unmäßig viele Gläser des im Iran verbotenen Alkohols.

Die beiden einsamen alten Leute verstehen sich prächtig… Nur leider ist der Taxifahrer überhaupt keinen Alkohol-Genuss gewöhnt. Das Ende der Geschichte wird hier in dieser Film-Besprechung absichtlich nicht erwähnt. Auf jeden Fall geht es in „My Favorite Cake“ um einen herzerwärmenden Film, der im Iran ganz sicherlich verboten sein wird — es sei denn man geht dort mit alten Frauen vorsichtiger und zaghafter um als mit den jungen Frauen, die sich gegen Regeln auflehnen und zum Beispiel nicht auf den Sitz ihrer Haare aufpassen.

Angelika Kettelhack


Übersicht FIPRESCI-Jury-Preise:

Wettbewerb
"Keyke mahboobe man" (My Favourite Cake) von Maryam Moghaddam & Behtash Sanaeeha

Encounters
"Dormir de olhos abertos" (Sleep with Your Eyes Open) von Nele Wohlatz

Panorama
"Faruk" von Aslı Özge

Forum
"The Human Hibernation" von Anna Cornudella Castro

Übersicht Preise der ÖKUMENISCHEN Jury:

Wettbewerb
"Keyke mahboobe man" (My Favourite Cake) von Maryam Moghaddam & Behtash Sanaeeha

Panorama
"Sex" von Dag Johan Haugerud

Forum
"Marijas klusums" (Maria’s Silence) von Dāvis Sīmanis

Lobende Erwähnung: "Intercepted" von Oksana Karpovych

CICAE Art Cinema Award:

Panorama
"Sex" von Dag Johan Haugerud

Forum
"Shahid" von Narges Kalhor

Label EUROPA-CINEMAS:

"Sex" von Dag Johan Haugerud

AG KINO GILDE - Cinema Vision für junges Publikum:

"Last Swim" von Sasha Nathwani (Generation 14plus)
Lobende Erwähnung: "Disco Afrika: une histoire Malagache" (Disco Afrika: A Malagasy Story) von Luck Razanajaona (Generation 14plus).

Link: www.berlinale.de



Antisemitische Posts auf der Berlinale sowie weitere internationale Auszeichnungen

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Nach Israel-Kritik: Berlinale geht auf Distanz und hat sich von den Äußerungen einiger Filmemacher zum Nahost-Krieg bei der Preisverleihung am Samstagabend distanziert.



Strafanzeige der Berlinale gegen antisemitische Posts.

Am Sonntag, den 25. Februar 2024, wurde der Instagram-Kanal der Berlinale Sektion Panorama kurzzeitig gehackt und antisemitische Bild-Text-Beiträge mit dem Berlinale-Logo zum Nahost-Krieg auf dem Kanal gepostet. Diese Statements stammen nicht vom Festival und repräsentieren nicht die Haltung des Festivals. Die Berlinale verurteilt diesen kriminellen Akt aufs Schärfste und hat die Posts umgehend gelöscht und eine Untersuchung in die Wege geleitet.

Bereits direkt nach der Berlinale-Preisverleihung wurde in deutschen Medien und seitens verschiedener Politiker*innen Kritik an den Äußerungen von Preisträger*innen des Films "No Other Land" von Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szor zum Nahost-Krieg geübt. Filmemacher Ben Russell hatte auf der Bühne von einem „Genozid“ im Gazastreifen gesprochen, der für Kritik und Empörung sorgte.

Die teils einseitigen und aktivistischen Äußerungen von Preisträger*innen waren Ausdruck individueller persönlicher Meinungen. Sie geben in keiner Form die Haltung des Festivals wieder. "Solange sie sich innerhalb der gesetzlichen Grenzen bewegen, müssen wir sie akzeptieren", teilte eine Sprecherin mit.

Claudia Roth, grüne Kulturstaatsministerin, und Kai Wegner (CDU), Berlins Regierender Bürgermeister, saßen beide im Publikum. Bei einem israelkritischen Redebeitrag eines Israelis beklatschten sie Forderungen nach sofortiger Waffenruhe sowie Vorwürfe der Apartheid. Allerdings passen ihre harschen Reaktionen am nächsten Tag nicht zu ihrem Applaus am Vorabend – und wirken deshalb ritualisiert, schreibt der Tagesspiegel. Sogar Forderungen nach Kürzungen der Berlinale-Mittel oder Absetzung der Kulturstaatsministerin wurden inzwischen laut.

Wer jedoch den authentischen von Fabien Greenberg & Bård Kjøge Rønning produzierten Film gesehen hat, wird die Trauer und Wut der Palästinenser sowie die Kritik am Vorgehen der radikalen israelischen Siedler, die wie Ku-Klux-Clan vermummt und bewaffnet durchs Militär in den palästinensischen Gebieten illegale Unterstützung bekommen, verstehen können.

Link: www.berlinale.de

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Sandra Hüller wurde mit César ausgezeichnet.

Die Deutsche Sandra Hüller ist mit dem französischen Filmpreis César als beste Schauspielerin ausgezeichnet worden. Hüller erhielt die Auszeichnung in Paris für ihre Hauptrolle in dem Film "Anatomie eines Falls".

Justine Triet, die Regie führte, wurde mit dem Preis in dieser Sparte ausgezeichnet. Sie ist erst die zweite Frau, die diese Ehrung erhielt. Ihren Preis widmete sie in ihrer Dankesrede "allen Frauen", darunter "diejenigen, die man verletzt hat". Hüller ist für den Film auch für einen Oscar nominiert. Die Academie Awards werden in zwei Wochen verliehen.

Link: www.academie-cinema.org

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US-Independent-Preis für französischen Justizthriller.

Der französische Justizthriller "Anatomie eines Falls" mit Sandra Hüller sammelt weiter Filmpreise.

Regisseurin Justine Triet nahm bei der Vergabe der Independent Spirit Awards in Santa Monica (Kalifornien) den Preis für den besten Internationalen Film entgegen.

Die Spirit Awards zeichnen Filme aus, die nicht mehr als 30 Mio. Dollar gekostet haben. Bester Film wurde die Romanze "Past Lives" von Celine Song.

Jeffrey Wright ("American Fiction") wurde für die beste Schauspielerleistung prämiert, Da'Vine Joy Randolph ("The Holdovers") für die beste Nebenrolle.

Link: www.filmindependent.org/spirit-awards

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SAG-Awards: "Oppenheimer" räumt ab.

Christopher Nolans Film "Oppenheimer" ist der große Gewinner der von der US-Schauspielervereinigung Screen Actors Guild vergebenen SAG-Awards.

Der Film gewann den begehrten Preis für das beste Ensemble. Cillian Murphy wurde als bester Hauptdarsteller und Robert Downey Jr. als bester Nebendarsteller geehrt.

Lily Gladstone gewann die Auszeichnung als beste weibliche Hauptdarstellerin in Martin Scorseses "Killers of the Flower Moon". Beste Nebendarstellerin wurde Da'Vine Joy Randolph für ihre Rolle in "The Holdovers".

Link: www.sagawards.org

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Weiterer Filmpreis für "Oppenheimer"

"Oppenheimer" hat darüber hinaus einen weiteren wichtigen Filmpreis bekommen. Der Streifen von Regisseur und Produzent Christopher Nolan über J. Robert Oppenheimer und den Beginn der Atomwaffenära bekam die Auszeichnung bei den Producers Guild of America Awards.

In der Top-Kategorie waren dieselben Filme nominiert, die auch bei den Oscars um die höchste Auszeichnung konkurrieren, darunter "Barbie", "Poor Things" und "Killers of the Flower Moon".

Die Oscar-Verleihung findet in der Nacht zum 11. März 2024 deutscher Zeit statt.

Link: producersguild.org


»DAHOMEY«, der Gewinner des Goldenen Berlinale Bären

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Bereits zweimal hintereinander wurde auf der Berlinale ein Dokumentarfilm mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet, obwohl vom Leitungsduo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian ein eigener sektionsübergreifender Dokumentarfilmpreis geschaffen wurde.



Kaum sind die 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2024 zu Ende, die letzte Ausgabe der Berlinale unter dem künstlerischen Leiter Carlo Chatrian, gibt es Streit über die Preisverleihungen.

Die in der Sektion Panorama gezeigte Dokumentation "No Other Land"über einen jungen palästinensischen Aktivisten aus Masafer Yatta im Westjordanland, der seit seiner Kindheit gegen die Vertreibung seiner Gemeinschaft durch die israelische Besatzung kämpft, wurde mit dem relativ neuen »Dokumentarfilmpreis« ausgezeichnet und auch von der Kulturstaatsministerin Claudia Roth beklatscht, obwohl der Film die schrittweise Auslöschung der Dörfer seiner Heimatregion durch die Israelis dokumentiert.

Stellungnahmen der Filmemacher auf der Bühne wurden unkommentiert hingenommen, am nächsten Tag aber unisono von Politikern und Medien als antisemitische Schande hingestellt, wie wir gestern schrieben.

Jury und Berlinale Leitung lehnen eine Verantwortung ab, denn die aktivistischen Äußerungen von Preisträger*innen waren Ausdruck individueller persönlicher Meinungen, deren Meinungen und Statements man als offenen kultur- und länderübergreifenden Dialog aushalten müsse, solange diese Stellungnahmen nicht Menschen oder Menschengruppen rassistisch oder anderweitig diskriminieren oder gesetzliche Grenzen überschreiten.

Der Film eines palästinensisch-israelischen Kollektivs vierer junger Aktivist*innen entstand als Akt des kreativen Widerstands auf dem Weg zu mehr Gerechtigkeit und wurde von den Jury-Mitgliedern Abbas Fahdel (Irak / Frankreich), Thomas Heise (Deutschland) und Véréna Paravel (Frankreich) ausgezeichnet.

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Dass die Jury des großen Berlinale Wettbewerbs unter der Leitung der afrikanischen Jurypräsidentin Lupita Nyong'o (Kenia / Mexiko) sich ebenfalls für einen Dokumentarfilm und nicht wie zumeist erwartet, für einen Spielfilm entschied, ist wahrscheinlich ihrer Herkunft geschuldet, wurde aber von Presse und Medien am nächsten Tag als unverständlich hingestellt.

Allerdings war die Spielfilmauswahl der diesjährigen Berlinale im Gegensatz zum letzten Jahr - oder zu Cannes und Venedig - vielleicht auch nicht so sonderlich überzeugend gewesen. Nach weltweiter Pandemie sowie Autoren- und Schauspielerstreiks in den USA, waren etliche Projekte im letzten Jahr auf der Stecke geblieben, sodass die Branche sich erst wieder berappeln muss.

Mit dem Hauptpreis der Berlinale, dem Goldenen Bären, an den Dokumentarfilm "Dahomey" der afro-französischen Regisseurin Mati Diop, der die Restitution von 26 einst von französischen Kolonialtruppen geraubten Kunstschätze des gleichnamigen Königreichs mit der Kamera begleitet, ist ein zwar kurzer, aber hochinteressanter Film ausgezeichnet worden. Die vielen Objekte verlassen darin nun Paris, um nach 130 Jahren in ihr Herkunftsland, dem heutige Benin, zurückzukehren.

"DAHOMEY"
Dokumentarfilm, Regie & Buch: Mati Diop, Kamera: Josephine Drouin Viallard, Montage: Gabriel Gonzalez, Produktion: Paris, Frankreich, Ngor, Senegal.

Angelikas Filmkritik:

Ungewöhnlich: Der »Goldene Bär« ging in diesem Jahr erneut an einen Dokumentarfilm, nachdem bereits im letzten Jahr mit „Sur l’Adamant“ ('Auf der Adamant') von Nicolas Philibert eine französische Dokumentation über eine schwimmende Tagesklinik für Erwachsene mit psychischen Störungen als bester Film ausgezeichnet worden war.

Als am letzten Sonnabend, den 24. Februar 2024, die „Berliner Bären“ im Berlinale Palast verliehen wurden, ging der »Goldene Bär« erstaunlicherweise an den nur 67 Minuten langen Dokumentarfilm mit dem Titel „Dahomey“, ein Film, der allerdings Hoffnungen macht.

Dieser relativ kurze Film, den die 41-jährige afro-französische Regisseurin Mati Diop gedreht hat, handelt von einem bedeutsamen Problem, das in Berlin auch schon jahrelang diskutiert wird. Es geht nämlich um die Rückgabe von Benin-Bronzen: Um sogenannte „Beutekunst“, die im Zeitalter der Kolonisation Afrikas damals nach Europa und in die USA verkauft wurde. — Allein in Deutschland gibt es mehr als 1000 Objekte in diversen Museen. Und die meisten davon in Berlin.

Die Benin-Bronzen sind eine Ansammlung von mehreren tausend Kunstwerken, überwiegend Reliefs und Skulpturen aus Bronze oder Messing, aber auch Werke aus Elfenbein, Koralle und Holz, die seit dem 16. Jahrhundert den Königspalast des Königreichs Benin schmückten und zeitweise, beziehungsweise teilweise, auch eine wichtige zeremonielle Bedeutung hatten. Sie gelten als einer der bedeutendsten Kunstschätze Afrikas und beeinflussten in Europa auch die Malerei der klassischen Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Neben ihrer großen kunsthistorischen Bedeutung spielen die Benin-Bronzen aber auch eine wichtige Rolle in der internationalen Diskussion…

Die Artefakte, darunter Statuen, Schmuck, Zepter und ein Thron, hat die französische Armee nach den blutigen Kämpfen im Jahr 1892 in Zuge der Eroberung des westafrikanischen Landes nach Frankreich gebracht.

Der westafrikanische Staat, der 1960 unabhängig wurde, kämpft seit Jahren für die Rückgabe der Werke. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron löste jüngst ein Versprechen aus dem Jahr 2018 ein, die geraubten Objekte zurückzugeben.

In Mati Diops Film, der dieses Versprechen illustriert, sind es 26 übermenschlich groß wirkenden königliche Statuen des Königreichs DAHOMEY aus den Jahren 1890 — 1892, die den Zuschauer verblüffen, weil sie erstaunlicherweise weitaus größer erscheinen als der Durchschnitt der Menschen.

Sie wurden vor der Rückkehr in ihr Herkunftsland Benin durch das Pariser Museum für außereuropäische Kunst „Quai Branly — Jacques Chirac“ noch ein letztes Mal ausgestellt.

Danach werden sie im Film für die Rückreise von Paris nach Afrika sehr sorgfältig in mehrere durchsichtige luftgefüllte Plastik-Hüllen verpackt und dann übervorsichtig mit Hilfe von Kränen in Flugzeuge verladen. Die von der künstlichen Beleuchtung angestrahlten Verhüllungen geben den Figuren seltsamerweise den Anschein von noch mehr übermenschlicher Kraft und Großmächtigkeit.

Laut Schätzungen befinden sich aber immer noch 85% bis 90% des afrikanischen Kultur-Erbes weiterhin in Europa. Auch wenn schon im Dezember 2022 weitere Bronzen, ebenfalls in einem feierlichen Staatsakt von Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth in der nigerianischen Hauptstadt Abuja an Nigeria übergeben wurden.

Im Mai 2023 wurde bekannt, dass (leider ?) das Eigentumsrecht an den bereits von Präsident Buhari übergebenen Bronzen genau an das jetzige Oberhaupt der damals für Sklavenjagd verantwortlichen königlichen Familie übereignet worden war.

Dennoch macht „Dahomey“, dieser relativ kurze Film, der 41-jährigen französischen Regisseurin Mati Diop dennoch die Hoffnung, dass die Vorherrschaft von Europa sich dem Ende zuneigt.

Angelika Kettelhack


Link: www.berlinale.de


Berlinale Resümee von Regina Roland

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Das Resümee der 74. Berlinale 2024 wird von unserer Kollegin Regina Roland in zwei Teile aufgeteilt.

In eine filmische Betrachtung und einen politischen Aspekt um den kritisierten Dokumentarfilmpreis an ein palästinensisch-jüdisches Werk, der am Sonntag folgen soll, denn Ruhe ist nach dem Eklat zu Äußerungen der Filmschaffenden bei der Preisverleihung noch nicht eingekehrt.




Berlinale Resümee

Und wieder gewinnt ein Dokumentarfilm den wichtigsten Preis der Berlinale, den goldenen Bären. Wie kam es zu dieser Entscheidung, gab es keine adäquaten Fictionfilme, die diesen Preis verdient hätten? War die Auswahl der 20 Filme, die im Wettbewerb um den goldenen Bären konkurrierten, so mittelmäßig?

Es war ein durchmischtes, aber auch durchaus interessantes Jahr im Wettbewerb. Neben einigen bekannten Namen der europäischen A- Festivals wie Oliver Assayes, Hong Sang-soo, Abderrahmane Sissako und Andreas Dresen gab es viele Regisseure, die ihren zweiten oder dritten Film präsentierten. Doch das große Highlight war auch in diesem Jahr nicht auszumachen. Die Grenzen der Filmpositionierungen zwischen dem Wettbewerb, der Reihe Encounters und der Sektion Panorama waren nicht immer nachvollziehbar. Die Sektion »Encounters« ist eine Erfindung von Carlo Chatrian, er wollte eine Plattform schaffen „für ästhetisch und strukturell wagemutige Arbeiten von unabhängigen Filmschaffenden“. Ob die Reihe unter der neuen zukünftigen Festivalchefin Tricia Tuttle bestehen bleibt, ist fraglich.

Der goldene Bär der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin ging also zum zweiten Mal in Folge (nach dem Hauptpreis für Nicolas Philiberts Dokumentarfilm "AUF DER ADAMENT" im letzten Jahr) an eine Dokumentation: "DAHOMEY", ein Film der französisch- senegalesischen Filmemacherin Mati Diop. Zweifellos ein wichtiger Film mit einem aktuellen Thema, das seit Jahren in der Diskussion steht: Raubkunst aus Afrika und ihre überfällige Rückgabe.

Mati Diop schildert den Weg von 26 geraubten Objekten aus dem ehemaligen Königreich Dahomey zurück in ihr Heimatland Benin. 2021 gab Frankreich die Kunstobjekte an das Land zurück. Insgesamt wurden vor rund 130 Jahren ca. 7000 Kunstwerke gestohlen, die meisten befinden sich bis heute in Frankreich.

Diop begleitet die Reise der Kunstwerke, zeigt die Verpackung in Frankreich, den Transport, die Ankunft am Flughafen in Benin, Begrüßungskomitees, die Reaktion der Menschen.

Im Film hat die geraubte Statue des Königs Gezo eine eigene Stimme im Off - dieser Regieeinfall Diops verleiht der Doku eine poetische Komponente. So sinniert Gezo über die Verlorenheit und über das Fremdsein: In Paris aber auch in Benin!

In einer von der Regisseurin inszenierten Diskussion im Film streiten überwiegend junge Menschen in Benin darüber, welche Rolle die Rückgabe der Raubkunst für die kulturelle Identität des Landes heute spielt. So werden auch die aktuellen Probleme des jungen Benin, die Armut und der Bildungsnotstand deutlich. 67 Minuten ist der Film lang und damit das kürzeste Werk, das jemals den goldenen Bären bekommen hat. Eine kluge Analyse über Raubkunst, ihre Folgen und die immense Aufgabe ihrer Rückführung. Aber ein goldener Bär, also der herausragendste Film des Wettbewerbs?

Doch es gab auch Juryentscheidungen, die ich gut nachvollziehen kann.

So wurde der zweitwichtigste Preis, der silberne Bär der großen Jury an den koreanischen Regisseur Hong Sang-soo verliehen. Sang-soo ist quasi Stammgast auf der Berlinale und hat mit seinen Filmen schon mehrere Preise gewonnen. Der große, stille Bildermacher und Beobachter des koreanischen Kinos hat mich auch mit seinem neuen Werk überzeugt.

Es ist seine dritte Zusammenarbeit mit Schauspielerin Isabelle Huppert. Mädchenhaft und doch nicht mehr jung, spielt sie eine Französin, die meistens allein durch Seoul streift. Die Vergangenheit dieser Figur bleibt verborgen, wir beobachten sie im Hier und Jetzt - wie sie im Park sitzt und Blockflöte spielt, wie sie auf einem Felsen liegt, durch das Wasser watet und wie sie in ihrer sehr eigenen Methode Koreanerinnen Französisch-Unterricht gibt.

Vieles an dieser Frau bleibt rätselhaft. Isabelle Huppert sagte auf der Pressekonferenz, der Film sei ein philosophisches Statement über das Leben:

„…was es heißt am Leben zu sein, ein Mensch zu sein, allein zu sein und was es heißt, gemeinsam mit anderen zu sein.“

Ein, leiser und poetischer Film, der vom Leben, dem unaufhaltsamen Altern und von Einsamkeit erzählt, mit einer immer wieder faszinierenden Hauptdarstellerin.

Der silberne Bär ging an "L'EMPIRE" von Bruno Dumonts, einer der umstrittensten Filme des Festivals. Ein intergalaktisches Abenteuer, diesmal nicht angesiedelt in fernen Welten, sondern in einem nord-französischen Fischerdorf in der Normandie. Gut gegen Böse, Außerirdische schlüpfen in die Körper junger Menschen und kämpfen um die Herrschaft auf der Erde. Raumschiffe in Gestalt von Kathedralen, geistern über die Leinwand, ein Kleinkind ist die Verkörperung des Bösen. Was eine Parodie auf Science-Fiction-Filme wie "STAR WARS" werden sollte, entpuppt sich als unsinnig, sexistisch, dramaturgisch schwach und visuell aufgeblasen.

Irritierend und gleichzeitig erstaunlich ist "PEPE". Regisseur Nelson Carlos de los Santos Arias aus der dominikanischen Republik bekam den Preis für die beste Regie.

Der Film erzählt aus der Perspektive eines Nilpferds von seiner Verschleppung aus seiner Heimat Ostafrika nach Kolumbien, organisiert vom Drogenbaron Pablo Escobar für seinen Privatzoo, soweit die verbürgten Fakten. Es folgt eine wilde Kollage aus TV-und Archivausschnitten, Filmaufnahmen, Cartoontakes und Neudrehs in Afrika und in Lateinamerika. Pepe, als Stellvertreter all derer, die Opfer der Kolonialisierung und ihrer Folgen waren und sind, erzählt uns in Afrikaans, Spanisch und Mbukushu seine Geschichte. Formal ziemlich gewagt, ein wenig durchgeknallt, so dachte ich anfangs, dann beschäftigte mich dieser Hybridfilm noch viele Stunden. Santos Arias zeigt mit seinem Werk ungewohnte, aber überraschende Perspektiven des Kinos auf.

Der Preis für das beste Drehbuch scheint mir passend für den Film "STERBEN" von Matthias Glasner. Vor 12 Jahren war er mit seinem Werk "GNADE" im Wettbewerb. "STERBEN" ist ein Ensemblefilm mit deutscher Schauspielprominenz: Corinna Harfouch, Lars Eidinger und Lilith Stangenberg. Es ist Glasners bisher persönlichster Film. Er verarbeitet in dem Werk die schwierige Beziehung zu seiner Familie, den Tod seiner Eltern und zeichnet in 5 Kapiteln ein beängstigendes, knallhartes, aber in Teilen auch humorvolles Bild einer dysfunktionalen Familie. Kompromisslos und in gewohnter Intensität lotet Glasner (wie schon in GNADE) die Untiefen des Lebens aus.

Eine rätselhafte Juryentscheidung war der genderneutrale Darstellerpreis. Er ging an den rumänisch-amerikanischen Schauspieler und Marvel-Star Sebastian Stan. In dem Film "A DIFFERRENT MAN" von Aaron Schimberg ist sein Gesicht lange Zeit unter einer dicken Maske verborgen. Zudem gab es unter den weiblichen Schauspielerinnen vielversprechende Anwärterinnen wie Liv Lisa Fries als Hilde Kopi in Andreas Dresens Film "IN LIEBE, HILDE" oder Anja Plaschg im österreichischen Historiendrama "DES TEUFELS BAD" als depressive, junge Frau der Unterschicht im 18. Jahrhhundert.

Neben den Ausgezeichneten gab es Werke, die auffielen, auf Preise hoffen ließen und von der Wettbewerbs-Jury ignoriert wurden. So der iranische Film "MY FAVORITE CAKE" des Regie Duos Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha, die schon 2021 mit ihrem mutigen Politdrama "DIE BALLADE VON DER WIEISSEN KUH" große Anerkennung ernteten.

Ihr neuer Film hätte einen der großen Preise verdient, meiner Meinung nach auch den Goldenen Bären. Eine Komödie über eine 70-jährige Frau im Iran, die sich über alle politischen und moralischen Grenzen hinwegsetzt. Im Alter entdeckt sie noch einmal die Liebe und das Leben, lernt einem Mann kennen, den sie anspricht! Und dann in ihr Haus einlädt!

Ein Film der sich mutig über die Tabus und Verbote des autoritären Gottes- Staates Iran hinwegsetzt, angefangen bei dem fehlenden Kopftuch bis zu kritischen Äußerungen gegen das Mullah Regime und die Sittenpolizei.

Das Regieduo dürfte nicht nach Berlin kommen - sie erhielten keine Ausreisegenehmigung aus dem Iran. Vertreten wurden sie von den beiden Hauptdarstellern Lily Fahrradtour und Esmail Mehrabi. Immerhin bekam der Film, der nicht nur über Liebe im Alter, sondern auch über Mut, Zivilcourage und Widerstand erzählt, den Preis der ökumenischen Jury.

Ein weiterer Film, der von der internationalen Jury nicht gewürdigt wurde ist "BLACK TEA" des mauretanischen Regisseurs Abderrahmane Sissako. Es ist die transkulturelle Liebesgeschichte zwischen einer ivorischen Frau (Nina Mélo) von der Elfenbeinküste und einem chinesischen Teehausbesitzer (Chang Han) - ein faszinierendes, fast futuristisches Filmgemälde über ein friedliches und tolerantes Miteinander der Menschen. (Mehr dazu in meinem Artikel »Focus Afrika« vom 24. Februar 2024.)

Und auch Andreas Dresens Film "IN LIEBE, HILDE", ein Drama aus der NS-Zeit über die Widerstandsgruppe »Rote Kapelle« und die stille, zähe Kämpferin Hilde Kopi hätte einen Preis verdient. Einer der wenigen Filme aus dieser Zeit, die auf Hakenkreuze, große Aufmärsche und die gängigen NS-Klischee-Kinobilder verzichten und dicht bei den Menschen das Drama von Verhaftung und Tod erzählen.

Eine Ära geht zu Ende - nach fünf Jahren war es die letzte Berlinale unter der Leitung des Duos Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian.

Wie diese Entscheidung zu Stande kam, ist nicht gerade rühmlich. Nachdem die Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek im letzten Jahr ihren Ausstieg für 2025 verkündet hatte, wurde Carlo Chatrian als künstlerischer Leiter ebenfalls geschasst. Trotz prominenter Proteste in der internationalen Filmszene, allen voran Martin Scorsese.

Dieser Eklat war im Programm der 74. Berlinale nicht zu spüren - ein vielseitiges Wettbewerbsprogramm, unterschiedliche Genre vom gesellschaftskritischen Essay, über filmische Ausflüge in exotische Regionen, Science-Fiction, Thriller, bis zum Historienfilm. Bekannte Namen und interessante Newcomer, die in der Filmszene bereits einen Ruf erworben haben.

Auch bei der 74. Berlinale stand die Filmkunst deutlich im Vordergrund, ohne dass die Stars auf dem roten Teppich gefehlt hätten. Ein Höhepunkt: Martin Scorcese und die Verleihung des goldenen Ehrenbären an den großen Filmmeister, aber auch Stars wie Matt Damon, Kristen Stewart, Adam Sandler, Sharon Stone und Isabelle Huppert kamen nach Berlin.

Der Ruf der Berlinale als größtes Publikumsfestival hat sich wieder bestätigt, 270.000 Tickets wurden bis zum Festivalmittwoch verkauft, die Auslastung lag bei 90 Prozent, auch dieses Jahr strömten die Besucher wieder ins Kino, Zahlen wie vor der Pandemie. Die Begeisterung des Publikums für das Festival ist ungebrochen.

Grund für Zuversicht bei der neuen Leiterin der Berlinale Tricia Tuttlle, die fünf Jahre sehr erfolgreich das London Filmfestival geführt hat. Sie übernimmt im April und große Erwartungen stehen für 2025 im Raum, u.a. eine breitere Filmauswahl im Wettbewerb, noch mehr Glanz und Glamour auf dem roten Teppich.

Auch Tuttle wird mit den strukturellen Problemen des Festivals zu kämpfen haben, denn der frühe Termin der Berlinale im Februar kurz vor der Verleihung der Oscars bleibt ein Problem. Die wichtigen US-Filme samt Prominenz werden kurz vor dem bedeutendsten Ereignis der amerikanischen, ja der globalen Filmbranche von der Berlinale fernbleiben, um dann lieber im Mai oder September nach Cannes oder nach Venedig zu reisen.

Dazu kommt der Sparzwang der Berlinale, Sponsoren ziehen sich zurück und auch das Problem des Standorts und der Spielstätten stehen im Raum. Mit dem Umzug des Filmhaus Arsenal fehlt dem Potsdamer Platz ein wichtiger Berlinale-Player, zudem werden die Veranstaltungsorte des Festivals in der Stadt dezentraler. 2025 ist auch das letzte Jahr für den Berlinale Palast am Potsdamer Platz.

Dennoch, das Geschäft geht weiter und ein Wechsel bringt auf jeden Fall neue, frische Impulse und Veränderungen. Es wird spannend mit der neuen Chefin Tricia Tuttle - ich blicke mit viel Vorfreude auf das 75. Jubiläum der Berlinale.

Regina Roland (filmkritik-regina-roland.de)



Die Politik und die Berlinale

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Wie gestern angekündigt, folgt heute der zweite Teil zum Fazit der Berlinale, der sich u.a. mit dem Skandal bei der Preisverleihung des Dokumentarfilmpreises an den israelisch-palästinensischen Film "No Other Land" befasst. Wir hatten dazu bereits am Dienstag sowie am Mittwoch erste aktuelle UPDATES gepostet.



Die Politik und die Berlinale, ein Resümee von Regina Roland, zweiter Teil.

Die Berlinale ist ein politisches Filmfestival, das wird immer wieder betont, und das ist gut so! Filmfestivals sind Foren des Austauschs und der Diskussion. Doch dieses Jahr war das Festival überschattet von politischen Auseinandersetzungen, die zu einem medialen Orkan zu werden drohten.

Schon die Eröffnungsgala war beeinträchtigt von einer Debatte über die Ein-und Wiederausladung von AFD-Politikern.

Da die Berlinale als multikulturelles Festival auch Filme aus dem Nahen Osten im Programm hatte, wurden Demonstrationen und Tumulte befürchtet, nicht umsonst hatte die Leitung umsichtig ein rollendes „Tiny Haus“ am Potsdamer Platz eingerichtet, einen Ort, an dem ein israelischer und ein palästinensischer Moderator dazu einluden, über die politischen Konflikte und Meinungen zu diskutieren. Erfreulicherweise blieb die Stimmung friedlich. Die Gala zur Preisverleihung löste dann jedoch einen Sturm der Empörung in der Öffentlichkeit aus. Warum, was war geschehen?

Bei der Preisverleihung bekam der Film "NO OTHER LAND" den silbernen Bären als bester Dokumentarfilm. Das gemeinsame Werk des israelischen Filmemachers und Journalisten Yuval Abraham und seines palästinensischen Kollegen Basel Adra zeigt die gewaltsame Vertreibung von Palästinensern durch das israelische Militär im Westjordanland - ein eindrücklicher, wichtiger Film. In ihrer Dankesrede forderten die Regisseure einen Waffenstillstand in Gaza und äußerten ihre Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung.

Basel Adra bezog sich in seiner Dankesrede auf den aktuellen bewaffneten Konflikt im Gazastreifen:

„Es ist für mich sehr schwer zu feiern, wenn Zehntausende meines Volkes in Gaza gerade durch Israel abgeschlachtet werden“. Sein israelischer Kollege Yuval Abraham sprach von „Apartheid im Westjordanland“.

Es folgten pro-palästinensische Bekundungen von dem französisch-amerikanischen Regieduo Guillaume Cailleau und Ben Russel, die für ihre Dokumentation "DIRECT ACTION" (über eine der bekanntesten Aktivist*innengruppen Frankreichs), den Preis für den besten Film in der Reihe Encounters gewonnen hatten. Und auch Mati Diop, die Gewinnerin des goldenen Bären für "DAHOMEY", bekannte sich zur Solidarität mit Palästina.

Aus dem Publikum gab es lauten Applaus und später in den Medien heftige Kritik mit dem Vorwurf des Antisemitismus.

Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek sorgte jedoch gleich am Anfang des Abends in ihrer Eingangsrede für eine politische Einordnung. Rissenbeek verurteilte ausdrücklich die mörderische Attacke der Hamas vom 7. Oktober 2024 und forderte die Freilassung der Geiseln, gleichzeitig erinnerte sie an das Leid aller Opfer der Gewalt in Israel und in Gaza. Ein ausgewogenes Statement, das eine klare Haltung bekundet.

Die Debatten zum Vorwurf des Antisemitismus auf Social-Media und in der Presse schäumten.

So war von einem „menschenverachtenden Applaus“ die Rede, von der „Aberkennung von Preisen“ von „Islamisten importiertem Antisemitismus, der hier zu sehen gewesen sei“.

Die Berlinale äußerte sich sowohl zu der Verbreitung antisemitischer Posts auf dem Instagram Kanal der Berlinale Sektion »Panorama«, die sofort gelöscht wurden, als auch zu den Äußerungen der Preisträger*innen:

“Die teils einseitigen und aktivistischen Äußerungen von Preisträgerinnen waren Ausdruck individueller, persönlicher Meinungen. Sie geben in keiner Form die Haltung des Festivals wieder“, betonte die Berlinale.

Das war wichtig, denn die emotionalen Dankesbekundung der genannten Preisträger für die palästinensische Sache waren problematisch, da mit keinem Wort das Leid der israelischen Geiseln durch die Hamas und die Forderung der Freilassung der Geiseln miteinbezogen wurde.

Der scheidende Berlinale Chef Carlo Chatrian warnte aber auch davor, Kritik an Israel mit Antisemitismus gleichzusetzen.

„Unabhängig von unseren eigenen politischen Ansichten und Überzeugungen sollten wir alle bedenken, dass die Meinungsfreiheit ein entscheidender Teil davon ist, was Demokratie ausmacht“, schrieb er vor einigen Tagen auf Instagram.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat eine Sondersitzung des Aufsichtsrats einberufen. Dort sollen Fragen diskutiert werden wie:

„Welche Filme werden ausgewählt, und wie werden die Jurys besetzt“. Im Interview mit dem Magazin Spiegel bekundet sie aber auch: “Der so notwendige Kampf gegen Antisemitismus darf nicht dazu führen, dass der Staat in eine Rolle kommt, zu sagen, welche Kunst und Kultur sein darf und welche nicht … Und ich glaube auch, dass es wichtig ist, zwischen einem Künstler und seinem Schaffen und einem Künstler und seinen politischen Äußerungen zu unterscheiden“.

Was ist geblieben? Nach Debatten, Kontroversen, der Aufregung in den Medien?

Die Dankesreden der Preisträger pauschal als Hetze zu verunglimpfen, ist zu einfach. Es wäre aber unbedingt nötig gewesen, dass eine Moderation nach den einseitigen, pro-palästinensischen Dankeskommentaren korrigierend eingegriffen hätte.

Der Vorwurf, die deutschen Kulturschaffenden hätten bei den israelkritischen Reden der Preisträger tosend applaudiert, ist fragwürdig. Vielleicht sollte man sich vergegenwärtigen, dass es nicht nur der deutsche Kulturbetrieb war, der Applaus gespendet hat, sondern Filmschaffende aus ganz Europa im Publikum saßen. In ihren Ländern wird zum Teil deutlich anders auf den Krieg im Gaza geschaut als in Deutschland.

Fazit: Spontane Dankesreden auf der Bühne der Berlinale sollten auch in Zukunft weiter möglich sein. Denn, wo stehen wir sonst? Wenn Dankesreden im Vorab politisch zensiert werden und ein Dialog auf der Bühne nicht mehr entstehen kann, weil kontroverse Meinungen und Widerspruch nicht mehr geduldet werden? Wo bleiben dann die Freiheit der Kunst, die Vielfalt der Meinungen, die Demokratie?

Maron Mendel, Publizist, Historiker und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank fasst die kontroverse Debatte in einem Interview mit der dpa treffend zusammen:

„Es wäre falsch, alle diejenigen, die Israel einseitig und mit zum Teil auch radikalen Positionen kritisieren, als Antisemiten zu bezeichnen. Ob es uns gefällt oder nicht, wir müssen lernen, solche Debatten auszuhalten.“

Regina Roland (filmkritik-regina-roland.de)


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NACHTRAG:

Zu den Antisemitismusvorwürfe auf Berlinale nimmt Juror Thomas Heise ausführlich auch am 3. März 2024 in einem Interview von Susanne Lenz in der Berliner Zeitung Stellung und beschuldigt Berlins Kultursenator Joe Chialo mit Zensurmaßnahmen wie in der DDR zu drohen.

Thomas Heise (* 22. August 1955 in Ost-Berlin) ist ein mehrfach ausgezeichneter deutscher Dokumentarfilmer, Autor und Theaterregisseur.

Zusammen mit den Jury-Mitgliedern Abbas Fahdel (Irak / Frankreich) und Véréna Paravel (Frankreich) vergab er den von Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian initiierten sektionsübergreifenden Dokumentarfilmpreis an die im Panorama gezeigte palästinensisch-norwegische Produktion "NO OTHER LAND" des jungen Aktivisten und Journalisten Basel Adra sowie seiner Mitstreiter*innen Hamdan Ballal, Rachel Szor und des in Jerusalem lebenden israelischen Journalisten und Filmemachers Yuval Abraham, als Besten von 20 gesichteten Dokumentarfilmen.


Die Razzies und die Oscars 2024

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Goldene Himbeere für Low-Budget-Horrorfilm.
"Oppenheimer" und “Poor Things” sind die großen Abräumer der gestrigen Oscar Verleihung.



Ein Horrorfilm, in dem die beliebten Kinderbuchfiguren Winnie Puuh und Ferkel zu blutrünstigen Mördern werden, wurde am Vorabend der Oscar-Verleihung bei den 44. Razzie Awards gleich mit mehreren Goldenen Himbeeren ausgezeichnet.

Die Low-Budget-Produktion "Winnie-the-Pooh: Blood and Honey" erhielt den Schmähpreis unter anderem in den Kategorien schlechtester Film, schlechteste Regie und schlechtestes Drehbuch.

Puuh und Ferkel wurden bei der Verleihung der »Razzies®« zudem zum schlechtesten Leinwandpaar gekürt. Der Film hatte für massive Kritik und Morddrohungen von wütenden Fans gesorgt.

Link: www.razzies.com

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"Oppenheimer" von Christopher Nolan hat am Sonntagabend, den 10. März 2024, bei der 96. Verleihung der OSCARS® als bester Film gewonnen.

Triumph für "Oppenheimer". Insgesamt wurde der Historienfilm "Oppenheimer" sieben Mal ausgezeichnet, auch für die beste Regie und für den besten Hauptdarsteller Cillian Murphy.

Den Oscar für die beste Hauptdarstellerin gewann Emma Stone für ihre Rolle in "Poor Things". In dieser Kategorie war auch die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller nominiert.

Die beiden deutschen Regisseure İlker Çatak ("Das Lehrerzimmer") und Wim Wenders ("Perfect Days") gingen leer aus.

Ebenfalls ging die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller, die für ihre Hauptrolle in dem französischen Justizthriller "Anatomie eines Falls" nominiert war, leer aus. In dieser Kategorie gewann die US-Schauspielerin Stone. Allerdings gewann der deutschsprachige britische Film "The Zone of Interest" von Regisseur Jonathan Glazer mit Sandra Hüller als Frau des Auschwitz-Kommandanten Höß (gespielt vom deutschen Schauspielkollegen Christian Friedel) den Oscar in der Sparte für den besten ausländischen Film.

Auch Martin Scorseses “Killers of the Flower Moon” erlebte einen schwierigen Abend bei den Oscars. Das mit 10 Oscars nominierte Werk hat in keiner Kategorie gewonnen. Schon bei der 86. Oscar-Verleihung 2014 erhielt Scorseses Werk "The Wolf of Wall Street", trotz mehrfacher Nominierung, damals keinen einzigen Oscar.

Die Gewinner der 96. OSCARS® in der Übersicht.
Die Nominierungen hatten wir am 24. Januar 2024 veröffentlicht.

Bester Film
"Oppenheimer"– Produktion: Christopher Nolan, Charles Roven und Emma Thomas

Beste Regie
Christopher Nolan – "Oppenheimer"

Bester Hauptdarsteller
Cillian Murphy – "Oppenheimer"

Beste Hauptdarstellerin
Emma Stone – "Poor Things"

Bester Nebendarsteller
Robert Downey Jr. – "Oppenheimer"

Beste Nebendarstellerin
Da’Vine Joy Randolph – "The Holdovers"

Bestes Originaldrehbuch
Arthur Harari und Justine Triet – "Anatomie eines Falls" (Anatomie d’une chute)

Bestes adaptiertes Drehbuch
Cord Jefferson – "Amerikanische Fiktion" (American Fiction)

Beste Kamera
Hoyte van Hoytema – "Oppenheimer"

Bestes Szenenbild
Shona Heath, Zsuzsa Mihalek und James Price – "Poor Things"

Bestes Kostümdesign
Holly Waddington – "Poor Things"

Bestes Make-up und beste Frisuren
Mark Coulier, Nadia Stacey und Josh Weston – "Poor Things"

Beste Filmmusik
Ludwig Göransson – "Oppenheimer"

Bester Song
What Was I Made For? aus "Barbie"– Billie Eilish und Finneas O’Connell

Bester Schnitt
Jennifer Lame – "Oppenheimer"

Bester Ton
Johnnie Burn und Tarn Willers – "The Zone of Interest"

Beste visuelle Effekte
Tatsuji Nojima, Kiyoko Shibuya, Masaki Takahashi und Takashi Yamazaki – "Godzilla Minus One"

Bester Animationsfilm
"Der Junge und der Reiher"– Hayao Miyazaki und Toshio Suzuki

Bester animierter Kurzfilm
"War Is Over!" Inspired by the Music of John & Yoko – Brad Booker und Dave Mullins

Bester Kurzfilm
"Ich sehe was, was du nicht siehst" (The Wonderful Story of Henry Sugar) – Wes Anderson und Steven Rales

Bester Dokumentarfilm
"20 Tage in Mariupol"– Raney Aronson-Rath, Mstyslaw Tschernow und Michelle Mizner

Bester Dokumentar-Kurzfilm
"The Last Repair Shop"– Kris Bowers und Ben Proudfoot

Bester internationaler Film
"The Zone of Interest", Vereinigtes Königreich – Regie: Jonathan Glazer

Link: www.oscars.org


Erfolg für die FILMUNI Babelsberg beim 60. Grimme-Preis 2024

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Insgesamt vierzehn Grimme-Preise sowie drei Sonderpreise werden am 26. April 2024 im Marler Theater zum Jubiläumspreisjahr vergeben.



„Seit 60 Jahren werden mit dem Grimme-Preis herausragende und vorbildliche TV-Qualitätsproduktionen ausgezeichnet. Auch in diesem Jubiläumsjahr zeigen unsere Preisträger*innen, was das Fernsehen in seiner Vielfalt für unterschiedlichste Zielgruppen und auf diversen Plattformen leisten kann“, so Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach.

„Der Grimme-Preis bietet als unabhängiger Qualitätswettbewerb kontinuierlich Orientierung und liefert einen wesentlichen Beitrag in der deutschen Medienbranche, indem beispielhaften Produktionen in Form und Inhalt eine gebührende Bühne geboten wird.“


An der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF wird Jonas Ludwig Walter von den Grimme Jurys für seinen MA-Abschlussfilm "Tamara" ausgezeichnet und Lotte Ruf, MA-Studentin Film-und Fernsehproduktion, für die Produktion der Serie "Kummerveldt".

Insbesondere über einen Grimme-Preis Spezial darf sich Filmuni-Studentin Lotte Ruf freuen. Sie studiert im Master Film- und Fernsehproduktion und arbeitet daneben als Produzentin für die Serie "HAUS KUMMERVELDT" (Goldstoff Filme GmbH/Outside The Club GmbH / Film-Werkstatt Münster e.V. für WDR/ZDF/ARTE) über Luise von Kummerveldt.

Luise von Kummerveldt ist Schriftstellerin und will weltberühmt werden. Doch das Deutsche Kaiserreich sieht keinen Erfolg für Frauen vor, und der weibliche Handlungsspielraum in dieser patriarchalen Gesellschaft ist enger geschnürt als das Korsett, das Luise tragen muss. Resignation? Suizid? Rebellion? Luise entscheidet sich für Letzteres.

"Das Team von 'Haus Kummerveldt' ist einzigartig. Die meisten von uns sind seit Tag eins im Jahr 2018 dabei und haben sämtliche Schritte des Projekts miterlebt, jede und jeder konnte eigene Visionen einbringen. Anfangs hatten wir gar kein Geld, dann ein bisschen und schließlich wenig. Noch immer sind wir nicht beim Standard einer normalen Produktion angekommen, sondern im Low-Budget-Bereich unterwegs.

'Haus Kummerveldt' hat uns zusammengeschweißt, wir sind eine Filmfamilie geworden. Und obwohl dies unser Beruf ist, sieht niemand das Projekt als einen Job von vielen. Wir motivieren uns gegenseitig"
, so Lotte Ruf im Interview zur Nominierung.

Ausgezeichnet wurde die Serie für die experimentierfreudige Verknüpfung von Historie, Pop und Politik. (zur Jurybegründung)

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Ebenfalls in der Kategorie Fiktion darf Jonas Ludwig Walter den Preis für seinen Abschlussfilm im Studiengang Regie "TAMARA" (Jost Hering Filme/Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf für ZDF/ZDF – Das kleine Fernsehspiel) entgegennehmen.

"Mehr als dreißig Jahre nach der Wende ist mit diesem in allen Bereichen stimmig inszenierten Film ein neues Kapitel weit aufgeschlagen für Geschichten über deutsch-deutsche Identitäten unter neuen Vorzeichen. Mit Blick auf die aktuellen politischen Verhältnisse ist dies drängender denn je", so aus dem Urteil der Jury.


Co-Autorin des Spielfilms war Filmuni-Absolventin Mareike Almedom (MA Drehbuch/Dramaturgie 2022) und damit nicht die einzige Alumna, die sich über die Grimme-Preise 2024 freuen darf. Florian Schewe (Regie 2011) wird für die Produktion von "Songs of Gastarbeiter – Liebe, D-Mark und Tod" (Film Five/filmfaust für WDR/rbb/ARTE) in der Kategorie Information & Kultur ausgezeichnet.

Der Dokumentarfilm "eröffnet eine neue Perspektive auf die musikalische Kultur türkischer Gastarbeiter*innen ... und richtet den Blick auf Themen wie Heimat, Identität und Partizipation".


ARTE war mit insgesamt neun Nominierungen in den Kategorien Fiktion sowie Info & Kultur vertreten und ist beim 60. Grimme-Preis mit vier Koproduktionen und fünf Preisen dabei.

Wie bereits weiter oben erwähnt geht ein Grimme-Preis-Spezial an die Web-Only-Serie "Haus Kummerveldt" von Mark Lorei sowie ein Grimme-Preis an den Dokumentarfilm "Songs of Gastarbeiter - Liebe, D-Mark und Tod" von Cem Kaya. Darüber hinaus gehen jeweils ein Grimme-Preis an "Ukraine - Kriegstagebuch einer Kinderärztin" von Carl Gierstorfer sowie an den Dokumentarfilm "Drei Frauen - Ein Krieg" von Luzia Schmid, welcher ebenso mit dem Publikumspreis der Marler Gruppe prämiert wurde (hier gehts zu den Jury Begründungen).

Einen der beiden Grimme-Preise in der Kategorie Unterhaltung erhält Filmuni Alumnus Jonas Riemer (Animation 2017), der als Regisseur für "Bosetti Late Night" arbeitet (Turbokultur für ZDF/3sat).

Die diesjährige Studierendenjury zeichnet mit „Nichts, was uns passiert“ (Gaumont für WDR) erneut eine fiktionale Produktion aus. Der Film erhält zusätzlich einen der vier Preise der Jury Fiktion, die ihn als „überaus wertvoller Beitrag zur Me-Too-Debatte“ lobt.

Insgesamt ist die ARD in diesem Jahr mit 33 Nominierungen beim 60. Grimme Preis vertreten. In der Kategorie Fiktion sind sieben Produktionen nominiert, in der Kategorie Information & Kultur sind es zehn, in der Unterhaltung drei und in der Kategorie Kinder & Jugend sieben. Hinzu kommen drei "Spezial"-Nominierungen und drei für "Besondere journalistische Leistung".

Die nominierten ARD-Produktionen im Überblick:

Sieben Nominierungen in der Kategorie Fiktion:

"37 Sekunden" (Odeon Fiction für ARD Degeto; Buch: Julia Penner, David Sandreuter; Regie: Bettina Oberli; Redaktion Carolin Haasis, Christoph Pellander)

"Die Saat" (Kurhaus Production für SWR/ARTE; Buch: Hanno Koffler, Mia Meyer; Regie: Mia Meyer)

"Haus Kummerveldt" (Goldstoff Filme GmbH/Outside The Club GmbH/Filmwerkstatt Münster e.V. für WDR/ZDF/ARTE; Buch: Charlotte Krafft, Cecil Joyce Röski, Idee: Mark Lorei; Regie: Mark Lorei)

"Nichts, was uns passiert" (Gaumont für WDR; Buch: Julia C. Kaiser; Regie: Julia C. Kaiser).

"Sörensen fängt Feuer" (Claussen+Putz Filmproduktion für NDR; Buch: Sven Stricker; Regie: Bjarne Mädel)

"Tod den Lebenden" (ANDERTHALB Medienproduktion für ARD Degeto; Buch: Tom Lass, Lia von Blarer; Regie: Tom Lass)

"Zwischen uns" (PSSST!/Constantin Film für BR/ARTE; Buch: Max Fey, Michael Gutmann Regie: Max Fey)

Hinzu kommt eine "Spezial"-Nominierung:

Florian Geißelmann für die herausragende Darstellung des »Dennis Petzoldt« in "Wer wir sind" (VIAFILM für MDR/ARD Degeto/NDR)


Zehn Nominierungen in der Kategorie Information & Kultur:

"ARD Story: Inside Rheinmetall - Zwischen Krieg und Frieden" (NDR/WDR; Buch und Regie: Klaus Scherer)

"Capital B - Wem gehört Berlin?" (Port au Prince/Fruitmarket für rbb/WDR/ARTE; Buch und Regie: Florian Opitz)

"Drei Frauen - ein Krieg" (EIKON Media/SD Cinematografica für rbb/WDR/ARTE; Buch und Regie: Luzia Schmid)

"König hört auf" (Neue Bioskop Film für MDR; Buch und Regie: Tilman König)

"Monitor: Die Märtyrer-Kinder - Im Herzen des Nahostkonflikts"(WDR; Buch und Regie: Shafagh Laghai, Lara Straatmann)

"Monobloc - Auf der Spur des meistverkauften Möbelstücks aller Zeiten" (PIER 53 Filmproduktion für NDR; Buch und Regie: Hauke Wendler)

"Songs of Gastarbeiter - Liebe, D-Mark und Tod" (Film Five/ filmfaust für WDR/rbb/ARTE; Buch: Mehmet Akif Büyükatalay, Cem Kaya; Regie: Cem Kaya

"Stalingrad - Stimmen aus Ruinen" (Schmidt & Paetzel Fernsehfilme/Russkoje Wosroschdenije für rbb/NDR/ARTE; Buch und Regie: Artem Demenok)

"Ukraine - Kriegstagebuch einer Kinderärztin" (DOCDAYS Productions für rbb/ARTE; Buch und Regie: Carl Gierstorfer)

"We are all Detroit: Bochum - eine Stadt im Wandel" (Filmproduktion Loekenfranke für WDR; Buch und Regie: Michael Loeken, Ulrike Franke)

Hinzu kommen drei Nominierungen für "Besondere journalistische Leistungen"

Katharina Willinger (ARD-Studio Istanbul/BR) für ihre Berichterstattung aus der Türkei und dem Iran.

Die Redaktion von "Monitor" (WDR) für die herausragenden Recherchen zum Thema Migration.

Das Rechercheteam hinter der Dokumentation "China. Macht. Essen" und mehreren Politikmagazin-Kurzfassungen für die aufwändige Berichterstattung zur geopolitischen Instrumentalisierung der Welternährungsorganisation durch China (ARD/SWR/BR/MDR/rbb).


Drei Nominierungen in der Kategorie Unterhaltung

"Der letzte Drink mit Anna Dushime" (Steinberger Silberstein für rbb; Buch: Anna Dushime; Regie: Michael Maier)

"Der zweite Kurzschluss" (btf für WDR/SWR; Buch: Claudius Pläging; Regie: Michael Binz)

"Kurzstrecke mit Pierre M. Krause" (dibido für SWR; Buch: Florian Koll)

Sieben Nominierungen in der Kategorie Kinder & Jugend

"Bis morgen" (ifs für WDR; Buch: Kevin Biele, Mattea Steffens; Regie: Kevin Biele)

"Die Sendung mit der Maus-Spezial - Marokko-Maus" (WDR; Buch: Birgit Quastenberg)

"Mission Ulja Funk" (MDR; Buch/Regie: Barbara Kronenberg)

"Schau in meine Welt: Julia - Ich bin, wer ich bin" (papillonfilm für rbb; Buch/Regie: Stefanie Köhne)

"akkurat" (ARD-aktuell / tagesschau; Buch/Regie: Sara Maria Manzo, Imke Wrage)

"Brust raus" (SWR; Redaktion: Walerija Petrova, Aurora Lushtaku, El Leykauf, Shanon Gäde, Antje Barthold, Michael Bart)

"Irgendwas mit Medien" (UFA Serial Drama für MDR; Buch/Regie: Jano Kaltenbach, Mikro Muhshoff)

Hinzu kommen zwei "Spezial"-Nominierungen:

"Datteltäter für das Konzept der Channel-Rubrik 'SAG MIR'" (für rbb/funk)

"Konzept der Musik-Doku 'Bye, Bye Kummer'" (Beat The Rich! / Eklat Tonträger für rbb Unit Junge Angebote / Fritz)


Link: 60. Grimme Preis 2024


Deutscher Hörfilmpreis des Blinden- und Sehbehindertenverbands e.V.

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Deutscher Hörfilmpreis 2024 für „Roter Himmel“, „Arielle, die Meerjungfrau“, „Deutsches Haus“, „Wo ist Anne Frank“, „Unsere Meere – Unbekannte Ostsee“ und „Jakob der Lügner“. Der Publikumspreis geht an „Sörensen fängt Feuer“.



Am Dienstagabend, den 19. März 2024, wurde in Berlin zum 22. Mal der Deutsche Hörfilmpreis vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) vergeben, erstmals moderiert von Nadine Heidenreich. Insgesamt 21 Produktionen waren in sechs Kategorien nominiert.

In der Kategorie »Spielfilm – Kino« ging der Preis für die beste Audiodeskription (AD), die ADele, an das Beziehungsdrama „Roter Himmel“ von Regisseur Christian Petzold, der auch persönlich zur Preisverleihung in die Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom gekommen war. Schauspielerin Sina Martens hielt die Laudatio und überreichte den Preis an Alexander Fichert von audioskript. Mit ihm freute sich das Audiodeskriptions-Team, vertreten durch Petra Kirchmann, Peter Winter, Olaf Koop, Ulrike Hübschmann, Maria Bartels und Jörn Steinhoff.

Der Film Roter Himmel feierte seine Premiere auf der 73. Berlinale 2023 und gewann im Wettbewerb um den Goldenen Bären mit dem »Großen Preis der Jury« den zweitwichtigsten Preis der 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin in Form eines Silbernen Bären. Hier der Trailer:



Synopsis:
Das Beziehungsdrama stellt vier junge Menschen während eines heißen, trockenen Sommers in einem Ferienhaus an der Ostsee in den Mittelpunkt. Ihr Leben wird unmittelbar durch unkontrollierte Waldbrände bedroht und ihr Domizil langsam und unmerklich von den Flammenwänden eingeschlossen.


Die Spielfilmversion des Disneyklassikers „Arielle, die Meerjungfrau“ wurde in der Kategorie »Spielfilm – TV/Mediatheken /Streaming« ausgezeichnet. Laudatorin Dennenesch Zoudé übergab den Preis an Jacqueline Keck von FFS Film- & Fernseh-Synchron, die von dem Audiodeskriptions-Team, bestehend aus Tanja Eichler-Ojake, Ilka Teichmüller, Paul Arnstedt, Daniela Bringer und Marius Wilke, begleitet wurde.

Einige Mitglieder dieses Teams konnten sich in diesem Jahr über eine weitere Auszeichnung für die beste Audiodeskription in der Kategorie »Serie« freuen. Für die herausragende Hörfilmqualität wurde die ADele an die packende Drama-Miniserie „Deutsches Haus“ auf Disney+ verliehen. Die Laudatio verlas die Schauspielerin Ulrike Frank. Den Preis entgegen nahm auch hier Jacqueline Keck von FFS Film- & Fernseh-Synchron. Das große AD-Team wurde auf der Bühne vertreten von Thomas Schultz, Anne Habermann, Maik Rogge, Larissa Koch, Paul Arnstedt, Daniela Bringer und Marius Wilke.

Die Laudatio für die Hörfilmfassung des Animationsfilms „Wo ist Anne Frank“ von Ari Folman hielt die Schauspielerin Lilly Charlotte Dreesen. Den Preis in der Kategorie »Kinder- und Jugendfilm« nahm Barbara Fickert von Kinoblindgänger zusammen mit Reno Koppe von farbfilm verleih und dem Produzenten Yves Kugelmann entgegen. Begleitet wurden sie von dem AD-Team rund um Barbara Fickert: Susanne Linzer, Ralf Krämer, Sascha Gluth und Timo Mehrländer.

Der Norddeutsche Rundfunk, vertreten durch Niels Rasmussen, nahm die ADele in der Kategorie »Dokumentation« für die faszinierende Naturdokumentation „Unsere Meere – Unbekannte Ostsee“ entgegen. Tom Synnatschke von NDR Naturfilm freute sich gemeinsam mit dem Audiodeskriptions-Team, bestehend aus Stefanie Schruhl, Doris Würfel, Beate Rysopp, Olaf Koop, Martin Ovelgönne und Uschi Heerdegen-Wessel über die Laudatio des Schauspielers und gebürtigen Flensburgers Mathias Harrebye-Brandt.

Frank Beyers DEFA-Klassiker „Jakob der Lügner“ konnte in der Kategorie »Filmerbe« überzeugen. Jurymitglied und Schauspieler Roman Knižka hielt die Laudatio und übergab die ADele an Gudrun Scherp von der DEFA-Stiftung. Der Cast wurde durch Schauspieler Hermann Beyer, den Bruder des verstorbenen Regisseurs Frank Beyer, vertreten, der in „Jakob der Lügner“ eine Nebenrolle an der Seite von Henry Hübchen spielte. Mit dabei waren auch Cornelia Schönwald und Philipp Weiß vom Audiodeskriptions-Team.

Zum Abschluss der Preisverleihung wurde der begehrte »Publikumspreis« vergeben. In diesem Jahr konnte sich die TV-Produktion „Sörensen fängt Feuer“, mit Bjarne Mädel in der Doppelfunktion als Regisseur und Hauptdarsteller, deutlich von der Konkurrenz absetzen. Niels Rasmussen vom Norddeutschen Rundfunk nahm auch die zweite ADele für den NDR entgegen, gemeinsam mit dem Audiodeskriptions-Team, vertreten durch Olaf Koop, Stefanie Schruhl, Martin Ovelgönne und Uschi Heerdegen-Wessel. Die Auszeichnung wurde von Schauspieler Jan Sosniok übergeben.

Für die italienischen Momente des Abends sorgte musikalisch die Band CRUCCHI GANG.

Neben den bereits genannten Gästen waren weitere Prominente aus Film und Fernsehen, Wirtschaft und Politik vertreten, wie Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler, der gemeinsam mit seiner Ehefrau und seiner Tochter Dr. Ulrike Köhler die Preisgala besuchte.

Zu den Gästen zählten auch zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler wie Julia Bremermann, Philippe Brenninkmeyer, Morgane Ferru, Samir Fuchs, Dana Golombek, Stefan Gorski, Deborah Kaufmann, Ezra Mabengeza, Valerie Niehaus, Tanja Schumann, Stephanie Stremler und Falk-Willy Wild. Die Moderatorin Britta Steffenhagen sowie die Filmemacher Alain Gsponer und Hans Steinbichler waren ebenso dabei wie Dr. Rolf Schmachtenberg, Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Hubert Hüppe, MdB CDU/CSU.

Die Jury des Deutschen Hörfilmpreises war vertreten durch die neue Vorsitzende Jette Förster. Mit dabei waren auch die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, die Produzentin Dr. Alice Brauner und Awet Tesfaiesus, MdB und Mitglied des Kulturausschusses im Bundestag. Schauspielerin Brigitte Grothum schied nach 17 Jahren in der Jury auf eigenen Wunsch aus. Jette Förster dankte ihr und Reinhard Glawe, der 2023 die Jury verließ, für ihre langjährige Mitarbeit. Leider konnten beide nicht an der Verleihung teilnehmen. Neu in diesem Jahr dabei war der Filmbeschreiber und Sozialarbeiter Jan Meuel.

Hörfilme ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Diese Filme sind mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekor beschreibt. Diese Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen.

Der Deutsche Hörfilmpreis wird seit 2002 vom DBSV verliehen und durch die Aktion Mensch gefördert. Hauptsponsor ist Pfizer Pharma GmbH. Weitere Sponsoren und Förderer sind die Novartis Pharma GmbH, Panasonic, die Herbert Funke-Stiftung, die Blindenstiftung Deutschland und St. Kilian.

Link: www.deutscher-hoerfilmpreis.de







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