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90. Oscarverleihung diesmal im März

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Die Oscarverleihung wurde wegen der Olympiade von Februar auf März verlegt.

Die prestigeprächtige Oscarverleihung findet diesmal zum 90. Mal statt. Sie wird allerdings nicht wie üblich Ende Februar, sondern erst am 4. März 2018 wieder im Dolby Theatre, dem früheren Kodak Theater, am Hollywood Boulevard in Los Angeles, Kalifornien ausgetragen.

Neuer Präsident der Oscar-Academy ist der Kameramann John Bailey (76), der unter anderem beim Klassiker "Und täglich grüßt das Murmeltier" für die Kameraführung zuständig war.

Bailey ist der 31. Präsident der Academy, die jedes Jahr die Oscars vergibt und die Verleihungsgala organisiert. Er ist Nachfolger der bisherigen Präsidentin Cheryl Boone Isaacs, deren vierjährige Amtszeit abgelaufen war.

Wieder mit dabei ist der Moderator Jimmy Kimmel, der trotz Panne noch einmal durch Sendung der die Veranstaltung führen darf, obwohl es im letzten Jahr eine grandiose Panne gegeben hatte, die eigentlich nicht vorkommen darf. Tatsächlich wurden beim Verlesen des Gewinners die Umschläge verwechselt, sodass irrtümlich Faye Dunaway verkündete, dass "La La Land", der Film mit den meisten Nominierungen auch gewonnen habe. Sieger, und somit Gewinner der Auszeichnung »Bester Film« war aber das Drama "Moonlight" um einen jungen Schwarzen, was zur großen Verwirrung auf der Bühne führte.

Die Nominierungen für die Academy Awards – wie sie richtigerweise heißen – wurden typischerweise erst zu Jahresbeginn im Januar bekannt gegeben.

Sieben Anekdoten aus der Geschichte der Oscars:

• Der älteste Gewinner in der Geschichte der Academy Awards ist Komponist Ennio Morricone. 2016 erhielt er im Alter von 87 Jahren für seine Filmmusik in Quentin Tarantinos "The Hateful Eight" den Oscar.

• Die jüngste Gewinnerin ist bisher Tatum O'Neal, die 1973 im Alter von zehn Jahren als beste Nebendarstellerin für "Paper Moon" ausgezeichnet wurde.

"Ben Hur" (1960), "Titanic" (1998) sowie "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" (2003) sind mit jeweils elf Oscars die erfolgreichsten Oscar-Filme aller Zeiten.

• Trotz elf Nominierungen erhielt das Südstaatendrama "Die Farbe Lila" im Jahre 1985 nicht eine Auszeichnung.

• Bob Hope führte mit insgesamt 17 Moderationen am häufigsten durch den Oscar-Abend, gefolgt von Billy Crystal, der insgesamt neun Mal Host der Academy Awards-Verleihung war.

• Die meisten Oscarnominierungen unter den Schauspielerinnen hat Meryl Streep erhalten (20 Nominierungen), bei den Männern ist es Jack Nicholson (12 Nominierungen).

• Einen absoluten Rekord stellte Walt Disney auf. Mit 26 Oscars – darunter vier Ehrenoscars – wurden die meisten Academy Awards an den der kreative Kopf der Firma überhaupt wurden verliehen. Hinzu kommen 37 Nominierungen.

Deutscher Auslandsbeitrag wurde nicht nominiert.

German Films hat Fatih Akins „Aus dem Nichts“ als deutschen Beitrag bei der Academy of Motion Picture Arts and Sciences eingereicht, der aber trotz »Golden Globe« Auszeichnung, nicht bei den Oscars nominiert wurde. Mit „Mustang“ von Deniz Gamze Ergüven und „Toni Erdmann“ von Maren Ade waren sowohl 2016 als auch 2017 ein filmstiftungsgefördertes Werk für den Auslands-Oscar nominiert worden. Letzterer bekam aber keinen Preis.

Jurybegründung zu „Aus dem Nichts“:

‘Aus dem Nichts‘ ist gleichzeitig Drama, Gerichtsfilm und Thriller. Fatih Akin erzählt von Recht und Gerechtigkeit, Rache und Schmerz – wendungsreich, schonungslos und von mitreißender Erzählkraft. Der Film macht das Politische menschlich und entfaltet eine große Sogwirkung, aus der es für das Publikum von der ersten bis zur letzten Minute kein Entrinnen gibt.“

Fatih Akins Thriller handelt von der Liebe einer Frau zu ihrer Familie über den Tod hinaus. Aus dem Nichts zerbricht ihr Leben: Ihr Mann und ihr Sohn sterben bei einem Bombenanschlag. Die Polizei fasst zwei Verdächtige, ein junges Neonazi-Paar. Die junge Frau will Gerechtigkeit, für sie gibt es keine Alternative. In den Hauptrollen des Films, der seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen in Cannes hatte, sind Diane Kruger, Denis Moschitto und Numan Acar zu sehen.

Kruger erhielt in Cannes für ihre Darstellung den Preis als Beste Darstellerin. Der Film von Fatih Akin war zuvor bereits von den New Yorker Online-Filmkritikern zum besten ausländischen Film erklärt worden und gewann bei der Verleihung der Golden-Globes. „Aus dem Nichts“ ist eine Produktion von bombero international in Koproduktion mit Warner Bros. Film Productions Germany, Macassar Productions (F), Pathé (F) und corazón international. Warner Bros. brachte den Film am 23. November 2017 in die deutschen Kinos.

Israel schickte deutsche Koproduktion ins Oscarrennen.

Samuel Maoz'"Foxtrot", an dem die deutsche Pola Pandora Filmproduktion als Koproduzent beteiligt ist, sollte für Israel ins Rennen um eine Oscarnominierung in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film gehen. Leider wurde daraus nichts. Auch dieser Film wurde von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences nicht nominiert.

Die Geschichte einer wohlhabenden Familie aus Tel Aviv, die den Tod ihres Sohnes, der in der israelischen Verteidigungsarmee gekämpft hat, betrauert, war bei der Verleihung des israelischen Oscar-Pendants, den Ophir Awards, insgesamt acht Mal ausgezeichnet worden und hatte im Sommer 2017 in Venedig den Großen Preis der Jury gewonnen.

"Foxtrot" ist der 50. Film, den Israel ins Rennen um eine Oscarnominierung in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film schickt; zehn Mal hat es auch mit einer Nominierung geklappt. Einen israelischen Oscargewinner in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film gab es jedoch noch nie.

Starke Auslandsbeteiligung mit 92 Werken.

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences veröffentlichte in der ersten Oktoberwoche eine Liste mit allen Filmen, die für eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film eingereicht wurden; kurz vor Weihnachten folgte dann eine Shortlist mit den aussichtsreichsten Filmen auf eine Nominierung. Die fünf nominierten Filme wurden am 23. Januar 2018 bekannt gegeben. Die 90. Oscarverleihung findet am morgigen 4. März 2018 statt.

So groß wie nie zuvor war die Konkurrenz bei der diesjährigen Oscar-Verleihung für den besten nicht-englischsprachigen Film. Nach Angaben der Academy of Motion Picture Arts and Sciences hatten 92 Länder ihre Filme eingereicht, darunter zum ersten Mal auch Haiti, Honduras, der Senegal oder Syrien. Zum wiederholten Male wurde von Österreich der Filmemacher Michael Haneke vorgeschickt, der diesmal leider vergeblich sein „Happy End“ einreichte.

Für den begehrten Auslands-Oscar konkurrieren jetzt noch "Eine fantastische Frau" von Sebastian Lelio für Chile, "Körper und Seele" von Ildikó Enyedi für Ungarn, "L' insulte" von Ziad Doueiri für Libanon, "Loveless" von Andrej Swjaginzew für Russland, und Cannes- und Europäischer-Filmpreis-Gewinner "The Square " von Ruben Ostlund für Schweden, während "Félicité" von Alain Gomis für Senegal sowie "Die Wunde" von John Trengove für Südafrika wieder aus der Shortlist rausflogen.

Die komplette Nominierungsliste hatten wir bereits am 24. Januar 2018 veröffentlicht. Das Feld der Filme wird von "Shape of Water" mit 13 Nominierungen angeführt. Nach neuesten Gerüchten auf IndieWire kann das Werk von Regisseur Guillermo del Toro aber nur 4 Oscars abstauben.

Link: oscars.org

Quelle: IndieWire | Blickpunkt:Film | filmecho | dpa


Die OSCAR Gewinner 2018 sowie CÉSARS, RAZZIES und SPIRIT AWARDS

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Die Liste aller Gewinner und der Nominierungen.

Oscar GEWINNER 2018 – Bester Film

„The Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“*Winner

„Call Me by Your Name“ (Sony Pictures Classics)

A Frenesy Film/La Cinéfacture/Memento Films International/RT Features Production

Peter Spears, Luca Guadagnino, Emilie Georges and Marco Morabito, Producers

„Darkest Hour“ (Focus Features)

A Working Title Films Production

Tim Bevan, Eric Fellner, Lisa Bruce, Anthony McCarten and Douglas Urbanski, Producers

„Dunkirk“ (Warner Bros.)

A Syncopy Pictures Production

Emma Thomas and Christopher Nolan, Producers

„Get Out“ (Universal)

A Blumhouse Productions/QC

Entertainment/Monkeypaw Production

Sean McKittrick, Jason Blum, Edward H.Hamm Jr. and Jordan Peele, Producers

„Lady Bird“ (A24)

A Mission Films Production

Scott Rudin, Eli Bush and Evelyn O’Neill, Producers

„Phantom Thread“ (Focus Features)

An Annapurna Pictures Production

JoAnne Sellar, Paul Thomas Anderson, Megan Ellison and Daniel Lupi, Producers

„The Post“ (20th Century Fox)

A 20th Century Fox/DreamWorks Pictures Production

Amy Pascal, Steven Spielberg and Kristie Macosko Krieger, Producers

„The Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ (Fox Searchlight) *Winner

A Double Dare You Production

Guillermo del Toro and J. Miles Dale, Producers

„Three Billboards outside Ebbing, Missouri“

(Fox Searchlight)

A Blueprint Pictures Production

Graham Broadbent, Pete Czernin and Martin McDonagh, Producers

Oscar Gewinner 2018 – Bester Hauptdarsteller

Timothée Chalamet in „Call Me by Your Name“ (Sony Pictures Classics)

Daniel Day-Lewis in „Phantom Thread“ (Focus Features)

Daniel Kaluuya in „Get Out“ (Universal)

Gary Oldman in „Darkest Hour“ (Focus Features) *Winner

Denzel Washington in „Roman J. Israel, Esq.“ (Sony Pictures Releasing)

Oscar Gewinner 2018 – Beste Hauptdarstellerin

Sally Hawkins in „The Shape of Water“ (Fox Searchlight)

Frances McDormand in „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ (Fox Searchlight) *Winner

Margot Robbie in „I, Tonya“ (Neon/30 West)

Saoirse Ronan in „Lady Bird“ (A24)

Meryl Streep in „The Post“ (20th Century Fox)

Oscar Gewinner 2018 – Bester Nebendarsteller

Willem Dafoe in „The Florida Project“ (A24)

Woody Harrelson in „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ (Fox Searchlight)

Richard Jenkins in „The Shape of Water“ (Fox Searchlight)

Christopher Plummer in „All the Money in the World“ (Sony Pictures Releasing)

Sam Rockwell in „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ (Fox Searchlight) *Winner

Oscar Gewinner 2018 – Beste Nebendarstellerin

Mary J. Blige in „Mudbound“ (Netflix)

Allison Janney in „I, Tonya“ (Neon/30 West) *Winner

Lesley Manville in „Phantom Thread“ (Focus Features)

Laurie Metcalf in „Lady Bird“ (A24)

Octavia Spencer in „The Shape of Water“ (Fox Searchlight)

Oscar Gewinner 2018 – Bester animierter Spielfilm

„The Boss Baby“ (20th Century Fox) Tom McGrath and Ramsey Naito

„The Breadwinner“ (GKIDS) Nora Twomey and Anthony Leo

„Coco – Lebendiger als das Leben“ (Walt Disney) Lee Unkrich and Darla K. Anderson *Winner

„Ferdinand“ (20th Century Fox) Carlos Saldanha

„Loving Vincent“ (Good Deed Entertainment) Dorota Kobiela, Hugh Welchman and Ivan Mactaggart

Oscar Gewinner 2018 – Bester fremdsprachiger Film

„A Fantastic Woman - Eine fantastische Frau“ A Fabula Production – Chile *Winner

„The Insult“ A Douri Film Production – Lebanon

„Loveless“ A Non-Stop Production – Russia

„On Body and Soul“ An Inforg-M&M Film Production – Hungary

„The Square“ A Plattform Production – Sweden

Oscar Gewinner 2018 – Beste Regie

„Dunkirk“ (Warner Bros.) Christopher Nolan

„Get Out“ (Universal) Jordan Peele

„Lady Bird“ (A24) Greta Gerwig

„Phantom Thread“ (Focus Features) Paul Thomas Anderson

„The Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ (Fox Searchlight) Guillermo del Toro *Winner

Oscar Gewinner 2018 – Bestes Originaldrehbuch

„The Big Sick“ (Amazon Studios) Written by Emily V. Gordon & Kumail Nanjiani

„Get Out“ (Universal) Written by Jordan Peele *Winner

„Lady Bird“ (A24) Written by Greta Gerwig

„The Shape of Water“ (Fox Searchlight) Screenplay by Guillermo del Toro & Vanessa Taylor, Story by Guillermo del Toro

„Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ (Fox Searchlight) Written by Martin McDonagh

Oscar Gewinner 2018 – Bestes adaptiertes Drehbuch

„Call Me by Your Name“ (Sony Pictures Classics) Screenplay by James Ivory *Winner

„The Disaster Artist“ (A24) Screenplay by Scott Neustadter & Michael H. Weber

„Logan“ (20th Century Fox) Screenplay by Scott Frank & James Mangold and Michael Green, Story by James Mangold

„Molly’s Game“ (STXfilms) Written for the screen by Aaron Sorkin

„Mudbound“ (Netflix) Screenplay by Virgil Williams and Dee Rees

Oscar Gewinner 2018 – Beste Kamera

„Blade Runner 2049“ (Warner Bros.) Roger A. Deakins *Winner

„Darkest Hour“ (Focus Features) Bruno Delbonnel

„Dunkirk“ (Warner Bros.) Hoyte van Hoytema

„Mudbound“ (Netflix) Rachel Morrison

„The Shape of Water“ (Fox Searchlight) Dan Laustsen

Oscar Gewinner 2018 – Bestes Szenenbild

„Beauty and the Beast“ (Walt Disney) Sarah Greenwood, Katie Spencer

„Blade Runner 2049“ (Warner Bros.) Dennis Gassner, Alessandra Querzola

„Darkest Hour“ (Focus Features) Sarah Greenwood, Katie Spencer

„Dunkirk“ (Warner Bros.) Nathan Crowley, Gary Fettis

„The Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ (Fox Searchlight) Paul Denham Austerberry, Shane Vieau and Jeff Melvin *Winner

Oscar Gewinner 2018 – Bestes Kostümdesign

„Beauty and the Beast“ (Walt Disney) Jacqueline Durran

„Darkest Hour“ (Focus Features) Jacqueline Durran

„Phantom Thread - Der seidene Faden“ (Focus Features) Mark Bridges *Winner

„The Shape of Water“ (Fox Searchlight) Luis Sequeira

„Victoria & Abdul“ (Focus Features) Consolata Boyle

Oscar Gewinner 2018 – Bester Ton

„Baby Driver“ (Sony Pictures Releasing) Julian Slater

„Blade Runner 2049“ (Warner Bros.) Mark Mangini and Theo Green

„Dunkirk“ (Warner Bros.) Richard King and Alex Gibson *Winner

„The Shape of Water“ (Fox Searchlight) Nathan Robitaille and Nelson Ferreira

„Star Wars: The Last Jedi“ (Walt Disney) Matthew Wood and Ren Klyce

Oscar Gewinner 2018 – Bester Tonschnitt

„Baby Driver“ (Sony Pictures Releasing) Julian Slater, Tim Cavagin and Mary H. Ellis

„Blade Runner 2049“ (Warner Bros.) Ron Bartlett, Doug Hemphill and Mac Ruth

„Dunkirk“ (Warner Bros.) Mark Weingarten, Gregg Landaker and Gary A. Rizzo *Winner

„The Shape of Water“ (Fox Searchlight) Christian Cooke, Brad Zoern and Glen Gauthier

„Star Wars: The Last Jedi“ (Walt Disney) David Parker, Michael Semanick, Ren Klyce and Stuart Wilson

Oscar Gewinner 2018 – Bester Schnitt

„Baby Driver“ (Sony Pictures Releasing) Paul Machliss and Jonathan Amos

„Dunkirk“ (Warner Bros.) Lee Smith *Winner

„I, Tonya“ (Neon/30 West) Tatiana S. Riegel

„The Shape of Water“ (Fox Searchlight) Sidney Wolinsky

„Three Billboards outside Ebbing, Missouri“(Fox Searchlight) Jon Gregory

Oscar Gewinner 2018 – Beste visuelle Effekte

„Blade Runner 2049“ (Warner Bros.) John Nelson, Gerd Nefzer, Paul Lambert and Richard R. Hoover *Winner

„Guardians of the Galaxy Vol. 2“ (Walt Disney) Christopher Townsend, Guy Williams, Jonathan Fawkner and Dan Sudick

„Kong: Skull Island“ (Warner Bros.) Stephen Rosenbaum, Jeff White, Scott Benza and Mike Meinardus

„Star Wars: The Last Jedi“ (Walt Disney) Ben Morris, Mike Mulholland, Neal Scanlan and Chris Corbould

„War for the Planet of the Apes“ (20th Century Fox) Joe Letteri, Daniel Barrett, Dan Lemmon and Joel Whist

Oscar Gewinner 2018 – Bestes Make-up/Hairstyling

„Darkest Hour - Die dunkelste Stunde“ (Focus Features) Kazuhiro Tsuji, David Malinowski and Lucy Sibbick *Winner

„Victoria & Abdul“ (Focus Features) Daniel Phillips and Lou Sheppard

„Wonder“ (Lionsgate) Arjen Tuiten

Oscar Gewinner 2018 – Bester Titelsong

„Mighty River“ from “Mudbound” (Netflix) – Music and Lyric by Mary J. Blige, Raphael Saadiq and Taura Stinson

„Mystery Of Love“ from “Call Me by Your Name” (Sony Pictures Classics) Music and Lyric by Sufjan Stevens

„Remember Me“ from „Coco – Lebendiger als das Leben“ (Walt Disney) – Music and Lyric by Kristen Anderson-Lopez and Robert Lopez *Winner

„Stand Up For Something“ from “Marshall” (Open Road Films) – Music by Diane Warren, Lyric by Lonnie R. Lynn and Diane Warren

„This Is Me“ from “The Greatest Showman” (20th Century Fox) – Music and Lyric by Benj Pasek and Justin Paul

Oscar Gewinner 2018 – Beste Filmmusik

„Dunkirk“ (Warner Bros.) Hans Zimmer

„Phantom Thread“ (Focus Features) Jonny Greenwood

„The Shape of Water“ (Fox Searchlight) Alexandre Desplat *Winner

„Star Wars: The Last Jedi“ (Walt Disney) John Williams

„Three Billboards outside Ebbing, Missouri“(Fox Searchlight) Carter Burwell

Oscar Gewinner 2018 – Bester animierter Kurzfilm

„Dear Basketball“ (Verizon go90) A Glen Keane Production – Glen Keane and Kobe Bryant *Winner

„Garden Party“ A MOPA Production – Victor Caire and Gabriel Grapperon

„Lou“ (Walt Disney) A Pixar Animation Studios Production – Dave Mullins and Dana Murray

„Negative Space“ An Ikki Films Production – Max Porter and Ru Kuwahata

„Revolting Rhymes“ A Magic Light Pictures Production – Jakob Schuh and Jan Lachauer

Oscar Gewinner 2018 – Bester Kurzfilm

„DeKalb Elementary“ A UCLA Production – Reed Van Dyk

„The Eleven O’Clock“A FINCH Production – Derin Seale and Josh Lawson

„My Nephew Emmett“ A New York University Production – Kevin Wilson, Jr.

„The Silent Child“ A Slick Films Production – Chris Overton and Rachel Shenton *Winner

„Watu Wote/All of Us“ A Hamburg Media School Production – Katja Benrath and Tobias Rosen

Oscar Gewinner 2018 – Bester Dokumentarfilm

„Abacus: Small Enough to Jail“ (PBS Distribution) – Steve James, Mark Mitten and Julie Goldman

„Faces Places“ (Cohen Media Group) – Agnès Varda, JR and Rosalie Varda

„Icarus“ (Netflix) – Bryan Fogel and Dan Cogan *Winner

„Last Men in Aleppo“ (Grasshopper Film)- Feras Fayyad, Kareem Abeed and Søren Steen Jespersen

„Strong Island“ (Netflix) – Yance Ford and Joslyn Barnes

Oscar Gewinner 2018 – Bester Dokumentar-Kurzfilm

„Edith+Eddie“ (Kartemquin Films)

A Heart is Red/Kartemquin Films Production

Laura Checkoway and Thomas Lee Wright

„Heaven Is a Traffic Jam on the 405“*Winner

A Stiefel & Co. Production, Frank Stiefel

„Heroin(e)“ (Netflix)

A Netflix Original Documentary in association with The Center for Investigative Reporting/Requisite Media Production

Elaine McMillion Sheldon and Kerrin Sheldon

„Knife Skills“

A TFL Films Production, Thomas Lennon

„Traffic Stop“ (HBO Documentary Films)

A Q-Ball Production, Kate Davis and David Heilbroner

Link: oscars.org

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Palmares 2018 - 43th cesar award ceremony.

Aids-Drama gewann sechs Césars

Großer Gewinner bei der Verleihung des französischen Filmpreises César am 3. März 2018 wurde das Drama "120 BPM"über den Kampf von Aids-Aktivisten in den frühen Neunzigerjahren. Der Film erhielt sechs Césars - darunter auch den Preis in der begehrten Kategorie als bester Film des Jahres. Nominiert war er in 13 Kategorien.

In dem Streifen stellt Regisseur Robin Campillo den Beginn der Aktivisten-Bewegung "Act Up" dar, die mit spektakulären öffentlichen Aktionen gegen Ausgrenzung von HIV-Infizierten und gegen Untätigkeit von Politik und Pharmaindustrie protestierte.

Alle Auszeichnungen im Überblick:

• MEILLEURE ACTRICE: JEANNE BALIBAR dans "Barbara"

• MEILLEUR ACTEUR: SWANN ARLAUD dans "Petit Paysan"

• MEILLEURE ACTRICE DANS UN SECOND RÔLE: SARA GIRAUDEAU dans "Petit Paysan"

• MEILLEUR ACTEUR DANS UN SECOND RÔLE: ANTOINE REINARTZ dans "120 Battements Par Minute"

• MEILLEUR ESPOIR FÉMININ: CAMÉLIA JORDANA dans "Le Brio"

• MEILLEUR ESPOIR MASCULIN: NAHUEL PÉREZ BISCAYART dans "120 Battements Par Minute"

• MEILLEUR SCÉNARIO ORIGINAL: ROBIN CAMPILLO pour "120 Battements Par Minute"

• MEILLEURE ADAPTATION ALBERT: DUPONTEL, PIERRE LEMAITRE pour "Au Revoir Là-Haut"

• MEILLEURE MUSIQUE ORIGINALE: ARNAUD REBOTINI pour "120 Battements Par Minute"

• MEILLEUR SON: OLIVIER MAUVEZIN, NICOLAS MOREAU, STÉPHANE THIÉBAUT pour "Barbara"

• MEILLEURE PHOTO: VINCENT MATHIAS pour "Au Revoir Là-Haut"

• MEILLEUR MONTAGE: ROBIN CAMPILLO pour "120 Battements Par Minute"

• MEILLEURS COSTUMES: MIMI LEMPICKA pour "Au Revoir Là-Haut"

• MEILLEURS DÉCORS: PIERRE QUEFFÉLÉAN pour "Au Revoir Là-Haut"

• MEILLEURE RÉALISATION: ALBERT DUPONTEL pour "Au Revoir Là-Haut"

• MEILLEUR FILM DE COURT MÉTRAGE: "Les Bigorneaux" réalisé par ALICE VIAL produit par JONATHAN HAZAN

• MEILLEUR FILM D’ANIMATION pour le COURT MÉTRAGE: "Pépé Le Morse" réalisé par LUCRÈCE ANDREAE produit par JÉRÔME BARTHÉLEMY, DANIEL SAUVAGE

• MEILLEUR FILM D’ANIMATION pour le LONG MÉTRAGE: "Le Grand Méchant Renard et Autres Contes..." réalisé par BENJAMIN RENNER, PATRICK IMBERT produit par DAMIEN BRUNNER, DIDIER BRUNNER

• MEILLEUR FILM DOCUMENTAIRE: "I Am Not Your Negro" réalisé par RAOUL PECK produit par RÉMI GRELLETY, RAOUL PECK

• MEILLEUR PREMIER FILM: "Petit Paysan" réalisé par HUBERT CHARUEL produit par STÉPHANIE BERMANN, ALEXIS DULGUERIAN

• MEILLEUR FILM ÉTRANGER: "Faute D’Amour" réalisé par ANDREÏ ZVIAGUINTSEV coproduction France WHY NOT PRODUCTIONS (Pascal Caucheteux, Grégoire Sorlat)

• MEILLEUR FILM: "120 Battements Par Minute" produit par HUGUES CHARBONNEAU, MARIE-ANGE LUCIANI réalisé par ROBIN CAMPILLO

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• CÉSAR D’HONNEUR: PENÉLOPE CRUZ

• CÉSAR DU PUBLIC: "Raid Dingue" produit par JÉRÔME SEYDOUX réalisé par DANY BOON

Link: www.academie-cinema.org/en

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Winner of the 38th annual Golden Raspberry Awards.

"Emoji" schlechtester Film

Über diese Auszeichnung freut sich niemand: Gleich vier "Goldene Himbeeren" hat "Emoji - Der Film" einen Tag vor der Oscar-Verleihung am 3. März 2018 erhalten. Zum ersten Mal in der 38-jährigen Geschichte der Spottpreise wurde ein Animationsfilm zum "schlechtesten Film" gekürt.

An "Emoji" ging auch der Zuschlag für die schlechteste Regie (Tony Leondis) und das schlechtestes Drehbuch.

Der Erotikfilm "Fifty Shades of Grey" bekam 2 Himbeeren: Für Kim Basinger als Nebendarstellerin und als schlechteste Fortsetzung. Als Hauptdarsteller musste Tom Cruise für seine schlechte Leistung in dem Film "Die Mumie" ebenfalls mit einer Himbeere vorlieb nehmen. Zur schlechtesten Hauptdarstellerin wurde Tyler Perry in "BOO! 2: A Medea Halloween" gekürt. Schlechtester Nebendarsteller wurde Mel Gibson in "Daddy's Home 2"

Anfänglich sah es so aus als hätte der Actionfilm "Transformers: The Last Knight" mit neun Nominierungen dieses Jahr das Pech, die meisten der »Goldenen Himbeeren« einstecken zu müssen. Der fünfte Teil der "Transformers"-Reihe war für die Spott-Trophäen u.a. als schlechtester Film mit dem schlechtesten Drehbuch und dem schlechtesten Regisseur (Michael Bay) nominiert worden, hatte aber Glück und bekam keine der Himbeeren ab. Der Erotikfilm "Fifty Shades of Grey" war immerhin acht Mal nominiert worden, "Die Mumie" hatte sieben Nominierungen und "Baywatch" sowie "Emoji - Der Film" jeweils vier.

Link: www.razzies.com

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Winner of the 33th Film Independent Spirit Awards.

Zum 33. Mal wurden am 3. März 2018 die Film Independent Spirit Awards bei einer Gala Show am späten Samstag Abend in Santa Monica, California vergeben.

Zum besten Film wurde "Get Out" ernannt. Als Produzent und Regisseur holte der Afroamerikaner Jordan Peele die Trophäen für den besten Film und die beste Regie. Das Werk ist eine sozialkritische Horrorkomödie gegen Rassismus.

Weitere Gewinner haben wir als Nachtrag in unserer Übersicht aller Nominierten vom 2. März 2018 eingestellt.

Link: www.filmindependent.org/spirit-awards

Quellen: 3sat | Académie du Cinéma | Razzie Awards | Spirit-Awards | Academy Awards | Variety

Regina Ziegler erhält Carl Laemmle Produzentenpreis 2018

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Ehrenpreis für Filmproduzentin Ziegler.

Die Berliner Filmproduzentin und Professorin Regina Ziegler, ehemaliges, langjähriges Mitglied unseres BAF e.V., die zu unserem 40 Jubiläum im Jahre 2014 noch einmal ihre Verbundenheit zu unserem Verband in einem Grußwort auf der Mitgliederseite unterstrich, wird heute, den 16. März 2018, mit dem »Carl Laemmle Produzentenpreis« im Schloss Großlaupheim ausgezeichnet.

"Bei Regina Ziegler fallen einem - neben der Farbe Rot - sofort unbändige Energie, charmante Beharrlichkeit und eine faszinierende Leidenschaft für ihren Beruf ein", sagte Martin Moszkowicz, Chef von Constantin Film, Produzentenallianz-Vorstandsmitglied und Juryvorsitzender, der neunköpfigen Jury. Der Preis sei "eine große Verbeugung" vor der Leistung Zieglers. Ihr Motto war und ist: Geht nicht gibt's nicht! "Es ist uns, auch im Namen der gesamten Jury, eine Freude, Regina Ziegler auf diesem Wege für ihr eindrucksvolles Lebenswerk auszuzeichnen", so Martin Moszkowicz weiter.

Man kann es bei ihr auch Berufung nennen, was ein Beweis für Regina Zieglers besonderes 'Händchen' ist, wenn es ums Produzieren geht. Frau Prof. Ziegler, die in 45 Jahren rund 500 Filme fürs Fernsehen und Kino produziert hat, ist sie die zweite Preisträgerin der erst 2017 von der Produzentenallianz und der Stadt Laupheim (Geburtsort von Hollywoodbegründer Carl Laemmle) initiierten Auszeichnung, die mit 40.000 Euro dotiert ist. Erster Ehrenpreisträger war Roland Emmerich.

Regina Ziegler freut sich ebenso: "Wenn man eine Auszeichnung bekommt, die den Namen des Mannes trägt, der Hollywood gegründet hat und der eigentlich aus Deutschland stammt, bedeutet mir das unglaublich viel - nicht zuletzt deshalb, weil auch ich starke Beziehungen zu Amerika habe. Ich freue mich, dass ich diese Auszeichnung als erste Frau erhalte und sie zudem nach Roland Emmerich, den ich sehr gut kenne, in Empfang nehmen darf."

Christoph Palmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Produzentenallianz, unterstrich zudem noch einmal die Idee des Preises:

"Mit dem vergangenes Jahr eingerichteten Preis wollen wir allein die produzentische Persönlichkeit in den Vordergrund stellen. Mit 40.000 Euro ist die Auszeichnung zudem die höchstdotierte deutsche Auszeichnung für einen Produzenten. Uns war und ist es wichtig, dass das Lebenswerk eines Produzenten mit einer besonderen Veranstaltung gewürdigt wird - und das ist unsere Preisverleihung."

Übrigens sind manche Karrieren wahrlich drehbuchreif: Armer Auswanderer gründet millionenschweres Unternehmen. So erging es auch Carl Laemmle aus dem oberschwäbischen Laupheim. Heute gilt er als der "Erfinder" der kalifornischen Traumfabrik.

Link: kulturhaus-laupheim.de

Quellen : 3sat | Blickpunkt:Film | Produzentenallianz

Die österreichische DIAGONALE'18 in Graz verlieh Preise im Wert von 117.500 €

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Der Film „Murer - Anatomie eines Prozesses“ von Christian Frosch wurde als bester Spielfilm ausgezeichnet, „Die bauliche Maßnahme“ von Nikolaus Geyrhalter gewann in der Kategorie Dokumentarfilm.

Am Samstag, den 17. März 2018, wurden in Graz die Preise des größten österreichischen Filmfestivals, der Diagonale'18 verliehen.

Besonders viel Jubel und vor allem viele Jubelnde gab es dieses Jahr bei der Verleihung des Schauspielpreises. Dieser ging nämlich an das ganze Ensemble gleich zweier Filme, und zwar an Stefan A. Lukacs „Cops“ und Katharina Mücksteins „L’Animale“.

Letzterer landete auch auf dem dritten Platz der Publikumslieblinge bei der diesjährigen 68.Berlinale in der Sektion »Panorama«.

Der Film handelt von einem Mädchen, das wie ihre Mutter Tierärztin werden will. Die Frage ist nur, ob sie reif für diese Zukunft ist. In Österreich drückt das Wort »Matura«, das für Reifeprüfung steht, dieses Ziel vielleicht besser aus, als das deutsche Wort »Abitur«, das vom lateinischen „abire“ für „davongehen“ abgeleitet ist, denn Mati will noch nicht fort, um mehr über die Anatomie von Tieren im fernen Wien zu studieren. Sie hängt lieber mit harten Jungs ab und heizt mit ihnen auf ihrer Motocross-Maschine durch den Steinbruch, um dort ihre Bewährungsprobe zu bestehen. Im Maturakleid sieht Mati dagegen, wie sie selbst sagt, aus wie ein Clown.

Hier der Trailer:

Der zweite Gewinner des Schauspielpreises, „COPS“ von Stefan A. Lukac, handelt dagegen von dem ehrgeizigen Polizeirekrut Christoph.

Der angehende Polizist schießt in vermeintlicher Notwehr auf einen psychisch kranken Mann und wird zum Helden seiner Kollegen. Doch Christoph leidet unter Flashbacks und Panikattacken. Um den Schein des starken Mannes zu wahren, versteckt Christoph sein Trauma vor seinem Umfeld und flüchtet sich immer öfter in exzessive Gewalt ...

Hauptgewinn ging an Christian Frosch

Der Gewinner des Großen Diagonale Spielfilm-Preises ist Christian Froschs berührendes Justizdrama und Eröffnungsfilm „Murer – Anatomie eines Prozesses“. Hier der Trailer:

Es ist einer der größten Justizskandale der Zweiten Republik. Dem angesehenen Politiker Franz Murer, österreichischer Großbauer, Funktionär der NSDAP und von 1941 bis 1943 als SS-Führer auch als „Schlächter von Vilnius“ bekannt, wurde erst 1963 auf die juristische Intervention von Simon Wiesenthal in Österreich der Prozess gemacht. Er galt als einer der Hauptverantwortlichen für die Vernichtung der Juden im Ghetto von Vilnius. Überlebende des Massenmordes reisen an, um auszusagen und Gerechtigkeit zu erwirken. Vergebens! Der Prozess wegen Kriegsverbrechen endete in Graz mit einem Freispruch für Murer.

Der Dokumentarfilm-Preis ging an Nikolaus Geyrhalters „Die bauliche Maßname“. Hier ein Teaserüber vollmundige Ankündigungen von österreichischen Politikern zu Grenzzäunen in Tirol, die zur Schließung der Balkanroute gegen Flüchtlinge dienen sollten, um jene auszusperren, die sich vor Krieg und Gewalt retten wollten:

Gemeinsam mit Eva Hausberger sind Regisseur Nikolaus Geyrhalter wundervolle Begegnungen mit Menschen geglückt, die allesamt am Brenner wohnen und die immer wieder auf sehenswerte und sprechende Weise zum Reden gebracht werden. Zum Beispiel zwei Jäger, die in den Bergen des Brenner unterwegs sind, die Durchlässigkeit der Grenzanlagen zeigen und dabei erzählen, was sie unter Heimat verstehen.

Mit dem Preis für den besten Kurzfilm wurde Bernhard Wengers „Entschuldigung, ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“ ausgezeichnet.

Moderiert wurde die Preisverleihung von Maria Seifert für das sehr unterhaltsame Showprogramm sorgte Austrofred.

Hier alle Preise im Überblick:

Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark

Bester Spielfilm dotiert mit € 21.000

an Christian Frosch für "Murer – Anatomie eines Prozesses"

Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark

Bester Dokumentarfilm dotiert mit € 21.000

an Nikolaus Geyrhalter für "Die bauliche Maßnahme"

Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz

Bester innovativer Experimental- oder Animationsfilm dotiert mit € 9.000 an Johann Lurf für "★" , hier der Trailer:

[ein grandioser, 99 Minuten langer Sternenatlas der Filmgeschichte]

Diagonale-Preis Kurzspielfilm

Bester Kurzspielfilm dotiert mit € 5.500

an Bernhard Wenger für „Entschuldigung, ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“

Diagonale-Preis Kurzdokumentarfilm der Diözese Graz-Seckau

Bester Kurzdokumentarfilm dotiert mit € 4.000

an Kristina Schranz für "Ars Moriendi oder die Kunst des Lebens"

Diagonale-Preis der Jugendjury des Landes Steiermark

Bester Nachwuchsfilm dotiert mit € 7.000

an Bernhard Wenger für „Entschuldigung, ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“

Diagonale-Schauspielpreise

in Kooperation mit der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden dotiert mit je € 3.000

Der Preis ging als Ensemblepreis an die Schauspieler/innen von "Cops" und L’Animale.

Diagonale-Preis Bildgestaltung des Verbandes österreichischer Kameraleute AAC

Beste Bildgestaltung Spielfilm dotiert mit € 3.000

an Mariel Baqueiro für "Hagazussa"

Diagonale-Preis Bildgestaltung des Verbandes österreichischer Kameraleute AAC

Beste Bildgestaltung Dokumentarfilm dotiert mit € 3.000

an Serafin Spitzer für "Gwendolyn"

Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea

Beste künstlerische Montage Spielfilm dotiert mit € 3.000

an Niki Mossböck für "Licht" und "Life Guidance"

Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea

Beste künstlerische Montage Dokumentarfilm dotiert mit € 3.000

an Joana Scrinzi für "Gwendolyn" und "Nicht von schlechten Eltern"

Diagonale-Preis Sounddesign des Verbandes österreichischer Sounddesigner/innen VOESD

Bestes Sounddesign Spielfilm dotiert mit € 3.000

an Niklas Kammertöns für "Hagazussa"

Diagonale-Preis Sounddesign des Verbandes österreichischer Sounddesigner/innen VOESD

Bestes Sounddesign Dokumentarfilm dotiert mit € 3.000

an Sergey Martynyuk für "Zu ebener Erde"

Diagonale-Preis Szenenbild des Verbandes österreichischer Filmausstatter/innen VÖF

Bestes Szenenbild dotiert mit € 3.000

an Paul Horn für "Phaidros"

Diagonale-Preis Kostümbild des Verbandes österreichischer Filmausstatter/innen VÖF

Bestes Kostümbild dotiert mit € 3.000

an Peter Paradies für "Phaidros"

Preis außergewöhnliche Produktionsleistung der VAM – Verwertungsgesellschaft für audiovisuelle Medien

Der mit € 20.000 dotierte Preis wird geteilt und geht ex aequo

an RitzlFilm für "Die beste aller Welten" und

an Minifilm für "Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft"

Diagonale

Festival des österreichischen Films

Graz, 13.-18. März 2018

Link: www.diagonale.at

Quellen: Uncut | Diagonale | Kino-Zeit | Berlinale

Verleihung des Deutschen Werbefilmpreises („Hatto“) 2018 in Hamburg

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Edeka Weihnachtsspot hat die meisten Nominierungen.

Die im Jahre 2013 gegründete Deutsche Werbefilmakademie (DWA) hat für die diesjährige Verleihung des Deutschen Werbefilmpreises („Hatto“) am 23. März 2018 in der Hamburger Kulturfabrik Kampnagel aus fast 800 Einreichungen insgesamt 31 Arbeiten für die Kategorien Regie, Skript, Kamera, Schnitt, Visuelle Effekte, Animation, Art Department, Komposition, Sounddesign und Nachwuchs nominiert. Aus diesen Kategorien wird dann auch der Preis für den besten Werbefilm vergeben.

Die meisten Nominierungen (drei) entfallen in diesem Jahr auf den Spot „Weihnachten 2017“ von Edeka (Produktion: Sterntag/MJZ London; Agentur: Jung von Matt). Hier der Clip:

Der Förderpreis der Deutschen Werbefilmakademie (DWA) wurde 2017 im fünften Jahr ausgeschrieben, um den Regie-Nachwuchs in der deutschsprachigen Werbefilmlandschaft zu unterstützen. Auf alle Einreichungen standen am Ende zehn Finalisten zur Realisierung des Gewinnerfilms zu Wahl.

Am Ende wurden 2017 aufgrund der hohen Qualität erstmalig zwei Konzepte mit dem Förderpreis ausgezeichnet!

Falk Poetz // Konzept: „Die Zukunft gehört allen“

Miguel Schmid & Magali Herzog // Konzept: „Ich bin ein Ultra“

Der Förderpreis ist dotiert mit 20.000 Euro und erhält zudem eine umfassende fachliche Unterstützung durch die DWA-Mitglieder zur Umsetzung des jeweiligen Konzeptes, deren Ergebnisse auf der Award Show 2018 vorgestellt werden. Darüber hinaus fördert der Kinovermarkter WerbeWeischer die Platzierung des Gewinnerspots in ausgewählten Kinos mit einem Media-Wert von 15.000 Euro.

In der „Königskategorie“ Bester Werbefilm gewann im letzten Jahr, am 24.3.2017, der Spot „Du lebst. Erinnerst du dich?“ von der Produktionsfirma Partizan und der Agentur Heimat, für den Kunden Hornbach. Die Jury wählte ihn nicht nur zum Besten Werbefilm sondern zeichnete ihn auch noch in den Kategorien Beste Regie, Beste Kamera und Bester Schnitt aus. Hier der Clip:

UPDATE:

Den diesjährigen Preisgewinner können wir nach der offiziellen Verkündigung der Preise hier nachreichen.

Zum beste Werbefilm gekürt wurde die Produktion »Iconoclast« mit dem Clip "Get A Job" von der Agentur »antoni« für Mercedes Benz. Der Spot wurde zudem für das beste Sounddesign ausgezeichnet. Hier der Clip:

Der eingangs erwähnte Clip "Weihnachten 2117" von Matthijs van Heijningen der in Kooperation mit der Agentur Jung von Matt entstand, wurde in den drei Kategorien »Beste Regie«, »Beste Visuelle Effekte« und »Preis der Medien« ausgezeichnet.

Der Peis des »Besten Nachwuchswerbefilms« ging an Christian Schilling von der Filmakademie Baden-Württemberg für den Spot "The Man With A Coin". Hier der Clip:

Die Trophäe des Deutschen Werbefilmpreises ist der „Hatto“, benannt nach dem Gründervater Hatto Kurtenbach, der die Vorgängerveranstaltung „vdw Award“ ins Leben gerufen hatte.

Weitere Infos, alle Clips und weitere Gewinner sind abrufbar unter: www.deutscher-werbefilmpreis.de

Web: www.deutsche-werbefilmakademie.de

Quellen: filmecho | DWA

16. Deutscher Hörfilmpreis 2018 und weitere Branchentermine im April

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Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) verlieh den von der »Aktion Mensch« geförderten Hörfilmpreis.

Im Berliner Kino International ist am Dienstagabend, den 20. März 2018 zum 16. Mal der Deutsche Hörfilmpreis verliehen worden, der seit 2002 vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) ausgelobt wird. Einer Selbsthilfevereinigung von Menschen, die von einem Sehverlust betroffen oder bedroht sind.

Die von der »Aktion Mensch« geförderten Preise wurden erstmals in vier Kategorien vergeben an: Kino ("Licht"), Dokumentation ("Rabbi Wolff"), TV ("Landgericht") und Kinder- und Jugendfilm ("Wendy - Der Film"). Der Publikumspreis ging an die TV-Serie "In aller Freundschaft".

Zu den Gästen des Abends gehörten u.a. Schauspieler wie Mario Adorf, die Regisseurin und Produzentin Feo Aladag, die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Verena Bentele, NDR-Intendant Lutz Marmor, Christine Berg (FFA) und Katrin Budde vom Bundeskulturausschuss.

Die Laudatio für den bewegenden Zweiteiler "Landgericht - Geschichte einer Familie" hielt Schauspielerin Lisa Martinek und übergab den Preis an Christiane Müller vom ZDF, die von Schauspieler Alexander Beyer und Drehbuchautorin Heide Schwochow sowie dem Audiodeskriptions-Team vertreten durch Alexander Fichert, Frank Höhle, Roswitha Röding, Anke Nicolai und Susanne Grawe begleitet wurde.

Die Auszeichnung, die bereits zum 16. Mal an herausragende Hörfilme verliehen wird, hat in diesem Jahr einen eigenen Namen erhalten. In Anlehnung an den Begriff Audiodeskription (AD), der die Beschreibung von audiovisuellen Medien für blinde und sehbehinderte Menschen benennt, wurde die Gewinner-Trophäe im Rahmen der feierlichen Gala auf den Namen ADele getauft.

Hörfilme ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Diese Filme sind mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekor beschreibt. Diese Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen.

Die ADele für das historische Drama "Licht"übergab Schauspieler Daniel Krauss an Produzentin Martina Haubrich zusammen mit Regisseurin Barbara Albert, Reno Koppe (farbfilm verleih) und dem Audiodeskriptions-Team bestehend aus Susanne Linzer-Elsässer, Evelyn Sallam, Holger Stiesy, Marina Behnke und Martina Wiemers.

"Wendy - Der Film" konnte sich in der neuen Kategorie Kinder-/Jugendfilm durchsetzen. Auf der Bühne freuten sich Jochen Cremer und Eva Holtmann von Bantry Bay Productions gemeinsam mit Hauptdarstellerin Jule Herrmann und Alexander Fichert vom Audiodeskriptions-Team über die Laudatio von Schauspieler Florian Bartholomäi.

In der ebenfalls neuen Kategorie Dokumentation konnte "Rabbi Wolff" die Jury überzeugen. Laudatorin und Jurymitglied Alice Brauner überreichte den Preis an Frauke Ahlers und Tobias Siebert von Basis Berlin Postproduktion und Regisseurin Britta Wauer. An ihrer Seite standen Kai Lillich und Sabine Falkenberg vom Audiodeskriptions-Team.

Im Anschluss an die Verkündung der letzten Jury-Entscheidung wurde der begehrte Publikumspreis an die MDR-Produktion „In aller Freundschaft; Folge 773: Mach‘s gut Nick“ vergeben. Georg Schmolz und Jana Brandt vom MDR sowie Regisseurin Heidi Kranz nahmen den Preis gemeinsam mit den Schauspieler/innen Isabel Schosnig, Jonah Rausch und Jascha Rust entgegen. Das Audiodeskriptionsteam wurde durch Susi Kirsten, Anja Köhler, Gabriele Reichelt und Susanne Willnow vertreten. Überreicht wurde der Publikumspreis von Schauspielerin Sina Tkotsch.

Durch den Abend führte wie im Vorjahr Moderator und Filmexperte Steven Gätjen.

Link: www.deutscher-hoerfilmpreis.de

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Weitere aktuelle Branchentermine:

03. bis 08. April 2018 >11. Lichter Filmfest Frankfurt/M. International

05. bis 08. April 2018 >41. Grenzland-Filmtage Selb

10. bis 15. April 2018 >15. KURZSUECHTIG · Das Leipziger Kurzfilmfestival

11. bis 18. April 2018 >14. ACHTUNG BERLIN - new berlin film award

11. bis 18. April 2018 >9. ALFILM (Arabisches Filmfestival Berlin)

13. April 2018 >54. Grimme Preisverleihung (Marl)

17. bis 22. April 2018 >30. Filmfest Dresden (Kurzfilmfestival)

18. bis 24. April 2018 >17. goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films (Wiesbaden)

18. bis 29. April 2018 >17. Tribeca Film Festival (New York)

23. bis 26. April 2018 > CinemaCon 2018 (Las Vegas)

24. bis 29. April 2018 > Internationales Frauenfilmfestival Dortmund / Köln (Köln)

24. bis 29. April 2018 >25. Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart inkl. FMX 2018 - Kongress für digitale Medienproduktion (24.-27.04.) und Animation Production Day 2018 (26.-29.04.)

25. April - 3. Mai 2018 >13. FilmPolska 2018 (polnisches Filmfestival Berlin)

25. bis 29. April 2018 >47. sehsüchte - Internationales Studentenfilmfestival (Potsdam)

25. bis 30. April 2018 > CROSSING EUROPE Filmfestival Linz (Linz)

27. April 2018 >68. Deutscher Filmpreis (Verleihung in Berlin)

01. bis 06. Mai 2018 >28. filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin)

Erstmals vergebener 11mm-Jurypreis ging in die USA

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... und Schweizer Produktion „En la boca“ gewinnt den 11mm shortkicks-Award.

Fast hätten wir wegen der Osterfeiertage den 11mm-Jurypreis vergessen. Wir möchten aber betonen, dass dies kein Aprilscherz ist. Erstmals vergab die 15. Ausgabe des International Football Film Festivals, das vom 22. bis 26. März 2018 in Berlin stattfand, einen 11mm-Jurypreis.

Die Dokumentation „Men in the Arena“ von J.R. Biersmith wurde für den 11mm-Jurypreis von einer vierköpfigen Fachjury ausgewählt. Diese bestand aus Hertha BSC-Geschäftsführer Sport Michael Preetz, Alba-Vizepräsident und Filmwissenschaftler Henning Harnisch, Italien-Korrespondentin in Sachen Fußball Birgit Schönau und dem spanischen Festivalleiter des Offside Fests aus Barcelona, Oriol Rodríguez.

Die Jury entschied sich für den US-amerikanischen Dokumentarfilm, der zeigt, wie Somalia und sein Fußball wieder aufleben wollen. „Der höchst interessante Film über ein vergessenes Land und die Essenz des Spiels. Ein dokumentarisches Meisterwerk“, urteilt Jurorin Birgit Schönau. Und Michael Preetz lobt die „aufwändig produzierte Dokumentation, mit toller Bildsprache, einem starken Thema; speziell durch politischen Aspekt. Eine anspruchsvolle und damit auch herausfordernde Dokumentation.“

Hier der Trailer:

Beim Publikum stand dagegen die deutsche Produktion „Das Double 1977/78 - eine Zeitreise mit dem 1. FC Köln“ am höchsten im Kurs. Die zweite 1. FC Köln-Dokumentation des Filmteams um Frank Steffan begeisterte die Zuschauer*innen in dem völlig überfüllten Kino Babylon – darunter der ehemalige Kölner Spieler und Deutsche Meister Karl-Heinz Thielen. Der VfL Wolfsburg-Profi Maximilian Arnold überreichte am Abschlussabend dem Filmemacher die Goldene 11 – den Publikumspreis des 11mm Fußballfilmfestivals.

Auch davon hier ein Trailer:

Den Preis für den besten Fußballkurzfilm des Jahres gewann die Kurzdokumentation „En la boca“ - eine eindrucksvolle Studie über die Familie Molina, die in Buenos Aires im Schatten des sagenumwobenen Stadions der „Boca Juniors“ lebt. Hier der Trailer:

Das Werk von Matteo Gariglio wurde 2018 auch mit dem Schweizer Filmpreis für den besten Kurzfilm ausgezeichnet.

In der Jury saßen Fußball-Profi Mitchell Weiser von Hertha BSC, Bernd Buder vom Filmfestival Cottbus, die Journalistin Alina Schwermer, Schauspielerin Selda Kaya, Schauspieler Sönke Möhring, Ex-Nationalspieler Bernard Dietz und Nationalspielerin Babett Peter vom VfL Wolfsburg.

Das 11mm Fußballfilmfestival stellte in diesem Jahr das Thema „Fußball & Macht“ in den Mittelpunkt. In Zusammenarbeit mit der Kooperative Berlin und dank der Unterstützung der Bundesstiftung Aufarbeitung entstand während der fünf Tage des Festivals eine achtteilige Podcast-Serie, die in den kommenden Monaten online zu hören sein wird.

Im Jahr der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Russland war zudem eine Retrospektive „Fußball im Russischen Film“ zu sehen. Wie von uns zur Eröffnung des Festivals am 21. März 2018 berichtet, wurden im Russischen Haus in der Berliner Friedrich Straße sieben Filme aus der Sowjetunion und Russland gezeigt.

Präsentiert wurde das Festival auch in diesem Jahr von der DFB-Kulturstiftung.

Link: www.11-mm.de

Quelle: NOISE Film PR

54. Grimme Preis Verleihung in Marl 2018

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54. Grimme-Preis 2018: Dank Serienboom „Ein starkes Jahr für die Privaten“

Am heutigen Freitag, 13. April 2018, vergibt das Grimme-Institut den 54. Grimme-Preis. Der Sender 3satüberträgt die Verleihung aus dem Theater Marl ab 19:30 Uhr live in der 3sat-Mediathek und zeigt am selben Abend um 22:25 Uhr die Highlights der Preisverleihung in einem 100-minütigen Zusammenschnitt in seinem Fernsehprogramm.

Der Grimme-Preis gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Fernsehproduktionen im deutschsprachigen Raum. Ausgezeichnet werden Sendungen, die die spezifischen Möglichkeiten des Mediums auf hervorragende Weise nutzen und innovative und qualitative Anstöße geben.

70 Produktionen und Einzelleistungen wurden für den 54. Grimme-Preis 2018 nominiert, darunter neben der Sky-Serie "Babylon Berlin", die auch von der ARD mitproduziert wurde, und neben der TNT Serie "4 Blocks", zum ersten Mal mit "Dark" auch eine Serie des Streaminganbieters Netflix. In der ersten Staffel der Mystery-Serie mit Jungdarsteller Louis Hofmann geht es um das Verschwinden von Kindern in einer deutschen Kleinstadt. An der zweiten Staffel wird noch gedreht.

Aus mehr als 900 Einreichungen und Vorschlägen hatten vier Kommissionen in den Kategorien "Kinder & Jugend", "Fiktion", "Information & Kultur" sowie "Unterhaltung" die Nominierten ausgewählt. Insgesamt sollen 15 Grimme-Preise heute Abend in Marl vergeben werden.

Die undotierten Auszeichnungen werden am 13. April 2018 im Theater der Stadt Marl verliehen. Durch die Preisverleihung wird die Moderatorin und Journalistin Annette Gerlach führen. Die Preisträgerinnen und Preisträger des 54. Grimme-Preises 2018 wurden bereits am 14. März 2018 bei einer Pressekonferenz im Essener Grillo-Theater bekanntgegeben.

Serien stechen TV-Movies aus.

Unter den Siegern sind sieben ARD-Auftrags- bzw. Ko- oder Eigenproduktionen sowie mit der Krimiserie "Babylon Berlin" die erste Gemeinschaftsproduktion von ARD und dem Pay-TV-Anbieter Sky in Koproduktion mit Beta Film und X Filme. Neben dem Regie- und Autorentrio Henk Handloegten, Tom Tykwer und Achim von Borries erhalten elf (!) weitere Beteiligte am 13. April 2018 in Marl eine Grimme-Preis, darunter die Hauptdarsteller Liv Lisa Fries, Volker Bruch und Peter Kurth.

Außerdem erhält "Zuckersand" - eine filmische Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit, die im Auftrag von BR, ARD-Degeto und MDR entstand und an der die Jury besonders "den neuen Zugang zum Leben in der DDR" hervorhebt - einen Grimme-Preis.

„Die Zahl der Einreichungen zeigt, dass sich der Serien-Boom auch in Deutschland weiter fortsetzt“, so Frauke Gerlach, Direktorin des Grimme-Instituts.

Insgesamt 27 Serien standen in der Kategorie Fiktion zur Auswahl, fünf davon wurden für einen Grimme-Preis nominiert. Die Serie „Dark“ (Netflix) erhielt nicht nur eine Spezialnominierung für Buch und Idee, sondern gewinnt tatsächlich erstmals einen Teampreis. Unter den Prämierten befindet sich neben Jantje Friese (Buch) und Baran bo Odar (Buch/Regie) auch Casterin Simone Bär.

Der Pay-TV-Sender TNT erhielt für „4 Blocks“ dagegen schon die insgesamt dritte Nominierung für eine eigene Serie und geht auch diesmal in Marl nicht leer aus. Ausgezeichnet werden von der Münchner Wiedemann & Berg-Produktion die Regisseure Marvin Kren, Kida Khodr Ramadan und seine Kollegin Maryam Zaree.

Somit gehen drei von fünf Grimme-Preisen in der Kategorie Fiktion an Serienproduktionen.

Das Zeug zum Sieg schienen neben den Serien aber auch Einzelstücke zu haben. In diesem Jahr gehen die Auszeichnungen an Dirk Kummers schon weiter oben erwähnten TV-Film "Zuckersand", eine Claussen + Putz-Produktion, die zuvor u.a. bereits den Bernd-Burgemeister-Preis und den Zuschauerpreis in Baden-Baden gewann sowie an das von Hans Steinbichler inszenierte Familiendrama "Eine unerhörte Frau", das zuvor schon beim Deutschen Fernsehpreis zum besten Fernsehfilm gekürt worden war.

Übrigens war auch der "Tatort" mit zwei aus dem Rahmen fallenden Folgen, Dietrich Brüggemanns "Stau" aus Stuttgart und Jan Bonnys "Borowski und das Fest des Nordens" unter den Nominierungen vertreten.

Einziger Mehrteiler und Vertreter der Potsdamer UFA auf der Nominierungsliste war der ZDF-Zweiteiler "Landgericht - Geschichte einer Familie". Für die Koproduktion mit Mia Film werden die Autorin Heide Schwochow, Regisseur Matthias Glasner, Szenenbildnerin Petra Heim und die Schauspieler Johanna Wokalek und Ronald Zehrfeld ausgezeichnet.

Weiterhin aktuell – nicht nur in der Kategorie Information & Kultur – sind die Themen Flucht und Migration. Gerade beim Kinder- und Jugendfernsehen fanden sich sehr viele Produktionen im Wettbewerb, die das Thema zielgruppen-gerecht thematisiert haben. Für die von TV60 für den BR produzierte Jugendserie "5vor12" erhalten die Autoren Marcus Roth und Tillmann Roth sowie die Regisseure Christof Pilsl und Niklas Weise eine Auszeichnung. Insgesamt attestierte die Kommission dem eingereichten Programm eine wesentlich höhere Qualität als noch im Jahr zuvor.

Erneut stark bei den Nominierungen vertreten ist das Angebot von "funk", insgesamt fünf Nominierungen gab es für das Jugendangebot von ARD und ZDF. Prämiert wird in diesem Jahr wird "Germania", ein hochinteressantes Deutschlandportrait aus der Perspektive von Migranten.

Steigende Qualität konnte die zuständige Kommission beim Unterhaltungsprogramm nicht feststellen. Von den insgesamt 20 möglichen Nominierungen wurden nur elf vergeben, davon keine für den Bereich Innovation, der in diesem Jahr von keiner der vier Kommissionen bedacht wurde. Berücksichtigung fanden das #GoslingGate von "Circus HalliGalli", Maren Kroymanns Satire-/Sketch-Reihe "Kroymann" sowie mit einem Spezial-Preis Jan Böhmermann (für seinen Max-Giesinger-Beitrag "Eier aus Stahl" im "Neo Magazin Royal".

Für die besondere journalistische Leistung in der Kategorie Information & Kultur wählte die Kommission aus insgesamt 35 Einreichungen und Vorschlägen der Vorauswahlkommission die Journalistin Isabel Schayani für ihr gesamtes journalistisches Wirken im Jahr 2017, die Redaktionen von „Panorama“, „Panorama 3“ und „Panorama – Die Reporter“ (NDR) für ihre Berichterstattung zu den Ereignissen rund um den G20-Gipfel in Hamburg sowie Claas Meyer-Heuer (Spiegel TV) für seine Recherche im Rahmen einer Reportage für das „Spiegel TV Magazin“ (RTL). Eine Spezialnominierung erhielt „Bayreuth 2017“ (Sky), eine weitere das Onlineformat „Art of Gaming“ von ARTE.

Bemerkenswert in diesem Preisjahr: In drei der vier Kategorien wurden Produktionen der privaten Sender und Anbieter nominiert, davon zwei in der Fiktion und zwei in der Kategorie Information & Kultur, was als eine für das Fernsehen insgesamt wünschenswerte Entwicklung gilt.

Nominierte und Gewinner in der Übersicht:

Die Gewinner haben wir mit *Winner farbig markiert.

Wettbewerb Fiktion

Am Abend aller Tage (BR)

Das Leben danach (WDR)

Der König von Berlin (RBB/ARD Degeto)

Die Maßnahme (BR)

Eine unerhörte Frau (ZDF/ARTE)

Goster (HR)

Katharina Luther (MDR/ARD Degeto/BR/SWR)

Königin der Nacht (SWR)

Landgericht – Geschichte einer Familie (ZDF) *Winner

Tatort – Borowski und das Fest des Nordens (NDR)

Tatort – Stau (SWR)

Wunschkinder (WDR/ARD Degeto)

Zuckersand (BR/ARD Degeto/MDR) *Winner

Zwei (WDR)

Serien (Fiktion)

4 Blocks (TNT) *Winner

Babylon Berlin (Sky/ARD Degeto/WDR) *Winner

Das Verschwinden (ARD Degeto/BR/NDR/SWR)

Hindafing (BR)

Spezial (Fiktion)

Baran bo Odar und Jantje Friese für Buch und Idee für „Dark“ (Netflix) *Winner

Heinz Strunk für Buch und Hauptrolle in "Jürgen – Heute wird gelebt" (WDR)

Wettbewerb Information & Kultur

Ab 18! Du warst mein Leben (ZDF/3sat) *Winner

Alles gut - Ankommen in Deutschland (NDR/SWR) *Winner

Anton und ich (ZDF)

Bimbes – die schwarzen Kassen des Helmut Kohl (SWR)

Cahier Africain (ZDF/3sat) *Winner

Die Story im Ersten: Verschwunden in Deutschland – Auf der Suche nach vermissten Flüchtlingsjungen (SWR/BR)

Geschichte im Ersten: Wie starb Benno Ohnesorg? (RBB/HR)

Junger Dokumentarfilm: Leyla (SWR)

Komplizen? VW und die brasilianische Militärdiktatur (NDR/SWR)

Overgames (RBB/WDR/ARTE)

Peter Handke – Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte… (SWR)

Sewol – Die gelbe Zeit (BR) *Winner

Sportclub Story: Testosterongesteuert – Wenn aus Fußballerinnen Männer werden (NDR)

Staatsdiener (ZDF/ARTE)

Striche ziehen (MDR/RBB)

Terrorjagd im Netz (RBB/ARTE)

Serien & Mehrteiler (Information & Kultur)

Ihre Meinung (WDR)

Unsere Städte nach ’45 (Teil 1: Bomben und Bausünden / Teil 2: Abriss und Protest) (RB)

Spezial (Information & Kultur)

Art of Gaming (ARTE)

Bayreuth 2017 (Sky)

Journalistische Leistung

Claas Meyer-Heuer (Spiegel TV) für seine exklusiven Recherchen im Rahmen der Reportage „Afrikanische Flüchtlinge 2017“ für das „Spiegel TV Magazin (RTL)“

Isabel Schayani für ihre journalistische Gesamtleistung im Jahr 2017 (WDR)

Volker Steinhoff, Sven Lohmann und Dietmar Schiffermüller stellvertretend für die Redaktionen von „Panorama“ (NDR/ARD), „Panorama 3“ (NDR) und „Panorama - Die Reporter“ (NDR) für ihre Berichterstattung zu den Ereignissen des G20-Gipfels *Winner

Wettbewerb Unterhaltung

Der Augenblick – Verzeihen ohne Worte (Sat1)

Die Pierre M. Krause Show: Spezialausgabe „Pierre M. Krause trifft Harald Schmidt“ (SWR)

DIY mit Hazel Brugger (ZDF)

Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt (ProSieben)

Kitchen Impossible, Staffel 2 (VOX)

Kroymann (RB) *Winner

Olaf macht Mut (MDR)

Schulz & Jan Böhmermann: Folge 11 „Eier aus Stahl - Max Giesinger und die deutsche Industriemusik“ (ZDF/ZDFneo) *Winner

The Story of my Life (VOX)

Trixie Wonderland – Weihnachten mit Trixie Dörfel (WDR)

Spezial (Unterhaltung)

Circus HalliGalli #GoslingGate (ProSieben) *Winner

Wettbewerb Kinder & Jugend

5Vor12 (BR) *Winner

Ab 18! Einmannland (ZDF/3sat)

Bongo Boulevard (funk)

Chili Chopstickz (funk)

Die Frage (BR/funk)

Germania (ZDF/funk) *Winner

Hier und heute: Jung und obdachlos, Notschlafstelle für Kinder (WDR)

ICH bin ICH (KiKA/RBB/HR/ZDF)

Magazin mit Knietzsche und Felix: Folge „Hallo Glaube!“ (RBB)

Pur+: Folge „Was stimmt mit mir nicht?“ (ZDF)

Rolfs neue Vogelhochzeit (ZDF)

Schau in meine Welt: Valentin und Yannick – Wir wollen tanzen (HR)

Timster: Folge „Brickfilm“ (KiKA/RBB/NDR)

Wishlist, Staffel 2 (RB/MDR/funk)

Wissen macht AH! (WDR)

Spezial (Kinder & Jugend)

Anke Engelke für ihre Verdienste im Kinderfernsehen

Publikumspreis der Marler Gruppe

Eine unerhörte Frau (ZDF/ARTE) *Winner

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Am 31. Januar 2018 wurden beim traditionellen Bergfest auch die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Bert-Donnepp-Preises ausgezeichnet: Neben dem Onlineangebot „Übermedien“ erhielt der Journalist Georg Seeßlen den Preis. Eine besondere Ehrung im Rahmen des Bert-Donnepp-Preises ging an die ZDF-Journalistin Dunja Hayali für ihr Engagement gegen Hasskommentare im Netz.

Link: www.grimme-preis.de


Verleihung der Short Tiger und Start der offiziellen Kurz.Film.Tour. 2018 in Berlin

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Große Bühne für den Kurzfilm mit zwei Veranstaltungen - eine im Lichtblick Kino, die andere im Delphi Lux Berlin.

Die offizielle Kurz.Film.Tour. 2018 des Deutschen Kurzfilmpreises startet mit der Rubrik Spielfilme 18. April 2018 in unserer Hauptstadt, um Filmliebhaber*innen an drei Terminen die besten Kurzfilme des vergangenen Jahres zu präsentieren! Als Veranstalter fungiert wie immer die AG Kurzfilm, die Preisträger und Nominierten des Deutschen Kurzfilmpreis auf Tournee durch Deutschland schickt. In drei Programmen werden im April und Mai alle 13 Filme zu sehen sein.

Zum Auftakt der Tour gibt es einen extravaganten Mix aus urbanem Cartoon- und Experimentalkino bis hin zu Geschichten emotionaler Spannung:

Brenda Lien präsentiert in gerademal vier Minuten eine Katzen-Video Compilation, wie man sie bisher noch nie zuvor gesehen hat. Karikaturen spielen mit der eigenen Fantasie und bestimmen diese; im Fall von "CALL OF CUTENESS" muss sich der Zuschauer auf einen wilden Trip zwischen Leben, der Fetischisierung von Schmerz und Lust zum Abnormalen gefasst machen.

Hier der Trailer:

Experimentierfreudig geht es visuell auch in Juliane Ebners "LANDSTRICH" weiter. Auf Plastikfolien und in vielen einzelnen Zeichnungen erzählt die Regisseurin die bedrückende, wenn auch hoffnungsvolle Geschichte einer deutschen Familie zwischen Kriegsende und Mauerfall. Die biografisch geprägte Erzählung zeigt einen privaten Fall von Brutalität, Selektierung und dem Kampf gegen das eigene Trauma auf. Inspirierend und schockierend zugleich, besonders wenn man sich bewusst wird, dass es sich hier um keinen Einzelfall handelt.

Oliver Adam Kusios Kurzfilm "ELA - SKIZZEN ZUM ABSCHIED" führt uns hingegen in die polnische Provinz. Die junge Ela möchte ihre Heimat verlassen. Doch ein Neuanfang beginnt nicht ohne einen Abschied und das Zurücklassen der Menschen, die einem nahe stehen. Zerrissen zwischen Aufbruchsstimmung und Schuldgefühlen sucht sie nach Antworten, die sie schon lange hat. Ihre größte Hürde muss sie unmittelbar auf ihrer Reise überwinden: die eigene Angst vor einem neuen Lebensabschnitt.

Traditionell lädt das Lichtblick-Kino in Prenzlauer Berg am 18. April, 07. und 29. Mai 2018 um jeweils 20:30 Uhr wieder zu einem vielseitigen Programm ein, voller spannender, lustiger und manchmal auch erschreckender Filme.

Die Regisseurin Brena Lien von "CALL OF CUTENESS" und Han Nguyen, Hauptdarstellerin von "BLIND AUDITION" besuchen am 18.4.2018 die Vorführung im Lichtblick Kino und auch Martin Reimers, Editor von "THE LAST TAPE" wird am 29.5.2018 im Lichtblick Kino anwesend sein.

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Kurz.Film.Tour. – Deutscher Kurzfilmpreis 2018 - Programm I

Mittwoch, 18.4.2018, 20:30 Uhr - Lichtblick-Kino

In Anwesenheit der Regisseurin Brenda Lien; Moderation: Franziska Kache (AG Kurzfilm)

"Call of Cuteness"

Animationsfilm, D 2017, 4 min, Regie Brenda Lien

Beim Schauen der neuesten Katzen Fail Compilation – holt uns alles außerhalb unseres Sichtfelds, in diesem konsumistischen Albtraum wieder ein. Auf einem globalen Spielplatz werden Objekte fetischisiert & Subjekte zu Dingen gemacht. Die Körper offenbaren die Wirkungen von Macht, Lust & Hass.

Nominierung Kategorie Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit.

"Schwarze Welle"

Animationsfilm, D 2016, 13 min, Regie: Mariola Brillowska

Ein schiffbrüchiger Afrikaner gerät in die Obhut einer uniformierten Meeresjungfrau, die im Beobachtungsposten mitten auf dem Meer Wache schiebt. Die dekadente, verantwortungslose Grenzbeamtin bringt den Afrikaner mit einem Militärflugzeug auf die nahegelegenen Insel in einem Flüchtlingslager unter.

Deutscher Kurzfilmpreis für Experimentalfilm bis 30 Minuten Laufzeit.

"Landstrich"

Experimentalfilm, D 2017, 29 min, Regie: Juliane Ebner

Eine Geschichte über das Schweigen, Erinnern und Erzählen vom Schicksal einer deutschen Familie zwischen Kriegsende und Mauerfall. Der Film ist wie alle Filme der Künstlerin Juliane Ebner biografisch inspiriert und nicht auf die offizielle Geschichtsschreibung, sondern auf die individuelle Wahrnehmung gerichtet.

Deutscher Kurzfilmpreis für Experimentalfilm bis 30 Minuten Laufzeit.

"Blind Audition"

Spielfilm, D 2017, 18 min, Regie: Andreas Kessler

Ari und Ron sind Violinisten und seit einigen Jahren ein Paar. Als beide die Endauswahl für die Solistenstelle eines Orchesters erreichen, geraten sie in direkte Konkurrenz.

Nominierung Kategorie Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit.

"Ela - Skizzen zum Abschied" (polnisch mit UT)

Spielfilm, D 2017, 26 min, Regie: Oliver Adam Kusio

Am Ende eines jeden Anfangs steht ein Neuanfang.

Nominierung Kategorie Spielfilm von mehr als 10 bis 30 Minuten Laufzeit.

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PROGRAMM II Mo, 07. Mai 2018, 20:30 Uhr

Am Montag, den 07. Mai 2018 geht es weiter drunter und drüber:

In "PIX" nimmt Regisseurin Sophie Linnenbaum das Publikum mit auf ein Reise durch das gesamte Leben. Von Geburt, über Einschulung, bishin zur Hochzeit und dem entgültigen Ende - kein Erlebnis darf ausgelassen werden. Was nicht fehlen darf? All diese wundervollen Momente in Bildern festzuhalten! Denn auf Familienfotos sieht man doch immer strahlendes Lächeln und Zufriedenheit.

Ganz anders sieht es dafür in Michael Ciesielskis "KLEINHEIM" aus. Die Bewohner eines Dorfidylls sind umgeben von Maisfeldern und scheinen das ruhige Leben zu genießen. Für ein junges Mädchen wird die Stille zur Tortur, doch ein Ausweg scheint zwecklos: Wer Kleinheim verlassen möchte, muss in die Tiefen der Felder. Doch von dort ist noch niemand lebendig zurückgekehrt...

Auch die Titelheldin in Michael Fetter Nathanskys Kurzfilm "GABI" sucht nach mehr als ihr der triste Alltag bietet. Von der Schwester für ihre Zwecke benutzt und vom Ehemann betrogen - die Güte der Fliesenlegerin wird gnadenlos ausgenutzt. Lediglich ihr Azubi Marco, der mit Gabi die Trennung von seiner Freundin übt, füllt die Leere im Leben der Frau teilweise. Der berührende Kurzfilm mit einer stark charismatischen Hauptdarstellerin feierte seine Premiere bei der 67. Berlinale 2017 im Rahmen der Sektion Perspektive Deutsches Kino!

"PIX"

Regie: Sophie Linnenbaum | Deutschland | 2017 | Spielfilm | 9 min.

Deutscher Kurzfilmpreis für Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit

"Circular Inscription"

Regie: Lukas Marxt | Deutschland, Österreich | 2016 | Experimentalfilm | 7 min.

"Kleinheim"

Regie: Michael Ciesielski | Deutschland | 2017 | Spielfilm | 9 min.

"Gabi"

Regie: Michael Fetter Nathansky | Deutschland | 2017 | Spielfilm |30 min.

Deutscher Kurzfilmpreis für Spielfilm von mehr als 10 bis 30 Minuten Laufzeit

"Jenny"

Regie: Lea Becker | Deutschland | 2017 | Spielfilm | 30 min.

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PROGRAMM III Di, 29. Mai 2018, 20:30 Uhr

In Anwesenheit von Martin Reimers, Editor von "THE LAST TAPE"

Am letzten Abend der Kurz.Film.Tour. in Berlin werden den Zuschauern Einblicke in unterschiedliche Kulturen gewährt:

Florian Kunterts "OH BROTHER OCTOPUS" erzählt von dem Glauben indonesischer Seenomaden, laut dem jedes neugeborene Kind einen Zwillingsbruder in Form eines Oktopus' besitzt. Wasserrituale sollen das Gemüt der Meeresgeschwister beruhigen. Ein Bruch dieser Tradition führt jedoch zur Verdammung der jeweiligen Stadt, welche von einem Seeungeheuer heimgesucht werden wird.

"THE LAST TAPE" zeigt das letzte Treffen eines Veterans mit seinem Enkel, welcher entschlossen hat, selbst in den Krieg zu ziehen. Die Filmemacher Cyprien Clément-Delmas und Igor Kosenko haben sich zusammengetan, um in ruhigen und atmospkärischen Bildern die Beziehung von Enkel und Großvater festzuhalten. Ein intimes Generationsporträt, aufgenommen in den ländlichen Gebieten der Ukraine.

Regisseur Daniel Kötter nimmt uns in "HASHTI TEHRAN" mit in die Tiefen der Hauptstadt Irans: Ausgehend von der Idee, dass Tehran selbst als ein Haus verstanden werden kann – quasi als innerer Kreis der islamischen Republik Iran – werden die Vororte der Stadt zu einem Übergangsraum zwischen Innen und Außen, urban und nicht-urban. Die filmische Beobachtung über Wohnungsbau und Stadtentwicklung in vier sehr unterschiedlichen Gebieten in den Randzonen der iranischen Hauptstadt, entstand in einer Kollaboration mit den Autor*innen des gleichnamigen Buches.

"Oh Brother Octopus"

Regie: Florian Kunert | Deutschland | 2017 | Dokumentarfilm | 27 min.

Deutscher Kurzfilmpreis für Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit

"The Last Tape"

Regie: Cyprien Clément-Delmas, Igor Kosenko | Deutschland | 2017 | Dokumentarfilm | 12 min.

"HASHTI Tehran"

Regie: Daniel Kötter | Deutschland, Iran | 2016 | Dokumentarfilm | 59 min.

Sonderpreis des Deutschen Kurzfilmpreises

Lichtblick-Kino

Stattkino Berlin e.V.

Kastanienallee 77

10435 Berlin

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Der Deutsche Kurzfilmpreis

Der Deutsche Kurzfilmpreis wird seit 1956 verliehen und ist mit Preisgeldern von bis zu 275.000 Euro die wichtigste und höchst dotierte Auszeichnung für den Kurzfilm in Deutschland. Jedes Jahr im November wird er von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in fünf Kategorien vergeben. Seit 1998 gehen die Nominierten und Preisträgerfilme jedes Jahr auf Tournee durch die deutschen Kinos.

AG Kurzfilm (Koordination Kurz.Film.Tour.)

Die AG Kurzfilm fungiert seit 2002 als bundesweite Interessenvertretung für den deutschen Kurzfilm. Der Bundesverband Deutscher Kurzfilm will die öffentliche Wahrnehmung von deutschen Kurzfilmen im In- und Ausland verbessern. Er versteht sich als Ansprechpartner für Politik und Filmwirtschaft sowie als Servicestelle für alle Kurzfilmschaffenden, Filmfestivals und Filmtheater. Die Kurz.Film.Tour. gehört seit 2008 zum festen Repertoire der AG Kurzfilm und bringt im Auftrag der BKM prämierte Kurzfilme direkt zum Publikum. Seit 2012 koordiniert die AG Kurzfilm die bundesweite Kampagne 21.12. Der kürzeste Tag – der Kurzfilmtag, die den Kurzfilm in all seiner Kreativität, Vielfalt und Experimentierfreude präsentiert und so dessen Wahrnehmung in der breiten Öffentlichkeit – auch abseits der klassischen Abspielstätten – stärkt.

Links: www.deutscher-kurzfilmpreis.de | www.ag-kurzfilm.de

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Im neuen Delphi Lux Kino Berlin werden am 23. April 2018 die Short Tiger gekürt. Zum achten Mal ehren die Film Förderungsanstalt FFA und German Films mit ihrer gemeinsamen Initiative »Short Tiger« die kreativsten Kurzfilmer*innen des Jahres.

Insgesamt 116 Einreichungen lagen der dreiköpfigen Jury um die Oscar-nominierte Regisseurin Katja Benrath ("Watu Wote - All of us"), Daniel Ebner, den künstlerischen Leiter des Vienna Shorts Festivals und Kinopolis-Geschäftsführer Gregory Theile vor, fünf Projekte von außergewöhnlicher Qualität wurden von ihr ausgewählt. Verbunden ist die Ehrung mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 5000 Euro, das für die Finanzierung eines neuen Projekts zweckgebunden ist - sowie mit einem Vertrag mit einem Kurzfilmverleih, der die Filme schnell und unkompliziert ins Kino bringt.

Darüber hinaus werden die Gewinner zu den Internationalen Filmfestspielen nach Cannes eingeladen, wo auch in diesem Jahr traditionell die internationale Premiere ihrer Werke gemeinsam mit den Filmen des Next-Generation-Programms von German Films stattfindet. Fast zeitgleich steht dann auch der Filmtheaterkongress in Baden-Baden auf dem Short-Tiger-Tourplan.

Quellen: NOISE Film PR | Stattkino Berlin e.V. | Blickpunkt:Film

Während goEAST in Wiesbaden startete, vergab ACHTUNG Berlin seine Preise

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Vom »new berlin film award« zum Schauplatz für das Kino aus Mittel- und Osteuropa.

Vom 11. bis 18. April 2018 fand die 14. Ausgabe des "achtung berlin - new berlin film award" an insgesamt 11 Spielstätten unter reger Publikumsbeteiligung statt. Viele Vorstellungen waren restlos ausverkauft - manchmal mussten sogar extra noch Stühle in das Kino reingeräumt werden, um der Nachfrage zu genügen.

Das Interesse scheint also ungebrochen zu ein. Allerdings ist der Besuch von Kinovorstellungen oft wetterabhängig. Das schöne Frühlingswetter in Berlin führte aber dazu, dass vornehmlich junge Leute vor und nach den Kinovorstellungen vor den Filmtheatern über das gemeinsam Gesehene weiter diskutierten.

Dieser Trend ist vor allem bei Festivals zu beobachten, und dürfte sich beim goEAST Festival in Wiesbaden, das quasi im Anschluss an das Berliner Festival vom 18.-24. April 2018 mit brandneuen Filmen aus Mittel- und Osteuropa dieser Tage im Herzen Deutschlands ebenfalls Kinobegeisterte vor die Leinwand locken wird, fortsetzen. Veranstaltet wird es vom Deutschen Filminstitut in Frankfurt/Main.

Getrübt wird der Trend nur durch stagnierende Besucherzahlen beim üblichen Mainstream-Kino. Vor allem Multiplex-Theater hätten sich einen besseren Jahresstart erhofft. Dafür hat aber der deutsche Home-Entertainment-Markt für Filme und TV-Serien auf DVD, Blu-ray, EST oder über Video-on-Demand-Dienste mittlerweile stark angezogen und im letzten Jahr das zweitbeste Ergebnis seit Erfassung der Marktdaten erzielt, wie die Filmförderungsanstalt (FFA) gestern mittgeteilte.

Zumindest gibt dies Hoffnung, dass auch die Gewinner des achtung berlin - new berlin film award, ihr Publikum entweder im Kino oder zu Hause vor dem großen Flachbildschirm erreichen werden.

Hier die Gewinner:

Nachfolgend die wichtigsten Preisträger*Innen und Jurybegründungen des 14. achtung berlin – new berlin film award in den einzelnen Kategorien:

Bester Spielfilm dotiert mit 3.000,- € sowie der Preis für die beste schauspielerische Leistung an EVA LÖBAU und eine lobende Erwähnung für das Drehbuch:

"REISE NACH JERUSALEM" von Lucia Chiarla.

Hier der Trailer:

Begründung der Jury Spielfilm:

"Die Vergabe des Preises für den besten Film ist uns als Jury eine Herzensangelegenheit, wie es der Regisseurin von REISE NACH JERUSALEM und ihrem gesamten Team wohl eine Herzensangelegenheit war, genau diesen Film zu machen und diese Geschichte zu erzählen, die wir in ihrer Konsequenz so noch nie gesehen haben. Reise nach Jerusalem ist ein gut beobachteter, aus dem Leben gegriffener, emotional inszenierter und absolut uneitler Film, der einen zwischen Lachen und Weinen auch nach Verlassen des Kinos noch nicht entlässt. Dem Film gelingt die Gratwanderung ein dringliches Problem in unserer Gesellschaft leichtfüßig und mit viel Humor so aufzugreifen, dass man sich als Zuschauer ganz darauf einlässt. Wir wurden unterhalten und gleichermaßen zum Nachdenken herausgefordert und gratulieren Lucia Chiarla und ihrem gesamten Team zu diesem tollen Film."

Bester Dokumentarfilm dotiert mit einem Sachpreis fürs Grading im Wert von 5.000,- €:

"KOLYMA - STRASSE DER KNOCHEN" von Stanislaw Mucha.

Hier der Trailer:

Begründung der Jury Dokumentarfilm:

"Der Film nimmt uns mit auf eine Reise entlang der Fernstraße Kolyma, 2000 km von Magadan bis ins tiefste Sibirien – eine unwirtliche und lebensfeindliche Gegend, auf der ein kollektives Trauma lastet. Humorvoll trifft Stanislaw Mucha auf die grausamen, skurrilen und spannenden Geschichten dieser entlegenen Region und ihrer Bewohner. Vor unseren Augen entblättert sich ein Kaleidoskop unterschiedlichster Schicksale, die uns vereinnahmen und unter die Haut gehen. Ohne das Grauen direkt zu zeigen, hinterlassen die Erzählungen über die Verbrechen ein eindringliches Bild im Kopf der Zuschauer. Es geht um die Vernichtung von Millionen, deren Spuren langsam verschwinden. Stanislaw Mucha gelingt es mit charmanter Penetranz, eine Atmosphäre zu schaffen, die es den Menschen ermöglicht, über lang Verdrängtes zu sprechen und aus sich herauszukommen. Welchen Menschen gelingt es, in dieser Region zu überleben? Wie überstehen sie die harten Bedingungen? Was charakterisiert die Menschen 32 Jahre nach der Perestroika? Mit seinem vorurteilsfreien, wahrhaftigen Blick auf die Menschen, zeigt uns Mucha eine schwer zugängliche Kultur, ja, die Seele eines entlegenen Landstriches."

Eine Lobende Erwähnung geht an den DOK-Film:

"FAREWELL HALONG" von Duc Ngo Ngoc.

Hier der Trailer:

Begründung der Jury Dokumentarfilm:

"Der Film FAREWELL HALONG erlaubt uns einen ungewöhnlich nahen Einblick in die Welt der Familie Van Coung, die ihr Heim auf dem Wasser verlassen muss, um das fluorierende Geschäft mit den Touristen nicht weiter zu stören. Farewell Halong erzählt auf eine unaufdringliche und doch intensive Weise die großen Probleme der Welt im Kleinen: Verdrängung der Armen, Umweltverschmutzung, Perspektivlosigkeit und die Folgen des Massentourismus. Der Regisseur Duc Ngo Ngoc konzentriert sich nicht nur auf die Räumungsaktion des schwimmenden Dorfes, sondern erlaubt uns einen intimen und vielschichtigen Einblick in die Beziehungen einer Familie, die versucht ein kleines Glück zu finden und zu halten. Wir erleben, dass Modernisierung und ein besserer Lebensstandard nicht unbedingt zu einem glücklicheren Leben führen. Duc ist ein vielschichtiges und sensibles Porträt einer Familie gelungen, eine Elegie über die Unmöglichkeit eines erzwungenen Neuanfangs."

Bestes Drehbuch dotiert mit einem Preisgeld von 2.000,- € in bar

"ZWEI IM FALSCHEN FILM" von Laura Lackman, Drehbuch & Regie.

Hier der Trailer:

Begründung der Jury Drehbuch:

„Komik ist Wahrheit und Schmerz.“ (John Vorhaus)

"Jeder Drehbuchpreis ist aus zwei Gründen eine hocherfreuliche Angelegenheit: Er richtet den Scheinwerfer auf das geschriebene Wort – also auf den Film, der stets vor dem Film ist. Und er belohnt diejenigen, die diesem Film auf dem Papier zu einer ersten Wirklichkeit verhelfen, ohne Kalkulation, Disposition oder marktstrategisches Denken; dafür aber mit vollem Bewusstsein, aller thematischen Tiefe und einer visionären Kraft, die dem fertigen Film als Gesamtkunstwerk in nichts nachstehen muss. Wir zeichnen das Drehbuch von Laura Lackmann aus, weil uns diese visionäre Kraft auf jeder Seite anspricht: mit Dialogen, die das Thema des Films bis zur untersten Schicht des Bodensatzes ergründen; mit einem Ensemble, das gekonnt und mit vollem Bewusstsein zwischen Realität und Überzeichnung changiert; mit Figuren, die die Autorinnenvision vom verlorenen Blick bis zur exaltierten Gefühlsexplosion ein zweites Mal – im zweiten Film – lebendig werden lassen. Vor allem aber – und im Unterschied zu vielem, was in Deutschland als Komödie verkauft wird – hat Laura Lackmann verstanden, wie Komik funktioniert. Komik ist Wahrheit und Schmerz – Zwei im falschen Film bringt uns zum Lachen über Dinge, die eigentlich zum Heulen sind. Davor verbeugen wir uns – und dafür sagen wir: Danke!"

Beste Produktion dotiert mit einem Sachpreis im Wert von 3.000,- € wie Tonmischung, Schnitt und Colour Grading sowie Auszeichnung für den Besten Schauspieler an JONAS DASSLER dotiert mit 750,- € in bar.

"LOMO - THE LANGUAGE OF MANY OTHERS" von Julia Langhof.

Produktion: Martin Heisler & Eva Kemme (FLARE FILM)

Hier der Trailer:

Begründung der Jury Spielfilm:

"Die Produzenten eines Films ermöglichen ihn. Sie tun dies im besten Fall nicht nur finanziell oder weil sie ihr Talent für Organisation einbringen. Nein, sie sind oft bereits schon früh in die Drehbuchentwicklung involviert, nutzen Gespür und Erfahrung, um das Projekt an die passenden Partner heran zu tragen und sind maßgeblich an der Findung eines möglichst harmonischen und das Projekt kreativ unterstützenden Teams und Casts beteiligt. Sie achten im besten Fall darauf, den Regisseuren während des Drehs mit nötigem Freiraum den finanziellen und zeitlichen Rahmen zu halten und das Projekt zu schützen. Sie unterstützen die Handschrift und das Gespür der Regisseurin/des Regisseurs in den Postproduktionsvorgängen, um dann einen möglichst runden und außergewöhnlichen Film in der passenden Form an die Öffentlichkeit zu tragen. Das ist oft ein langer Weg, der Kraft, Weitsicht und Ausdauer verlangt. Martin Heisler von Flare Film, Eva Kemme von Basis Berlin und ihre Teams scheinen diese Qualitäten bei LOMO durchweg und herausragend gut eingebracht zu haben. Wir sind beeindruckt von der sogartigen, mit eigener Bildsprache überraschenden, intensiven, künstlerisch und qualitativ hochwertigen Wirkung ihrer Produktion LOMO und gratulieren herzlich dazu."

Beste Regie ausgezeichnet mit einem Technikgutschein für die Anmietung von digitaler Kameratechnik bis 2.000,- €.

"SARAH JOUE UN LOUP-GAROU" ("Sarah spielt einen Werwolf") von Katharina Wyss. Hier der Trailer:

Begründung der Jury Spielfilm:

"In Sarah joue un loup-garou begibt sich Katharina Wyss gemeinsam mit ihren Schauspielern und ihrem Kameramann Armin Dierolf auf eine filmische Reise mit klarem Konzept und Mut zum freien Fall. Sie sucht nach einem Weg, der im Kino noch nicht begangen wurde. Sie geht dabei über Grenzen und bleibt trotzdem bei sich. Konsequent entwickelt sie Schritt für Schritt ein starkes Stück Kino, einzigartig und überzeugend. Der New Berlin Film Award Beste Regie geht an Katharina Wyss für ihr unter die Haut gehendes Spielfilmdebüt Sarah joue un loup-garou."

Beste Kamera ausgezeichnet mit ‚One Good Shot’ im Wert von bis zu 3.000,- €.

"KINDSEIN - ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST!" von Lilian Nix, Regie & Kamera. Hier ein Ausschnitt:

Begründung der Jury Dokumentarfilm:

"Die geballte Kraft kindlicher Lebensfreude strotzt aus den Bildern, mit denen uns Lilian Nix in die Welten von vier Kindern entführt. In die Eintönigkeit von Berlin-Marzahn; die bunten, vom Zahn der Zeit zerfressenen Fassaden von Havanna; in meterhohe Müllberge im Slum von Mumbai und eine winzige Ein-Zimmer-Wohnung in Tokio. Stets auf Augenhöhe, einfühlsam und liebevoll kommen wir ihren Protagonisten nahe, erfahren ihre Gedanken, Träume und Ängste. Lilian Nix lässt uns durch ihre bemerkenswerte, konsequente und originelle Kameraarbeit für die Dauer des Films in diese Welt der Kinder eintauchen. Erwachsene bleiben angeschnitten oder außen vor. Die Welt der Kinder und ihre Wahrnehmung steht im Vordergrund, fast als hätten sie ihre eigene kleine Welt, in die die Kamera eingeladen wird. Lilian Nix schenkt uns Bilderwelten und Situationen voller Magie, Farben und Humor, an denen man sich kaum satt sehen kann."

Bester Mittellanger Film:

"ES IST EGAL, ABER..." von Christoph Ischinger

Eine Lobende Erwähnung in der Kategorie Mittellanger Film erhielt:

"VERAO SATURNO" von Mónica Lima

Bester Kurzfilm:

"RIEN NE VA PLUS" von Sophie Linnenbaum

Mutigster Kurzfilm

"WAS WIR WISSEN" von Lotta Schwerk

Bester Kurzer Dokumentarfilm:

"ANDERSWO" von Adrian Figueroa

Lobende Erwähnung für kurzen DOK-Film

"JOE BOOTS" von Florian Baron

Preis der Ökumenischen Jury:

"DIE NEUEN KINDER VON GOLZOW" von Simone Catharina Gaul.

Hier der Trailer:

Begründung der Ökumenischen Jury:

"Home is where the heart is – doch was ist, wenn das Herz nicht dort ankommt, wo du gut empfangen wirst, sondern dort bleibt, wohin du nicht zurückkehren kannst? Simone Catharina Gaul gelingt mit Die neuen Kinder von Golzow ein liebevolles und gleichermaßen unaufgeregtes Porträt einer syrischen Familie, die im verschlafenen Dorf Golzow im Oderbruchgebiet eine neue Heimat zu finden versucht – eine Heimat, die sie ohne den schrecklichen Krieg so nicht gesucht hätte. Der Film reflektiert aber auch ausgewogen und authentisch, dass um das Verständnis von „Heimat“ nicht nur die sogenannten Gutmenschen mit Willkommensfesten und Schrebergartenanträgen auf der einen Seite und die vielzitierten Wutbürger mit Mistgabeln und Fackeln auf der anderen Seite ringen. Und dass diejenigen, die sehr wohl anerkennen, dass ohne die Neuankömmlinge aus Syrien ihre aus den DEFA-Filmen bekannte Schule hätte geschlossen werden müssen, ihre Zweifel haben, ob ihr Integrationswille auch für 80 junge, allein reisende Männer gereicht hätte. So wird deutlich, dass die unglaublich starke Protagonistin Halima und ihr Mann Fadi trotz ihrer vielen Unterstützer und Freunde am meisten darunter leiden, dass Golzow für sie niemals so sein wird wie ihre syrische Heimat, während ihre Kinder aber schon ganz selbstverständlich in der Jugendfeuerwehr des Dorfes mitmachen, eine Klasse überspringen oder Fangen auf Deutsch spielen. Wo also beginnt Heimat und wie viel meines Herzens muss schon dort sein? Die Ökumenische Jury zeichnet Gauls Dokumentarfilm aus, weil er nah an die Menschen in Golzow herankommt und eine Geschichte erzählt, die Partei ergreift für die unterschiedlichen Realitäten der alten und neuen Dorfbewohner und vor allem eines verdeutlicht: dass niemand Heimat, Zukunft und Hoffnung verwehren darf."

Preis des Verbands der deutschen Filmkritik (VdFK), undotiert.

"WER HAT EIGENTLICH DIE LIEBE ERFUNDEN" von Kerstin Polte.

Hier der Trailer:

Begründung der VDFK-Jury:

"Wenn ein Filmtitel eine Frage stellt, so will der Zuschauer natürlich eine Antwort darauf finden. Manchmal gibt der Film auch selbst die Antwort. In unserem Preisträgerfilm „Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?“, den Kerstin Polte geschrieben und gedreht hat, stellt ein Kind diese Frage ziemlich am Ende der Story, als alle Verhältnisse aller Protagonisten zueinander ziemlich geklärt sind. So bleibt die Frage im Raum hängen, und der Zuschauer muß – ebenso wie das Kind – die Frage selbst beantworten. Immer dann, wenn man sich während des Films zurücklehnen und vielleicht mal wegnicken will wie im gängigen Mainstream-Kino, schnippst Kerstin Polte in ihre Drei-Generationen-Erzählung kleine, spitze, schrille, groteske, absurde, extravagante Filmsplitterchen. Die ironisieren und schrecken auf, kippen die Gelassenheit des Films ins Absurde und verfremden. Und gleichzeitig übersetzen sie das Innenleben der Figuren in fantasievolle Bilder, die uns mit hinein nehmen in die Welt der Träume und Gefühle. Sie laden uns außerdem ein, hinter die trügerische Fassade der Ratio zu schauen. Diese hübschen Störungen werden mit gesunder dramaturgischer Ökonomie und kontinuierlich wirklich über den ganzen Film verteilt (und nicht etwa nur an den Anfang gesetzt). Und da machen alle Gewerke mit: die Schauspielerinnen und Schauspieler sowieso, aber ebenso die Kamera, die Filmarchitektur, das Licht. Da ist ein vertrackter Humor am Werke, der nicht eben häufig im Kino anzutreffen ist. Und der wird nicht verbal vorgetragen, sondern er äußert sich durchweg mit filmischen Mitteln. In dieses Panorama passen auch skurrile Sonder-Figuren, wie jener liebe Gott mit Zottelbart, kleinem Bäuchlein und minimaler Handlungs-Funktion, vor allem aber - als deus ex LKW - die lächelnde Truckerfahrerin im Blaumann und mit einer furiosen Liebesszene im Sandstrand. Man sollte auch mal kreuz und quer leben, hat Polte gesagt, und mit ihrem Film dazu eingeladen. Die Suche nach einer Antwort auf die Film-Titel-Frage bleibt also einstweilen offen."

Link: achtungberlin.de

Verleihung des Deutschen Filmpreises - Ehrenpreis für Hark Bohm

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Die Lola-Trophäen werden heute Abend im Berliner Palais am Funkturm verliehen.

Der Regisseur, Autor und Drehbuchautor Hark Bohm wird heute, den 27. April 2018, beim Deutschen Filmpreis für seine herausragenden Verdienste geehrt.

„Als ich Ende der Sechziger von Hamburg ins Film-Mekka München kam, war der Hanseat Hark Bohm schon da – als Theoretiker, Aktivist und imposanter Gelegenheitsschauspieler. In den Siebzigern begann seine Karriere als Regisseur von wirklichen Klassikern des Jungen Deutschen Films. Darsteller – besonders auch bei Fassbinder – ist er immer geblieben. Theoretiker und Aktivist auch. Der deutsche Film und auch die Deutsche Filmakademie haben Hark Bohm als Filmemacher, als Filmlehrer und als filmpolitischem Gestalter immens viel zu verdanken“, sagte Akademie-Präsidentin Iris Berben.

Der 1939 in Hamburg geborene Hark Bohm absolvierte zunächst ein Jurastudium, wandte sich aber bereits während der anschließenden Referendarzeit dem Film zu. 1970 gründete er gemeinsam mit anderen Filmschaffenden den „Filmverlag der Autoren“ – die Keimzelle des Neuen Deutschen Films. Im selben Jahr stand er in "DER AMERIKANISCHE SOLDAT" erstmals für Rainer Werner Fassbinder vor der Kamera. Fassbinder engagierte ihn anschließend für viele weitere Filme als Darsteller – darunter "EFFI BRIEST" (1974), "ANGST ESSEN SEELE AUF" (1974), "DIE EHE DER MARIA BRAUN" (1979) und "LILI MARLEEN" (1981). Zu den rund 80 Kino- und Fernsehproduktionen, in denen Hark Bohm im Laufe der Jahrzehnte als Nebendarsteller mitgewirkte, zählen Werke seiner Regiekollegen Reinhard Hauff, Margarethe von Trotta, Alexander Kluge, Helmut Dietl, Emir Kusturica oder Andres Veiel.

1973 gibt Hark Bohm mit "TSCHETAN, DER INDIANERJUNGE" sein Debüt als Regisseur und legte damit den Grundstein für seine Regiekarriere. Untrennbar ist sein Name verbunden mit den Jugendklassikern "NORDSEE IST MORDSEE" (1976) und "MORITZ, LIEBER MORITZ" (1977) sowie mit dem vielfach preisgekrönten Drama "YASEMIN" (1988), das unter anderem den Bundesfilmpreis in Gold gewann. Auch mit gelobten Fernseharbeiten wie "VERA BRÜHNE" (2001) oder "STERNE, DIE NIE UNTERGEHEN – ATLANTC AFFAIRS" (2002) sorgte Bohm für Aufmerksamkeit.

Als Drehbuchautor verfasste er gemeinsam mit Niki Stein von 2012 bis 2015 die achteilige Serie „HITLER“ für die Ufa. Bei Fatih Akins Verfilmung des Bestsellers "TSCHICK" sowie bei dessen aktuellster Regiearbeit "AUS DEM NICHTS" fungierte er als Koautor.

Hark Bohm zählt zu den Mitbegründern des Hamburger Filmbüros und ist Mitinitiator des Filmfest Hamburg sowie des „Instituts für Theater, Musiktheater und Film“ an der Universität Hamburg, wo er bis 2005 das Institut des Aufbaustudiengangs Film leitete. Er engagierte sich von 2006 bis 2012 im Vorstand der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE und realisiert für die Akademiemitglieder bis heute die beliebten „Werkstattgespräche“ mit namhaften Filmschaffenden.

Die Wahl des Ehrenpreises erfolgt durch eine Auswahlkommission, die der Vorstand aus den Mitgliedern, den Fördermitgliedern und dem Freundeskreis der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE bestimmt hat. Der diesjährigen Kommission unter dem Vorsitz von Iris Berben (Schauspielerin und Präsidentin der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE e.V.) gehörten Alfred Holighaus (Ehrenmitglied), Klaus Keil (Ehrenmitglied), Fred Breinersdorfer (Mitglied/ Drehbuchautor), Dagmar Hirtz (Mitglied/ Regisseurin), Thomas Plenert (Mitglied/ Kameramann), Hansjörg Weißbrich (Mitglied/ Editor), Ina Weisse (Mitglied/ Schauspielerin), Willi Geike (Fördermitglied/ Produzent & Filmverleiher) und Antje Kronacher (Freundin der DFA/ Inhaberin der Künstleragentur Schlag) an.

Edin Hasanovic moderiert die Gala im Palais am Funkturm.

Die Lola-Trophäen werden am heutigen 27. April 2018 im Berliner Palais am Funkturm verliehen. Die ARD wird die Gala unter der Federführung des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) am selben Abend um 22:00 Uhr ausstrahlen. Schauspieler Edin Hasanovic (zuletzt zu sehen in "NUR GOTT KANN MICH RICHTEN" und dem preisgekrönten ARD-Drama "BRÜDER"), wird als Moderator seine Entertainer-Qualitäten unter Beweis stellen wird.

"Als ich angefragt wurde, den Deutschen Filmpreis 2018 zu moderieren, konnte ich nicht nein sagen", so Hasanovic. "Ich erinnerte mich an das Jahr 2013. Ich war selbst für den Filmpreis nominiert und kannte kaum jemanden persönlich. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich fünf Jahre später mit Iris Berben Gastgeber des Abends sein darf, hätte ich ihn sicherlich für verrückt erklärt! Heute bin ich mit 25 Jahren der jüngste Moderator des Filmpreises, was mich unheimlich stolz macht, aber auch sehr nervös. Es ist mir nämlich eine große Ehre! Ich freue mich tierisch und hoffe, dass wir den Menschen an den Bildschirmen Lust auf den deutschen Film machen können."

Edin Hasanovic, der 2014 bereits sympathisch, humorvoll und mit großer Leidenschaft die Verleihung der FIRST STEPS moderierte, erhält bei der Vergabe der Lolas in insgesamt 18 Kategorien tatkräftige Unterstützung von prominenten Laudatoren und Überraschungsgästen.

Die Künstlerische Leitung der Show liegt dieses Jahr in den Händen der deutsch-amerikanischen Autorin und Regisseurin Sherry Hormann (WÜSTENBLUME, IRREN IST MÄNNLICH, FRAUEN SIND WAS WUNDERBARES), deren Wunsch es ist, das vergangene Kinojahr mit einer emotionalen Gala zu feiern: "Eine echte Herausforderung - ja-, sitzen an dem Abend doch unterschiedlichste Fantasien zum Film im Publikum und vor dem Fernseher. Vielleicht schaffen wir an diesem Abend ein Gefühl von wir - wir in unserer Unterschiedlichkeit und gemeinsamen Liebe für den Film. Ich freue mich über einen wundervollen Reigen an Frauen und Männern und Männern und Frauen, die uns darin unterstützen - allen voran Iris und Edin - so verschieden und genau deshalb."

Die Nominierungen des Deutschen Filmpreises.

Der DEUTSCHE FILMPREIS - die renommierteste und höchstdotierte Auszeichnung für den deutschen Film - ist mit Preisgeldern der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in einer Gesamthöhe von knapp 3 Mio. Euro dotiert und wird nach der Wahl durch die Mitglieder der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE von Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters verliehen. Die Verleihung ist eine Veranstaltung der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), produziert von der DFA Produktion GmbH.

In der Königskategorie „Bester Spielfilm“ konkurrieren dabei „3 Tage in Quiberon“, „Aus dem Nichts“, „Der Hauptmann“, „In den Gängen“, „Das schweigende Klassenzimmer“ und „Western“.

Mit zehn Nominierungen ist das Drama "3 Tage in Quiberon"über das Leben von Romy Schneider der große Favorit beim Deutschen Filmpreis. Das Werk von Regisseurin Emily Atef wurde nicht nur in der Kategorie Bester Spielfilm nominiert. Atef selbst wurde in der Kategorie Beste Regie neben Fatih Akin ("Aus dem Nichts") und Valeska Grisebach ("Western") nominiert. Marie Bäumer, die in Atefs Schwarz-Weiß-Film die Schauspielerin Romy Schneider spielt, geht als beste Hauptdarstellerin ins Rennen. Eine weitere Nominierung gab es für diesen Film in der Kategorie Nebenrolle für Birgit Minichmayr.

Als weitere beste Hauptdarstellerin sind Marie Bäumer neben Diane Kruger ("Aus dem Nichts") und Kim Riedle ("Back For Good") nominiert.

Um die Lola als beste Hauptdarsteller konkurrieren Andreas Lust ("Casting"), Oliver Masucci ("HERRliche Zeiten") und Franz Rogowski ("In den Gängen").

Als weitere beste Nebendarstellerin ist neben Corinna Kirchhoff ("Casting") und Sandra Hüller ("In den Gängen") nominiert.

Um die Lola für den besten Nebendarsteller konkurrieren Robert Gwisdek und Charly Hübner aus "3 Tage in Quiberon" mit Alexander Fehling ("Der Hauptmann").

Als beste Kinder- und Jugendfilme sind "Amelie rennt" und "Die kleine Hexe" für einen Deutschen Filmpreis nominiert, "Amelie rennt" von Tobias Wiemann schildert eine Reise der 12-jährigen Amelie in eine Asthma-Reha-Klinik nach Südtirol und ihre Begegnung mit dem 13-jährigen Bart, der Kühe hütet. Hier ein langer Trailer:

Als beste Dokumentarfilme gehen "Beuys", "Das Kongo Tribunal" und "Taste of Cement" ins Rennen um den Deutschen Filmpreis.

Die nominierten Werke sind in den Filmkategorien dabei bereits mit folgenden Preisgeldern verbunden: Sechs Spielfilme à 250.000 Euro, zwei Kinderfilme à 125.000 Euro und drei Dokumentarfilme à 100.000 Euro.

Für die Verleihung des Deutschen Filmpreises konnten Produzenten und Verleiher bis zum 19. Oktober 2017 Spiel-, Kinder- und Dokumentarfime einreichen, die zwischen 1. Dezember 2016 und 31. Mai 2018 einen regulären deutschen Kinostart hatten/haben werden. Nicht eingereicht wurden Titel wie "High Society - Gegensätze ziehen sich an", "Hot Dog", "Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer", "Styx", "Vielmachglas", "Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot", "Transit" und "Fack Ju Göhte 3".

Allerdings wird "Fack Ju Göhte 3" als besucherstärkster deutscher Film des Jahres 2017 ebenfalls ausgezeichnet.

Links:

www.deutscher-filmpreis.de | www.deutsche-filmakademie.de

Quellen: ARD | rbb | Deutsche Film Akademie | ots by dpa

Fazit zum Visionär Film Festival Berlin und unsere ersten Filmkritiken im Mai 2018

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Rückblick auf das Visionär Filmfestival und drei neue, reguläre Filmstarts.

In der Filmstadt Berlin Visionen zu haben, kann durchaus schwer sein, diese auf Anhieb erfolgreich umzusetzen. Schon zum zweiten Mal lockte Francesca Vantaggiato Filmfans zu ihrem Visionär Filmfestival mit deutschen Erstaufführungen und Berliner Premieren von herausragenden internationalen Independent Werken ins City Kino Wedding sowie ins Neuköllner Il Kino und ins ACUDkino in Berlin-Mitte.

Gezeigt wurden Spielfilme, Dokus und zahlreiche Kurzfilme. Letztere stammten im Gegensatz zu den internationalen Langfilmen vornehmlich von deutschen Filmemachern. Präsentiert wurden diese zu einer Zeit, in der Kurzfilmfans eigentlich ihren Blick auf die 64.Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen richten, dem weltweit größten und ältestem Kurzfilmfestival, das heute zu Ende geht. Wir werden aber erst in den nächsten Tagen über die Ergebnisse von Oberhausen berichten, wenn die Ergebnisse der Jury-Entscheidungen uns vorliegen.

Dass es kein leichter Weg sein würde, mit einem Neustart eines Festivals oder eines kleinen Kinos, das richtige Publikum zu erreichen, hat auch Juror Christos Acrivulis erst kürzlich schmerzhaft erfahren müssen. Sein erst vor einem Jahr - nach langem Stillstand - wieder eröffnetes Klick Kino in der Charlottenburger Windscheidstraße musste wieder schließen. Nicht jedoch weil das Publikum fehlte, sondern weil der Vermieter - wie so oft - andere Pläne hat. Nun ist in Schöneberg beim Theater O-Ton-Art in der Kulmer Str. 20a ein neuer Start des Klick-O-Ton-ART im Mai erfolgt. Schwerpunkt werden neben dem weiter existierenden Theatervorstellungen an drei Tagen in der Woche u.a. Filmvorführungen mit Filmgesprächen sein, nach denen sich ein Teil des Publikums sehnt.

Den Anfang machte Max Riemelt und präsentierte den staunenden Zuhörern Uwe Frießners 1984 gedrehtes Kriminalfilm-Drama "BABY"über einen Karatekämpfer in der Berliner Disco-Unterwelt, wo jener als Rausschmeißer arbeitet. Auch wenn das Theater nur zur Hälfte gefüllt war, wurde bis spät nachts diskutiert. Hier das sieben Minuten lange (leider mit falschem Vornamen beschriftete) Intro:

Im Falle des Visionär Filmfestivals, spielte dagegen das Wetter einen Streich, denn der April macht was er will. Schöne warme und sonnige Tage sind leider nicht die besten Voraussetzungen für gut frequentierte Nachmittagsvorstellungen. Erst am Abend kam das geneigte Publikum und füllte langsam die Kinos. So dürfte es schwer gewesen sein, einen objektiven Publikumsgewinner für einige der herausragenden Werke ausfindig zu machen, weil diese Filme in Berlin zum Teil leider nur von sehr wenigen Zuschauern gesehen wurden, obwohl es sich um Premieren handelte.

Auf den spanischen Film "JÚLIA IST" von Elena Martín, der am Samstag Abend, den 5. Mai 2018 um 20:30 Uhr vor gut gefülltem Haus im City Kino Wedding lief, trifft dies allerdings nicht zu. Am Ende gab es frenetischen Applaus. Einige Darsteller und der Produzent waren anwesend und stellten sich den Fragen des Publikums.

Erstaunlich ist, dass dieser von einer spanischen Filmstudentin gemachte Film weder bei den Sehsüchten, dem Filmfestival der Studierenden in Potsdam-Babelsberg, noch beim achtung berlin - new berlin film award lief, denn der Film wurde zum großen Teil in Berlin gedreht und spielt die meiste Zeit auch in dieser Stadt. Hier der Trailer:

Ausgezeichnet wurde das Werk über eine Architekturstudentin aus Barcelona, die für ein ERASMUS Jahr nach Berlin zieht, schon bei seiner Erstaufführung auf dem Malaga IFF. Ein Kinostart ist bisher in Deutschland leider nicht vorgesehen, weshalb wir über eine ausführliche Rezension verzichten. Gefallen hat er uns dennoch und auch dem Publikum, das dafür im Voting die meisten Stimmen vergab.

Die Jurypreise wurden gestern Abend von Juror Christos Acrivulis in der Neuköllner Kneipe OBLOMOV verkündet und gingen an "MEDEA" aus Costa Rica von Alexandra Latishev Salazar, den wir leider nicht gesehen haben. Es ist ein Film über eine verzweifelte junge Frau, die sich von ihrer Umwelt abkapselt. Nur sie allein weiß in ihrer Einsamkeit, dass sie schwanger ist. Hier der Trailer:

Den zweiten Preis bekam die eindrucksvolle griechisch-polnische Koproduktion "PARK" von Sofia Exarchou über herumlungernde Jugendliche aus sozialschwachem Milieu, die sich auf dem heruntergekommenen, ehemaligen Olympiapark-Gelände von 2004 in Athen die Zeit vertreiben. Hier der Trailer:

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Wir hoffen auf eine weitere Ausgabe des Visionär Filmfestivals im nächsten Jahr und wenden uns nun jenen Filmen zu, die gerade bundesweit in den Kinos angelaufen sind.

"ELEANOR & COLETTE" Biopic-Drama von Bille August (Deutschland, Belgien). Mit Helena Bonham Carter, Hilary Swank, Jeffrey Tambor u.a. seit 3. Mai 2018 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Eleanor Riese (Helen Bonham Carter) leidet an paranoider Schizophrenie. Systematisch hat man ihr eingeredet, dass sie nur mit der Einnahme starker Medikamente, überleben kann. Seit Jahren wird sie ruhig gestellt. Die ihr verabreichte Medikation ist viel zu hoch eingestellt. Die Nebenwirkungen sind fatal. Seit langem fordert sie mitzubestimmen, in welchem Mass sie die ihr verordneten Tabletten nimmt. Und wieder bekommt sie einen Tobsuchtsanfall, weil man ihre Bitte ignoriert. Man wirft sie buchstäblich in einen kalten Raum, ohne Toilette, ohne Mobiliar. Sie nässt sich ein, halluziniert, schreit und tobt. Für das Klinikpersonal ist sie durch und durch verrückt. Sie wendet sich an die Patientenrechtshilfe und erreicht, dass sich eine Anwältin ihrem Fall annimmt.

Man stellt ihr Colette Hughes (Hilary Swank) an die Seite, die den tragischen Fall mit aller Vehemenz vor Gericht bringt. Laut Gesetz haben auch Psychiatriepatienten ein Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung.

Was den Fall besonders tragisch macht ist, dass man der jungen Eleanor schon in der katholischen Schule eingeredet hat, dass ihre Anfälle ein Werk des Teufels sind. Sie hat panische Angst nach ihrem Tod nicht in den Himmel zu kommen.

Regisseur Bille August ("Lauf, Junge, Lauf") konzentriert sich in dieser wahren Geschichte besonders auf die beiden Frauen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein können. Auf der einen Seite, die sarkastische, distanzlose und liebenswert skurrile Eleanor, auf der anderen Seite die distinguierte, aufopferungsbereite Colette, die früher mal Krankenschwester war und wahrscheinlich auch deswegen, der „Verrückten“ besonders beisteht. Eleanor deren Gefühlswelt keine feinen Nuancen kennt, kann äußerst aufbrausend sein. Trotz so mancher Anstrengung, behält Colette die Nerven. Sie setzt fast ihre Beziehung in den Sand, weil Eleanor ziemlich fordernd, die ganze Person in Beschlag nimmt.

Das packende Gerichtsdrama spielt in den Achtzigern. Die Thematik ist bis heute durchaus brisant und wichtig. Das Zusammenspiel der beiden Hauptdarstellerinnen ist berührend anzusehen. Besonders, wenn die beiden Frauen in bester Kampfeslaune ihre Überzeugung gemeinsam gegen Pharmalobby und Ärzteschaft, bis zum obersten Gerichtshof durchsetzen.

Ulrike Schirm

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"HERRliche ZEITEN" Dramödie von Oskar Roehler (Deutschland). Mit Katja Riemann, Oliver Masucci, Samuel Finzi u.a. seit 3. Mai 2018 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Nach einem satirischen Roman mit dem Titel „Subs“ von Thor Kunkel hat Oskar Roehler seinen Film „Herrliche Zeiten“ gedreht. Das Buch, sowohl als auch der Film, schildern die Instrumentarien des modernen Sklaventums.

Der Schönheitschirurg Claus Müller-Todt (Oliver Masucci) und seine Frau, die Gartenarchitektin Evi (Katja Riemann) haben ihre gepflegte Villa günstig bei einer Zwangsversteigerung erworben.

Aus einer alkoholisierten Laune heraus, gibt Müller-Todt eine Anzeige auf, die da lautet: „Sklave/in“ gesucht. Seine Frau, die unter Schock steht, da sie zufällig mit ansehen musste, wie ein Immobilienspekulant vor ihren Augen in den Tod stürzte, hat sich erstmal krank schreiben lassen. Um sie zu entlasten, muss eine Hausangestellte her.

Das eine Truppe schwarz gekleideter Ledertypen und Lederfrauen, sowie man sie von den Berliner Folsom-Tagen kennt (Insider wissen wovon ich rede) vor der Tür steht, damit hat Müller-Todt nicht gerechnet. Seine Frau ist schockiert. Er schickt die Meute schleunigst wieder weg.

Einen Tag später erscheint ein Mann, der die Anzeige „Putzsklave gesucht“, offensichtlich richtig verstanden hat.

Er sucht eine Arbeit, bei der er Menschen dienen kann, die es wert sind, gibt er zu verstehen. „Ich lege keinen Wert auf Bezahlung, Unterkunft und Verpflegung reichen mir, Hauptsache ich mache eine menschenwürdige Arbeit“.

Sie entscheiden sich für den äußerst kultiviert erscheinenden Mann (Samuel Finzi), handeln mit ihm eine Probezeit aus und genießen die Annehmlichkeiten, die er ihnen bietet. Bartos, so nennt er sich, tischt die aller feinsten Gerichte auf. Anfangs spürt Evi sichtbares Unbehagen, als bei jeder ihrer Bitten der Satz „zu Befehl Herrin“ fällt. Claus hingegen findet es völlig normal und genießt es.

Als Bartos die Probewoche bestanden hat, taucht seine junge, bildhübsche Frau Lana (Lize Fryn) auf, die Evi von nun an mit Thalasso-Therapien versorgt.

Bartos schlägt vor, für Evi einen Swimmingpool bauen zu lassen. Dafür heuert er einen Trupp bulgarischer Schwarzarbeiter an. Die tummeln sich jetzt Tag und Nacht im Garten.

„Ich mag es nicht, wenn die Bulgaren mir durch die Scheibe beim Essen zuschauen. Weg damit“ brüllt Müller-Todt verärgert.

In der Villa nebenan wohnt der Diktator-Sohn Mohammed Al Thani (Yasin El Harrouk), zu dessen Motto-Parties die Müller-Todts eingeladen werden. Bei dem Anblick von diversen Folterfotos, wird sogar dem abgebrühten Claus schlecht. Evi fühlt sich von Anfang an unwohl und will nach Hause.

Die Situation im Hause Müller-Todt verfinstert sich. Evi will nicht weiter mit ansehen, wie ihr Mann sich in der Rolle des Herrenmenschen von Tag zu Tag wohler fühlt. Sie beschließt wieder arbeiten zu gehen und fordert Bartos und seine Frau auf, das Haus zu verlassen. Spätestens jetzt merkt man, dass Bartos nicht so selbstlos handelt, wie er vorgegeben hat. Die Situation eskaliert ins Groteske, wobei Al Thani kräftig mitmischt.

Masucci, der im Film sein Geld überwiegend mit Fettabsaugen verdient, in schrill-bunten Klamotten rumläuft, bei jeder Gelegenheit sein widerlich vollfettes Lachen ertönen lässt, ist nichts weiter als ein proletenhafter Neureicher, der sich in seiner gewissenlosen Herrenmenschenrolle so richtig gehen lässt. Spätestens im letzten Drittel, vergeht einem das Lachen. Der anfänglich noch bitterböse Blick auf eine saturierte Gesellschaft, die für ihre Interessen „über Leichen geht“, verflacht zusehends. Die Figuren sind derart überzogen, dass man sich in ihnen nicht wiederfindet, stattdessen nur noch über sie lacht.

Ulrike Schirm

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"NO WAY OUT (Gegen die Flammen)" Biopic-Drama von Joseph Kosinski (USA). Mit Josh Brolin, Miles Teller, Jeff Bridges u.a. seit 3. Mai 2018 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Das sogenannte "Yarnell Fire" war ein riesiger Waldbrand, der am 28. Juni 2013 durch einen Blitzschlag auf einem Gebirgskamm der Wever Mountains bei Yarnell, Arizona, USA ausgelöst wurde.

Es war eines der verheerendsten Unglücke in der Geschichte der amerikanischen Feuerwehr, bei dem 19 Feuerwehrmänner der Granite Mountain Interagency Hotshot Crew ums Leben kamen.

Regisseur Joseph Kosinski schildert in seinem Film „No Way Out“ den Alltag dieser furchtlosen Elitetruppe, ohne sich in kitschige Gefühlsduseleien zu ergehen. Sein Hauptaugenmerk liegt auf den familiären Konflikten und ihren persönlichen Krisen.

„Im Zeitalter der Superhelden stehen in "NO WAY OUT: GEGEN DIE FLAMMEN" wahre Helden im Mittelpunkt“, betont Kosinski. „Es geht um Zusammenhalt, um Opfer und Rettung-alles vor dem Hintergrund eines Waldbrands“.

Hotshots werden die Spezialeinheiten genannt, die an vorderster Front Brände bekämpfen. Sie gehen nicht mit Wasser gegen die Brände vor, sondern mit Flammenwerfern. Sie schaufeln Gräben, fällen Bäume und entzünden kontrolliert Feuer, um den Brand einzudämmen.

Eric Marsh (Josh Brolin) ist einer von ihnen. Er ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Er bildet seine Truppe gerade zur Hotshot Elite Crew aus. Im Normalfall dauert das Training Jahre.

„Genießt noch die herrliche Aussicht. Nach eurem ersten großen Einsatz, seht ihr hier nur noch Brennstoff“, sagt er zu den Männern.

Brendan (Miles Teller) der nach jahrelangem Drogenmissbrauchs und dessen Freundin schwanger ist und sich von ihm getrennt hat, versucht sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Es ist Marsh, der ihm eine Chance gibt. Von der Machotruppe wird sein Einsatz misstrauisch beäugt. Kleine Sticheleien muss er sich hin-und wieder gefallen lassen. „Rekruten schikanieren ist okay… aber Familie ist tabu“. Im Grunde ihres Herzens wissen sie genau, dass, wenn man gemeinsam durchs Feuer geht, bedingungsloses Vertrauen und gegenseitiger Respekt unabdingbar sind. Es dauert nicht lange und Brendan ist einer von ihnen. Anfangs gaben sie ihm den Spitznamen „Donut“, weil er als komplette Null zu ihnen stieß. Seine Mutter hat ihn rausgeschmissen, das Hotshot-Bootcamp war die einzige Alternative zur Entzugsklinik.

Jennifer Conelly spielt Amanda Marsh, die Ehefrau von Eric. Sie arbeitet als Hufschmiedin, kümmert sich um die gemeinsame Ranch, wenn ihr Mann bei Einsätzen ist. Sie ist selbstbewusst und unabhängig. Man spürt, dass die beiden eine starke Liebe verbindet. Doch ihre Ehe ist belastet durch die lebensgefährlichen Einsätze ihres Mannes und seine über Wochen dauernde Abwesenheit.

Auch ihr Wunsch nach einem Kind bleibt unerfüllt. Die Verantwortung will ihr Mann wegen seines lebensgefährlichen Berufes nicht übernehmen.

Sowie Eric eine Vaterfigur für Brendan ist, ist Duane Steinbrink (Jeff Bridges) eine Art Vaterfigur für Eric. Steinbrink ist der Chef der Feuerwache und ist Erics Marshs Mentor. In seiner Freizeit gehört er zu einer Cowboy Band, die sich „The Rusty Pistols“ nennt. Publikumshit ist der Song: “Ghost Riders in the Sky“. Der Rest der Crew setzt sich aus den unterschiedlichsten Charakteren zusammen, die alle eines eint: Sie sind Teil einer Truppe, die täglich ihr Leben aufs Spiel setzen, um andere zu retten und nicht nur das, sondern auch ganze Ortschaften.

Mit seinem Kameramann Claudio Miranda (Life of Pi) erschafft Kosinski eindrucksvolle und gewaltige Bilder, die nicht nur die unbeschreibliche Schönheit der Natur zeigen, sondern auch ihre zerstörerische Macht.

„No Way Out“ ist keins von diesen übertriebenen Heldenepen, sondern eine unsentimentale Erinnerung an die mutigen, unvergesslichen Helden der Brandbekämpfung.

Ulrike Schirm

Preise von Filmfestivals in Oberhausern und Mecklenburg-Vorpommern

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Der Oberhausener 3sat-Förderpreis ging an "Bigger than Life".

Die Kurzfilmtage in Oberhausen galten schon immer als wichtigstes Festival für den Internationalen Kurzfilm und sind es bis heute geblieben. Zwar haben andere Kurzfilmfestivals wie das Filmfest Dresden mit dem Goldenen Reiter und interfilm Berlin an Bedeutung gewonnen, doch der Gewinner von Oberhausen ist schon seit langem automatisch für die Academy Awards, den Hollywood Oscars, automatisch nominiert.

Zukünftig werden auch die Gewinnerfilme "Best Fiction" und "Best Animation" im Internationalen Wettbewerb des interfilm Festivals automatisch im Rennen um den OSCAR® in den Kategorien "Live Action Short" und "Animated Short Film" berücksichtigt. Damit reiht sich das interfilm Festival neben Berlinale, Dok Leipzig, Trickfilm-Festival Stuttgart, Kurzfilmtage Oberhausen und Deutscher Kurzfilmpreis in die noch sehr überschaubare Gruppe OSCAR®-relevanter Festivals in Deutschland ein.

Hier der diesjährige Trailer der Kurzfilmtage Oberhausen:

Die Preisträger der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen wurden am 7. Mai 2018 ausgezeichnet: Der mit 8.000 Euro dotierte Große Preis der Stadt Oberhausen, gleichzeitig Hauptpreis der Internationalen Kurzfilmtage, ging an den litauischen Film "Dėmės ir įbrėžimai" (Flecken und Kratzer) von Deimantas Narkevičius.

Es ist eine experimentelle 3D-Arbeit, die mit der Polarität zwischen dem Abgebildeten und den physischen Spuren auf dem Bildträger – Kratzer und Flecken - spielt. Die Jury lobte den Film als "Erkundung dessen, was die Kinoerfahrung sein kann".

Den ersten Platz beim Filmpreis des Landes Nordrhein-Westfalen (5.000 Euro) errang der indische Regisseur Sohrab Hura und "The lost head and the bird", der mit 3.000 Euro dotierte zweite Preis ging an die Brasilianerin Louise Botkay und ihr Werk "A Film for Ehuana".

Weitere Hauptpreise gingen an zwei Stadtportraits: an die griechische Filmemacherin Eva Stefani für ihren Film „Hirografo“ (Manuskript), ein Portrait der Stadt Athen, und an den russischen Regisseur Dimitri Venkov für „Gimny Moskovii“ (Die Hymnen Moskaus), ein visionäres Portrait Moskaus.

Im Deutschen Wettbewerb wurde Alexandra Gulea für ihre dokumentarische Arbeit „Valea Giului – Notes“ ausgezeichnet, eine Beobachtung der Situation von Müttern, die im Ausland arbeiten müssen, damit ihre Kinder daheim aufwachsen können.

Den 3sat-Förderpreis bei den 64. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen gewann der Kurzfilm "Bigger than Life" von Adnan Softić.

In Adnan Softić’s Videoarbeit "Bigger Than Life" (2018) wird das Skopje der Gegenwart zur Ausgrabungsstätte. Hier lässt sich in Echtzeit mitverfolgen, wie Geschichte gemacht, die Antike konstruiert, historische Einzigartigkeit durch Nachahmung hergestellt wird und die Übergänge zwischen Wahrheit und Fälschung unscharf werden. Aus mehreren unterschiedlichen Sichtweisen auf das aktuelle Baugeschehen in Skopje entsteht ein Gedankenpuzzle über Vielvölkerstaaten und das Phantasma nationaler Entität, über Romantik und Liebe, das Verhältnis von persönlicher Erinnerung und kollektivem Gedächtnis. Auch darüber, wie eine Geschichte basierend auf Behauptungen konstruiert wird.

Adnan Softić wurde 1975 in Sarajevo geboren. Er lebt und arbeitet in Hamburg, wo er Film und Ästhetische Theorie an der Hochschule für bildende Künste studierte.

Mit dem 3sat-Förderpreis wird seit 1999 im Rahmen der Medienpartnerschaft mit dem Festival ein Film im Deutschen Wettbewerb prämiert, der sich durch eine neue Sichtweise auszeichnet.

Gewinner des MuVi-Preises der Kurzfilmtage ist Oliver Pietschs Musikvideo für Yves Tumors "Limerence". Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von 2.000 Euro verbunden.

Insgesamt wurden bei dem Festival seit dem 3. Mai 2018 über 500 Filme gezeigt, von denen uns derzeit leider noch keine Trailer zur Verfügung stehen.

Link: www.kurzfilmtage.de

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"Styx" gewinnt beim Filmkunstfest MV den »Fliegenden Ochsen«.

"Styx" ist der große Gewinner des am 6. Mai 2018 zu Ende gegangenen 28. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin. Das Drama um eine Frau auf hoher See, die bei einem havarierten Flüchtlingsboot ausharrt und nicht eingreifen darf, von Wolfgang Fischer wurde mit dem Hauptpreis, dem Fliegenden Ochsen (dotiert mit 10.000 €), dem Preis für die beste Musik- und Tongestaltung an Uwe Dresch und Andre Zimmermann fürs Sounddesign und Tobias Fleig für die Kinomischung, sowie dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Der Film war bereits bei der diesjährigen Berlinale einer der Highlights der Sektion Panorama gewesen. Hier der Trailer:

Der NDR-Regiepreis ging an Milko Lazarov für "Nanouk" (Original Titel: "Aga"). Auch dieser Film hatte bei der Berlinale Premiere gefeiert und lief im Wettbewerb als Abschluss-Film außer Konkurrenz. Hier der Trailer:

Der Filmnachwuchs wurde berücksichtigt mit dem Förderpreis der DEFA-Stiftung, der an Julian Pörksen für sein Drehbuch zu seinem auch von ihm inszenierten "Whatever happens next" und an Mala Emde und Anton Spieker als Beste Nachwuchsschauspieler in Hans Weingartners "303" vergeben wiurde.

Den FIPRESCI-Award erhielt "In den Gängen" von Thomas Stuber. Der LEO-Kinder und Jugendpreis für den besten Beitrag im Jugendfilmwettbewerb ging an "LOMO - The Language of Many Others" von Julia Langhof. "Meine teuflisch gute Freundin" wurde mit einer lobenden Erwähnung gewürdigt.

Als Bester Dokumentarfilm wurde Marita Stockers "Farewell Yellow Sea" prämiert. Ehrenpreisträger der 28. Ausgabe war Henry Hübchen.

Link: www.filmland-mv.de/praesentation/filmkunstfest-mv

Quellen: Kurzfilmtage | Filmland-MV | Blickpunkt:Film

And the winners are... DOK.fest München gab seine Preise bekannt.

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Krieg in der Ukraine aus der Sicht von Kindern ist der große Gewinner des DOK.fest München 2018.

Trotz des fast durchgängig sommerlich-warmen Wetters haben rund 45.000 Zuschauer*innen die Vorführungen des DOK.fest München mit insgesamt 154 Filmen aus 50 Ländern besucht. Ein hervorragendes Ergebnis, kommentierte Festivalleiter Daniel Sponsel:

"Das Kino hat es als Spielstätte zunehmend schwer, auch gegen die Konkurrenz der Streaming-Angebote. Aber der große Zuspruch für unser Festival belegt, dass die Zuschauer Dokumentarfilme nach wie vor im Kino sehen wollen - und dass man sie nur erreichen muss. Das gelingt bei Festivals wie dem DOK.fest besser als in der regulären Kinoauswertung. Festivals müssten deshalb besser ausgestattet und zu einem regulären Glied der Auswertungskette werden. Davon würde die ganze Branche profitieren."

Bei der feierlichen Preisverleihung am Samstag, den 12. Mai 2018, im Audimax der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF München) wurden die drei »VIKTORs« in den Wettbewerbsreihen vergeben sowie fünf weitere Filme mit hochdotierten Preisen prämiert.

Das DOK.fest München, das vom 2.-13. Mai 2018 stattfand, gratulierte dem dänischen Dokumentarfilmer Simon Lereng Wilmont, dessen Film "THE DISTANT BARKING OF DOGS" mit dem »VIKTOR Main Competition« DOK.international 2018 ausgezeichnet wurde. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert. Hier der Trailerüber Krieg in der Ukraine aus der Sicht von Kindern.

Aus der Jurybegründung:

"Der diesjährige Gewinnerfilm erzählt vom Leben im Krieg aus den Augen der Kinder: Ohne jemals Panzer, Soldaten oder den Tod direkt zu zeigen, gelingt es dem Filmemacher eindrücklich zu vermitteln, welch tiefen und erschütternden Einfluss Krieg auf Menschen ausübt. Der Regisseur zeigt eine klare Haltung und ein tiefes Verständnis für das Kino. Mit außergewöhnlichen Bildern, kraftvollem Sounddesign und präziser Montage gelingt es ihm, aus einer individuellen Geschichte eine universelle zu entwickeln."

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Der »VIKTOR DOK.deutsch« ging an "I'M A BAD GUY" von Susanne Freund.

Aus der Jurybegründung:

"Wir geben den Preis an DEN Film, der uns nicht loslässt und mitunter verstört. Er lässt uns in Abgründe blicken, die unsere eigenen sein könnten. Zugleich stellt er die Frage nach Schuld und Sühne, nach der Definition von Normalität, Verbrechen und Gerechtigkeit. Die Geschichte des über 80-jährigen Wieners Adolf Schandl, der vor wenigen Jahren nach 40 Jahren Haft entlassen wurde, konfrontiert uns zudem mit Alter und Einsamkeit und fragt, was am Ende bleibt."

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Der »VIKTOR DOK.horizonte« ging an "DEMONS IN PARADISE" von Jude Ratnam.

Aus der Jurybegründung:

"Dieser Debütfilm zeigt die Vielschichtigkeit von ethnischen Konflikten und Bürgerkrieg aus einer sehr persönlichen Perspektive: Der Regisseur bezog seine eigene Familie und ehemalige Nachbarn mit ein, um die Geschichte von Sri Lankas Kampf zu erzählen. Er führt uns zudem die unglaubliche Kraft der Montage vor Augen – aus dem über viele Jahre gesammelten Material entstand eine narrative Struktur, die einen erschütternden Schluss nahelegt: Gewalt ist in jedem von uns."

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Der »FFF Förderpreis Dokumentarfilm« ging an "FRÜHER ODER SPÄTER" von Pauline Roenneberg. Der Film ist auch für den Deutschen Kamerapreis nominiert, der am 7. Juli 2018 in Köln vergeben wird. Hier der Trailer:

Aus der Jurybegründung:

"Der FFF Förderpreis Dokumentarfilm 2018 geht an eine Regisseurin, die in ihrem ambitionierten Projekt großes erzählerisches Talent beweist und einer kühnen visuellen Vision folgt. Der Versuch, Alltagsgeschehen dokumentarisch einzufangen und mit einer fiktionalen Erzählstruktur zu verbinden, ist ihr mit großer atmosphärischer Dichte gelungen. Sie porträtiert Menschen lakonisch und humorvoll, ohne sie je bloßzustellen – eine Gratwanderung angesichts der Situationskomik, die sie in den unterschiedlichen Lebensformen in einem bayerischen Dorf entdeckt."

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Der »Megaherz Student Award« ging an "SAND UND BLUT" von Matthias Krepp und Angelika Spangel.

Aus der Jurybegründung:

"Der diesjährige Gewinner des Student Awards zeichnet ein Bild, der von Gewalt geprägten jüngeren Geschichte eines Krisengebietes. Und dabei sehen und hören wir vor allem eines: Chaos und Unberechenbarkeit. Tiefgründig recherchiert, konstruiert dieser Film den Ablauf der Geschehnisse aus Sicht der Menschen, die in den letzten Jahren nach Europa geflüchtet sind und nun hier bei uns leben. Dabei beweisen die Filmemacher sowohl die Nähe zu ihren Protagonisten, als auch eine überzeugende Feinfühligkeit im Umgang mit dem Schnittmaterial."

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Der »ARRI AMIRA Award« ging an "CANIBA" von Véréna Paravel & Lucien Castaing-Taylor.

Aus der Jurybegründung:

"Wir fühlen uns als Teil eines Experiments. Immer größer wird das eigene Bedürfnis, auf Abstand zu gehen, wir fühlen uns bedrängt, winden uns regelrecht vor der Leinwand, doch entziehen können wir uns nicht. Diese unausweichliche Konfrontation schaffen Véréna Paravel und Lucien Castaing-Taylor durch ihre kluge und konsequente Bildgestaltung. Sie zwingen uns, eigenen Grenzen nachzuspüren und sie zeitgleich zu überschreiten."

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Der »VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis« ging an "GRENZENLOS – GESCHICHTEN VON FREIHEIT & FREUNDSCHAFT" von Nazgol Emami & Diana Menestrey. Der mit 7.500 € dotierte Preis ging an die Produzentin Birgit Schulz. Hier der wunderschöne Trailer:

Aus der Jurybegründung:

"GRENZENLOS überschreitet auch formale Grenzen. Dokumentarische Teile und animierte Episoden wechseln einander ab, und es ist nicht zuletzt der ordnenden Hand der Produzentin zu verdanken, dass sich so unterschiedliche Stilelemente am Ende zu einer Arbeit aus einem Guss verbinden."

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Der »Deutsche Dokumentarfilm-Musikpreis« ging an "BEUYS" von Andres Veiel. Der Preis ging an die Musiker Damian Scholl & Ulrich Reuter. Seine Uraufführung feierte der Film auf des 67.Berlinale 2017. Hier der Trailer:

Aus der Jurybegründung:

„Die vielschichtige Musik der beiden Komponisten Ulrich Reuter und Damian Scholl ergänzt nicht nur kongenial den filmischen Blick von Andres Veiel auf Joseph Beuys, sondern interpretiert dessen künstlerische Arbeit auf eigene Weise. Die zum Teil rein analogen, beinahe klassisch angelegten Miniaturen, im Zusammenspiel mit den elektronischen Passagen, verweigern sich bewusst einem eindeutigen Zugriff und brechen die Perspektiven auf den Film und auf die Kunst Beuys' immer wieder neu­gierig auf.“

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Der »BR kinokino Publikumspreis« ging an "TACKLING LIFE" von Johannes List.

Den BR kinokino Publikumspreis gewinnt der Film, der die meisten Stimmen im Verhältnis zu seiner Zuschauerzahl erhalten hat. "TACKLING LIFE" konnte 83 Prozent seiner Zuschauer*innen zur Abstimmung bewegen. Insgesamt wurden im Rahmen des Publikumspreises 11.352 Stimmen abgegeben.

Link: www.dokfest-muenchen.de

Neue Wege für den deutschen Film - Netflix muss Steuern zahlen

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Netflix muss Sonderabgabe auf seinen Umsatz im deutschsprachigen Internetangebot zahlen.

Das Gericht der Europäischen Union wies am Mittwoch, den 16. Mai 2018, eine Klage des US-Streamingdienstes NETFLIX gegen eine deutsche Sonderabgabe ab. Hintergrund des Streits war eine Änderung Beihilferegeln für die Filmförderungsanstalt (FFA), welche die Bundesregierung 2014 geändert hatte. Bis dahin mussten nämlich nur deutsche Kinos, Rundfunkanstalten und Videoproduzenten einen Beitrag an die Anstalt zahlen.

Doch mit den neuen Streamingdiensten, die zuvor unbedeutend waren, erwuchs eine starke neue Konkurrenz für das Kino. Zunehmend bleiben vor allem junge Leute dem Kino fern und machen es sich zu Hause vor großen Flachbildschirmen auf dem Sofa bequem, sodass den angestammten, kulturellen Filmtheatern nicht nur das finanzkräftige Publikum fehlt, sondern auch das ganze Fördersystem hinterfragt werden musste.

Geförderte Filme müssen zuerst im Kino laufen, nicht nur in Deutschland auch in anderen europäischen Ländern. In Frankreich wurde Netflix sogar vom Cannes Wettbewerb ausgeschlossen, weil der Streamingdienst sich weigerte, seine Filme zuerst ins Kino zu bringen.

Als Ausgleich für die von der Europäischen Kommission beschlossenen Abgabepflicht könnten die Streaminganbieter aber wieder eine Förderung für Serienproduktionen in Deutschland bekommen. Im Gegensatz zu Netflix stellte sich Amazon nicht gegen die Regel und wertet seine Eigenproduktionen ordnungsgemäß zuerst im Kino aus.

Laut Gerichtsentscheid sei die Abgabe nicht individuell auf Netflix zugeschnitten worden. Auch sei dessen Marktposition nicht gefährdet. Laut dem Analyseunternehmen Goldmedia hat Netflix hierzulande unter den Bezahlangeboten einen Anteil von mehr als 20 Prozent. Führend unter den Streaming-Anbietern ist allerdings Amazon mit ca. 30 Prozent.

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Neue Wege für den Deutschen Film?

Unter dem Thema: »Neue Wege für den Deutsche Film?« fand am 05. & 06. April 2018 auf dem Lichter Filmfest in Frankfurt/Main ein Kongress zu Perspektiven der deutschen Film- und Kinokultur statt, auf den wir - in Anbetracht der Netflix Forderungen - nachfolgend näher eingehen wollen. Doch zuvor die Gewinner:

Hauptpreisträger des internationalen Filmfestivals, das vom 03.-08. April 2018 stattfand, wurde „Männerfreundschaften“ des in Berlin lebenden Filmemachers von Rosa von Praunheim, der den Preis als bester regionaler Langfilm des 11. LICHTER Filmfests erhielt. Die in Frankfurt gezeigte Erstaufführung ist ein Film über Johann Wolfgang von Goethes vermeintlich homoerotische Neigungen und seine besonderen Gefühle zu knabenhaften Lolitas.

Der LICHTER International Feature Award zum Thema „Chaos“ ging an „Blue My Mind“ von Lisa Brühlmann. Der Kurzfilm „Horizont“ von Peter Meister gewann den regionalen Kurzfilmpreis. Margarita Cadenas durfte sich über den LICHTER Publikumspreis für ihren Film „Women of the Venezuelan Chaos“ freuen. Der Sieger des Virtual Reality-Wettbewerbs war „I, Philip“ von Pierre Zandrowicz.

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Thesen zur Optimierung der lokalen Filmförderungen.

Vieles muss sich ändern damit Filmschaffende von ihrer Arbeit leben können und das Kino als gesellschaftlich relevanter Ort erhalten bleibt. Darüber waren sich das Publikum des LICHTER Kongresses und die Filmschaffenden in Deutschland branchen- und institutionsübergreifend einig. Doch wie kann es gelingen, dass der deutsche Film wieder zum Publikum findet, sich die gesellschaftliche Vielfalt auf beiden Seiten der Kamera widerspiegelt?

Initiator des Kongresses war der Filmemacher Edgar Reitz, der schon 2016 als Schirmherr des LICHTER Filmfests die Notwendigkeit eines filmpolitischen Neuanfangs forderte. Er ist Mit-Unterzeichner des Oberhausener Manifests von 1962. Damals legte eine Gruppe von 26 Filmemachern mit dem Oberhausener Manifest den Grundstein für den „Neuen Deutschen Film” und das in der Folge entstandene Filmfördersystem in Deutschland. Heute sagt Reitz: „Es ist Zeit für ein neues Manifest“.

Deutlich mehr als 100 Millionen Menschen gehen jährlich in Deutschland ins Kino. Fast 30 Prozent davon sehen deutsche Filme. Das ist zwar ein Rekord, dabei wird aber übersehen, dass kaum deutsche Filme mehr als 8.000 Zuschauer haben, die große Zahl der Zuschauerinnen und Zuschauer sich also auf einige sehr wenige Titel konzentriert. Bei rund 250 Kinostarts in Deutschland pro Jahr besteht die große Herausforderung darin, einzelne Werke für das Publikum überhaupt sichtbar zu machen. Ein ähnliches Schicksal ereilt anspruchsvolles europäisches Kino in den deutschen Kinos und Fernsehsendern.

Kino muss neue Wege denken, damit es in Zeiten dauernder Verfügbarkeit audiovisueller Inhalte überleben kann, denn bis heute hinken die Kinoeintritte in Deutschland den Nachbarländern hinterher. Ging jede*r Deutsche 2017 statistisch knapp 1,5 Mal ins Kino, taten das die Franzosen 3,1 Mal, die Briten 2,6 Mal und die Spanier 2,1 Mal.

Unter der Moderation des Filmkritikers Rüdiger Suchsland diskutierten internationale Expertinnen und Experten in verschiedenen Themenblöcken die Bedingungen für Filmproduktion und -förderung in ihren Ländern.

Urs Spörri, ein Experte für den aktuellen deutschen Film, der Filmreihen im Kino des Deutschen Filmmuseums Frankfurt/Main kuratiert und Gutachter bei der Deutschen Film- und Medienbewertung ist, die über das Prädikat „besonders wertvoll“ entscheidet, stellte im Panel folgende These zur Diskussion:

"Niemand schaut so viele deutsche Filme wie die Macherinnen und Macher von Festivals und Filmreihen, die sich mit deutschem Kino befassen. Warum sind viele dieser Filme außerhalb des Schutzraums Festival allerdings kaum mehr sichtbar? Welche Wege gehen junge Filmemacherinnen und -macher, um ihre Projekte trotz vieler Widrigkeiten umzusetzen und zu vermitteln?"

Fernsehsender haben durch ihre Rolle als wichtigste Financiers von Filmen eine große Macht bekommen, auch über die Entscheidungen der Filmförderungen. Gleichzeitig haben sie kaum noch gute Sendeplätze für anspruchsvolles Kino. Die Digitalisierung stellt gegenwärtig die alten Spielregeln in Frage. Was wünschen sich Filmschaffende von den Sendern?

Die Digitaltechnik hat für den Dokumentarfilm die Karten neu gemischt: Noch nie konnte man so einfach drehen. Ein guter Dokumentarfilm aber braucht in der Regel nach wie vor Zeit und Personal für Recherche, Dreh und Postproduktion. AuftraggeberInnen und Förderer sind nicht immer bereit, diese Arbeit zu honorieren, während andererseits der Kampf um Sendeplätze und Sichtbarkeit in den Kinos nicht leichter geworden ist.

Am runden Tisch wurde abschließend mit 26 Filmemachern und Fachleuten diskutiert, welche Maßnahmen konkret dazu beitragen können, die Schieflagen im System des deutschen Kinos zu beheben, von der Ausbildung der Filmschaffenden über die Finanzierung und Förderung von Filmen bis hin zu ihrer Sichtbarmachung, in Kinos oder neuen Vertriebswegen?

Martin Hagemann, Produzent und Professor an der Filmuniversität„Konrad Wolf“ Babelsberg, teilte sich die Präsentation zu „Förderung und Finanzen“ mit der Regisseurin Julia von Heinz; Alfred Holighaus, Präsident der Spitzenorganisation der deutschen Filmwirtschaft (Spio), schilderte die Vorstellungen zu „Ausbildung und Nachwuchs“; und Claudia Dillmann, ehemalige Direktorin des Deutschen Filmmuseums und des Deutschen Filminstituts sprach über „Distribution & Kinokultur“.

Martin Hagemann forderte:

"Wir müssen eine Kunstfreiheit wieder etablieren, die an die Extreme geht, die auch die Diversität von Themen, Rollen, Figuren wieder stärker hervorhebt, Filme, die ins Bodenlose ­gehen können, Filme, die auch scheitern können. Filme, die freier gemacht werden können, als das bisher möglich ist."

Der Deutsche Film hat sich in diesem Jahr in Form der Filmförderungsanstalt (FFA) ein Kriterium gegeben, das es bisher noch nicht gab: es sollen nur noch Filme gefördert werden, die wenigstens 250.000 Zuschauer erwarten lassen. Leider gibt es in den letzten 20 Jahren nur 20-25 Filme, die über 250.000 Zuschauer im Jahr kamen. Und diese 20 bis 25 Filme, bedienen 88 Prozent der deutschen Zuschauer. Die vielen anderen sehenswerten Produktionen fallen dagegen durch das Förderungsraster oder werden gar nicht erst gesehen.

Es gibt deutlich mehr Anträge als noch vor 20 Jahren, doch dafür sind Spezialisten nötig, um bestimmte Aspekte beurteilen zu können. Die meisten Entscheidungen, warum Filme gemacht werden, beruhen auf Gremien, was nicht mehr zeitgemäß ist, denn die Professionalisierung gelingt nicht recht im Gremiensystem. Zudem gibt es ein anderes großes Problem mit diesen Gremien: sie sind nicht transparent.

Die Auswahlkriterien werden getrieben von ökonomischen Ansprüchen an das Kino und sie werden bemessen nach dem Box Office. Aber drei Viertel der Filme erfüllen diese Kriterien im Nachhinein gar nicht.

Martin Hagemann schlägt stattdessen vor, dass jede Förderung von zwei Kuratoren (einer Kuratorin und einem Kurator) entschieden werden, und das diese rotieren müssen. Dass sie maximal drei bis vier Jahre über die Filme entscheiden. Sie müssen diese Entscheidung transparent treffen, sie müssen den Filmemachern diese Entscheidung begründen. Sie übernehmen damit das, was nicht mehr übernommen wird im Gremiensystem: Verantwortung, und sie müssen sich für diese Verantwortung eben auch rechtfertigen.

Er schlägt ferner vor, dass die erste Stoffentwicklungsförderung in Zukunft anonymisiert eingereicht und anonymisiert entschieden wird und dass 20 Prozent des Geldes nicht von den Kuratoren vergeben wird, sondern zwischen den Anträgen, die diese Kuratoren abgelehnt haben, verlost wird.

In Deutschland werden nur 4 Prozent der Fördermittel für die gesamte Entwicklung ausgegeben. Das sind in Frankreich 12 Prozent, in Dänemark 25 Prozent. Von den Vortragenden gefordert, wurde eine drastische Erhöhung des Developments, denn besser ein Film scheitert im Development als in der Produktion. Darüber hinaus wird eine massive Erhöhung der Verleihförderung gefordert, welche die Filme promotet, denn die Verleihförderung ist in den letzten zehn Jahren über 10 Prozent gesunken.

Außerdem sollten die Regionaleffekte abgeschafft werden, oder zumindest die Regionalförderer gezwungen werden, sie in einer Börse auszutauschen, so dass Produzenten, die in Nordrhein-Westfalen Geld kriegen, in Berlin drehen können, wenn ein Produzent aus Berlin statt dessen in Nordrhein-Westfalen dreht.

Claudia Dillmann sprach über „Distribution und Kinokultur“ und darüber, dass Kultur-Vermittlung ein zunehmendes Phänomen ist, welches aber in den Theatern, in den Opernhäusern, in den Museen, in der bildenden Kunst, überall besser funktioniert, als im Bereich der Filmkultur.

"Filmbildung sollte alle Altersklassen und alle Gruppen umfassen und das kann nur gelingen, wenn Filmbildung bereits im vorschulischen Alter beginnt. Die 12- bis 14-Jährigen haben diese Offenheit nicht mehr, ihre Sehgewohnheiten sind, wenn ich das mal so ausdrücken darf, versaut, so Claudia Dillmann.

Um aber die Filmkultur in Deutschland wirklich zu fördern und zu verankern, ist es unabdingbar, dass „Film“ endlich als eigenes Fach in der Schule verankert wird, und zwar auch dort ab der 1. Klasse. Wir haben Film im Unterricht schon seit vielen Jahren in den Niederlanden, in Dänemark, natürlich in Frankreich, wo wir immer bewundernd hinschauen."

Außerdem sollten im Internet neue Formen des Lernens und der Learning Tools, oder der Lehrmittel zur Verfügung stehen, um dort genau dann mit Hilfe von Ausschnitten zum Beispiel Filmanalyse, filmsprachliche Ausdrucksmittel kennenzulernen und anzuwenden. Generell ein fundiertes Filmwissen zu ermöglichen, was im Unterricht sonst nicht so einfach ist.

Claudia Dillmann plädierte dafür, dass Kinos zusätzliches Geld dafür erhalten, dass sie sich um attraktive Programme kümmern, dass sie in der Lage sind, Gäste einzuladen, mit den Partnern vor Ort zusammenzuarbeiten, die sich anbieten, mit den Organisationen zusammen ein Kino zu machen, das eben auch schon vormittags beginnen kann und bis nachts geht.

Zudem gibt es vielfältige Formen, wie sich Kinostart und VoD kombinieren lassen und dass Verleiher und Kinobetreiber mehr miteinander Lösungen entwickeln sollten. Für das Publikum ist es vollkommen naheliegend, dass kein Mensch versteht, warum sich alles so lange hinzieht, und Filme längst aus der allgemeinen Diskussion verschwunden sind, wenn diese dann irgendwann auf VoD herauskommen. Und es sollte eine grundsätzliche Möglichkeit geben, Verleihförderung auch einem Film angedeihen zu lassen, der keine Produktionsförderung bekommen hat.

Alfred Holighaus präsentierte die Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Ausbildung und Nachwuchs“. Seiner Meinung nach ist ein virulentes Problem der Filmhochschulen, die Fixierung der Studierenden auf einen 90-minütigen Abschlussfilm in Zusammenarbeit mit einem TV-Sender als Visitenkarte für das Entrée in die Branche. Künftig sollte der Abschlussfilm nicht an ein Format gebunden sein, damit steht auch die Möglichkeit, diese Arbeit unabhängig vom Sender stehenzulassen.

Der Pluralismus aus Länderförderern, FFA, BKM, Kuratorium mit zehn anderen Finanzierungsquellen gibt auch besonderen Ansätzen eine Chance, einen Finanzierungspartner zu finden, der sich genau hierfür begeistern lässt. Insgesamt erscheint es klug, eher mehr Projekte zu fördern, statt einzelne Nachwuchsprojekte mit Budgets in Millionen-Höhe auszustatten.

Dennoch sollten die öffentlich-rechtlichen Sender nicht aus der Pflicht entlassen werden, sich eindeutig und kontinuierlich um die Förderung des filmischen Nachwuchses zu kümmern. Vielmehr sollte diese Verpflichtung Gegenstand des Rundfunkstaatsvertrags werden.

Die Regisseurin Julia von Heinz präsentierte in der Arbeitsgruppe „Förderung und Finanzen“ weitere Vorschläge zum Fernsehen, deren Freiräume, die es bis in die 90er- und 00er-Jahre noch gab, immer kleiner werden. Filme, wie sie bis vor 10, 20 Jahren noch vielfach möglich waren, sind inzwischen kaum noch möglich. Das Fernsehen eignet sich nicht mehr als Nadelöhr, was es im Moment ist, um Zugang zu den Fördergeldern zu bekommen. Julia von Heinz fordert deshalb eine Entkopplung von Fernsehen und Förderungen.

"Das Fernsehen sollte nicht verpflichtet sein, Filme zu fördern, sondern die freie Auswahl haben jene Filme für die Fernsehausstrahlung anzukaufen, die beispielsweise zu 70 Prozent durch einen staatlichen Fonds oder durch Förderung, Verleih, Minimum-Garantien durch Weltvertrieb sowie durch privates Geld vorfinanziert sind, um somit durch den Ankauf automatisch die letzten fehlenden 30 Prozent für die Produktion der Filme zusammen zu bekommen".

Link: lichter-filmfest.de

Quellen: Lichter Filmfest | Out-Takes | black box | Crew United | Cinearte

PS: Post Scriptum

Der oben stehende Beitrag wurde von uns auf das Wesentliche zusammengefasst. Weitere ausführliche Informationen erhalten sie auf der Website des Lichter Filmfests sowie in der black box, dem filmpolitischen Informationsdienst von Ellen Wietstock, der am Monatsende mit einem Special über den Kongress erscheint.


71. Festival de Cannes - die Gewinner 2018 mit Trailern

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Goldene Palme für japanisches Drama - Großer Preis der Jury ging an US-Satire.

Nach etlichen Sturzbächen zu Beginn des Festivals, bei denen man sich eher an Berlinale-Wetter erinnert fühlte, ging die Goldene Palme des 71. Filmfestivals Cannes gestern Abend, den 19. Mai 2018 an das berührende Familiendrama "Shoplifters" des Japaners Kore-eda Hirokazu.

Der 55-Jährige erzählt in dem Werk von einer aus Außenseitern zusammengewürfelten Familie, die am Rande der Gesellschaft lebt. Der Regisseur begegnet seinen mit Fehlern behafteten Hauptfiguren mit großer Menschlichkeit und Verständnis für ihre Schwächen. Er beurteilt sie nicht - oder besser gesagt nur nach dem, wie sie miteinander umgehen. Und das macht diesen am Ende so erschütternden Film zu einem großen und nachhaltigen Erlebnis. Hier der Trailer:

Synopsis:

Zunächst erlebt man also eine japanische Familie, die am Existenzminimum lebt, obwohl der Vater Vollzeit auf dem Bau arbeitet und die Mutter Geld in einer Industriewäscherei verdient. Um über die Runden zu kommen, geht der Vater mit seinem etwa zehnjährigen Sohn auf kleinere Raubzüge in Supermärkten, die sie perfekt aufeinander abgestimmt souverän und ohne moralische Bedenken durchziehen. Als sie in der bitteren Kälte eine frierendes und offenbar misshandeltes Mädchen auf einem Balkon entdecken, nehmen sie es mit nach Hause und lassen es nach und nach, auch weil sich die leibliche Mutter nicht weiter um das Verschwinden ihres Kindes bemüht, bei sich in ihrem winzigen Wohnraum auf, mit großer Liebe und Zuneigung. Nach und nach werden jedoch Risse in der Fassade erkennbar.

Der japanische Filmemacher hatte 2013 bereits den Jurypreis für sein ebenfalls sehr einfühlsames Drama "Like Father, Like Son" in Cannes gewonnen. Auch hier zur Erinnerung nochmals der Trailer:

Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging an den US-Amerikaner Spike Lee für seine Satire "BlacKkKlansman", die den Finger in Amerikas offene rassistische Wunde legt und das Zündeln des aktuellen amerikanischen Präsidenten mit den ultrarechten Kräften des Landes vorführt, aufdeckt und zumindest in Teilen der Lächerlichkeit Preis gibt. Auch hier der Trailer:

Die Hauptpreise wurden in 21 Kategorien vergeben.

Die wichtigsten Preisträger noch einmal in der Übersicht:

Goldene Palme:

"Shoplifters" von Kore-Eda Hirokazu (Japan)

Großer Preis der Jury:

"BlacKkKlansman" von Spike Lee (USA)

Preis der Jury:

"Capernaüm" von Nadine Labaki (Libanon)

Erst ziemlich zum Ende des Festivals brachte sich die Libanesin Nadine Labaki als Palmen-­Anwärterin ins Gespräch. In ihrem eher konventionell erzählten und mit leichten dramaturgischen Schwächen behafteten Film „Capharnaüm“, erzählt sie von dem etwa zwölfjährigen Zain, der aus dem Jugend-Gefängnis heraus seine Eltern verklagen will, weil sie ihn überhaupt zur Welt gebracht haben. Kein Kind sollte so aufwachsen ­müssen wie er, dessen Eltern in ihrer Behausung die große Kinderschar oft mit nicht mehr als unhygienischem Wasser und ­Zucker füttern können, oder wie es dem kleinen, dunkelhäutigen ­Yonas ergeht, Sohn einer illegal im Libanon lebenden Äthiopierin, der sich eines Tages in der Obhut des Knaben Zain wiederfindet.

Die emotionale Wucht, die der Film entwickelt, suchte im Wettbewerb seinesgleichen. Die Kamera führte der Münchener HFF-Student Christopher Aoun. Mit unglaublicher Wahrhaftigkeit und Nähe – sowie in einigen eindrücklichen Drohnen-Aufnahmen – zeigt die Regisseurin das Elend der ärmsten Slums und schafft es dennoch, trotz der Konzentration auf die Kinderperspektive, nie ins Süßliche abzudriften. Die schauspielerischen Leistungen, zu denen Labaki ihre Laiendarsteller aller Altersklassen anleitet, sind bemerkenswert – und die Botschaft des Films, der zwar dezidiert vom Libanon berichtet, aber eben auch allgemein von Armuts- und Flüchtlingsschicksalen erzählt, könnte nicht relevanter sein. Hier ein Ausschnitt.

Synopsis:

Ihr Film ist ein emotional erschütterndes Drama und zugleich zutiefst trauriges und mitreißendes Porträt entsetzlicher Armut in Beirut. Dort trifft der zwölfjährige Junge Zain, gerade erst zu fünf Jahren Haft verurteilt wegen einer Gewalttat, im Gerichtssaal auf seine Eltern, die er verklagt hat. Seine Anklage: ihm das Leben geschenkt zu haben. Warum es dazu gekommen ist, hält Labaki in ganz unmittelbaren, hautnahen Bildern fest, als wäre man mit dabei in diesem Elend, dieser Verzweiflung, dieser Ausweglosigkeit, in der mittellose Eltern ihre elfjährige Tochter zur Ehe freigeben, um weiter ein Dach über dem Kopf zu haben. In der einer jungen afrikanischen Mutter fünf Tage bleiben, um das Geld für sich und ihren einjährigen Sohn aufzubringen, vielleicht doch nach Europa übersetzen zu können. In der ein zwölfjähriger, völlig mittelloser Junge dafür sorgen muss, dass er und ein Kleinkind überleben können. Das Ganze ist erzählt mit einem Maximum an Kompromisslosigkeit in einem Strudel unfassbarer Ereignisse, die zu einer Kettenreaktion des Schreckens führen. Wenn Zain am Ende des Films von einem Polizeibeamten angeordnet wird, sich mehr nach rechts zu drehen und endlich einmal zu lächeln, es ginge doch nicht um sein Todeszertifikat, sondern seine Ausweispapiere, und der Junge dann die Mundwinkel nach oben zieht, dann ist das, als würde die Sonne aufgehen.

Beste Schauspielerin:

Samal Yeslyamova für "Ayka" von Sergey Dvortsevoy

Bester Schauspieler:

Marcello Fonte für "Dogman" von Matteo Garrone (Italien)

Beste Regie:

Pawel Pawlikowski für "Cold War" (Polen)

Bestes Drehbuch zu gleichen Teilen an Iran und Italien:

Jafar Panahi und Nader Saeivar für "Three faces" (Iran)

Alice Rohrwacher für "Happy as Lazzaro" (Italien)

Alice Rohrwacher ist die einzige, die mit ihrem sozialrealistischen Märchen "Happy as Lazzaro" eine unverkennbare Handschrift beweist - und der es zudem gelingt die unterschiedlichen Tonalitäten des vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderten Films in Einklang zu bringen. Wie in ihrem Werk "Land der Wunder", das im Jahre 2014 ebenfalls in Cannes mit dem »Preis der Jury« ausgezeichnet wurde, verwebt sie wieder in ihrer Geschichte Elemente magischen Realismus mit der einer burlesken Komödie zu einer einzigartigen Poesie, voller denkwürdiger Figuren, ohne das Klassendrama zu romantisieren. Hier der Trailer:

Synopsis:

Rohrwachers Hauptfigur, ein moderner Lazarus, fungiert im Film als unterbelichtet-erleuchteter Tor, der ein Ensemble von schillernden Charakteren an der Peripherie der italienischen Gesellschaft einen Ausweg aus ihrer unverschuldeten Unfreiheit erweist.

Sonder-Goldene Palme:

Jean-Luc Godard

Camera D'Or für den besten Debütfilm:

"Girl" von Lukas Dhont (Belgien)

Goldene Palme für den besten Kurzfilm:

"All these creatures" von Charles Williams (Australien)

Die »Palm Dog«,

die inoffizielle Auszeichnung für die besten Hundedarsteller, die seit 17 Jahren – mit einem Augenzwinkern und in Anlehnung an die Palme d’Or, also die Goldene Palme – in einer inoffiziellen Zeremonie für den besten Filmhund verliehen wird, ging in Form eines Halsbandes einen Tag zuvor an ein Ensemble: An all die Vierbeiner in Matteo Garrones "Dogman". Hier der Trailer:

Synopsis:

In ihren Szenen stehlen sie dem als besten Darsteller ausgezeichneten Hauptdarsteller Marcello Fonte immer wieder die Show, obwohl auch er mit seinem Spiel beeindruckt – als eigentlich gutherziger, kleiner Hundefriseur in einem der Vororte Neapels, der vom rücksichtslosen Komplizen eines Überfalls drangsaliert wird. Dass dort reger Betrieb herrscht, liegt allerdings nicht nur an den Vierbeinern, sondern vor allem ­daran, dass nebenbei auch Koks verkauft wird. Wie einst in "Gomorrah" zeigt Garrone dabei ein grimmiges Italien in einem intensiven Rachedrama, dem Fonte herzwarme Momente verleiht. Doch einer seiner Stammkunden, der brutale Simone (Edoardo Pesce), zieht ihn immer weiter hinunter in kriminelle Abgründe, aus denen es kein Entkommen gibt.

Cannes vergab Sonderpreise in den Nebensektionen:

Am Vorabend der großen Abschlussgala des Filmfestivals von Cannes sind die Sonderpreise vergeben worden:

Der Preis für den besten Schauspieler in der Sparte »Un certain regard« (Ein gewisser Blick), die künstlerisch besonders anspruchsvolle Filme würdigt, ging an den 16-jährigen Nachwuchsdarsteller Victor Polster aus Belgien für seine außergewöhnliche Leistung in "Girl". Der junge Schauspieler ist im wahren Leben ausgebildeter Tänzer. Der Film gewann - wie oben aufgeführt - auch die Camera D'Or für den besten Debütfilm. Hier ein Ausschnitt:

Synopsis:

Im Film "Girl" spielt Polster eine Transsexuelle, die parallel zur Geschlechtsangleichung mit großem Ehrgeiz ihre Karriere als Ballerina vorantreibt. Ganz nah bleibt die Kamera in jeder Einstellung auf Lara, einem 15-jährigen Mädchen, geboren im Körper eines Jungen. Ihr Traum, Ballerina zu werden, wird schnell auch zum Traum des Zuschauers, der ebenso mitleidet, wenn sich der Körper des Mädchens wehrt, sperrt gegen die eiserne Disziplin, die Lara ihm auferlegt, um mitzuhalten mit den Anforderungen der Tanzklasse. Ein Kampf, der nicht gewonnen werden kann, bis zu einem Ende, das erschreckt, aber in seiner konsequenten Suche nach sich selbst ein bewegendes, empathisches Coming-of-Self begleitet.

Der schwedische Beitrag "Border" wurde als bester Film ausgezeichnet. Eine Mischung aus Polizeifilm, Märchen, Sozialdrama und tragischer Lovestory. Der dänisch-iranische Regisseur Ali Abbasi adaptiert einen Stoff von "So finster die Nacht"-Autor Like Lindqvist zu einer Parabel über die Angst vor dem Unbekannten und vor Minderheiten, bei dem sich Allegorisches aufs Unterhaltsamste mit übernatürlichen Genre-Elementen mischt. Hier der Trailer:

Synopsis:

Im Zentrum steht Tina (sensationell: Eva Melander), eine Zollbeamtin, deren Gesicht entstellt ist, die aber mit einem außergewöhnlichen Geruchssinn Schmuggler entlarvt. Bei Vore versagt jedoch ihre Gabe. Die beiden verbindet mehr, als Lara sich vorstellen kann, und das Geheimnis, das ans Licht kommt, sprengt ihre Erwartungen ebenso wie die des Zuschauers.

Als bester Regisseur wurde der Ukrainer Sergej Losniza ausgezeichnet für den 13-Teiler "Donbass", der in der Konfliktregion im Osten der Ukraine angesiedelt ist und über den Alltag aus Kriegszustand und Bandenkriminalität erzählt. Ein kraftvoller Metadiskurs über Lüge und Wahrheit in Zeiten des Krieges, der vom Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert wurde. Hier der Trailer:

Synopsis:

Alles beginnt in einem kleinen Wohnwagen, wo Statisten für Auftritte in von Russland produzierten Fake News vorbereitet werden. Dort endet der Film schließlich auch, nachdem man Zeuge einer Welt geworden ist, in der die öffentliche Ordnung zusammengebrochen ist und Militär und Willkür regieren. 13 manchmal nur thematisch zusammenhängende Sequenzen erzählen keine Geschichte im eigentlichen Sinne, sondern sind als Reigen konzipiert, der am Ende wieder da ankommt, wo er angefangen hat, und den Zuschauer durch eine zweistündige Horrorshow schickt - eine wütende, verzweifelte Anklage gegen den anhaltenden Konflikt in der Ostukraine, die das Land nach vier Jahren anhaltenden Krieg zur Hölle auf Erden hat werden lassen.

Den Preis für das beste Drehbuch erhielt die marokkanisch-französische Regisseurin Meryem Benm'barek für den Film "Sofia", der das Schicksal einer jungen Marokkanerin zeigt, die durch Ehebruch schwanger wird.

Gaspar Noé gewinnt Quinzaine:

Gaspar Noés neuer Film "Climax" war nicht nur der Talk of Town in Cannes. Sein Film wurde auch als offizieller Gewinner der Nebenreihe »Quinzaine des Réalisateurs« geehrt, die in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum feierte. Dem entfesselten Film über eine Tanztruppe, die in einen atavistischen Zustand verfällt, als bei einer Party eine Bowle mit LSD verseucht wird, wurde der Art Cinema Award zugesprochen. Hier der Trailer:

Synopsis

Ein Trip, wie man ihn nur auf der Leinwand erleben will. Aber kein Film über Drogen, wie Regisseur Gaspar Noe sagt. Vielmehr geht es bei seiner exzellenten, nie gesehenen Choreographie einer Tanzgruppe um philosophische Fragen jenseits der Wertmaßstäbe von Gut und Böse - ein Film über Karma, das Leben alles kollektives Unvermögen, so atemberaubend gefilmt, dass man bei jeder Kamerabewegung mitzuckt.

Die Komödie "Lucia's Grace" von Gianni Zanasi wurde als bester europäischer Film mit dem Europa Cinemas Label prämiert. Der SACD Award der Société des Auteurs et Compositeurs Dramatiques für den besten französischsprachigen Film ging an die Screwballkomödie "The Trouble With You" von Pierre Salvadori.

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Jubel, aber keine weiteren Gewinner:

Asghar Farhadis "Everybody Knows", ein Kidnapping-Drama mit Penélope Cruz und Javier Bardem in den Hauptrollen, eröffnete das Festival. Der Film gilt als Farhadis "zugänglichstes Werk – aber gleichzeitig auch dasjenige, mit dem er sich am weitesten den Konventionen des europäischen Arthouse-Kinos angepasst hat." Hier der Trailer:

Der YouTube-Star Joe Penna wurde seinen Debütfilm beim Festival in Cannes euphorisch gefeiert - genauso wie sein Hauptdarsteller Mads Mikkelsen. Die beiden stellten das Überlebensdrama "Arctic" vor.

Kurzinhalt:

Der 52-jährige Däne Mikkelsen spielt darin einen Mann, der in der Eiswüste der Arktis mit einem Flugzeug verunglückt ist. Irgendwann muss er sich entscheiden, ob er in seinem notdürftig eingerichteten Lager ohne Hoffnung auf Rettung bleibt oder die lebensbedrohliche Wanderung durch das Eis wagt.

Nach mehreren Jahren der Verbannung ist auch der dänische Regisseur Lars von Trier wieder beim Filmfestival in Cannes gefeiert worden. Der 62-Jährige stellte sein neues Werk "The house that Jack built" vor und wurde mit Standing Ovations bedacht. Es ist die in fünf Segmente aufgeteilte Geschichte des von Matt Dillon gespielten Serienmörders Jack, der nach eigenem Bekunden in den Siebzigerjahren mehr als 60 Menschen auf dem Gewissen hat. Die Serienkillergeschichte ist kein Thriller, sondern eine Art dämonisches Crescendo, ein Diskurs, der vom Herzen kommt über Kunst und ihre Aufgabe, über Schönheit und Liebe, über Gut und Böse, über Mord, Wahnsinn und Absolution, das seine beide Hauptfiguren tatsächlich in die Tiefen der Hölle schickt, mit Bruno Ganz als Fährmann und Dillon im roten Kapuzenmantel und dem Gesicht eines Totenkopfes. Die Gewaltszenen sind hart und abstoßend, aber sie sind ein Mittel, um Distanz zu schaffen und das Publikum eben nicht in die Handlung eintauchen zu lassen, sondern in Triers Betrachtungen einzubeziehen. Hier ein kurzer Teaser:

Bereits am zweiten Tag gab es eine kleine Sensation. Der russische Film- und Theaterregisseur Kirill Serebrenikov, der in seiner Heimat wegen angeblicher Steuerhinterziehung Hausarrest hat und deshalb dem Festival in Cannes nicht beiwohnen konnte, schickte "Leto" zum Festival, dessen Schnitt er noch in seiner Wohnung realisieren konnte. Sein neuestes Werk, ein schwarz-weiß Film, ist eine leidenschaftliche Ode an die Sprengkraft des Rock'n'Roll - und ein subversives Stück Agitprop gegen Unterdrückung und Zensur in seiner Heimat Russland. Hier der Trailer:

Synopsis:

Lose erzählt die Momentaufnahme eines Sommers zu Beginn der Achtzigerjahre in Leningrad von Entdeckung und Aufstieg der russischen Rocklegende Viktor Ksoi, der ab 1985 mit seiner Band Kino Pionierarbeit leistete, bis er 1990 im Alter von 28 Jahren bei einem Autounfall aus dem Leben gerissen wurde. Diese Tatsache nutzt Serebrennikov allerdings nur als Hintergrund für eine zärtlichen Dreiecksgeschichte zwischen Viktor, seinem Mentor Mike und dessen Frau Natasha begleitet von der befreienden Kraft der Rockmusik in einem totalitären System. Liebevoll zeigt "Leto" die Zeit, wo man auf Schwarzmärkten auf die Jagd nach Bowie-Alben geht, mühevoll die Texte in Notizbücher transkribiert und übersetzt oder endlose Debatten mit den Zensurbehörden über die Inhalte der eigenen Songs führt, um in den staatlich unterstützten "Rockclubs" auftreten zu können. In Fantasysequenzen fangen plötzlich wildfremde Menschen im Bus an zu singen, das Kleid einer Frau erstrahlt in prallem Rot, eine Konfrontation mit der Staatspolizei in einem Zug mündet in eine wilde Schlägerei - und doch werden diese Momente der Rebellion immer wieder eingefangen von einem wiederholt auftauchenden Erzähler, der in die Kamera sagt, dass diese Szenen niemals wirklich passiert sind. Der Film ist vielleicht überambitioniert, lässt jedoch keinen Zweifel daran, dass es besser gewesen wäre, wenn sie passiert wären. Nur das Leben in der UdSSR unter Breschnew hat es unmöglich gemacht.

FAZIT:

Die 13 Trailer wecken die Lust auf noch mehr Kino und machen jene neidisch, die nicht alle Werke in Cannes sehen konnten. Wie immer zeigt sich, dass die Präsentationen auf A-Festivals jenseits des üblichen Kinoprogramms liegen und einfach nicht zu toppen sind.

Link: www.festival-cannes.com/en

Quellen: kino-zeit | Screen | Blickpunkt:Film | Stuttgarter Nachrichten | ARD text | Business-Panorama | Tagesspiegel

PS: Post Scriptum

Die Beschreibung zum Film "Capernaüm" der Libanesin Nadine Labaki hatten wir in der Nacht versehentlich falsch eingeordnet und erst am Mittag korrigiert. Der Film ist neben dem Werk von Alice Rohrwacher, die einen Drehbuchpreis für ihren italienischen Film "Happy as Lazzaro" bekam, der einzige Gewinner einer Frau unter den Hauptpreisen, nach der so wichtigen #MeToo-Debatte. Auch den Trailer zu Rohrwachers Werk haben wir nachträglich eingefügt.

Die Gewinner des 15. Neiße Filmfestivals 2018 im Dreiländereck

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Am Pfingstsonntag ging das 15. Neiße Filmfestival zu Ende.

Mehr als 7.000 Filmfans und Festivalbesucher erlebten bis zum Pfingstsonntag im Dreiländerdreieck an der Neiße interessante und neue Filme, die zum Teil unter dem Festivalfokus „1968“ liefen und auf die Ereignisse vor 50 Jahren und deren Auswirkungen in den drei Nachbarländern sowie weltweit hinwiesen.

Die Neiße-Fische wurden allerdings schon am Samstag Abend im polnischen Zgorzelec beim trinationalen Filmfest vergeben. Das Festival präsentierte in diesem Jahr über 120 Filme in drei Wettbewerben und diversen Filmreihen sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm u.a. mit Ausstellungen, Konzerten, Workshops und einer Fachtagung an 19 Spielorten in Deutschland, Polen und Tschechien.

Der mit 5.000 Euro dotierte Neiße-Filmpreis für den besten Spielfilm, der zum zweiten Mal vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gestiftet wurde, ging im Miejski Dom Kultury an die slowakisch-tschechische Produktion „Nina“ von Juraj Lehotský. Der Film feierte nach seiner Erstaufführung beim Toronto International Filmfestival (TIFF) seine Europapremiere im letzten Jahr in Karlsbad auf dem Karlovy Vary International Film Festival (KVIFF). Die Deutschlandpremiere fand auf dem Neiße Filmfestival statt. Hier der Trailer:

Synopsis:

Nina ist 12. Ihre Eltern lassen sich scheiden und Ninas Welt fällt vor ihren Augen auseinander. Ihre Mutter und Papa sagen zwar, Sie tun nur, was das Beste für Sie sei, aber in der Tat, handeln Sie, als ob Sie sich nur um sich selbst kümmern, ohne die Bedürfnisse des Kindes zu verstehen. Nina fühlt sich verlassen und betrogen – es ist, als gäbe es nichts mehr in der Welt, an das Sie glauben könnte. Ihre einzige Sicherheit im Leben ist das konkurrierende Schwimmen. Am Pool findet Sie Ruhe und Unterstützung und alles, was ihr zu Hause fehlt. Als sie merkt, dass Sie nicht in der Lage ist, einen Schwimm-Wettbewerb zu absolvieren, macht Sie einen radikalen Schritt.

„Der Gewinner überzeugt durch seine einfühlsame und authentische Sichtweise auf ein Kind, das mit den Nachwirkungen der Trennung seiner Eltern zu kämpfen hat. Fast ausschließlich aus der Perspektive des Kindes erzählt, gelingt ihm im Bruch dieses Blickwinkels nach Verschwinden des Kindes sogar eine noch stärkerer Appell darauf, wie sehr es uns allen fehlt, die Welt mit Kinderaugen zu sehen...“, so die Juroren - die deutsche Fotografin und Kamerafrau Marisa Winter, Filmfestival-Programmerin und Kuratorin Ela Wtulich aus Polen und der tschechische Regisseur Štěpán Altrichterin - in ihrer Begründung.

Den von der Sächsischen Zeitung gestifteten Preis für die beste darstellerische Leistung erhielt Barbara Auer für ihre Rolle in „Vakuum“ von Christine Repond. Darin spielt Auer eine Ehefrau, die während der Vorbereitungen für ihren 35. Hochzeitstag erfährt, dass sie HIV-positiv ist und dass ihr Mann sie jahrelang mit Prostituierten betrogen hat. Der Film lief zuerst auf dem Tallinn Black Nights Film Festival (PÖFF). Hier der Trailer:

Den Preis für das beste Szenenbild, gestiftet von der Stadt Görlitz, vergab die Jury an Radosław Zielonka für seine Arbeit an der polnischen Produktion „Cicha noc“ (Stille Nacht) von Piotr Domalewski, der kürzlich auch beim Festival FilmPolska dem Berliner Publikum vorgestellt worden war. Hier nochmals der Trailer:

„Familienleben“ von Rosa Hannah Ziegler erhielt den von der Stadt Zittau gestifteten Preis für den besten Dokumentarfilm im Wettbewerb. Wir hatten den Film bereits auf der letzten Berlinale gesehen. Der Film wurde erstmals auch über Festival Scope im Web verbreitet. Hier die Vorstellung des Films in einem Clip.

Die Jury – Dunja Bialas (D), Redakteurin des Online-Filmmagazins „artechock“, Diana Tabakov (PL), Akquise-Chefin und Programmerin der internationalen Plattform Doc Alliance Films, und Adam Ślesicki (CZ), Vorstandsvorsitzender der "Filmstiftung Władysław Ślesicki" und Direktor des DOC LAB POLEN – hob in ihrer Begründung hervor:

„Es zeugt von großer dokumentarischer wie auch erzählerischer Begabung, wenn Rosa Hannah Ziegler es in ihrem Debüt schafft, gleichermaßen große Nähe und klaustrophobische Beklemmung entstehen zu lassen – dieser Film ist ungemütlich. Mit stets respektvoller Empathie portraitiert die Regisseurin eine auseinandergefallene Familie am Rande des Nervenzusammenbruchs, die nur ganz allmählich beginnt, Bewusstsein zu fassen und wieder handlungsfähig zu werden... Rosa Hannah Ziegler lässt in starken und eindringlichen Bildern einen Kosmos von Chaos und trotziger Zärtlichkeit entstehen und zieht uns soghaft und unausweichlich in die wahre Geschichte eines eigentlich unmöglichen Familienlebens hinein.“

Den Preis für den besten Kurzfilm erhielt „Him & Her“ von Nathalie Lamb, ein Stop-Motion-Animationsfilm über ein Paar in einer Fernbeziehung: In einem Telefonat zwischen ihm und ihr träumt er davon, in einem Baumhaus zu leben, das während des Gespräches wächst und sich verändert. Doch sie träumt von Karriere.

Über den vom Studierendenrat der Hochschule Zittau/Görlitz gestifteten Preis entschieden der polnische Regisseur Sabin Kluszczyński, der tschechische Produzent Petr Horák und Juliane Fuchs, Autorin, Produzentin und Kuratorin für Film, TV und Festivals. In der Begründung der Jury heißt es:

„Wir haben uns für einen Film entschieden, der seine Spielzeit wirklich ernst nimmt. Er ist sehr kurz, dabei aber genau auf den Punkt, und überzeugt durch großartiges Handwerk und eine einfache Geschichte, die jeder von uns schon erlebt hat.“

Der Spezialpreis des Filmverband Sachsen wird jährlich an einen Film vergeben, der sich mit Respekt und Toleranz anderen Kulturen nähert und einen Weg zum Dialog bereitet. Der Dokumentarfilm „Najbrzydszy samochód świata“ (Das hässlichste Auto der Welt) von Grzegorz Szczepaniak erfüllte nach Meinung der Jury - Marta Trzeciak, Kulturmanagerin und Pädagogin aus Polen, Martin Musílek, Intendant des Theaters Varnsdorf, und Steffen Schmidt, Geschäftsführer des Filmverband Sachsen - diese Kriterien. Hier der Trailer:

„Wir haben uns für einen Film entschieden, der auf unprätentiöse Weise an ein düsteres Kapitel europäischer Geschichte erinnert und in dem auf eindrucksvolle Art gezeigt wird, dass es sich immer lohnt, genauer hinzusehen. Weil man dann sogar hinter einer etwas maroden Fassade viel menschliche Wärme, Zärtlichkeit und respektvolles Miteinander entdecken kann. Grzegorz Szczepaniak ist es gelungen, so nah an seine Protagonisten heranzukommen, dass sie uns die Kamera vergessen lassen. Und doch hat er genug Distanz gewahrt, um diesen beiden bewundernswerten Menschen gerecht zu werden und vor allem, trotz - anfangs Lachsalven hervorrufender - Komik, sie nicht der Lächerlichkeit preiszugeben. Am Ende dürfen wir dann miterleben, wie auch ‚Das hässlichste Auto der Welt’ in seinen mehr als wohlverdienten Ruhestand gehen darf“, so die Begründung der Jury.

Der Ehrenpreis des Neiße Filmfestivals wurde in diesem Jahr an den Regisseur Christian Petzold verliehen. Petzold gilt als Vertreter der sogenannten "Berliner Schule". Wie kein anderer entlockt er der Provinz wie auch der Großstadt einzigartige Geschichten, persönliche Schicksale und große Tragödien. Zu seinen Protagonisten geht er auf gehörigen Abstand und kommt ihnen trotzdem nahe. Petzold durchleuchtet die Widersprüche menschlicher Existenz. Er ist einer aus dem Westen, der Filme über den Osten macht, in der Perspektive einer gemeinsamen Vergangenheit.

Auch die Meinung des Publikums war gefragt:

Der Publikumspreis für den besten Langfilm des Festivals ging an den israelisch-deutschen Dokumentarfilm „Muhi – Generally Temporary“ von Rina Castelnuovo-Hollander und Tamir Elterman über einen durch Kriegseinwirkungen verkrüppelten Palästinenser Jungen aus dem Gaza-Streifen und seinen Großvater, die aus paradoxen Umständen seit sieben Jahren in einem israelischen Hospital leben, ohne Hoffnung auf eine Rückkehr in ihre Heimat. Hier der Trailer:

Der beliebtester Kurzfilm wurde die polnische Produktion „Wolka“ von Radosław Dąbrowski.

Link: www.neissefilmfestival.net

Quelle: 15. Neiße Filmfestival ℅ Kunstbauerkino / Großhennerdorf

Die Preisträger des Bayerischen Fernsehpreis 2018

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Ehrenpreis für Hape Kerkeling.

Am Freitag, den 18. Mai 2018, wurde im Prinzregentheater in München der Bayerische Fernsehpreis "Der Blaue Panther" zum 30. Mal verliehen. RTL strahlte die festliche und magische Gala, die von Barbara Schöneberger moderiert wurde, am Pfingstsonntag, den 20.05.18, um 22:45 Uhr aus. Wie schon beim Deutschen Filmpreis schon moderierte sie kenntnisreich und schlagfertig sowie mit Glamour und Humor durch eine kurzweilige Veranstaltung.

Den »Ehrenpreis« des Bayerischen Ministerpräsidenten erhielt Hape Kerkeling.

Ministerpräsident Dr. Markus Söder würdigte Wandlungsfähigkeit und Vielseitigkeit seines Ehrenpreisträgers: "Hape Kerkeling ist einer der ganz großen Humoristen der Gegenwart. Ob als Politiker oder Königin, Hape Kerkeling bringt uns mit großem schauspielerischen Talent und feinem Humor zum Schmunzeln. Den Menschen Kerkeling zeigt er uns in der Beschreibung seiner Pilgerreise und stellt damit abermals seine vielen verschiedenen Facetten unter Beweis. Mit der Verleihung des Ehrenpreises des Bayerischen Ministerpräsidenten an Hape Kerkeling würdigen wir ein Multitalent!"

Den Blauen Panther, das Symbol des Bayerischen Fernsehpreises, erhielten neben Hape Kerkeling weitere Preisträger aus allen Fernsehsparten.

Der Bayerische Fernsehpreis 2018 für die besten Darstellerinnen und Darsteller in den Kategorien »Fernsehfilm, Serien und Reihen« ging an: Julia Jentsch, für "Das Verschwinden" (ARD) und Maximilian Brückner, für "Hindafing" (BR)

In der Begründung der Jury für die beste Schauspielerin heißt es:

„Julia Jentsch fesselt mit ihrem Spiel, das bis an die Schmerzgrenze geht, keinen Zuschauer kalt lassen kann und noch lange Zeit eindrücklich im Gedächtnis bleibt.“

In der Krimiserie „Das Verschwinden“, in der es zunächst scheinbar um drogenabhängige Jugendliche und die Drogenproblematik entlang der tschechischen Grenze geht, in der aber im Laufe der Handlung deutlich wird, dass nichts ist, wie es scheint, schon gar nicht zwischen Eltern und Kindern, spielt Julia Jentsch die Mutter der verschwundenen Janine in mitreisender und packender Weise. Der Zuschauer wird durch sie in diese Welt der Verzweiflung, des Scheins und der Verwerfungen hineingezogen.

In der Begründung der Jury für den besten Schauspieler heißt es:

„In jeder Folge der Serie sieht man seine Lust, mit Alfons Zischl die Abgründe Hindafings und der Welt zu erkunden und dabei mit diesem skurrilen Zeitgenossen im brillanten Spiel zu verschmelzen. Maximilian Brückner brilliert in dieser Rolle und gibt der abgehängten Provinz mit Zischl ein Gesicht voller Facetten, ohne dabei über die Makel zu urteilen.“

Der von Maximilian Brückner in „Hindafing“ verkörperte Alfons Zischl ist der liebenswerteste Antiheld des deutschen Fernsehens. Mit viel Liebe zur seiner Figur – mitsamt ihrer moralischen Fehlbarkeit und all ihren Tücken – spielt er den Provinz-Bürgermeister auf internationalem Niveau, welches seinesgleichen sucht. Dabei verfällt er nie auf ein Bauerntheater-Niveau, welche man hinter so einer Figur und deren Herkunft auf den ersten Blick vielleicht vermuten würde.

Der »Nachwuchspreis« wurde an die Neuesuper GmbH von Simon Amberger, Korbinian Dufter und Rafael Parente verliehen.

In der Begründung der Jury heißt es: „Simon Amberger, Korbinian Dufter, und Rafael Parente arbeiten sich nicht nur funktional in ihren jeweiligen Gewerken - fiktionale Entwicklung, Produktion und Werbung - zu, sondern sie produzieren intermedial, trimedial und sowieso international - also optimal.“

In der Kategorie »Information« wurde Stefanie Albrecht als Autorin und Reporterin ausgezeichnet für "Faktenverdreher und Fake-News: Undercover bei alternativen Medien" (RTL)

Stephan Lamby als Journalist für seine politischen Dokumentationen "Nervöse Republik", "Das Duell - Merkel gegen Schulz" und "Bimbes - Die schwarzen Kassen des Helmut Kohl" (alle ARD)

Der Bayerische Fernsehpreis in den Kategorien »Fernsehfilme, Reihen und Serien« ging an:

• Claudia Garde als Regisseurin der Fernsehfilme "Eine gute Mutter" (ARD) und "Das Nebelhaus" (SAT1)

• Christian Schwochow als Regisseur der Serie "Bad Banks" (ZDF)

• Robert Löhr als bester Drehbuchautor für die Serie "Das Institut" (BR, NDR, WDR, Puls, ARD Alpha)

Der Bayerische Fernsehpreis in der Kategorie »Unterhaltung« ging an:

• Thomas Hermanns als Moderator des Unterhaltungsprogramms "25 Jahre Quatsch Comedy Club" (Sky)

• Mark Land als Executive Producer des Unterhaltungsprogramms: "Ninja Warrior Germany" (RTL / Norddeich.TV)

Den Bayerischer Fernsehpreis in der Kategorie »Kultur und Bildung« erhielten: Daniel Hartung, Amai Haukamp und Anne Morgan als Autoren der Reportage "Mann oder Frau? - Leben im falschen Körper" (VOX)

Den »Sonderpreis« bekam: "Babylon Berlin" (Sky, ARD DEGETO)

Ermittelt wurden die Preisträger von einer unabhängigen Jury Prof. Dr. Klaus Schaefer (Vorsitz), Andreas Bartl, Dr. Ulrich Berls, Daniel Curio, Prof. Dr. Georg Feil, Matthias Fack, Jan Rasmus, Prof. Bettina Reitz, Elke Walthelm, Yvonne Weber

Link: www.bayern.de/bayerischer-fernsehpreis-2018

Quellen: ots - news aktuell by dpa | Landesregierung Bayern

Kroation gewinnt beim SEEFF Filmfestival - und erneute Kinokündigung in Berlin

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Der Gewinner des South East European Film Festival à Berlin heißt: "THE CONSTITUTION".

Am Sonntag Abend, den 27. Mai 2018, ging nach vier langen Vorführtagen, mit insgesamt 15 Wettbewerbsfilmen aus den Produktionsjahren 2016-2018, das #3. South East European Film Festival à Berlin im Kino Babylon mit der Preisverleihung zu Ende.

Verliehen wurden Preise an die besten Darsteller*innen, die beste Regie sowie den besten Film. Die undotierten Preise an die Schauspieler*innen sowie an die Regie wurden von jeweils zwei verschiedenen Jurys vergeben, während für den besten Film eine Grand Jury aus jeweils beiden Vertretern einen Sachpreis in Form eines Goldrings, verziert mit Sternen Europas, im Wert von ca. 1000 € vergab.

Der “SEEFF-Ring” aus Gold – gestiftet von der Erfolgsautorin Elisabeth Herrmann – wurde extra angefertigt. Ein Hauptpreis, der „nicht nur einen ideellen, sondern auch einen nicht unbedeutenden materiellen Wert hat, denn in Zeiten wie diesen muss er zumindest das Flugticket nach Berlin wert sein“, so Festivaldirektor Harald Siebler.

Die Jurys setzten sich zusammen aus jeweils drei Vertretern des Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) im Alter von unter 25 Jahren sowie aus einer Internationalen Jury, die ebenfalls drei Vertreter stellte.

Die diesjährige gemeinsame Internationale Grand Jury aus Vertretern der Internationalen Jury und Jurymitgliedern des Deutsch-Französischen Jugendwerks mit: - Brigitta Manthey, Nadine Mičić, Jakob Gašperin sowie Mascha Wolf, Nadin Celovic und Stelios Ziannis - entschied sich einstimmig für den Spielfilm "The Constitution" von Rajko Grlić aus Kroatien als „Besten Film“ und zeichneten das 2016 produzierte Werk mit dem SEEFF-Ring aus. Den Preis nahm stellvertretende für den Regisseur der Schauspieler Dejan Aćimović entgegen.

Synopsis:

In Rajko Grlić's Film "The Constitution" wird ein hochangesehener Professor nachts auf der Straße von einem homophoben, jugendlichen Mop zusammengeschlagen, weil er Frauenkleider trug. Der für die Ermittlungen beauftragte Polizist ist serbischer Abstammung, während der Professor aus Kroatien kommt. In einem Gespräch prallen die unterschiedlichen Mentalitäten aufeinander und die Erinnerungen an die letzten, grausamen Kriegstage treten dabei offen zutage.

Die unterschiedlichen Menschen wohnen im selben Gebäude, meiden sich jedoch gegenseitig, weil sie unterschiedlich leben, an unterschiedliche Dinge glauben und von unterschiedlichen Orten herkommen. Normalerweise würden sie wahrscheinlich nie ein Wort austauschen, aber ein Unglück lässt sie am Ende aufeinander zugehen. Ihre Leben verbinden sich auf eine Art und Weise, die tief verwurzelte Überzeugungen und Vorurteile in Bezug auf materiellen Status, sexuelle Orientierung, Nationalität und Religion fundamental in Frage stellt. Langsam und sogar schmerzhaft beginnen sie sich zu öffnen und erkennen die essenzielle Menschlichkeit, die jeder von ihnen besitzt.

Hier nochmals der Trailer:

Die Begründung der Jury:

"Der Film ist eine brillante Analyse der Gesellschaft, die in einem Apartmentkomplex in Zagreb vollzogen wurde. Ein Film der zeigt, wie man Vorurteile gegenüber Andersartigkeit in Bezug auf Gender, Nationalität und kulturelle Traditionen überwinden kann. Dieses Werk ist eine Ode an die Menschlichkeit."

Weitere Preise des Festivals.

Die ‚International Jury‘ bestehend aus Brigitta Manthey, Nadine Mičić und Stelios Ziannis zeichnet Vassilis Mazomenos, "Lines" aus Griechenland mit dem Preis für die beste Regie aus.

"Wir verleihen den Preis der besten Regie an Vassilis Mazomenos für seinen hochgradig ästhetischen und artistischen Film mit einer faszinierenden Struktur und einer kritischen Perspektive auf die sozio-politischen Dimensionen im heutigen Griechenland", so die Jury.

Bester Schauspieler - Internationale Jury: Nebojša Glogovac, "The Constitution", Kroatien

"Die Jury zeichnet Nebojša Glogovac posthum mit dem Preis des "SEEFF Schauspielers 2018" für seine Rolle des Professor Vjeko Kralj in 'The Constitution' von Rajko Grlić aus. Hierbei zeichnete er sich durch eine ernste, aber lebhafte, authentisch und überzeugende Darstellung seines Charakters aus. Die Film- und Theaterbranche sowie das Publikum werden diesen unglaublichen Schauspieler vermissen."

Beste Schauspielerin – Internationale Jury: Gorica Popović in ihrer Rolle der Großmutter Stojanka in "Out of the Woods", Serbien

Der Preis “Beste Schauspielerin” geht an Gorica Popović in dem Serbischen Festivalbeitrag „Goats Ears” - “Out of the Woods” für ihre starke, glaubwürdige, authentische und optimistische Darstellung der Großmutter, die sich um ihre Enkel im postsozialistischen Serbien kümmert.

Die ‚International Young Jury‘ - Mascha Wolf, Nadin Celovic und Jakob Gašperin, verlieh den Preis für die beste Regie an Edon Rizvanolli aus dem Kosovo für seinen Film "Unwanted".

"Edon Rizvanolli schaffte mit seinem Werk eine schöne Verbindung zum Publikum. Er zeigte eine nuancierte, authentische und visuell ansehnliche Geschichte über einen Jungen, der die Liebe entdeckt, jedoch mit den Hindernissen und Grausamkeiten seiner sowie der Vergangenheit seiner Mutter konfrontiert ist."

Bester Schauspieler - Young Jury: Dragos Bucur in der Rolle des Andrei Florescu in "Hawaii", Rumänien.

Für seine tief bewegende und hoffnungsvolle Darstellung und für seine einzigartige Fähigkeit, das Publikum auf eine emotionale Reise mitzunehmen, vergeben wir den SEEFF Preis für den Besten Schauspieler an Dragos Bucur vom rumänischen Film „Hawaii“, so die junge deutsch französische Jury.

Beste Schauspielerin - Junge Jury: Adriana Mathoshi,"Unwanted", Kosovo

Der Preis “SEEFF-Schauspielerin 2018“ der jungen Jury geht an Adriana Mathoshi für den Film „Unwanted“ aus Kosovo für ihre rohe, ausdrucksstarke und eindringlich hypnotisierende Darstellung.

Zum Festival.

SEEFFà Berlin #3: "Focus Romania" präsentierte vom 24. – 27. Mai 2017 Filmproduktionen aus 15 südosteuropäischen Ländern, über die wir am 23. Mai 2018 ausführlich berichteten. Die jeweiligen Filme wurden dem Publikum in Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt. Das Festivalkino war das Kino Babylon am Rosa Luxemburg Platz.

SEEFF à Berlin #4 findet von Donnerstag, den 23. Mai – Sonntag, den 26. Mai 2019 statt.

Link: www.seeff.de

Quelle: Zoom Medienfabrik

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Gespräch mit Harald Siebler zu einer Kinokündigung.

Wir konnten Festivaldirektor Harald Siebler auf dem Festival ein paar Fragen stellen. Ursprünglich sollte nämlich das Festival gar nicht im Kino Babylon stattfinden, sondern in einem neuen, kleinen Kino - unweit entfernt - in der Straßburger Straße.

Seit drei Jahren ist Harald Siebler mit dem Ausbau beschäftigt. Als Geschäftsführer des geplanten Kinos hat er viel Herzblut und viele Arbeitsstunden in den Ausbau und die Fertigstellung investiert. Geplant war kein weiteres Programmkino, sondern ein Ort für besondere Veranstaltungen, Festivals und Sichtungen von Filmen in Kooperation mit Interfilm Berlin.

Einer der drei Gesellschafter ist der Hauseigentümer, der wenige Tage vor Beginn des Festivals die Kündigung wegen fehlender Mietzahlungen aussprach. Wer in diesem Fall an Parallelen wegen der Insolvenz des Eiszeit Kinos denkt, über das wir am 17. Mai 2018 berichteten, liegt nicht ganz falsch.

In beiden Fällen hatten Hauseigentümer großes Interesse an Kultur und Kinokunst in ihren Häusern gezeigt und anfänglich Unterstützung bekundet. In beiden Fällen wollten die Hauseigentümer einen Teil der Baukosten tragen, waren aber letztendlich nicht bereit für Fehlplanungen und Kostensteigerungen durch die von ihnen beauftragten Architekten, gerade zu stehen.

Als nach drei Jahren Bauzeit immer noch keine Eröffnung erfolgte, waren im Fall von Harald Siebler wohl die anderen Gesellschafter nicht mehr bereit, Mietkosten für ein nicht geöffnetes Kino voraus zu strecken. Mit der Kündigung durch den Hauseigentümer, der sich offensichtlich wie ein Kuckuck in ein gemachtes Nest setzen will, folgt leider wieder ein Rechtsstreit, ohne Aussicht auf sicheren Erfolg, der sich lange hinziehen kann.

W.F.

Zahlreiche Filmpreise in Hamburg vergeben

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Preise des IKFF, Gewinner von Mo&Friese und der Studio Hamburg Nachwuchspreis.

In Hamburg sind am Wochenende die Preise des Internationalen Kurzfilmfestivals vergeben worden. Doch zuvor fand am 7. Juni 2018 im Hamburger Thalia Theater vor rund 1.000 Gästen zum 21. Mal die Verleihung des Studio Hamburg Nachwuchspreises statt.

Den Preis für den besten Film nahmen Regisseurin Henrika Kull und Produzentin Sophie Lakow von der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg für "Jibril" entgegen. Die Jury lobte die ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen einer alleinerziehenden Mutter und einem Strafgefangenen besonders für die "Schauspielerführung und die fast dokumentarischen, sensibel eingefangenen Familienszenen".

Als bester Nachwuchsdarsteller wurden Johanna Ingelfinger für ihre Rolle in "Das Verschwinden" und Nino Böhlau für seine Rolle in "Der Sohn" ausgezeichnet. Ingelfinger wurde von der Jury als die schauspielerische "Entdeckung des Jahres" bezeichnet, die "konzentriert, kraftvoll, mit Mut zur Hässlichkeit und einer atemberaubenden Hingabe" mühelos in einem hochkarätigen Cast bestehe. Böhlau überzeugte die Jury durch seine "außerordentlich große künstlerische Bandbreite", wobei er nicht nur ein "intuitives Verständnis für die seelischen Geheimnisse seiner Rolle, sondern auch eine schlafwandlerische Sicherheit für Timing" beweise.

Als bester Kurzfilm wurde Laura Klippels "Rå" ausgezeichnet, der die Jury durch starke Bilder überzeugte, "die präzise menschliche Seelenlandschaften spiegeln und einen starken Sog entwickeln". Der 30 Minuten lange Film, der ebenfalls an der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg entstand, lief zuerst auf der diesjährigen 68.Berlinale in der Sektion »Perspektive deutsches Kino«.

Mit dem vom NDR gestifteten Eberhard-Fechner-Preis für die beste Dokumentation wurde Leonhard Hollmann für "Stiller Kamerad"über die therapeutische Behandlung traumatisierter Bundeswehrsoldaten mithilfe von Pferden ausgezeichnet. Hier der Trailer:

Ein nach Ansicht der Jury "herausragender Dokumentarfilm, der die Zuschauer mit vielen neuen Erkenntnissen und unvergesslichen, berührenden Bildern konfrontiert". Ebenfalls eine Produktion aus unserer Region von der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg Konrad Wolf, die somit drei Preise mit nach Hause nahm.

Der Studio Hamburg Nachwuchspreis für das beste Entertainment ging an Stefan Titze für seine beiden Beiträge "Rathaus of Cards" und "Spießer", die nach Jurymeinung einerseits eine "bestechend werkgetreue und präzise formulierte Persiflage", andererseit ein klassischer Sketch, überraschend in der sicher gesetzten Pointe" sind.

Der Hamburger Krimipreis der Freien und Hansestadt Hamburg zu Ehren Jürgen Rolands ging an Eoin Moores "Polizeiruf 110: Muttertag", den die Jury als "in der Regie souverän geführt und in den Rollen schauspielerisch sehenswert getragen" lobt.

Erstmals wurde im Rahmen des Studio Hamburg Nachwuchspreises auch der Impuls Preis von ARD Degeto vergeben. Er ging an Helena Hofmann für ihr Exposé "Worauf es ankommt". Die Liebesgeschichte um die Hauptfigur, ihren one-night-stand, den Postboten, und ihre Messie-Mutter ist nach Ansicht der Jury "geschickt im Stadt-Land-Spannungsfeld angesiedelt" und bietet "eine originelle Variante zu den ewigen Familienthemen 'Loslassen' und 'zurück zu seinen Wurzeln'".

Link: www.studio-hamburg.de/nachwuchspreis

Quellen: Blickpunkt:Film | IMDb | Berlinale | Studio Hamburg | Filmuniversität

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Vom 5. bis 11. Juni 2018 fand das 34. Internationale KurzFilmFestival Hamburg (IKFF) statt und zeigte mehr als 300 Kurzfilme aus über 40 Ländern. Dazu kamen über 80 Kurzfilme aus 34 Ländern, die darüber hinaus beim 20.Mo&Friese KinderKurzFilmFestival Hamburg gezeigt wurden.

Am Wochenende haben die Jurys haben entschieden und das Festival ist inzwischen gelaufen.

Preisträger 2018

Hamburger Kurzfilmpreis (Jurypreis des Internationalen Wettbewerbs. Dotiert mit 3.000,- Euro)

"Flores" von Jorge Jácome, (Portugal 2017, 26:00 min.) Hier der Trailer:

Begründung:

Was wäre, wenn wir uns die Kolonisation neu vorstellen, indem wir das Szenario vom Einfluss von Mensch und Natur auf den Kopf stellen? Der Preis geht an einen Film, der uns mit einer mutigen und doch sanften Sprache das doppelte Gesicht der Schönheit als gleichermaßen auratisch und grimmig zeigt. Die nichtlineare Struktur zeigt Reflexionen von Verdrängung, Trennung und den vielen Ebenen der Freundschaft als etwas, an dem man sich festhalten kann. Während also die Blumen allenthalben wachsen, freuen wir uns darüber, ›Flores‹ den Hamburger Kurzfilmpreis zu verleihen.

Der Film bekam auch den Publikumspreis, dotiert mit 1.500,- Euro

Zwei Lobende Erwähnungen:

"Una Luna de Hierro" von Francisco Rodríguez Teare, Chile, Frankreich 2017, 28:35 min

"Dit Learn" von Laure Prouvost, (Großbritannien 2017, 15:00 min.)

Deframed-Jurypreis, dotiert mit 2.000,- Euro

"Monelle" von Diego Marcon, (Italien 2017, 16:02 min.)

Begründung:

In einem sehr herausfordernden Deframed-Programm lenkte sich unsere Aufmerksamkeit sofort auf einen Film, der sich durch die Abwesenheit von Bild und Ton auszeichnet. Im sozio-kinematischen Raum zwischen Horrorgenre und Terroranschlägen entsteht mit den Mitteln des Kinos aus dem Diffusen heraus ein konkreter politischer Kommentar. Der Film beruht auf beeindruckende Art und Weise auf der doppelten Vorstellung der filmischen Einstellung und der Gewalttat, wobei wir zwischen den Einzelbildern im angsteinflößenden Unbekannten einer obskuren Schwärze gebadet werden.

Deframed Publikumspreis, dotiert mit 1.500,- Euro

"We Love Me" von Naween Noppakun, (Thailand 2017, 13:13 min.)

Deutscher Wettbewerb, Jurypreis dotiert mit 2.000,- Euro

"Die Wirkung des Geschützes auf Gewitterwolken" von Juliane Jaschnow, Stefanie Schroeder, Deutschland 2017, 30:30 min. Hier der Trailer:

Begründung:

In ihrer Untersuchung eines Ökosystems mediatisierter Bilder und Töne und der ihm innewohnenden Kreisläufe der Angst schaffen die Filmemacherinnen einen Essay als angewandte Erforschung des Zeitgenössischen. Die Gegenwart, die allzu nah scheint, wird durch Ausflüge in die Geschichte perspektivisch beleuchtet. Eine Geschichte von Bemühungen, die Ordnung der Natur zu beherrschen. Von Episode zu Episode beginnen wir zu ahnen, wie das Soziale als unausweichliche Katastrophe imaginiert wird, indem man es mit Metaphern aus der Natur beschreibt. Öffentliche Entrüstung wird zu Gewittern, gefühlte Bedrohungen verdichten sich zu Wolken. Die Wolken zu vertreiben heißt zu demystifizieren. Der Film erinnert uns an unsere gemeinsame Verantwortung bei der Herstellung sozialer Klimabedingungen.

Lobende Erwähnung:

"Confluence" von Benjamin Ramírez Pérez, Stefan Ramírez Pérez, (Deutschland, Niederlande, Serbien 2017, 20:45 min)

Hamburger Wettbewerb, Jurypreis dotiert mit 1.500,- Euro

"Spineless Kingdom" von Max Sänger, (Deutschland 2017, 29:00 min.)

»Der Flotte Dreier«, Publikumspreis (Thema 2018: Skandal) dotiert mit 1.000,- Euro

"Null Komma Sieben" von Moritz Boll, (Deutschland 2018, 3:00 min.)

arte-Kurzfilmpreis

Jury: Barbara Häbe, Catherine Colas

ARTE-Kurzfilmpreis

ARTE-Kurzfilmpreis, dotiert bis zu 6.000,- Euro

"After School Knife Fight" von Caroline Poggi, Jonathan Vinel, (Frankreich 2017, 21:00 min.)

Begründung:

Der ARTE-Kurzfilmpreis geht an einen Film, dessen stilistische Reife und starke Handschrift die Jury überzeugt hat. Der Film ist im Jetzt verankert. Wie erzählt man Liebe im 21. Jahrhundert? Wie die Zerbrechlichkeit, das Vergängliche? Darauf gibt der Film ›After School Knife Fight‹ eine cinematografische Antwort.

Die Jubiläumsausgabe des 20. Kinder & Jugend KurzFilmFestivals Mo&Friese konnte mit 36 toll besuchten Veranstaltungen bei hochsommerlichem Wetter mehr als 4000 kleine und große Zuschauer*innen in die Kinos locken. Damit wurde im dritten Jahr in Folge die 4000er-Marke geknackt.

Friese-Preis (Kinder-Jurypreis 1.250 Euro, 4 bis 8 Jahre)

"The Theory of Sunset" von Roman Sokolov, (Russland 2017, 8:48 min.) Animation - Hier der Trailer:

Begründung:

Der Friese-Preis geht an ›Die Theorie vom Sonnenuntergang‹ von Roman Solokov. Dieser Film hat uns überzeugt, weil er wunderschön erzählt ist. Die Geschichte dauert einen Tag, und das ganze Leben ist darin enthalten, man kann Geburt und Tod sehen. Der Tod ist gar nicht gruselig, sondern sehr nett, das hat uns gut gefallen. Der Film kommt ohne Worte aus, war aber trotzdem gut zu verstehen. Der Filmemacher hatte eine sehr kreative Idee, wie Tag und Nacht funktionieren. Und wie der Film gezeichnet ist, hat toll zur Geschichte gepasst. Nach dem Schluss haben wir uns Gedanken darüber gemacht, was vor und nach der gezeigten Handlung so geschehen könnte, und das passiert nicht bei jedem Film.

Mo-Preis (Kinder-Jurypreis 1.250,- Euro, 9 bis 13 Jahre)

"Cry Rosa" von Imogen Murphy, Irland, (Großbritannien 2017, 20 min.) Kurzspielfilm. Hier der Clip in voller Länge:

Begründung:

Wir vergeben den Mo-Preis an den Film ›Cry Rosa‹, weil der Inhalt des Films für unser Alter sehr verständlich war und uns zum Nachdenken gebracht hat. Das Thema Rassismus wird behandelt, dabei gefällt uns die Rolle der Rosa sehr. Sie lässt sich nicht unterkriegen und zeigt Stärke. Sie kann ein Vorbild für andere Menschen sein. Der Film ist spannend und sehr traurig, uns ist während des Films nie langweilig geworden. Beim Gucken fühlt man sich in die Vergangenheit zurückversetzt, alles sah sehr echt aus. Besonders finden wir das Happy End gut, weil es zeigt, dass man sich nicht einschüchtern lassen sollte.

Lobende Erwähnung der Mo-Jury:

"Eine Reise mit Pinsel und Tinte" von Annlin Chao, (Taiwan 2017, 3:13 min.) Animation (lief im Programm ab 9 Jahren)

6. Jugendprogramm FreiStil ab 14 Jahren

›Freischwimmer‹ (Jugendjurypreis 1.000,- Euro, ab 14 Jahre)

"Sirene" von Zara Dwinger, (Niederlande 2017, 26:14 min.) Kurzspielfilm

Begründung:

Wir fanden diesen Film von Anfang an sehr stark, trotzdem war es eine sehr knappe Entscheidung, da wir eine Menge gute Filme hatten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Und die deshalb auch echt schwer zu vergleichen waren. An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an alle, die Filme eingereicht haben. Wir wissen, dass das eine Menge Arbeit war, diese Filme zu produzieren, einen großen Applaus, bitte. Am Ende ist unsere Wahl auf ›Sirene‹ gefallen. Der Film ist uns sofort durch seine Makellosigkeit aufgefallen. Super Kamera, super Belichtung, super Ton, super Schauspieler. Er hat uns berührt mit seiner Idee und Story. Ein riesiges Kompliment an alle, die an diesem Film mitgewirkt haben. Einen großen Applaus für ›Sirene‹!

Zwei Lobende Erwähnungen der FreiStil-Jury:

"Kiem Holijanda" von Sarah Veltmeyer, (Niederlande 2017, 14:07 min.) Kurzspielfilm

"Carlotta’s Face" von Frédéric Schuld, Valentin Riedel, (Deutschland 2018, 5:00 min.) animierter Dokumentarfilm

GIB MIR FÜNF!-Wettbewerb

Kurzfilmwettbewerb für Kinder bis einschließlich 13 Jahren. Filme mit maximal 5 Minuten Lauflänge zu einem jährlich vorgegebenem Thema. Thema 2018: »Fantasia«. Die Preise werden gemeinsam von der Friese- und Mo-Jury vergeben.

1. Preis (300 Euro):

"Monkey in a Car" von Felix Tomte Korth, (Deutschland 2018, 2:56 min.) Animation

Begründung:

Der Film von Felix Tomte Korth ist lustig – und lustige Filme kommen immer gut an, auch bei uns. Deshalb geht der erste Platz an ›Monkey in a Car‹. Es gab so viele lustige Stellen, die wir jetzt nicht alle aufzählen können, ihr müsst euch den Film selbst anschauen. Die Animationen sind sehr flüssig und machen einen professionellen Eindruck, das ist toll für einen Film von jemandem, der noch nicht 14 Jahre alt ist. Die Musik hat gut zu dem Film gepasst und die Handlung begleitet. Dass man nicht so genau weiß, ob der Affe jetzt gut oder böse ist, hat uns auch sehr gut gefallen.

2. Preis (200 Euro):

"Blackbird" von Doveton College, (Australien 2018, 2:04 min.) Animation

3. Preis (100 Euro):

"Colorscapes" von Lilith Jörg, Maya Fiedler, (Deutschland 2017/18, 3:22 min.) Experimentalfilm

Links: festival.shortfilm.com | moundfriese.shortfilm.com

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