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Verleihung des 32. Europäischen Filmpreises in Berlin

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Neue Regularien für den Europäischen Filmpreis - Gewinner European Film & European Comedy "THE FAVOURITE" (UK, Ireland)



Für den Europäischen Filmpreis, der gestern Abend im Haus der Berliner Festspiele zum 32. Mal verliehen wurde, hatte die European Film Academy das Auswahlverfahren für Spiel- und Dokumentarfilme im Wettbewerb für die Europäischen Filmpreise diesmal ein wenig abgeändert. Es ging um eine Reduzierung der Anzahl der ausgewählten Filme um das Nominierungsverfahren zu demokratisieren und alle Länder gleichwertig zu behandeln.

Seitdem gibt es keine nationale Wahl mehr, die einen Film aus dem eigenen Land direkt in die Auswahl bringt. Bisher wählten die EFA-Mitglieder in den 20 Ländern mit den meisten EFA-Mitgliedern jeweils einen nationalen Spielfilm direkt in die EFA-Spielfilmauswahl. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Regelungen für europäische Filme, um überhaupt an den EFAs teilnehmen zu können, müssen diese nun zusätzlich mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen: eine Auszeichnung bei einem großen Festival, große Aufmerksamkeit bei Filmfestivals, verkauft nach oder bereits verliehen in mindestens drei Länder (bei Dokumentationen: ein Land).

Vorausgesetzt, dass ein Film mindestens eines dieser Kriterien erfüllt sowie den EFA Regularien entspricht, kann er von EFA-Mitgliedern, Europäischen Filminstitutionen, Festivals, EFA-Förderern und Rechteinhabern europäischer Filme vorgeschlagen werden. Europäisch, im Sinne der European Film Academy, bedeutet geografisches Europa, sowohl EU als auch nicht-EU und schließt Israel und Palästina mit ein.

Frist war der 31. Mai 2019, danach wählten die Komitees maximal 45 Spielfilme und 12 Dokumentationen aus, um sie den EFA-Mitgliedern für eine Nominierung vorzuschlagen. Diese entschieden anschließend über die Gewinner, die dann bei der Verleihung der 32. European Film Awards am gestrigen 7. Dezember 2019 in Berlin verkündet wurden.

Ein aktueller Bericht von der Verleihung erfolgt im Laufe des Tages als NACHTRAG von unserer Kollegin Katharina Dockhorn.


Die mehr als 3.600 Mitglieder der European Film Academy (EFA) stimmten in den letzten Wochen über die Nominierungen in den Kategorien "Bester Film", "Bestes Drehbuch", "Bester Regisseur", "Bester Schauspieler" und "Beste Schauspielerin" ab.

Die Nominierungen wurden am 9. November 2019 im Rahmen des Europäischen Filmfestivals von Sevilla bekannt gegeben.

Lola-Abräumer in Vorauswahl für Europäischen Filmpreis

Insgesamt wurden zunächst 46 Filme aus 31 europäischen Ländern von einem aus den Festivalkuratoren Giorgio Gosetti (Italien), Paz Lazaro (Spanien), Kathrin Kohlstedde (Deutschland) und Edvinas Puksta (Litauen) sowie der russischen Kinobetreiberin Mary Nazari und der französischen Filmhändlerin Agathe Valentin bestehenden Vorauswahlkomitee für eine Nominierung in einer oder mehreren Kategorien für den Europäischen Filmpreis ausgewählt.

Allerdings hat die European Film Academy nachträglich zwei zusätzliche Titel in die Spielfilmauswahl für den European Film Award 2019 aufgenommen. Es handelt sich um "Über die Unendlichkeit" von Roy Andersson, eine schwedisch-deutsche-norwegische Koproduktion (deutscher Koproduktionspartner ist Essential Filmproduktion), und "J'accuse" von Roman Polanski, der Frankreich und Italien als Produktionsländer hat. Somit standen zuletzt 48 Filme auf der EFA-Spielfilmauswahl.

Mit dieser Entscheidung macht der EFA-Vorstand von seinem Recht Gebrauch, "herausragende Filme aufzunehmen, die zwischen Juni und September 2019 uraufgeführt wurden".


Unter den ausgewählten Filmen befinden sich mit Eva Trobischs "Alles ist gut", Andreas Dresens "Gundermann", Angela Schanelecs "Ich war zuhause, aber" und Nora Fingscheidts "Systemsprenger" vier rein deutsche Produktionen und neun Produktionen mit deutscher Beteiligung.

Die vorausgewählten Spielfilme hier im Überblick.


Die Gewinner der 32. EUROPEAN FILM AWARDS.

Bester Europäischer Film, Beste Europäische Komödie, Beste Regie, Beste Schauspielerin (Olivia Colman), Beste Kamera, Bester Schnitt & Beste Maske:
"THE FAVOURITE" (Regie: Yorgos Lanthimos / UK, Ireland)

Hier der Trailer:



Bestes Nachwuchswerk - European Discovery - Prix Fipresci
"LES MISÉRABLES - Die Wütenden""Regie: Ladj Ly / France)

Hier der Trailer:



Bester Animationsfilm - European Animated Feature Film 2019
"BUÑUEL IN THE LABYRINTH OF THE TURTLES /
BUÑUEL EN EL LABERINTO DE LAS TORTUGAS"
(Regie: Salvador Simó / Spain, The Netherlands)

Hier der Trailer:



Bester Darsteller - European Actor
An­to­nio Ban­deras for "PAIN AND GLORY / DOLOR Y GLORIA / LEID UND HERRLICHKEIT" (Regie: Pedro Almodóvar / Spain)

Hier der Trailer:



Kein deutsches Werk unter den Dokumentarfilmen.

Mit Victor Kossakovskys "Aquarela" und Thomas Heises "Heimat ist ein Raum aus Zeit" standen auch zwei deutsche Koproduktionen auf der 12 Filme umfassenden Shortlist in der Kategorie »Europäischer Dokumentarfilm«. Doch bei der Endauswahl mit fünf Filmen waren sie nicht mehr dabei.

Bester Dokumentarfilm 2019:
"FOR SAMA" (Regie: Waad al-Kateab & Edward Watts) *Winner. Hier der Trailer:



Ein Dutzend Filme im Rennen um EFA-Publikums-Filmpreis.

Mit Alice Rohrwachers "Glücklich wie Lazzaro" befand sich lediglich eine deutsche Koproduktion unter den zwölf Titeln, die zur Abstimmung für den EFA People's Choice Award standen.

"Cold War - Der Breitengrad der Liebe" (Regie: Pawel Pawlikowski / Poland, UK, France) *Winner. Hier der Trailer:


"Border" (Regie: Ali Abbasi)
"Dogman" (Regie: Matteo Garrone)
"Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen" (Regie: David Yates)
"Girl" (Regie: Lukas Dhont)
"Glücklich wie Lazzaro" (Regie: Alice Rohrwacher)
"Mamma Mia! Here We Go Again" (Regie: Ol Parker)
"Leid und Herrlichkeit" (Regie: Pedro Almodovar)
"Ein Becken voller Männer" (Regie: Gilles Lellouche)
"The Breadwinner" (Regie: Nora Twomey)
"The Favourite" (Regie: Yorgos Lanthimos)
"Verachtung" (Regie: Christoffer Boe)

Der Gewinnerfilm wurde vom Medienboard Berlin Brandenburg Verleih-gefördert.

Neue Preiskategorie: European Achievement in Fiction Series Award

In der ersten Ausgabe wird der Preis an die Autoren/Regisseure Achim von Borries, Henk Handloegten und Tom Tykwer für „Babylon Berlin“ verliehen. Die EFA führt diese neue Kategorie ein, um die Veränderungen in der Filmlandschaft widerzuspiegeln und die großen Errungenschaften in der Entwicklung europäischer Serien zu feiern.

Die EFA-Vorsitzende Agnieszka Holland: "Für jüngere Generationen sind Serien ein viel populäreres Format als Kinofilme – und wenn wir für unser Publikum relevant bleiben wollen, müssen die European Film Awards dies widerspiegeln."


Mit dieser Auszeichnung möchte die EFA einer wegweisenden Serie ihren Tribut zollen, die gleichzeitig ein leidenschaftliches filmisches Spektakel und eine präzise Darstellung der politischen und gesellschaftlichen Realitäten im Berlin der 1920er Jahre ist. Wie durch die Augen eines Detektivs ermöglicht „Babylon Berlin“ dem Publikum in und außerhalb Deutschlands, die entscheidenden politischen und sozialen Entwicklungen auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen der Weimarer Republik mitzuerleben.

Preisträger in den Gewerken wurden vorab bekannt gegeben.

Die Preisträger in den Kategorien "Beste Kamera", "Bester Schnitt", "Bestes Produktionsdesign", "Bestes Kostüm", "Beste Maske", "Beste Filmmusik", "Bestes Sounddesign" und "Beste Visual Effects" wurden von einer achtköpfigen Jury ausgewählt. Die Preisträger wurden bereits vorab bekannt gegeben.

Beste Kamera 2019
Robbie Ryan für "The Favourite – Intrigen und Irrsinn"

Bester Schnitt 2019
Yorgos Mavropsaridis für "The Favourite – Intrigen und Irrsinn"

Bestes Produktionsdesign 2019
Antxon Gómez für "Leid und Herrlichkeit"

Bestes Kostümbild 2019
Sandy Powell für "The Favourite – Intrigen und Irrsinn"

Bestes Maskenbild 2019
Nadia Stacey für "The Favourite – Intrigen und Irrsinn"

Beste Filmmusik 2019
John Gürtler für "Systemsprenger"

Bestes Sounddesign 2019
Eduardo Esquide, Nacho Royo-Villanova & Laurent Chassaigne für "La noche de 12 años - Tage wie Nächte"

Beste Visuelle Effekte 2019
Martin Ziebell, Sebastian Kaltmeyer, Néha Hirve, Jesper Brodersen und Torgeir Busch für "Über die Unendlichkeit"

Gewinner des European University Film Award (EUFA) und Bestes Drehbuch - European Screenwriter.

Europäischer Studentenfilmpreis für "PORTRAIT DE LA JEUNE FILLE EN FEU - Porträt einer jungen Frau in Flammen" (Regie & Drehbuch: Céline Sciamma / France)

Hier der Trailer:



Der European University Film Award (EUFA) wurde 2016 vom Filmfest Hamburg und der European Film Academy initiiert und ist in diesem Jahr erstmals eine eigene offizielle Kategorie der European Film Awards.

Insgesamt waren fünf Filme für den EUFA nominiert gewesen. Sie wurden an zwei Dutzend Universitäten in Europa gezeigt; Vertreter der Universitäten wählten den Gewinner nach "intensiven Gesprächen" aus.

"Durch ein furchtloses, sorgfältiges und sanftes Erzählen wird eine mythische Atmosphäre geschaffen, in der die weiblichen Figuren sich gegenseitig stützen und Trost in der Gesellschaft der anderen finden. Die Zentralperspektive der Kamera, eine Farbpalette aus der Renaissance und eine komponierte Inszenierung tragen dazu bei, jedes einzelne Bild wie ein Gemälde wahrzunehmen. Im Verhältnis zwischen europäischer Kunst und Geschichte beleuchtet der Film zugleich auch die lokalen Werte und Lebensweisen. Indem Sciamma die Hierarchie zwischen der Künstlerin und der Muse bricht, verwandelt es den kreativen Prozess in eine bewegende queere Liebesgeschichte", so die Jurybegründung.


Bisherige EUFA-Gewinner sind Ken Loachs "I, Daniel Blake" (2016), Gudmundur Arnar Gudmundssons "Heartstone" (2017) und Alice Rohrwachers "Glücklich wie Lazzaro" (2018).

Weitere Auszeichnungen 2019:

European Short Film 2019
"THE CHRISTMAS GIFT - CADOUL DE CRĂCIUN" (Regie & Drehbuch: Bogdan Mureşanu / Romania, Spain)

EUROPEAN FILM ACADEMY LIFETIME ACHIEVEMENT AWARD
Werner Herzog

EUROPEAN ACHIEVEMENT IN WORLD CINEMA AWARD
Juliette Binoche

EUROPEAN CO-PRODUCTION AWARD 2019 – Prix EURIMAGES
Ankica Jurić Tilić

Bester Kinderfilm (European Film Academy Young Audience Award).

Der Europäische Kinderfilmpreis wurde zu einem anderen Zeitpunkt im Rahmen des Kinder-Medien-Festivals »Goldener Spatz« am 7. Juni 2019 in Erfurt gewählt und ging an "FIGHT GIRL / Vechtmeisje"– Regie: Johan Timmers (Niederlande, Belgien)

Hier der Trailer:



Links: www.europeanfilmacademy.org | www.europeanfilmawards.eu
Quellen: EFA | Medienboard | Filmecho | Blickpunkt:Film



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